Welpen & Junghunde

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Nicole
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zuletzt 1. Okt. 17:56

Tipps und Tricks für alle Erst-Welpenbesitzer

Eins vorweg, egal wo euer Hund herkommt Seriöse Zucht oder seriöser Tierschutz oder oder oder. Im Prinzip ticken alle Welpen relativ ähnlich. Ich möchte versuchen euch mit dieser kleinen Anleitung eine erste Hilfe an die Hand zu geben bzw. Helfen eventuell schon im Vorfeld Probleme zu verhindern. Grundsätzlich gilt immer: bei Zweifeln oder Fragen raus damit und zögert niemals euch Hilfe zu holen, wenn ihr das Gefühl habt ihr stoßt an eure Grenzen. Dafür gibt es eine Fülle an kompetenten Trainern und erste Anlaufstelle kann auch sicher immer der Züchter eures Hundes oder der Vermittler eures Hundes sein. Puppy Gebrauchsanweisung 1. Fütterungsempfehlung Fütterung 3-4 mal am Tag, 15 Minuten, danach das Futter entfernen, eventuelle Reste zur nächsten Mahlzeit wieder anbieten. Beispiel: 07.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 11.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 17.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 23.00 Uhr Snack (kann auch weggelassen werden) 2. Schlafen und Ruhen WICHTIG: auf Ruhezeiten achten !! Der Welpe sollte zwischen 18 – 22 Stunden am Tag schlafen/dösen. Ähnlich wie bei kleinen Kindern werden auch Welpen überdreht und doof, wenn sie zu wenig Schlaf haben. Beruhigen Sie ihren Welpen indem Sie mit ihm irgendwo Platz nehmen halten Sie ihn etwas beide Hände liegen Unterhalb vom Halsansatz und streicheln Sie in langen ruhigen Bewegungen wie in Zeitlupe oder geben Sie ihm einen Kauartikel zur Beschäftigung. Kauen ist anstrengend und macht Welpen in der Regel müde. In der Nacht schläft der Welpe idealerweise auf dem für ihn vorgesehenen Platz. Da der Welpe in der Regel alleine schlafen wird, denken Sie daran, dass der Welpe versuchen wird Sie unter Einsatz seiner Stimme vom Gegenteil zu überzeugen. Jetzt liegt es an Ihnen mit der Situation umzugehen: Variante 1 Sie reagieren in dem Sie den Welpen aus seiner Schlafstätte/Käfig entlassen und er wird die nächsten 15 Jahre in Ihrem Schlafzimmer und/oder in Ihrem Bett schlafen. Variante 2 Sie sind vorbereitet, der Welpe hat einen Kauartikel zur Beruhigung, der Wassernapf steht bereit und der Toilettengang ist erfolgreich erledigt. Der Welpe wird stimmlich, Sie ignorieren dies im wesentlichen halten eventuell mal die Hand runter und der Welpe wird sich nach einiger Zeit beruhigen. Bleiben Sie konstant und spätestens nach einer Woche haben es 95% aller Welpen verstanden und bringen sich auch schon selbst zu Bett, wenn Sie regelmäßig zur selben Zeit zu Bett gehen. (Natürlich lässt sich auch später etwas wieder abtrainieren oder umtrainieren, aber einfacher ist es von Anfang an strukturiert vorzugehen) Seien sie darauf eingestellt, dass ihre ersten Nächte kurz und von Unterbrechungen durchzogen sein können. Jedoch schaffen die meisten Welpen 5-6 Stunden ohne Toilettengang während der Nacht. 3. Regel: Nach einem aktiven, ereignisreichen Tag folgt ein Ruhetag!!! Gönnen Sie dem Kleinen Geist eine Pause zum Verarbeiten der vielen neuen Eindrücke, meines Erachtens ist das mitunter eine der wichtigsten Regeln und kann bei vielen Welpen das Stadium der akuten Reizüberflutung verhindern. 4. Sauberkeit: Pottytraining Anatomisches vorweg: Welpen haben keine bis wenig Kontrolle über Ihre Blase, bewusste Kontrolle haben sie erst zwischen dem 6/7 Lebensmonat. Unfälle passieren und sind kein Grund für Besorgnis. Das wichtigste ist wie fast bei allem Ihr Timing. Beobachten Sie Ihren Welpen gut. vermehrtes Schnüffeln, im Kreis drehen, Breitbeiniger Gang, hecheln, fiepen und Rücken aufkrümmen sind Indikatoren, dass ihr Welpe auf die Toilette muss. Sofort (!!!) nach dem Schlafen/Fressen/Spielen etc. die Möglichkeit zum Lösen geben. Immer im zum angestrebten Löseplatz bringen. Am besten den Welpen hochnehmen und selber hinbringen. Dies verhindert unnötige Unfälle im Haus. Seien Sie präpariert und stellen Sie sich Schlüpfschuhe, Jacke und Haustürschlüssel bereit, denn jede Sekunde zählt. Es dauert eben solange es dauert bis ihr Welpe stubenrein ist. Beharrlich und Geduldig sollten sie bleiben. Es ist erstmal normal, dass ihr Welpe sich in vorrangig möglichst sicherer Umgebung und ohne große Ablenkung lösen möchte. Daher müssen Sie gerade in der Großstadt eventuell auch eine extra Portion Geduld mit ihrem Welpen mitbringen und wenn Sie kein eigenes Grundstück bzw. Oder einen sicher Eingezäunten Garten haben, wo der Welpe die Chance hat sich auch ohne Halsband/Geschirr und Leine völlig frei lösen kann. Verbinden Sie ein draußen verrichtetes Geschäft immer mit einem Lob eventuell nutzen sie auch gleich ein Kommando wie ‚go potty‘. Ignorieren Sie ein drin verrichtetes Geschäft oder inflagranti ernutzt, hey, den Hund unterbrechen und ebenfalls wieder rausbringen. 5. Fellpflege Bürsten Sie Ihren Welpen gelegentlich mit einer weichen Bürste (Babybedarf) oder gönnen Sie ihm gelegentlich eine Massage mit einem Noppengummihandschuhe (Pferdebedarf). Besorgen Sie sich bei langhaarigen Rassen das richtige Handwerkszeug. Einschlägige Shops beraten Sie dahingehend gerne. Hin und wieder schadet auch ein Bad mit einem für Hunde geeigneten Shampoo nicht. 6. Kinder & Freunde/Bekannte Spielen immer unter Aufsicht. Beim Hochheben des Welpen sollten Kinder sitzen um Sturzgefahr zu vermindern. Der Welpe darf nicht an Kindern/Personen knabbern! Achtung Kinderspielzug wegräumen, Kleinteile können verschluckt werden. Uns ist klar, dass Freunde und Bekannte sofort Ihren neuen Hund sehen wollen, raten aber dies eine Woche zurückzustellen damit der Welpe sich zuerst an sein neues Heim und die Bezugspersonen (Sie!!) gewöhnen kann. Wenn der Welpe frisst oder schläft ist das seine Auszeit/Ruhephase die respektiert werden muss!! 7. Bewegung Faustregel 5min/Lebensmonat/Tag (Bsp: 6 Monate alt = 30 Minuten täglich) Bitte beachten Sie hierbei handelt es sich lediglich um eine Faustregel und gerade die erste Woche reichen völlig reine Lösespaziergänge aus. Es geht hierbei auch weniger um die Bewegung an sich es geht um Konzentrationsfähigkeit und dem aussetzen von Reizen. 8. Treppen zeigen Sie ihrem Welpen Treppen und wie man diese rauf und runter geht. Langsam!!! In Maßen!!! Kein Jagen rauf und runter um Schäden an der Patella zu vermeiden 9. Regeln und Grenzen Machen Sie vom ersten Tag an alles so wie Sie es künftig haben möchten. Es ist ihr Haus und es gelten ihre Regeln und es wird ihr Hund für die nächsten X Jahre. Das wichtigste Kommando für Ihren Hund ist ein ,No‘. Sie werden es am häufigsten von allen Kommandos verwenden und im Zweifel kann es ihm das Leben retten. Die Mutterhündin würde ihrem Welpen eine Grenze setzen, indem Sie Ihr Maul um seinen Fang legt und dabei eventuell knurrt bis der Welpe sein Verhalten stoppt Wir Menschen können dieses Verhalten imitieren durch unsere Hand, legen Sie diese von oben über den Fang ihres Welpen ,halten’ Sie für 1-3 Sekunden und sagen sie ihr Kommando: No In der Regel kapieren das Welpen relativ schnell und nach kurzer Zeit reicht das Kommando völlig aus. Belesen Sie sich zum Thema Beisshemmung trainieren und bieten Sie ihrem Welpen erst gar nicht Hände und Füße zum kauen an. Also einfach gar nicht! Nehmen Sie sich Zeit und bleiben Sie entspannt. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. In den ersten Tagen muss ihr Hund lediglich seinen neuen Namen lernen und weiter an seinem Sauberkeitstraining arbeiten. Geben Sie ihm/ oder ihr die Gelegenheit die Welt in Ruhe zu erfahren. Setzen sie sich z.B. auf eine Parkbank und lassen Sie die Parkbesucher an sich vorbeiziehen. Ihr Welpe bekommt dadurch die Gelegenheit die Welt erstmal für sich selbst zu bewerten, während Sie der gelassene Ruhepol an seiner Seite sind. Ihr Welpe lernt durchs beobachten auch indem er Sie und ihre Reaktionen beobachtet. 10. Geeignete Spielpartner bedenken Sie die Gewichtsklasse ihres Hundes. Geeignete Spielpartner sind bestenfalls in seiner oder ähnlicher Größe. Selbstverständlich sollte auch ein kleiner Welpe Große Hunde kennenlernen, aber diese sollten souverän und kontrollierbar sein. Ein 30-50 kg schwerer, stürmischer Hund ist kein geeigneter Spielgefährte für einen Welpen mit 3 oder 15 Kilo. Ein Auflegen der Pfote kann Ihren Welpen bereits verletzen! 11. Impfungen und Entwurmungen diese hat ihr Welpe bereits erhalten und mit 12 Wochen muss die Folgeimpfung erfolgen incl. Tollwut. Eventuell eine Woche vorher Kotuntersuchung auf Würmer und ggfs nochmals entwurmen 12. Zecken und Zeckenschutz Welpen regelmäßig auf Zecken untersuchen und diese entfernen. Lassen Sie sich von Ihrem TA bezüglich medikamentösen Zeckenschutz beraten, es gibt verschiedene Präparate (Tabs, Spot-ons, Pflanzliches) 13. Krallenpflege regelmäßige Kontrolle der Krallen auf Länge! Je nach Rasse gibt es hier unterschiede, ich für meinen Teil, würde das gerade in Welpenalter machen denn nie wieder lernt es sich so leicht wie jetzt. Darum rate ich dazu kürzen Sie einmal die Woche lediglich die vordersten Spitzen der Krallen. Nutzen Sie einen elektrischen Dremel oder eine scharfe Krallenzange. Sie werden sich fragen warum so oft? Nie wieder lernt ihr Hund einfacher und sehr häufig, kenne Welpen das bereits aus dem Züchterhaushalt. Der Welpe wird früher oder später testen ob Sie hier nachgiebig werden. Bleiben Sie beharrlich und einmal begonnen brechen Sie die Krallenpflege nicht ab! Nach Kampf erfolgt immer Aufgabe. Warten Sie einfach ab und halten Sie Ihren Welpen bis er aufhört zu zappeln und schneiden/dremmeln Sie erst dann weiter verbunden mit einem Lob. Noch eine Anmerkung zum Schluss Welpen sind nicht immer brav, es geht auch mal was zu Bruch und sie testen ihre Grenzen aus. Bleiben Sie ruhig und beharrlich und für ihren Welpen klar lesbar. Dieses kleine Regelwerk soll lediglich eine Stütze darstellen und beruht allein auf meinen Erfahrungen als Mehrhundehalter und Züchterin. Habt ihr noch weitere Vorschläge die ihr für wichtig haltet? PS: in den Kommentaren finden sich zum Teil weiterführende Erklärungen, lesen lohnt sich!
 
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La
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zuletzt 30. Sept. 22:50

Fehlende Gefühle für den Welpen

Hallo ihr, bei uns lebt jetzt seit einer Woche ein Welpe. Er ist ziemlich einfach vom Charakter, knabbert nicht viel an Möbeln etc., hat nicht übermäßig viel Energie, geht super mit neuen Situationen um. Er ist genau so, wie wir ihn auch beim Züchter kennengelernt haben. Nun ist es so, dass die letzte Woche emotional sehr auslaugend war. Der Funke ist bisher einfach nicht übergesprungen. Ich bekomme sofort negative Gefühle, wenn ich meinen Partner von der „Welpen-Nachtschicht“ ablöse oder nur daran denke. Irgendwie ist der Gedanke, dass man dieses Tier, für das noch nicht viele Gefühle da sind, jetzt für mindestens 12 Jahre haben wird, so belastend bzw. einengend. Natürlich haben wir darüber auch vorher ausführlich nachgedacht und es war keineswegs eine spontane Entscheidung sich einen Welpen ins Haus zu holen. Aber jetzt denkt man doch ständig: „war es ein Fehler?“, „hätten wir lieber warten sollen?“, „hätten wir einen anderen Welpen wählen sollen?“. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Ich fühle mich wahnsinnig schlecht für meine Gedanken und Gefühle und bin momentan wirklich überfordert damit. Deswegen frage ich euch hier: Wie war das bei euch, als der Welpe eingezogen ist? Schockverliebt? Wenn nicht, wann kamen die Gefühle, die man sich so sehr wünscht? Was habt ihr getan, um die Bindung zu eurem Welpen zu stärken? Update 2 Wochen später: Hallo an alle! Jetzt nach 2 weiteren Wochen mit unserem Enzo, wollte ich mal ein Update geben. Mittlerweile hat sich einiges getan und die starken negativen Gefühle sind fast weg. Von täglichen Gefühlsausbrüchen, passiert es jetzt nur noch ganz selten, dass man mal überfordert ist oder zweifelt. Ich glaube am meisten geholfen hat, dass wir langsam richtig trainieren können und draußen viele neue Dinge kennenlernen. Außerdem habe ich zwei Hauptursachen für unsere Probleme identifizieren können: 1. Jeder und wirklich JEDER gibt Ratschläge und Tips. Das ist zwar gut gemeint, aber schafft unglaublich viel Druck. Die Welpenphase wird jetzt mehr entspannt und wir konzentrieren uns hauptsächlich auf die Sozialisierung. Wir haben manche Kontakte zu Familie und Freunden ein wenig eingeschränkt und können so klarer sehen, was WIR eigentlich wollen. Das hat ungemein geholfen. 2. Enzo kuschelt einfach überhaupt nicht. Er liegt zwar immer bei uns, aber das romantisierte Bild, das ich im Kopf hatte (abends zusammen auf dem Sofa oder im Bett kuscheln) ist mit ihm unrealistisch. Ich muss sagen, dass es mir immer noch schwer fällt das zu akzeptieren, weil das Kuscheln einfach so sehr helfen würde unsere Bindung zu stärken. Aber ich lerne so, dass man Bindung auch anders stärken und schaffen kann. Insgesamt also ein Prozess, der sicher noch nicht vorbei ist. Wir sind aber sehr zuversichtlich und haben den Kleinen langsam wirklich sehr lieb gewonnen. 💜 Nach fast 2 Monaten: Hallo an alle! Wie versprochen kommt jetzt ein letztes Update: Enzo ist mittlerweile schon bald 2 Monate bei uns und was soll ich sagen? Wir lieben ihn so sehr 🙈 Wir können und wollen uns nicht mehr vorstellen, wie ein Leben ohne ihn wäre. Für uns ist es wirklich der perfekte Hund und dass wir diese schwierige Anfangszeit zusammen durchgestanden haben, hat uns nur noch mehr zusammen geschweißt. Es ist unglaublich, was er bereits für eine Entwicklung hinter sich hat und wir können gar nicht aufhören über ihn zu staunen und zu reden und ihn zu knuddeln. Langsam entwickelt er sich sogar auch zum Kuschler. Ich bin so dankbar für alle die lieben Worte, die hier geteilt wurden. Ihr habt damit sehr geholfen und wir sind unglaublich froh, dass wir am Anfang nicht aufgegeben haben. 💜