Verhalten & Psychologie

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Jacqueline
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zuletzt 25. Okt. 12:40

Hund weggelaufen...wie mache ich jetzt weiter?

Es ist passiert! Der SuperGAU und das, wovor ich die allermeiste Angst hatte: Meine Hündin, 2 Jahre alt, oft ängstlich, ist mir vorhin beim Spaziergang das allererste Mal weggelaufen. So richtig. Schwanz eingeklemmt und weg war sie. Zur Vorgeschichte: Vorgestern hat sie ein Hundekumpel, den sie eigentlich liebt, ein bisschen ZU stürmisch begrüßt (ist ein Berner Sennenhund) und sie umgerempelt. Danach war sie sehr ängstlich (hat gezittert und den Schwanz eingezogen), aber ich habe den Spaziergang durchgezogen, um das Ganze nicht auch noch zu verstärken. Gestern wars eigentlich wieder okay und wir sind wieder auf unsere Runde. Alles war gut, bis von irgendwo her Schüsse kamen. Das gleich Bild: Schwanz eingezogen, zitternd. Den ganzen Weg. Dann hab ich zu meinem Mann gesagt: Da geh ich jetzt erstmal ein paar Tage nicht mehr mit ihr. Vielleicht beruhigt es sich dann wieder. Heute ging es aber nicht anders. Wir haben auch noch ein Baby, das im Kinderwagen liegt und da kommt nur diese Strecke infrage, wo der Hund frei laufen kann. Überall anders ist Straße. Also hab ichs nochmal probiert. Ging auch alles gut. Dann waren wir auf der Hälfte des Weges an einer Pferdekoppel. Eins der Pferde hat mit dem Huf aufgestampft. Und das war der Auslöser. Weg war sie. Und nichts hat geholfen. Keine Hundepfeife, kein Rufen, kein klein machen. NICHTS! Ich muss dazusagen: Rückruf ist EIGENTLICH unser Steckenpferd. Der klappt super und andere Hundebesitzer wundern sich immer, dass sie das so toll macht. Aber diesmal war es wohl einfach zu viel des Guten. Ich hatte natürlich mega Panik, denn sie ist in Richtung Straße gelaufen und ich hab es im Kopf schon knallen und fiepen hören 😭 Ich hab sofort meinen Mann angerufen, dass er mit dem Auto in die Richtung fährt, wohin sie gelaufen ist. Und Gott sei Dank war sie schlau genug, in Richtung nach Hause (ca. 1,5km) zu laufen und nicht auf die Hauptstraße. Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht und weiß wirklich nicht, was noch passieren muss, damit ich irgendwann mal auf mein Bauchgefühl höre... Dann wären wir heute nämlich nicht dort gelaufen. Aber irgendwie muss sie ja auch lernen, dass ihr der Weg nix tut. Und den Weg ewig lange zu vermeiden wäre hier sicher das falsche. Jetzt hab ich zu meinem Mann gesagt, dass ich gern möchte, dass der Hund bis auf weiteres an der Leine läuft, bis ich mir sicher bin, dass sie diese Panikphase überwunden hat und parallel üben wir nochmal den Rückruf mit Mega-Belohnung. Er versteht das überhaupt nicht! "Der Hund will doch auch mal fetzen!" Ja klar... Am besten vors nächste Auto?! Ich hab jetzt einfach Angst nach dem Vorfall und möchte erstmal wieder etwas Sicherheit bekommen. Verständlich? Oder reagiere ich über? Was würdet ihr nun tun?
 
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Carmen
Anzahl der Antworten 10
zuletzt 21. Okt. 16:59

Angst-Aggression

Hallo! Vielleicht habt Ihr ein paar Tipps für mich zu folgendem Problem: Ich habe zwei kleine Hunde. Tessa als Welpe bekommen (ist jetzt 2 Jahre alt) und Lilly kam in März aus dem Tierschutz dazu. Nach nur einer Woche hatte sie ein schlimmes Erlebnis mit einem Stafford. Der schlüpfte aus dem Halsband, raste auf Lilly zu, begrub sie unter sich - und wollte nur spielen. Dabei ist sie irgendwie aus dem Geschirr geschlüpft. Lilly hat geschrien wie am Spieß, kann irgendwie unter ihm raus, wollte weglaufen - aber da hat er sie nochmal erwischt. Gleiches Spiel. Herrchen konnte ihn dann endlich einfangen, ich hab auch nur geschrien "mein Hund". Lilly hat sich dann wieder befreit und ist abgehauen. Quer über zwei Straßen (zum Glück kein Verkehr) und ist zu unserem Wohnblock gerannt. Ich mit Tessa hinterher. Geschirr, Leine alles liegen gelassen. Lilly musste ich dann hoch nehmen und rein tragen. Hab mich dann erst Mal mit ihr auf den Schoß hingesetzt. Sie hatte einen blutenden Kratzer an der Brust und heftige Prellungen. Sie hatte sich auch vor Angst eingenässt. Die nächsten Wochen hatte sie vor jedem Hund und jedem Mann Angst, ging nur zu Frauen. Dann hat sich das langsam gelegt. Nun ist das Problem: Sie hat offensichtlich weiterhin Angst vor Hunden. Aber das verwandelt die in Aggression. Sie ist ein richtiger Leinenrambo geworden. Je größer der Hund, desto schlimmer ist es . Ich versuche, sie dann zu mir zu holen, bleibe stehen, dass sie hinter mich kann, aber das funktioniert nicht immer. Kleinere Hunde begrüßt sie oft schwanzwedelnd, aber wenn er zu nahe kommt, wird geknurrt und geschnappt. Und das schlimmste ist, Tessa steckt sie auch an. Die war in der Welpenschule und im Junghunde Kurs. Sie war extrem gut sozialisiert. Und jetzt habe ich dank diesem Stafford zwei Leinen-Walküren. Immer auf Krawall gebürstet. Wenn wir irgendwo zum Beispiel im Straßencafe sitzen, hat man nur solange Ruhe, bis ein Hund vorbei läuft. Dann ist Alarm, alle Leute schauen, es ist mir natürlich unangenehm und es ist nur Stress, für mich, für die Hunde, fürs Umfeld. Ich vermeide so gut es geht, sie mitzunehmen. Das ist aber nicht sein der Sache, Tessa war früher überall dabei, ich würde gern weiterhin mit den Hunden auch Mal was essen gehen oder so. Habt Ihr Tipps? Oder hilft da nur ein Trainer? Liebe Grüße Carmen, Tessa und Lilly