Verhalten & Psychologie

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Marlen
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zuletzt 2. Juni 09:49

Lieblingsmensch & der Umgang damit

Hallo Zusammen, ich hoffe das ich paar „Leidensgenossen“ finde, die grade das gleiche durchmachen oder schon durchgemacht haben und mir paar Tipps auf den Weg geben können. Ich würde mich wirklich riesig freuen. Mein Problem mit meiner geliebten Fellnase: Ich bin selbstständig und arbeite viel von zuhause aus, daher ist unsere Fellnase Thor natürlich zu 90% die ganze Zeit bei mir. Er kommt mit auf Drehs oder zu Kundenterminen - absoluter Traum wie toll er das macht. Ich bin auch die jenige die immer mit ihm zum Tierarzt geht und schon eine Operation durchgestanden hat. Von mir bekommt er essen, natürlich nur das feinste Barffleisch ;-). Jeden Tag gibt es leckere Menüs. Wir gehen zusammen sein Barffleisch einkaufen. Wir machen tolle Spaziergänge. Und wir haben auch zu zweit die Hundeschule besucht. Kleiner Umriss - Wir machen bestimmt noch mehr zusammen 🙂 Sobald jedoch mein Freund zuhause ist, bin ich abgeschrieben. Er liegt nur bei ihm auf der Couch wenn wir alle zu dritt mal zusammen kuscheln. Wenn mein Freund da ist, möchte er gar nicht mit mir alleine raus. Gekuschelt wird nicht mehr mit mir - ihr wisst mit wem dann. Wenn wir zu dritt Gassi gehen kann ich nicht die Leine nehmen und mein Freund geht kurz irgendwie vor, weil dann so doll an der Leine gezogen wird, das ich fast hinfliege, Hauptsache er ist wieder bei meinem Freund. Wenn ich mich dazukuschel, dann ist es ok. Also da war nie ein aggressives Verhalten seitens Thor oder so. Aber das frustriert natürlich sehr 😢 Kennt ihr sowas? Wir waren auch nicht mal getrennt oder so, hatte ja am Anfang die Vermutung das es Verlustängste sind. Für jeden Tipp wäre ich euch sehr dankbar 🙏🏼♥️
 
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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 1. Juni 12:26

Hündin verbellt andere Hunde beim Autofahren

Hallo zusammen. Meine Hündin hat keine Angst vorm Autofahren an sich. Sie kann es nur nicht ertragen, wenn Hunde in ihrem Blickfeld auftauchen. Dann flippt sie aus. Fahren wir über 60kmh legt sie sich hin und chillt. Ich habe den Eindruck sie denkt, dass langsames Fahren bedeutet, sie müsse aufpassen. Logisch, weil innerorts eher Hunde zu sehen sind als auf Landstraßen oder Autobahnen. Ich versuche es mit Gegenkonditionierung. Manchmal im parkenden Auto, dann auch an der Ampel. Ich bin aber nicht bei jeder Hundesichtung dazu in der Lage ihr die Futtertube hinzuhalten, weil ich ja schließlich fahre. Es gibt auch niemanden der mit mir mitfahren würde, um das Gegenkonditonieren bei Sichtung zu übernehmen. Meine alte Trainerin sagte, es sei ihre allgemeine Aufregung, wenn es um andere Hunde geht. Daran kann ich außerhalb des Autos aber besser arbeiten, weil ich dann direkt auf sie einwirken kann. Ein U-Turn auf der Straße ist schließlich keine gute Alternative ;) Meine Idee ist nun die Box aufzubauen. Das aber zu Hause in Ruhe. Ich erhoffe mir dadurch, dass ich in einigen Monaten die Box auf den Rücksitz des Autos packe und sie entspannt darin bleibt. Was denkt ihr darüber? Ich würde mich über ähnliche Erfahrungen von euch freuen. Gerne auch Tipps wie ihr das hinbekommen habt. Aber bitte nur dann, wenn es um verbellen ging, nicht wegen Übelkeit oder Angst vorm Auto an sich. Bin gespannt:)
 
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Ramona
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zuletzt 28. Mai 20:26

Deprivationssyndrom - wer kennt es noch

Für alle, die das Deprivationssyndrom nicht kennen: Unter dem Deprivationssyndrom versteht man eine Entwicklungsstörung beim Hund, die aufgrund fehlender Reize im prägenden Welpenalter auftritt. Der Hund war in dieser Prägephase keinen bis wenigen entwicklungsnotwendigen Reizen ausgesetzt, wodurch sich das Gehirn nicht optimal entwickeln konnte. Eine ganze Weile wusste ich nicht, was bei Sunny im Köpfchen falsch läuft. Ich wusste nur - sie ist anders Schön fast hypersensibel, ständig unter Stress und für diesen sehr anfällig, mit neuen Situationen total überfordert. "normales" Training nicht möglich, ständige und wirklich ständige Reizüberflutung, bei neuen Reizen nicht mehr abrufbar... Sehr stark auf mich fixiert... Normales Gassi gehen mit anderen nicht möglich... Alles fremde macht ihr enorme Angst Oft bekomme ich zu hören: "da muss sie durch" "sie muss da durch" und ähnliches Dank einer lieben Bekannten und Verhaltenstherapeutin kann ich mittlerweile sagen: NEIN! Das muss Sunny NICHT! Sunny hat das Deprivationssyndrom! Als Welpe in der Tötung, mit 4 Monaten in ein privates Shelter, mit 6 Monaten kam sie zu mir. (Natürlich leidet nicht jeder Hund mit ähnlicher Geschichte unter diesem Syndrom) Das Training mit Sunny benötigt sehr viel Feingefühl und Verständnis für diese Form der Entwicklungsstörung. Man kann nicht einfach mit ihr in Situationen rein gehen, um ihr zu zeigen das nichts passiert. Ganz im Gegenteil: mit einem Entzug aus für sie kritischen Situationen ist ihr viel mehr geholfen. Die Körpersprache das Hundes zu lesen ist enorm wichtig - denn ausschließlich Sunny zeigt mir, wann sie bereit ist einen Schritt vor zu gehen. Es ist ein schwieriger Weg, aber mit Geduld, Zeit und Liebe schafft man es gemeinsam. Allerdings gehört auch die Bereitschaft dazu, Strukturen und Rituale zu erstellen und ein zuhalten - den Tagesablauf mit dem Hund nach dem Hund zu strukturieren. Und nicht nach dem Menschen Wem geht es auch so? Wer hat ebenfalls eine Fellnase mit diesem Syndrom? Würde mich über einen Austausch freuen