Erziehung & Training

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Melissa
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zuletzt 16. Juli 17:08

Unsicherer Hund

Hallo ihr Lieben, Ich brauche mal euren Rat oder Hilfe bei der Einordnung und beim Gedanken sortieren. Livvi ist sehr unsicher bei fremden Hunden und bei Zufallsbegegnungen. Deshalb lasse ich keinen Leinenkontakt zu, außer bei Hunden, die wir kennen und auch nur, wenn sie ruhig ist und ansprechbar bleibt. Momentan pöbelt sie wieder recht viel, das war schon mal besser. Aber wir finden da einen Weg. Wir laufen einen Bogen, ich belohne gucken ohne zu bellen mit Leckerlis und lasse sie Sitz machen. Also der Plan Ablenkung/Umlenkung funktioniert, gepaart mit Abstand. Ich bin mir sehr sicher, dass ihr Pöbeln aus Unsicherheit entsteht. Sie möchte sich die Hunde vom Leib halten. Auch in dem Hundeverein war es in der Welpengruppe so, dass ihr alles zu viel war und sie recht fix zur Gejagten wurde. Wir haben das natürlich sofort unterbunden. Freies Spiel in einer Gruppe ist also absolut nichts für sie. Sie wehrt sich nicht, steckt keine Grenzen ab. Das tue ich dann. Im Einzelkontakt mit geplanten Treffen funktioniert alles super. Wir gehen ein Stück gemeinsam mit den Hunden nebeneinander und lassen dann die Hunde los. Die spielen, rennen, bleiben in unserer Nähe und sie kommt meistens sogar auf den Rückruf. Also alles kein Problem. Ich überlege jetzt, ob es vielleicht Sinn ergeben würde mit ihr öfter in den nahen Wald zu gehen, wo viele Hunde freilaufen um Hunde Kontakte zu üben. Damit sie die Unsicherheiten verlieren kann und positive Erlebnisse sammelt. Außerdem macht ihr der Freilauf sichtlichen Spaß und der Rückruf klappt wenn nur wir zwei unterwegs sind richtig richtig gut. Gestern konnte ich sie sogar aus dem Spiel mit einem anderen Hund abrufen. Jetzt kommt das große Aber: der waldausflug gestern hat uns eine super Begegnung gebracht. Ein freies, respektvolles Spiel mit einem anderen Hund. Das hat ihr viel Spaß gemacht und die beiden Hunde harmonierten. Dann war da allerdings noch ein Hund der sehr bedrohlich und steif auf sie zuging und dessen Besitzer meinte: der geht aber weg, wenn sie bellt. Und ich dachte mir nur: aber Livvi bellt ja nicht… Livvi fing dann an zu fiddeln, daraufhin jagte der andere sie. Sie liefen ziemlich weit und ich rief sie dann zurück. Und dann hab ich gesehen, wie sie stehen blieb, sich umdrehte und all ihren Mut zusammen nahm, den Hund anbellte und zu mir zurück gerannt kam. Ich hab den anderen dann weggeschickt und sie hinter mich genommen. Das ging dann auch gut. Aber daran merkt man ja, dass es auch ganz anders ausgehen hätte können. Es gibt eben auch viele Besitzer, die ihre Hunde nicht einschätzen können und ich habe ja oft auch nur wenige Sekunden um einzuschätzen, wie die drauf sind und ob ich den Besitzern sage, dass wir keinen Kontakt möchten. Ich denke das erklärt ganz gut woher meine innere Zerrissenheit kommt. Ermögliche ich meiner Maus mehr Begegnungen, mehr Momente sich auszutesten und mehr Freilauf. Oder bleibe ich mit meinem unsicheren Hund lieber dort, wo wenige Hunde sind und vermeide Zufallsbegegnungen, die ja auch ein gewisses Risiko mit sich bringen. Ich bin mir einfach sehr unsicher in der Herangehensweise. Was würdet ihr tun oder mir raten? Gibt es vielleicht auch andere Wege Livvi selbstbewusster mit anderen Hunden werden zu lassen? Liebe Grüße Melissa mit Livvi