Anregung: Markierverhalten
Wer kennt es nicht, der Rüde schnüffelt gefühlt an jedem Grashalm und bleibt alle 2 Sekunden stehen, um sein Bein zu heben. Aber auch bei Hündinnen kommt es vor.
Aus biologischer Sicht dienen Markierungen in der Tierwelt der Abgrenzung des eigenen Reviers, sowie der Weitergabe von Informationen. Markieren ist also Kommunikation.
Es gibt mehrere Arten zu markieren: auch wälzen ist eine davon. Einerseits verteilt man dort seinen Eigengeruch und andererseits man nimmt den Geruch des Ortes an und trägt ihn weiter. Auch optische Markierungen gibt es: Kratzspuren an Bäumen oder in der Wiese, stolzes Show-Laufen wenn man etwas gejagt hat etc.
Außerdem markieren Säugetiere auch ihre Sozialpartner. So pinkelt der Rüde sein Weibchen, oder in manchen Fällen auch seinen Menschen an, um nach außen hin zu zeigen „wir sind ein Team, wir sind stark“.
Wir Menschen Markieren übrigens auch: Zäune, Handtücher auf Liegen - Optische Markierungen, welche der Abgrenzung dienen.
Tierpsychologen ordnen Markieren dem Drohverhalten zu, denn: Drohverhalten ist Vermeidungsverhalten. Es soll die Distanz vergrößern und Auseinandersetzungen vorbeugen. „Bitte geh auf Distanz, ich möchte keinen Streit“. Es kann jedoch auch Beschwichtigend gemeint sein: beispielsweise bei Welpen die sich unterwürfig einpinkeln. Wieder dient das Verhalten zur Distanzvergrößerung.
Wenn der Hund nun beim Gassigang Artgenossen am besten noch des gleichen Geschlechts und im ähnlichen Alter (größte Konkurrenz) trifft, dann geht er davon aus, dass seine Kommunikation nicht verstanden wurde. So erklärt sich eventuell die ein oder andere Leinen Aggression.
Die Absicht des Urinierens variiert je nach Lebensphase des Hundes. (Läufige Hündinnen und Junghunde markieren vermehrt, da sie Partner finden wollen). Daher liegt es mal wieder an uns, uns zu Informieren , die Situation des Hundes zu verstehen und zu Reflektieren wie wir damit umgehen.