Verhalten & Psychologie

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Guy
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zuletzt heute 07:31

Tierschutzhund hat Angst vor uns

Wir haben vor 2 Wochen eine Hündin aus Bulgarien zu uns aufgenommen. Bei den Videos, die wir vorher gesehen haben, wurde schon klar, dass es ein unsicherer Hund ist, aber da es nicht unser erster Hund aus dem Tierschutz ist, haben wir uns auf unsere Leni eingelassen. Seit sie bei uns eingezogen ist, hat sie Angst vor uns. Scheint eine Angstreaktion auf Männer sein, da sie wohl in dem Shelter, in welchem sie aufgewachsen ist, keine Männer als Bezugsperson hatte. In den 14 Tagen haben wir folgendes erreicht. Sie frisst aus der Hand, geht auch an der Leine, allerdings nur hinter mir, sobald jemand hinter ihr läuft, ist sie extrem unsicher und neigt zum Fluchtverhalten. (siehe Video) In den Garten lassen wir sie aktuell nur ohne Leine. Dann schnuppert sie auch schon rum und löst sich. Das funktioniert an der Leine überhaupt nicht. Sie braucht viele Anläufe, bis sie wieder ins Haus kommt. Türen sind wohl irgendwie auch doof. Außerdem darf ich nicht in der Nähe der Tür sein. Im Haus hat sie die ersten Tage nur in ihrer Rückzugsbox zugebracht, jetzt kommt sie schon mal raus, aber sobald ich oder mein Mann sich nähert, flüchtet sie. Kommt also nicht von alleine zu uns. Wir können Sie aus dem Körbchen nehmen und mit auf die Couch legen, dann wirkt sie recht entspannt und lässt sich auch streicheln. Anfassen ist in solchen Momenten kein Problem und sie reagiert auch nicht aggressiv. Meine Schwiegermutter war Weihnachten ein Tag da, zu ihr hatte sie direkt einen Draht und hat, als wir nicht dabei waren, sogar mit ihr gespielt. Davon sind wir Meilen entfernt. Ich weiß, dass wir bei Leni lange brauchen werden, bis sie ein hoffentlich glücklicher Hund wird, aber wir möchten ihr von Anfang an die beste Unterstützung bieten. Nun zum Schwarmwissen. Was können wir tun, damit sie Vertrauen zu uns aufbaut, was sollten wir auf keinen Fall tun. Sind für jeden Tipp dankbar, welcher von erfahrenen Hundebesitzern kommt. Würden auch Hilfe von außen begrüßen. Wenn jemand einen Tipp hat, wo eine gute Verhaltenstherapie im Raum Osnabrück angeboten wird, bitte auch mitteilen.
 
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Katrin
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zuletzt heute 06:23

Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Die Tierheime sind voll, Resozialisierungstätten für Hunde ebenfalls und auf sämtlichen Portalen werden verhaltensauffällige Hunde für wenige Euros angeboten. Hauptsache schnell weg damit, egal ob es sich um einen Beißer oder ,,nur" um einen Angsthund oder schlicht um einen untrainierten unerzogen Hund handelt der nun vollkommen ungehemmt durchknallt. Nie war es einfacher wie heutzutage an Wissen über Hundetraining, Hundeerziehung usw ranzukommen und doch scheinen immer mehr Menschen mit dem eigenen Hund absolut überfordert zu sein. Woran liegt das? Rasse Genetik und Herkunft spielen da natürlich auch eine Rolle aber halt nicht nur. Auch Vermenschlichung, fehlende Regeln und Grenzen, mangelnde Führung und Sicherheit usw sind mit ein Grund. Es ist kein Geheimnis das auch hier Hunde inzwischen ausgesetzt, vom Halter ,,entsorgt", oder sogar wegen ,,Aggressivität" eingeschläfert werden. Das sind für mich absolute worst case Szenarien die ihren Ursprung in falscher Hundewahl und mangelnden Hundeverständnis hat. Ein Hund ist heutzutage schnell angeschafft. Ahnung vom Hund? Die ist oftmals begrenzt auf vorne kommt fressen rein, hinten der Rest wieder raus. Mit der hohen Anzahl an auffälligen Hunden geht aber auch ein gewisses Risiko für fremde Menschen und Tiere einher. Es betrifft also uns alle. Mich besorgt diese Entwicklung sehr und ich befürchte durchaus weiterhin eher ein zunehmen an Problemhunden und damit auch an Vorfällen mit traurigen und unschönen Ausgang für Mensch und Tier. Aber was kann man dagegen tun? Wie schaffen wir es das die Anzahl auffälliger Hunde wieder abnimmt? Was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen? Welche Hilfe brauchen die Halter solcher Hunde im Alltag? Könnten Gesetze wie Pflichtkurse für Hundehalter vor der Anschaffung helfen? Welche Rolle könnten die sozialen Medien dabei spielen? Wie immer bitte nett und höflich kommentieren. Das Bild ist ein KI Bild und stellt keine spezielle Rasse dar sondern steht stellvertretend für alle auffälligen Hunde.
 
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Basic
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zuletzt 5. Jan. 23:39

Eifersucht

Paulchen ist ein 8-jähriger Mopsmischling und kommt aus dem Tierschutz in Ungarn. Paulchen ist jetzt seit 14 Tagen bei uns und macht super Fortschritte. Mit uns leben noch 4 Katzen die sehr freundlich und Hunde gewohnt sind. Paulchen reagiert meist desinteressiert aber schnuppert ihnen auch schon mal hinterher oder sie schlafen gemeinsam, nebeneinander auf der Couch. Am Anfang suchte er hinter uns Schutz und lief immer einen Bogen um die Katzen. Trotzdem gab es schon zweimal die Situation (im Bett) das er mit schnappen und bellen nach vorne geht, um die Katze zu vertreiben. Für mich sieht es so aus, als spiele die Ressource Mensch da eine große Rolle. Auf der Couch mit ähnlichen Setting macht er gar nichts. Das erste Mal war es in der ersten Woche in der Nacht, wo wahrscheinlich eine Katze mal schnuppern wollte und er sich bedrängt gefühlt hat bzw. erschrocken war. Da habe ich auch vollstes Verständnis, dass er da seine Distanz einfordert aber heute Morgen, hatte meine Partnerin die Katze mit ins Schlafzimmer gelassen. Die Katze lag links und machte es sich gerade im Arm gemütlich. Er lag rechts und versuchte mit einem Beller und einer Vorwärtsbewegung inkl. Schnappen zur Katze zu kommen. Meine Partnerin blockte ihn mit der Hand und schob ihn zurück. Er knurrte nochmal Richtung Katze und dann legte er sich hin und schlief. 😅 Erfolg hatte er damit noch nicht, denn wir haben ihn dann einfach geblockt und er beruhigte sich schnell. Gab es bei euch ähnliche Situationen bzw. wie habt ihr diese gelöst?