Verhalten & Psychologie

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Elisa
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zuletzt heute 03:44

Hund kommt Nachts nicht zur Ruhe

Kurze Zusammenfassung im Vorfeld; unser Urmel ist 3 Jahre alt, er ist ein Tierschutzhund der aus Griechenland ist, er kam nach einer Beschlagnahmung dort in einem schlechten Zustand ins Tierheim und war fast 2 Jahre in selbigem dort. Mitte Mai kam er mit dem LKW über mehrere Länder nach Deutschland auf seine 1. Pflegestelle. Dann wurde er vermittelt aber hatte dort garkeine Ruhe(überdrehter Hund, überdrehtes Kind...) seit 10.7. ist er bei uns. Draußen ist er ein Traum, tierärztliche alles top(sie meinte das er schwer traumatisiert ist), er hat auch schon eine sehr gute Bindung zu mir, lässt kuscheln zu, läuft mir nach etc. Wir gehen 3x am Tag Gassi mit eingebautem Suchspiel, mehrmals die Woche ein Ausflug. Er hat noch nicht viel Kondition und spielen an sich tut er auch nicht. Daher haben wir auch zu Hause Schnüffelteppiche. Er ist absolut raumunsicher. Sein Lieblingsraum ist das Badezimmer. In Flur und Wohnzimmer tapst er auch mal rum, aber nur so wenn ihm danach ist. Das Schlafzimmer ist immer zu wegen der Katzen, da darf er aber natürlich immer mit rein. Da er sich in fremder Umgebung nicht wohl fühlt(sitzt dann in der Ecke komplett steif und schaut die Wand an, ist nicht ansprechbar) bleibt er zu Hause( mit 2 Kameras sehen wir was er macht, nämlich nix, er schläft🤣). Komischerweise schläft er am besten wenn der Tag richtig langweilig war und garnichts los war. Also mehr Auslasten etc ist bei ihm eher Grund für sehr schlechten Schlaf bis hin zu schlechten Träumen. Tagsüber kommt er recht gut zur Ruhe, schläft da aber auch nicht übermäßig. Nachts ist das Problem, das er bis ca 3/4uhr schläft und danach stündlich wach ist. Nehme ich ihn mit ins Schlafzimmer ist er nach 1h wieder wach und will in sein Bad und ab 5uhr würde er gern den Tag beginnne🤣 Er muss nicht, er hat keinen Hunger, er kommt einfach nicht zur Ruhe. Er ist dann gestresst von Geräuschen und wenn Licht komisch fällt stresst ihn das auch. Im Tierheim war es nachts sehr laut und die Zwinger mit ca 4 Hunden besetzt. Ich denke das spielt mit rein. Box nimmt er nicht wirklich an(scheinbar von der Pflegestelle negativ belegt), Bettchen auch nicht, nur so Kunstfelldecken mit langen Fusseln. Wenn er wach wird fiept er und bellt(was nachts eher ungünstig ist). Oft reicht es wenn ich rufe, er soll sich wieder hinlegen, ansonsten wird kurz gekuschelt und dann schläft er erstmal wieder. Frühs merkt man einfach, daß ihm total der Schlaf fehlt, daher mache ich dann besonders langsam, so schläft er beim Fertig machen nochmal ein. Um ihn etwas zu unterstützen bekommt er jetzt eine Nahrungsergänzung mit L-tryptophan und seine Trockenfutter passen wir nochmal leicht an(natürlich dauert es bis man da einen Effekt merkt). Hundetrainerin konnte uns nicht helfen, ab Oktober beginnt aber eine neue Onlinehundeschule(es geht ja nur um den Schlaf und vorallem der Aufbau von Bindung und Vertrauen). Wer hat Ideen? Ich würde gern das er sich einfach nachts sicher fühlt und das positiv verknüpft. Ich denke auch, daß ihm Nähe gut tun würde, aber das überfordert ihn noch etwas.
 
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Angi
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zuletzt 24. Sept. 18:04

Erwartungshaltung und Stresssymptome

Hallöchen. Vielleicht kennt ihr bereits meinen ersten Thread, den ich vor etwas über einem Jahr erstellt habe. Da war unser Hund 10 Monate alt und hat unser Leben ist den Kopf gestellt. Kurz zusammengefasst extreme Unruhe und Wille nach Aufmerksamkeit rund um die Uhr, was für Stress bei allen Beteiligten und Schlafmangel beim Hund gesorgt hat. Mittlerweile sieht es um Welten besser aus - er kommt selbständig zur Ruhe und akzeptiert immer besser, wenn er mal nicht dran ist und schläft längere Zeiten. Leider haben wir pupertätsbedingt immernoch 2 große Knackpunkte, die ich euch gerne an 2 Beispielen beschreiben würde. 1. Situation - Großer Stress vor Gassirunden: Wenn wir ihn zum Gassi gehen vorbereiten wollen, ist es, als hätte man bei ihm einen Schalter umgelegt und er fährt innerhalb weniger Sekunden auf 180ps hoch. Er hüpft, zappelt und rennt uns um die Beine. Er zappelt manchmal so sehr dass es schwer wird ihm das Geschirr anzuziehen. Er zeigt (sobald er realisiert, dass wir ihn für draußen vorbereiten) sofort massive Stresssymptome, wie hecheln, strecken, schütteln ect. Leider finden wir nicht heraus, was sein Stresstrigger ist. Wir haben verschiedene Methoden ausprobiert, doch keine hilft so richtig. Hier was wir probiert haben: - ignorieren und ganz in Ruhe weiter machen und ihn nichtsdestotrotz anziehen und rausgehen. - Zwischenschritte (wie Jacke greifen, Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen ect.) Unterbrechen, sobald Hund zu fiepen anfängt und weitermachen, wenn er aufhört. - alles kleinschrittig machen; zu Jacke greifen, Hand wieder zurück, wenn Hund ruhig bleibt wieder zu Jacke greifen, aber einen Schritt weiter (zb. Jacke auch vom Haken nehmen und sofort wieder zurück hängen) und dann Stück für Stück steigern. - Hund und sich selbst ganz normal anziehen (auch wenn Hund fiept) Leine ran und dann erstmal eigenes Zeug weitermachen (zb. Essen, Buch lesen, E-Mails checken) solange bis der Hund wirklich entspannt war. Dann wortlos Leine genommen und rausgegangen (hat nur beim ersten Mal funktioniert danach nie wieder (hat die ganze Zeit in Erwartungshaltung verharrt und nicht entspannt)) - haben versucht die Gassirunden so uninteressant und langweilig wie möglich zu machen, weil wir dachten er sei zu aufgeregt wegen den tollen Sachen, die er draußen erkunden kann. -> momentan korrigieren wir ihn, sobald er anfängt sich hochzupushen und dadurch bleibt er zumindest so ruhig, dass man ihn richtig anziehen kann. Anders ging es garnicht mehr. Das einzige Problem ist nur, dass er trotz, dass er nichtmehr fiept immernoch Stresssymptome anzeigt und das führt dazu, dass er draußen nichts gelerntes abrufen kann. Das einzige was wirklich immer klappt ist der Rückruf aber mehr auch nicht. Er zieht an der Leine, schnüffelt überall, springt auf jeden Reiz an und sobald man mal für 5 Sekunden an eine Stelle stehen bleibt geht die Welt unter und das Geschrei ist groß. Sein Stress blockiert ihn total. !Wichtig: wir haben die Trainingsmethoden jeweils über mehrere Wochen bei Monate ausprobiert, um ihm genügend Zeit zu geben, sich daran zu gewöhnen und ihn nicht zu überfordert, indem man plötzlich alles anders macht! Genau einmal hatte ich eine super entspannte Runde (das war bei der Trainingsmethode, die nur beim ersten Mal funktioniert hat). Da hab ich gesehen, dass er wirklich alles kann. Er war so bei der Sache und hat viele Dinge von sich aus gemacht, wodurch ich nur 2 mal was sagen musste und dann auch nur ne kurze liebevolle Hilfestellung. Ansonsten war schnüffeln, hat sich aber an mir orientiert, sodass die keine nicht straff war. Er war immer ansprechbar und hat Menschen und andere Hunde ignoriert. Da war ich echt Sau stolz - Aaaber das war ein einziges Mal. Alle anderen Gassirunden verfällt er vorher in so einem Stresszustand, dass es ihn blockiert. Weiß leider echt nicht mehr was ich machen soll. Ich habe vor einer Weile einen Artikel über Vorfreude gelesen. Das Vorfreude gesund ist, der Hund sich aber nach der Situation direkt wieder entspannen kann und auch nicht hochpusht. Aber wenn der Hund eine gewisse Situation mit viel Frust verbindet, kann das dazu führen, dass die Situation auch dauerhaft mit Stress verknüpft ist und er sich dadurch so verhält. Man kennt ja, dass gerade pubertäre Rüden durch ihren chaotischen Hormonhaushalt oft gefrustet sind und super ungeduldig sind. Falls es bei unserem Hund der Fall aus dem Artikel ist, wie kann ich ihn unterstützen, die Situation nichtmehr mit Stress zu verknüpfen. Er bekommt frühs (im Sommer auch Mittags kurz) und abends die gleiche Runde, damit er eine gewohnte Umgebung hat und es ihn nicht überfordert. Er bekommt genügen Auslastung, Aufmerksamkeit und Liebe, hat aber auch längere Ruhephasen, in denen er schläft. Bevor es tatsächlich ruas geht warte ich deinen vor der Tür kurz, bis er ein wenig ruhiger ist und gehe dann erst raus, weil ich die ganze Unruhe nicht mit nach draußen nehmen möchte. 2. Situation - Erwartungshaltung bis zum geht nicht mehr: Im Alltag zeigt er in zahlreichen Situationen eine Erwartungshaltung. Teilweise können wir garnicht nachvollziehen woher diese kommen. Vor Gassirunden oder Futterzeiten starrt er uns die ganze Zeit an und fiept was das Zeug hält. Die kleinsten Dinge können eine Erwartungshaltung bei ihm auslösen, sei es, wenn mein Partner und ich uns küssen, einer von uns vom Bett oder vom Schreibtisch aufsteht oder auf Toilette ist. Logisch gehen wir auch manchmal unmittelbar vor Gassirunden auf die Toilette, dass ist aber nicht immer so, dennoch gibt es Tage wo er ständig drauf reagiert, wenn wir auf die Toilette gehen. Wir versuchen, oft vor Gassirunden nicht zu oft ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, damit er es nicht miteinander verbindet. Aber es ist ja auch keine Dauerlösung, wenn wir uns dadurch einschränken und er uns durch die Weltgeschichte manipuliert, um uns zu einem gewissen Verhalten zu drängen. Wir haben versucht auf seine Erwartungshaltung nicht einzugehen (durch ignorieren) damit er diese ablegen kann. Leider kommt er mit dieser Methode garnicht zurecht und fiept mehrere Stunden durch, wodurch er nicht zur Ruhe findet. Ich würde es auch durchziehen und ihn bei unangemessenen Erwartungshaltungen und Forderungen weiterhin ignorieren, leider bin ich mir unsicher, ob das eine gute, nachhaltige und langfristige Lösung ist und sich sein Verhalten dadurch bessert. Ich weiß leider nicht, wie man das handhaben kann, denn es ist uns nicht möglich seine Erwartungshaltung nie zu erfüllen. Zb bekommt er Minimum 1 Stunde (oder auch bisschen später) nach der frühs und abends Gassirunde sein Essen. Nach der Gassirunde legt er sich also auf seinen Platz und starrt uns die ganze Zeit an. Mal wird gefiept, mal nicht. Leider können wir nicht warten, bis er damit aufhört, sonst müssten wir stundenlang warten, auf Kosten seiner Ruhezeiten. Also bekommt er irgendwann natürlich sein Futter. Ich biete ihm auch Kauartikel an, mit denen er die Zeit überbrücken kann oder Stress abbauen kann, leider nutzt er die in solchen Fällen nicht. Was kann man machen, dass er lernt selbständig zur Ruhe zu finden, wenn er merkt, dass seine Erwartungshaltung nicht bestätigt wird? Essen und Gassi sind ja Grundbedürfnisse, die wir selbstverständlich nicht weglassen können. Auch das nach vorne oder hinten Verlegen der Gassizeiten hat dazu geführt, dass er schon vor seiner Zeit fiept und nicht aufhört. Kennt sich jemand mit diesen 2 Problematiken aus und kann mir gut gemeinte Ratschläge geben? Ich habe in den letzten 2-3 Jahren super viel recherchiert, gelesen und mich mit der Hundesprache und den Prozessen im Gehirn und Körper des Hundes beschäftigt, sodass ich mehr Verständnis und wissen habe. Leider hilft mir dass nur die Situation einzuschätzen, aber nicht einen geeigneten Trainingsweg zu finden bzw. mir zu erarbeiten. Das sind tatsächlich auch seine einzigen beiden Probleme, die leider so gravierend sind, dass sie im Alltag dauerhaft zu Stress führen, weil wir nicht wissen wie wir ihm helfen können. Eine tierärtztliche Untersuchung ist geplant und wir schauen uns aktiv nach Trainern im der Nähe um, die uns vielleicht helfen können. Leider sieht es hier in der Gegend sehr mau aus, weshalb ich hier diese Problematiken anspreche. Alle anderen Dinge funktionieren mit ihm super und er kann auch ein super liebenswürdiger, toller Hund sein, doch zurzeit sind wir durch sein Verhalten und unsere Ratlosigkeit einfach kein Team mehr. Wünsche mir gut gemeinte Tipps und Ratschläge, habe aber keine Lust auf vorwurfsvolle, besserwisserische Hate - Kommentare von wegen "ja, die hat keine Ahnung" oder "ja so kann das ja auch nicht funktionieren, du machst das alles falsch". Bitte bleibt respektvoll. <3 Ich interessiere mich sehr für Hundetraining und -Erziehung und hab mir über die Jahren viel Wissen aneignen können und bin auch bereit immer neues zu lernen, vor allem Dingen, wenn jemand mein Wissen ergänzen oder korrigieren kann.
 
Verfasser
Gitana
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zuletzt 23. Sept. 07:09

Freilaufender Hund bedrängt mich und meinen Junghund

Hallo, ich möchte nach einem Rat für mich fragen. Ich gehe auf einem kleinen Berg, mit etwas Wald mit meinem 11monatigen gutmütigen Labrador an der Leine spazieren. Wir üben Rückruf und sind im Kurs Waldtraining. Ich habe zweimal eine Frau mit einem freilaufenden Hund getroffen, der Hund lief beide Male ganz schnell, aufgerichtet, nicht entspannt, gerade auf mich zu. Mein Hund legte sich ins Platz. Der andere Hund kam und hat mich und meinen Hund angeknurrt, war direkt aufgebracht, böse, ist um mich, mir um die Beine gelaufen, hat meinen Hund böse angebelt, mit Knurren und Srüngen ihn angegangen. Mein Labi hat jamerlich gejault, als ob er gebissen wurde, duckte sich immer klein. Ich habe mich erschrocken, sagte der Frau, sie soll ihren Hund zu sich rufen, nehmen. Sie rief vom Abstand mehrmals DJ, DJ, der Hund reagierte nicht. Sie kam näher und ich war die ganze Zeit bemüht ihren aufgebrachten, knurrenden Hund von meinem abzublocken mit der Gafahr selber gebissen zu werden. Der Hund war aufgeregt, hat immer böse geknurrt. Die Frau kam nicht näher als 3 Meter und hielt Sicherheitsabstand zu ihrem eigenen Hund. Der Hund hörte nicht auf ihren Ruf. Ich bat sie mehrmals ihren Hund zu holen, ohne Erfolg, sie rief nur den Namen, kam nicht näher, aber ihr Hund nahm keine Notiz von der Frau. Dann ist sie einfach gegangen. Ich stand da mit den zwei Hunden alleine und versuchte ihren Hund wegzuschicken. Heute habe ich sie das zweite Mal getroffen. Da bat ich die Frau vom Weiten ihren Hund an die Leine zu nehmen. Sie machte es nicht. Der Hund ist wieder auf mich schnell zugerannt, geschossen, und mein Labrador legte sich ängstlich auf den Boden hinter mir. Ich habe den fremden knurrenden Hund versucht abzublocken. Ihr Hund kam an meinem Hund mit einem Sprung, mein Hund jaulte auf, als ob er gebissen wurde. Die Frau rief DJ, DJ, der Hund reagierte gar nicht. Diesmal wieder das gleiche. Wie handle ich nur bei weiteren Treffen? Mein Hund wurde nicht gebissen, die Attacken sind von dem anderen Hund trotzdem heftig. Ich habe der Frau nochmal gesagt, dass ihr Hund auf ihren Rückruf nicht hört, dass er mich sehr stresst und es gefährlich ist. Sie sagte, es ist ein Strassen-Hund und ich soll meinen Hund nicht an der Leine führen, dann ist alles gut. Ich erklärte, dass mein Hund erst 11 Monate alt ist und ich lerne mit ihm, trainiere, Freilauf gibt's nicht immer und überall.