Verhalten & Psychologie

Verfasser-Bild
Caro
Anzahl der Antworten 160
zuletzt 10. März 22:15

Lucy und das Jagdgeschrei

Hallo ihr Lieben! Seitdem Lucy bei uns ist, arbeiten wir an ihrem starken Jagdtrieb. Anfangs war noch jeder Vogel oder alles (und jeder 🫣) was sich schnell bewegt potenzielle Beute Das ist schon sehr, sehr viel besser geworden. So gut, dass Lucy an bestimmten Stellen auch frei laufen kann, da sie selbst bei Katzen gut auf das Abbruchsignal reagiert. Wir arbeiten weiterhin an Impulskontrolle etc, um Antijagdtraining soll es hier auch gar nicht gehen! Zum Problem: Laufende Rehe sind der absolute Endgegner. Stehen die Rehe, fixiert sie zwar, bleibt aber ansprechbar und lässt sich auch ablenken. Laufen die Rehe aber los, setzt das große Halali ein. Lucy bleibt inzwischen sogar sitzen oder bei Fuß stehen, aber sie kreischt derartig los, dass jedem im Umkreis von 5 Kilometern die Ohren klingeln. Ich kann davon kein Video machen, in dem Moment aufs Handy konzentrieren geht nicht, aber schreit doch mal so hoch und laut ihr könnt "JAJAJAJAJA!", dann habt ihr es ungefähr 😅 Das ist unangenehm. Es hört sich an, als wäre sie in eine Bärenfalle getreten oder als würde ich sie gerade schwer misshandeln. Ich will gar nicht wissen, was die Leute so denken 🫣. Außerdem interessiert mich der Sinn dieses Gekreisches... das Wild in der gesamten Umgebung ist gewarnt und sucht das Weite. Die gesichteten Rehe laufen noch schneller. Welchen Ursprung und Sinn hat das? Kann man etwas dagegen tun, außer im Gewerbepark spazieren zu gehen? Wenn Lucy ins Kreischen verfällt, ist sie nicht mehr ansprechbar und weiter gehen geht auch nicht. Ich halte sie dann in der Hocke zwischen meinen Knien und einem Arm vorne um die Brust. Das kürzt den "Anfall" ab und sie beruhigt sich so weit, dass wir einigermaßen gesittet weiter gehen können. Danke schonmal fürs Lesen! 🧡
 
Verfasser-Bild
Julia*Nero
Anzahl der Antworten 83
zuletzt 8. März 15:24

Kontrovers: Wölfe kooperieren, Hunde dominieren?

Ich habe einen äußerst interessanten Artikel https://www.science.org/content/article/wolves-cooperate-dogs-submit-study-suggests gelesen, der das vorherrschende Verständnis über Wölfe und vorallem Hunde in Frage stellt. Forschende postulieren, dass Wölfe kooperativ zusammen leben, während Hunde strikte, lineare Hierarchien bilden. Während Wölfe zusammen entscheiden und agieren, reagieren übergeordnete Hunde aggressiv auf Ungehorsam von untergeordneten Hunden und fordern Unterordnung ein. Besonders kontrovers ist dabei die Annahme der Forschenden, dass auch Hunde und Menschen in einer hierarchischen Dominanzbeziehung zueinander stehen. Der Wandel von Kooperation zu Dominanz und Hierarchie soll eine Begleiterscheinungen der Domestikation sein. Das soll unter anderem durch den Verlust der Selbstständigkeit erfolgt sein. So würden Hunde "wollen", dass ihnen vorgegeben wird, was sie tun sollen. Auch Rassespezifische Unterschiede werden angeblich festgestellt. Aber komplett gegensätzlich zu dem, was die meisten vermutlich erwarten würden. So sollen Labradore und Pudel in Rudeln viel aggressiver untereinander sein, als Schäferhunde und Malamute. Was haltet ihr davon? Sehen wir unsere Hunde in einem falschen, romantisierten Licht (und führt das möglicherweise zu den zunehmenden "Problemverhalten" in der modernen Hundehaltung?)? Oder sind die Forscher auf den Kopf gefallen und versehentlich in den 70ern aufgewacht, in der Dominanz unter Hunden und zwischen Mensch und Hund das gängige Weltbild war? Ich habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet.
 
Verfasser-Bild
Katrin
Anzahl der Antworten 1616
zuletzt 7. März 19:41

Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Die Tierheime sind voll, Resozialisierungstätten für Hunde ebenfalls und auf sämtlichen Portalen werden verhaltensauffällige Hunde für wenige Euros angeboten. Hauptsache schnell weg damit, egal ob es sich um einen Beißer oder ,,nur" um einen Angsthund oder schlicht um einen untrainierten unerzogen Hund handelt der nun vollkommen ungehemmt durchknallt. Nie war es einfacher wie heutzutage an Wissen über Hundetraining, Hundeerziehung usw ranzukommen und doch scheinen immer mehr Menschen mit dem eigenen Hund absolut überfordert zu sein. Woran liegt das? Rasse Genetik und Herkunft spielen da natürlich auch eine Rolle aber halt nicht nur. Auch Vermenschlichung, fehlende Regeln und Grenzen, mangelnde Führung und Sicherheit usw sind mit ein Grund. Es ist kein Geheimnis das auch hier Hunde inzwischen ausgesetzt, vom Halter ,,entsorgt", oder sogar wegen ,,Aggressivität" eingeschläfert werden. Das sind für mich absolute worst case Szenarien die ihren Ursprung in falscher Hundewahl und mangelnden Hundeverständnis hat. Ein Hund ist heutzutage schnell angeschafft. Ahnung vom Hund? Die ist oftmals begrenzt auf vorne kommt fressen rein, hinten der Rest wieder raus. Mit der hohen Anzahl an auffälligen Hunden geht aber auch ein gewisses Risiko für fremde Menschen und Tiere einher. Es betrifft also uns alle. Mich besorgt diese Entwicklung sehr und ich befürchte durchaus weiterhin eher ein zunehmen an Problemhunden und damit auch an Vorfällen mit traurigen und unschönen Ausgang für Mensch und Tier. Aber was kann man dagegen tun? Wie schaffen wir es das die Anzahl auffälliger Hunde wieder abnimmt? Was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen? Welche Hilfe brauchen die Halter solcher Hunde im Alltag? Könnten Gesetze wie Pflichtkurse für Hundehalter vor der Anschaffung helfen? Welche Rolle könnten die sozialen Medien dabei spielen? Wie immer bitte nett und höflich kommentieren. Das Bild ist ein KI Bild und stellt keine spezielle Rasse dar sondern steht stellvertretend für alle auffälligen Hunde.
 
Verfasser-Bild
Rim
Anzahl der Antworten 42
zuletzt 5. März 21:55

Was hat das Knurren zu bedeuten?

In den letzten paar Monaten zeigt unsere Hündin folgendes Verhalten: Sie chillt / schläft im Körbchen, auf dem Boden, auf der Couch. Ich bin auch im Raum, aber nicht immer sichtbar (wenn ich z. B. arbeite und sie auf der Couch chillt). Mein Mann macht sich fertig, um die Wohnung zu verlassen. Er kommt ins Zimmer, um was zu holen und sich zu verabschieden, oft ist er recht dynamisch unterwegs. Sie knurrt kurz (tief, leise, langgezogen) in seine Richtung. Dabei steht sie i. d. R. nicht einmal auf. Das Knurren klingt nach "schimpfen". Wenn sie eine Katze anknurrt oder beim körperlichen Spiel (meist mit meinem Mann) genüsslich knurrt, klingt es komplett anders. Insgesamt knurrt sie nur bei Katzen, bei uns nie. Auch andere Hunde knurrt sie nicht an. Sie ist eine sehr freundliche, brave und recht unkomplizierte Hündin. Mich knurrt sie nie an. Wir kümmern uns beide um sie gleichermaßen. Der einzige Unterschied: Ich bin für Erziehung und Training zuständig, mein Mann eher für Spaß und Blödsinn; er übernimmt aber meistens die Körperpflege. Maßregelt sie ihn? Wenn ja, warum? Warum jetzt? Oder ist es doch was anderes? Sie wird im Juni 4. Veränderungen gab es in den letzten Monaten keine. Das Verhalten kommt alle paar Tage zum Vorschein. Was will sie uns sagen? Soll ich sie korrigieren? Kann mir jemand das Verhalten aus eigener Erfahrung erklären und mir Tipps geben, wie wir damit am besten umgehen sollen? Problematisch war das bisher nicht, aber ich weiß ja nicht, wie es sich entwickeln könnte, wenn wir nicht (richtig) reagieren. Danke sehr!