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Sonja
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Anzahl der Antworten 43
zuletzt 20. Mai

Mein Hund möchte nicht bei mir bleiben

Ich brauche eure Hilfe. Ich habe für meine Hündin Lilly eine Urlaubsbetreuung, die sie meiner Meinung nach über alles liebt. Sie freut sich über die Maßen wenn diese kommt um sie abzuholen. So sehr hat sie sich über mich noch nie gefreut. Auch nicht wenn ich 3 Wochen im Urlaub war. Was es für mich aber noch schlimmer macht, ist die Tatsache, dass Lilly weint, wenn sie geht. Letztes Mal hat sie stundenlang vor der Tür gesessen. Als ich ins Bett bin kam sie dann, hat sich vor mich gesetzt und weiter gejammert, als wollte sie sich beschweren. Ich hab mich dann angezogen und bin mit ihr raus, um sicherzugehen, dass sie nicht vielleicht Durchfall hat und einfach ganz dringend muss. Als wir aber draußen waren, hat sie einfach nur die Spur verfolgt bis zu dem Platz wo vorher das Auto stand. Also ganz offensichtlich hat Lilly einfach verzweifelt nach ihr gesucht. Ihre Urlaubsbetreuung hätte gern selber einen Hund und würde sich sehr freuen, wenn Lilly dauerhaft bei ihr wohnen würde. Ich überlege nun ernsthaft, ob ich dem Wunsch meines Hundes und der Betreuerin nachgebe. Das wäre wirklich für mich in Ordnung, auch wenn es weh tut und mir wahrscheinlich das Herz bricht. Wenn es das Beste für Lilly ist, wäre ich auch bereit loszulassen. Aber ist meine Interpretation so überhaupt richtig? Oder gibt es für dieses Verhalten auch noch eine andere Erklärung?
 
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Sigi
13. Mai 22:38
Ich möchte da nichts rein interpretieren und auch keinen Tipp geben.
Ich erzähl mal wie das bei Snow in zwei Unterschiedlichen Situationen ist
Meine Notaufnahme (beste Freundin) wenn mit mir was sein sollte, kennt Snow so lange wie ich ( bei mir 24/24) bei Ihr ab und zu. Bei Ihr freut er sich wie Bolle und überschlägt sich förmlich, bei mir naja sagen wir mal erwedelt kräftig mit dem Schwanz.(Da bin ich echt neidisch).
Wenn wir laufen und Sie geht weiter mit Ihm und er merkt ich laufe in die andere Richtung ist er wie ne Rakete bei mir. Da kann Sie rufen,nen Ball auf tippen hilft alles nix, er weicht nicht von meiner Seite.
Ebenso bei meinen Gassi geh Partnerinnen so wie bei Ihnen hat sich Snow bei mir noch nie aufgeführt. Wenn wir im Biergarten sitzen bin ich halt da, aufmerksamkeit fordert er von Ihnen ein. Wenn ich aber meine Jacke nehme sieht er nur noch mich.😁
Was ich damit sagen will er kennt mich, wie ich Ihn (24/24) diese zwei Beispiele sind für ihn eine angenehme Abwechslung zur Routine. Hab auch mal gedacht er mag die anderen lieber ist aber denk nicht so.😊
 
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Corinna
13. Mai 22:58
In einer stabilen Mensch-Hund Beziehung ist man nicht abhängig voneinander. Hunde die sich zuhause wohl fühlen sind entspannt, bleiben liegen, können auch mal nichts tun wenn man geht. Auch braucht kein Hund der Welt permanent Bespassung und Action. Auch wenn Hunde Menschen sehr stark begrüssen muss das nicht immer Freude heissen, es kann auch eine Art von Stress sein.
So wie du schreibst hab ich das Gefühl das Lili bei dir zuhause recht glücklich ist. Hunde knurren sich auch mal an (vorallem Hündinnen Rüden gegenüber 😅), das ist normale kommunikation und heisst nicht, dass sich die Hunde nicht mögen.

Mich interessiert aber das Thema winseln.
Wie lange geht denn das winseln, bzw kann sie dann bei dir alleine bleiben? Macht sie das jedes Mal wenn sie zurückgebracht wird? Es tönt schon ein bisschen nach Stress, bzw zusammen mit dem sich auf die Schuhe legen und nicht wollen das man geht tönt das ein bisschen nach Trennungsstress. So in der Art, jetzt sind die andern weg, lass mich nicht alleine. Das sollte man aber nicht mit Liebe verwechseln. Ist schwierig das aus der ferne zu Beurteilen ohne dabei zu sein.🤔
Ich glaube nicht dass Hunde sich wünschen können sie würden woanders wohnen. Das ist eher eine Interpretation des Menschen. Hunde leben im Moment und machen das beste aus der Situation.

Was für ein Hund ist Lilli? Wie ist die Beziehung zu Cardaz?Liegen sie oft zusammen? Sind sie ein gutes Team? Ist sie eifersüchtig?

Es würde generell nicht schaden an der ganzen Gruppendynamik zu arbeiten. Viel mit beiden Hunden zusammen was unternehmen und auch nur was mit ihr alleine. Ich würde sie auch nicht mehr in den Ferien "wegschicken" sondern sie entweder mitnehmen oder beide Hunde zusammen zu Oma bringen.
Die Sitterin kann ja sonst mal vorbeikommen zum Gassi gehen.
 
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Ina
14. Mai 06:24
Manchmal passt es einfach nicht...... Und das hat nichts mit dir persönlich zu tun....
Es gibt Hunde die "wollen" lieber Einzelhund sein, oder sie haben zu jemandem eine besondere Bindung aufgebaut...
und wenn ich merke dass mein Hund sich bei mir nicht wirklich zu Hause fühlt, dass er einer anderen Person nachtrauert, wie du sagst, finde ich nichts verwerfliches daran ihn dort zu lassen wenn alle damit glücklich sind....
Deinem Text entnehme ich dass es dir mit der gegenwärtigen Situation ja auch nicht gut geht, das du nicht wirklich glücklich damit bist....
Natürlich kannst du versuchen durch ganz viel Zuwendung, gemeinsame Unternehmungen, seine Gunst zu gewinnen, ihn von den, von ihm bevorzugten Menschen fern halten, aber wenn du ihn nicht mit in Urlaub nehmen kannst, brauchst du ja jemanden.... Ich würde mal in mich gehen....
Wie ist es im Urlaub, vermisst du ihn sehr oder hast du das Szenario im Kopf dass er danach wieder tagelang der Betreuung nach jammert?
Eine gute Freundin, Züchterin, hat vor vielen Jahren mal eine Hündin in gute Hände abgegeben, ein wunderschönes Tier das alle Voraussetzungen zur Zucht erfüllt hatte, aber diese Hündin fühlte sich in dem Rudel einfach nicht wohl.... In dem Haushalt als Einzelhund ist sie regelrecht aufgeblüht, hier hatte sie die Menschen für sich allein.... Wenn meine Freundin sie besucht hat, hat sie sich riesig gefreut aber sie hat nie anstalten gemacht mit ihr gehen zu wollen.... Sie war dort glücklich bei ihren Menschen....
Es hat auch etwas von Größe sich im Sinne des Tieres zu entscheiden auch wenn es uns vielleicht weh tut.....
Ich wünsche euch alles Gute....
 
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Katrin
14. Mai 08:36
Als erstes, ich finde deine Einstellung den Hund abzugeben an die geliebte Sitterin echt richtig super, Hut ab. Manchmal läuft es im Leben einfach so das ein Hund mit einem anderen Menschen einfach noch besser zusammenpasst. Klar schmerzt es ein wenig wenn der geliebte Hund einen anderen Menschen bevorzugt aber das zeigt halt auch das nur weil der Mensch sich einen Hund ausgesucht hat es nicht unbedingt für den Hund der passende Mensch sein muss. Ich würde mich mit dem Sitter zusammensetzen und darüber reden und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Mai 09:53
Hhm 🙄 "interessante" Geschichte szs mitunter auch... bzw auch so die wohl durchaus "qualitativen, gehalt- o wertvollen" Kommentare o Antworten dazu hier so zu lesen... Bzw wäre o bin wohl szs durchaus auch mal so "gespannt" wie das denn dann nun quasi weitergeht... Gruß Mirco 🙋🏻‍♂️
Ich verstehe nicht ganz, wofür du einen Trainer brauchst...?
Geht es darum, ob du was "falsch" machst mit dem Hund?
Bzw ib die Sitterin etwas "besser" macht?

Ich fände es da einfacher, mal mit der direkt zu sprechen und zu erfahren, was die so unternimmt mit deiner Hündin.
Ständiges betütelt Werden wäre für mich kein Qualitätsmerkmal, aber vielleicht gibt es dort Aktivitäten, die du übernehmen könntest?

Abgesehen davon sind viele Hunde erstmal irritiert und "beleidigt", wenn ihre Menschen aus dem Urlaub zurück kommen.

Unsere Familienhündin war da immer ein paar Tage distanzierter, ebenso der Hund von Bekannten und der von andern Bekannten hat sie überhaupt verbellt als sie zurück kamen - obwohl er die ganze Zeit mit den erwachsenen Kindern im gemeinsamen Haus verbracht hat.

Und eine Freundin, die Hundebetreuerin ist, hat auch Hunde, die erstmal kaum weg wollen von ihr.

Nach ein paar Tagen erledigt sich das fast immer von selbst.
 
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Andrea
14. Mai 12:37
Ich glaube das ist für uns schwer zu entscheiden. Wir kennen alle nicht wirklich die Situation und sind nicht dabei um alles zu beobachten um vielleicht mehr sagen zu können. Du kannst ja auch mal mit einem Trainer der auf Körpersprache und Verhalten spezialisiert ist darüber sprechen. Und wie Mel schon geschrieben hat. Vielleicht beschäftigt sich die Betreuung anders. Rede mit ihr.
Ich würde ebenfalls, wie Angelika schon geschrieben hat, einen spezialisierten Hundetrainer einbinden, bevor du etwas überstürzt.
 
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Brenda
14. Mai 14:14
Wenn du viel mit deiner Hündin zusammen bist und sie aktiv beschäftigst: Spiel, Spaß, Arbeit und Aufgaben ihr gibst, hat sie keine Veranlassung, dass Leben mit dir nicht zu wollen. Das ist aber richtig viel Arbeit für dich, zum Wohl deiner Hündin.
 
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Steffi
14. Mai 14:45
Erstmal ist es ja super, dass Du so eine tolle Betreuung hast. Gold wert, meiner Meinung nach. Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, wieviel Qualitytime Du mit Deiner Hündin hast. Verbringst Du denn überhaupt Urlaube mit ihr? Wenn Du wegfliegst nicht und mit dem Wohnmobil auch nicht? Der Alltag und selbst manchmal die Wochenenden sind ja nicht immer entspannt und frei.
Ich würde überlegen, wie ich den Hund mit in den Urlaub nehmen kann, d.h. Autofahren trainieren und mir was hinsichtlich der Reiseübelket überlegen. Gemeinsamer Urlaub ist gut für die Bindung.
 
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Jochen
14. Mai 14:53
Ich weiß nicht, ob der Gedanke schon artikuliert wurde, es ist mE. auch denkbar, dass ihr dein Ersthund missfällt (zumal sie ihn angeknurrt hat) und sie lieber Einzelprinzessin wäre, es also gar nicht an dir liegt...
 
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Tanja
15. Mai 13:07
Hallo dein Text hat mich sehr berührt, und ich finde es unglaublich stark von dir, dass du Lillys Wohl über deine eigenen Gefühle stellst – das zeigt wahre Liebe. Es ist ganz normal, dass Hunde zu manchen Menschen eine besondere Bindung aufbauen – genau wie wir Menschen manchmal bestimmte Menschen einfach besonders mögen. Dass Lilly sich so sehr über ihre Urlaubsbetreuung freut und sie sogar vermisst, heißt nicht automatisch, dass sie dich weniger liebt oder keine Bindung zu dir hat. Hunde zeigen ihre Zuneigung auf unterschiedliche Weise, und manche sind generell emotionaler oder sensibler. Es könnte auch sein, dass Lilly ihre Betreuerin mit besonderen Momenten verbindet – z. B. viel Aufmerksamkeit, Spiel, vielleicht auch ein anderes Umfeld. Das kann eine Art “Highlight” für sie sein, aber das heißt nicht, dass sie sich bei dir nicht wohlfühlt oder dich weniger liebt. Die Entscheidung, Lilly dauerhaft abzugeben, ist sehr schwer – und sie sollte nicht nur auf einem Momentverhalten basieren. Vielleicht könntest du erstmal überlegen, ob es andere Wege gibt, Lilly mehr Freude, Abwechslung oder Nähe zu bieten. Oder vielleicht kann die Betreuerin weiterhin eine wichtige Bezugsperson bleiben, ohne dass du Lilly komplett abgeben musst. Was du fühlst, ist absolut verständlich – es zeigt, wie sehr du sie liebst. Aber vergiss nicht: Auch du bist für Lilly ein sicherer Hafen, ihr Zuhause, ihre Konstante. Und das bedeutet für einen Hund oft mehr, als wir glauben. Alles Liebe für dich und Lilly
Du sprichst mir aus der Seele...Ich sehe das ganz genauso...