Ich gebe dir da vollkommen Recht!
Im November ist es einfach zu spät, sich Gedanken darüber zu machen, und dann wird Training auch tatsächlich nicht mehr fruchten. Das muss man sich früher überlegen. Trotzdem sollte man so Ideen wie TTouch, konditionierte Entspannung, Trainingsideen etc aufnehmen und annehmen, fürs nächste Jahr.
Jetzt kurz vor knapp halte ich persönlich es für kontraproduktiv, weil man dadurch auch bei Training in geringem Stress das allgemeine Stresslevel schon anhebt. (Ausgenommen die Entspannungstechniken natürlich)
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute, die das alles schon probiert haben (und zwar nicht 2x, sondern monatelang). Wir kommen mit konditionierter Entspannung nicht weiter, Ttouch würde mich tatsächlich nochmal interessieren, aber dafür müssen wir erst mal auf das Level kommen, dass er in dem Stress liegen/stehen bleibt und Berührungen annimmt. Körperband etc brachten keine Veränderungen. In den letzten 2 Jahren hab ich in bestimmt 50 Silvester threads hier noch nichts gelesen, was wir nicht in Betracht gezogen und vorerst für uns verworfen (wie TTouch, weil er eben Berührungen nicht annimmt in dem Modus) oder ernsthaft probiert hätten - außer echtes Feuerwerk, das für mich aus den genannten Gründen einfach nicht in Frage kommt. Und außer Bachblüten, Globuli, "natürliche Mittel", die höchstens den Placebo by Proxy Effekt bringen können.
Und da finde ich es aber auch nicht richtig, vom Tierarzt verabreichte Mittel wie Sileo oder auch die Eierlikör Empfehlung schlecht zu reden. Denn für eben die Leute und Hunde, die schon viel Energie da rein gesteckt haben, aber das Ziel "entspannter Hund" oder zumindest "nicht komplett gestresster Hund" nicht erreichen können aus welchem Grund auch immer, kann das tatsächlich eine große Erleichterung sein. Auch im Sinne des Hundes.
Wie gesagt, ich würde immer eher weg fahren. Aber die Möglichkeit hat nicht jeder.
Auch Vorwürfe, dass man sich nicht genug Mühe gibt und selbst Schuld ist etc finde ich unangebracht, wenn erklärt wird, was man schon alles probiert hat oder warum man gewisse Dinge einfach nicht machen mag. Damit macht man es sich zu einfach, denn jeder Hund ist individuell. Und mit Hund, den das nicht oder nur wenig interessiert, lässt sich sehr leicht sagen, dass das doch alles nur Fleißarbeit wäre und man selbst das viel besser machen würde.
Ich hoffe, Du hast mich nicht falsch verstanden. Mir liegt es fern, Vorwürfe zu machen. Mir liegt aber am Herzen, dass man immer offen bleibt für Lösungen.
Ich selber habe meine Hündin mot 10 Monaten bekommen und ich wusste nicht, dass sie keine Haushaltsgeräusche kannte. Fernseher, knackender Kühlschrank, Plasikflaschen, Tüten ... alles ein großes Problem. Hinzu kam dann noch, dass sie auch Probleme damit hatte, wenn ein Teil, z. B. ein Karton, 10 cm verschoben war, als sie es beim ersten Mal sehen wahrgenommen hatte. Ich bekam meine Hündin im Oktober und zu Silvester bestand noch überhaupt keine Bindung. Ich habe damals einen Rat einer Trainerin angenommen, die mir empfahl, einen Kong mit Leberwurst, Käse, Joghurt ... zu befüllen und einzufrieren. Als die Knallerei im Dezember losging, habe ich immer einen Kong bereit gehabt. Sie bekam ihn mit und ohne Knallerei. Das Schlecken wirkte beruhigend und Silvester gab es null Probleme. Bis heute. Ich bin dankbar, dass das so gut geklappt hat. Und für jedes Problem musste ich eine eigene Lösung finden, denn, ich konnte nirgendwo hinfahren, ausweichen und schon gar nicht ständig irgendwelche Mittelchen geben. Und wenn ich was positives da rausziehe, dann ist es der Bindungsaufbau, der darüber entstanden ist. Es war und ist mein Weg, der mit Ausnahme des Staubsaugers, gut geklappt hat. Auch TT hat eine Rolle gespielt und sie fand das anfangs nicht so gut.
Wie gesagt, ich mache keine Vorwürfe, aber mein Rat ist, niemals aufzugeben und nach einer Lösung suchen, um die Lebensqualität zu verbessern. Vielleicht bin ich auch zu ehrgeizig.
Ich wünsche jedem, dass er, wie auch immer, friedlich ins neue Jahr kommt 😉.