Verhalten & Psychologie

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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Juni 14:45

Dominanztheorie, Gegentheorien und ihre Grenzen?

Liebe Community, ich würde mich gerne mehr mit dem Thema Verhalten & Psychologie beim Hund beschäftigen und habe auch die "Dominanztheorie" und die aktuelleren Gegentheorien gelesen. Nun stellt sich mir eine Frage... Aus Erfahrungen aus dem Internet möchte ich gerne voranschieben, dass ich kein Freund von aversiven Trainingsmethoden bin! Im Gegenteil, mir ist immer ein vertrauensvoller Umgang, jedoch mit einer klaren Struktur, wichtig. Dabei spielt bei mir auch die Individualität des Hundes eine große Rolle. Nun bin ich aber auch ein Mensch, der es gerne ganz genau wissen möchte. Also meine Frage: Die Dominanztheorie wurde ja widerlegt, weil sie durch die Beobachtung von Wölfen in Gefangenschaft entstand und die Beobachtung von freilebenden Wölfen diese eben nicht bestätigen konnte. Kleiner Einschub: das Dominanz kein Persönlichkeitsmerkmal, sondern nur im Kontext, also nur in Beziehungen gegenüber anderen auftritt, ist klar und sei jetzt erstmal ausgeklammert. Weiter im Text: Ich frage mich nun, ob unsere "Haushunde" nicht auch in Gefangenschaft leben...sie suchen sich ihre Familie nicht aus, ihre Umgebung in der sie leben, das Futter was sie fressen, undso weiter und sofort...wie seht ihr das? Lässt sich die Theorie von freilebenden Wölfen und in neueren Theorien ja auch freilebenden Hunden (Straßenhunden) auf unsere Haushunde übertragen? Habt ihr vielleicht noch weitere wissenschaftliche fundierte Erkenntnisse die sich dem annehmen? Vielleicht nochmal kurz zu meinen Gedanken: Gibt es dann auch Grenzen der positiven Verstärkung? z.B. wenn das Umfeld nicht passt (weil sich Hunde das ja nicht aussuchen wo und wie sie leben - im Gegensatz zu Wölfen die z.B. abwandern, wenn sie sich dem Gruppentenor nicht mehr zugehörig fühlen). Weil die Theorie ja davon ausgeht, dass unsere Hunde eine "frei Wahl" hätten, oder? Zum Ende auch nochmal der Disklaimer: Die Frage ist nicht, die Dominanztheorie wieder aufleben zu lassen oder diese anzuwenden. Sondern nur ob und wenn ja wo die "Gegentheorien" Grenzen haben und wie diese anders als mit aversiven Methoden gelöst werden kann und vielleicht muss.. Ich hoffe ihr konntet mir folgen und freue mich auf eure Gedanken :)