Verhalten & Psychologie

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Kathi
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zuletzt 28. Sept. 00:00

Hund knurrt Besucher an

Ich hoffe ihr habt ein paar Tips für mich, wie ich mich verhalten soll, damit unser Hund unsern Besuch nicht mehr anknurrt. Sobald unsere Hundetrainerin ausm Urlaub zurück ist, möchte ich Sie auch um Rat fragen. Wenn es klingelt, bellt und knurrt er kurz, nachdem wir ihn aber auf seinen Platz geschickt haben ist es auch gut. Sobald der Besuch ins Haus kommt wir er angeknurrt und unser Hund geht auf den Besuch zu. Er knurrt und die Nackenhaare stehen ab. Er bekommt dann ein Leckerlis vom Besuch, das er auch annimmt und wenn er möchte darf er sich auch streicheln lassen. Dann schicken wir ihn wieder aufm Platz. Wir wollen ihm so zeigen dass ein Besuch was gutes ist. Aber dann geht das knurren weiter,auch wenn er brav auf seinem Platz ist und ich und der Besuch "weit" weg stehen z.b am Esstisch oder im Flur. Da das Knurren dann doch mal nervig ist, sagen wir schon aus und nein. Die Alternative ihn im Schlafzimmer zu lassen wenn Besuch kommt, finde ich nicht sonderlich gut, da ich ihn ja nicht wegsperren möchte. Ich bin mir sicher er knurrt aus Angst und Unsicherheit. Ich möchte ihm aber das Gefühl geben , dass er keine Angst haben muss. Draußen beim Spazieren gehen, ist er zwar auch vorsichtig aber auch interessiert an Fremden. Er lässt sich streicheln und subst einen mit der Nase an. Das Problem mit dem Knurren ist wirklich nur im haus bei Besuch, und manchmal wenn am Gartenzaun jemand vorbeigeht, da denke ich aber er möchte sein Territorium eher verteidigen. Ich danke euch jetzt schon für ein paar Tips.
 
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Kassandra
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zuletzt 27. Sept. 05:23

Kommentkampf unter Rüden

Hi, am Wochenende ist es passiert. Carl hat sich das erste Mal in der Hundeschule geprügelt. Kommentkampf unter jungen Rüden. In der Situation waren 3 intakte, 1 kastrierter Rüde und 1 Hündin. Passiert ist folgendes: Carl rempelt im Freilauf den neuen intakten Rüden in der Gruppe an. Der findet das richtig kacke und macht Carl ne Ansage. Carl hat dem Tag eh viel Testosteron im Kopf gehabt und pampt zurück die beiden Jungs fangen an zu raufen, der 3. Intakte Rüde (französische Bulldogge) mischt sich ein motzt mit und springt den beiden raufenden großen Rüden zwischen den Beinen rum. Die howawart Hündin versucht die Situation zu klären und mischt sich auch ein. Der kastrierte Ride hält sich raus. Das Chaos war perfekt. Wir haben die dann getrennt, was durch die vielen Hunde die alle eine andere Motivation in der Situation hatten gefühlt zu lange gedauert hat. Im großen und ganzen eine doofe Situation die durch alle Beteiligten Hunde und auch die Menschen weiter eskaliert ist. Das einzige Blut was geflossen ist weil Carl sich selbst auf die Zunge gebissen hat. Also Glück im Unglück. Die Trainerin meinte aber wenn nur die beiden Jungs unter sich gewesen wären hätte sie es laufen gelassen. Carl war den Rest des Tages ziemlich durch den Wind. Am nächsten Morgen hat er sich aber schon wieder wie der Hund mit den dicksten Eiern der Welt benommen. Meine Frage ist: ist es wichtig für junge Rüden die Erfahrung auch mal zu machen sich zu prügeln um ggf auch alternativ strategien zu entwickeln und souveräner zu werden? Wir haben tatsächlich einen befreundeten intakten Rüden wo es in der Vergangenheit zwischendurch auch mal kurz laut geworden ist, aber nie so in dem Maße wie jetzt am Wochenende. "Gelegenheit" sich unter Jungs auch mal behaupten/klären zu müssen gäbe es in einer reinen zweier Konstellation also. Würdet ihr das zulassen oder sofort unterbinden? Oder was sind Anzeichen dafür das Mister "dicke Eier" Geschmack am prügeln entwickelt wo man vorsichtig sein muss und die Alarmglocken anfangen müssen zu schrillen?
 
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Mona
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zuletzt 20. Sept. 20:55

Keine Ruhe beim Streicheln

Hallo in die Runde (: Uns würden sehr ein paar Meinungen zum 'Rumgehampel' unseres Rüden interessieren. Falls relevant - er ist erst seit etwas über 2 Monaten bei uns und ca. 5 Jahre alt. Er LIEBT Kuscheln und gestreichelt werden, kommt dabei aber irgendwie nie zur Ruhe. Wie auf dem Video zu sehen wechselt er dauernd die Position, manchmal geht er auch mit offenem Maul zu unseren Händen, als wollte er spielen, legt sich aber direkt wieder zum Streicheln hin, wenn wir darauf eingehen. Manchmal schiebt er sich oder seinen Kopf auch gezielt in unsere Hand, als wollte er eine bestimmte Stelle gestreichelt haben, hampelt aber 2 Sekunden später wieder rum. Wir haben schon versucht herauszufinden ob er vielleicht bestimmte Stellen nicht, oder besonders gerne mag. Ob lieber leichtes Streicheln, oder eher eine Massage. Kraulen oder streichen.. Macht alles keinen Unterschied. Wir hören auch zwischendurch auf um zu gucken, ob er überhaupt noch angefasst werden will. Wie im Video holt er sich die Hand dann wieder ran oder stupst uns an, hat also grundsätzlich schon Interesse dran. Hat jemand eine Idee woran das liegen kann? Bei meinem Freund bleibt er etwas ruhiger, kommt aber auch da meistens nicht wirklich runter. Wenn man aufhört und er mit seinem Stupsen und 'Hand ranholen' keinen Erfolg mehr hat, legt er sich bequem mit Körperkontakt hin und schläft / döst. Fängt man dann an ihn zu streicheln, bleibt er nach einem kurzen 'nochmal anders hinlegen' ruhig liegen und döst weiter. Wir können das Verhalten nicht wirklich deuten und würden uns über Feedback freuen.
 
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Jennifer
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zuletzt 20. Sept. 19:46

Enormer Stress beim Gassi gehen

Hallo zusammen! Bitte entschuldigt den wirklich langen Text, aber falls sich hier Menschen mit ähnlichen Problemen auseinandersetzen, würde ich mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen! Unser Junghund ist ein 10 Monate alter, unkastrierter Rüde, den wir mit knapp 5 Monaten aus dem Tierschutz adoptiert haben. Über seine Vergangenheit ist nicht allzuviel bekannt, er ist aber auf einer Pflegestelle in DE geboren und war vor uns bereits vermittelt. Von dieser Familie wurde er nach 1 Monat aufgrund von Überforderung allerdings wieder zurückgebracht. Auf seiner Pflegestelle hat er mit mehreren Hunden mitten im Nirgendwo gelebt. Er ist ein recht intelligenter und eigentlich selbstbewusster Kerl, der inzwischen auch in der Pubertät angekommen ist. Jegliche Gefühle drückt er schon seitdem er bei uns ist sehr durch seine Stimme aus und deckt dabei das gesamte Spektrum von fiepsen über jaulen bis zum bellen ab. Drinnen kommt er zum Glück inzwischen meist gut zur Ruhe. Da gibt es sicher auch noch die ein oder andere Baustelle, z.B. bei Besuch, unser Hauptproblem ist aber das Spazieren gehen. Sobald es nach draußen geht, ist er enorm gestresst. Das beginnt bereits beim Anziehen, wo er jedes Stresssignal aus dem Lehrbuch zeigt. Öfter, abseits vom Gassi gehen fertig machen, um die Erwartungshaltung zu reduzieren oder das ganze in die Länge ziehen und warten bis er wieder runter fährt, führt zwar dazu, dass er sich etwas beruhigt, aber sobald er versteht, dass es raus geht, ist er von 0 auf 100. Das bedeutet konkret: er ist unfassbar hibbelig, läuft von links nach rechts oder dauerhaft um einen herum, sprintet nach vorne, bellt Bewegungsreize (Blätter, Autos etc) an oder auch einfach „grundlos“ aus allgemeiner Überforderung und pusht sich damit selber weiter hoch. Hundebegegnungen sind der Endgegner: egal aus welcher Entfernung, sobald er einen Hund als solchen ausmachen kann, rastet er komplett aus. Selbst wenn er nur die Spur eines Hundes aufnimmt, der 2 Minuten vorher an der gleichen Stelle war, stresst ihn das unfassbar. Im direkten Kontakt zeigt er sich zwar unterwürfig, aber auch sehr ungestüm und spricht „Hund“ trotz Erfahrung im Rudel nicht sonderlich gut. Wir haben bereits alles probiert, um die Spaziergänge so stressfrei wie möglich zu gestalten und langfristig mehr positive Erlebnisse für ihn zu schaffen. Darunter fällt unter anderem - keine Runden drehen, sondern einfache Strecken hin- und zurück - sehr reizarme Umgebungen wählen - immer die gleichen Wege außerhalb der Stoßzeiten laufen - Inselspaziergänge - hinsetzen und beobachten (anfangs wurde nach 10 Sekunden bereits gebellt, jetzt können wir uns mit etwas fiepsen meist schon gut länger hinsetzen) - trödeln - sich neben ihn setzen, langsam streicheln und beruhigend zureden - Dauer variieren (von 10min bis 1h haben wir schon alles ausprobiert) - Schleppleine für mehr Radius - Fokus auf uns (Click for Blick etc) - Leinentritt (drinnen die absolute Wunderwaffe, da kommt er sofort runter, draußen allerdings nur wenig effektiv) - hochnehmen in direkten Stressituationen (das beruhigt ihn sehr gut, ist aber natürlich nur ein Quick Fix) Nichts davon konnte ihm allerdings langfristig wirklich Ruhe/Sicherheit vermitteln oder den Stress reduzieren. Im städtischen Kontext mit vielen Hunden und Gerüchen ist es zwar definitiv schlechter, aber selbst auf einem leeren Feld oder im Wald nicht merklich besser als in der normalen Umgebung Zuhause. Dass er drinnen dafür recht ausgeglichen ist, grenzt, wenn man bedenkt wie lange der Abbau von Stress im Körper eigentlich dauert, wirklich an ein Wunder. Da hat er Spaß an Tricks, Dummy suchen und apportieren, Schnüffelhandtüchern, Leckmatten etc und kuschelt gerne. Auch seine Impulskontrolle ist recht gut und er kann schon gut alleine bleiben. Eine Hundeschule und ein Trainer haben uns bis jetzt nicht wirklich weitergebracht, daher sind wir gerade auf der Suche nach neuer Unterstützung, ggf auch in Richtung Verhaltenstherapie. Falls hier zufällig jemand eine gute Adresse in der Münchner Umgebung kennt, sehr gerne! Ein Tierarzttermin, um ihn allgemein nochmal durchchecken zu lassen, inkl großem Blutbild und Betrachtung der Schilddrüse, ist in den kommenden Tagen angesetzt. Auch beruhigende Mittel (CBD Öl etc) wollen wir in diesem Kontext ansprechen. Natürlich ist das Ganze sehr vielschichtig und es wird keine schnelle Lösung geben. Trotzdem würde ich mich über Erfahrungen/Anregungen von außen freuen, ich selbst bin mit meinem Latein nämlich so langsam am Ende 😅