Senioren

Verfasser-Bild
Nala
Anzahl der Antworten 18
zuletzt 28. Juli 16:32

Demenz, Erblindung, Schwäche - Wieviel ist zu viel im Alter?

Hallo ihr Lieben, ich wollte fragen, ob jemand von euch Erfahrungen hat mit einer Fellnase, die an den typischen Alterserscheinungen (Demenz, Erblindung, Taubheit, Schwäche etc.) litt/leidet. Unser Ben ist mittlerweile 15 1/2 Jahre alt, blind, taub, geschwächt und leidet an Demenz. Wir fragen uns zunehmend, ob unser Stinker unter der Situation leidet und wann es Zeit wird, ihn über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen 🥺 Glücklicherweise hat er trotz des hohen Alters keine Tumorerkrankungen und seine Organe (insbesondere Herz und Lunge) sehen für einen Senior seines Alters gut aus. Auch seine langjährige Grunderkrankung ist medikamentös gut eingestellt, sodass die Tierärztin sagt, er sei medizinisch „stabil“, wenn man sie auf die Thematik anspricht. Das bezieht sich jedoch nur auf seine Erkrankung. Ob er unter der Demenz oder der Altersschwäche leidet, kann sie nicht beurteilen, da sie nicht mit ihm zusammen lebe. Das kann ich auch total verstehen! Diese Beurteilung liegt in unseren Händen und wann immer wir das OK geben würden, würde sie ihn auch erlösen 😥 Dabei sehe ich, dass er nicht mehr unser Benni ist: unser lustiger Kumpel und Witzbold, der auf dem Sofa liegt, über den Strand rennt und jeden Grashalm beim Spaziergehen beschnüffeln muss. Deshalb frage ich mich, ob „stabil“ wirklich reicht? Ich möchte nicht, dass er leiden muss oder dass er Angst geschweige denn Schmerzen hat. Fast die ganze Zeit schläft er vor sich hin oder liegt dort nahezu apathisch, in die Luft starrend, den Kopf gesenkt. Das Aufstehen und Laufen fallen ihm schwer, da ihn zunehmend Rückenprobleme belasten. Wenn er sehr ungünstig liegt, kommt er von alleine nicht hoch und beginnt herzzerreißend zu fiepen bis wir ihm helfen. Bei Spaziergängen hat er seit seiner Erblindung sogar Angst, sodass diese unmöglich geworden sind. Er tut mir so leid 😢 Aber dann steht er wieder am Esstisch, bettelt uns lautstark an, schiebt die Türen auf, um seinen Vorrat an Leckerli zu plündern und erschnüffelt jeden Snack, der bei uns zuhause gegessen wird. Er erkennt uns trotz seiner Demenz noch immer und genießt jede Streicheleinheit bis er eingeschlafen ist. Ängstlich oder gar aggressiv wirkt er in seinem Zuhause überhaupt nicht; im höchsten Fall ein wenig „orientierungslos“ in manchen Situationen. Durchschlafen tut er aber sehr gut. Genauso frisst er auch noch gut und viel und kann (die meiste Zeit, d.h. bis auf frühmorgens) noch anzeigen, dass er raus muss. Ich bin über jeden Tag mit ihm dankbar und er hat es nur verdient, dass wir uns nun fürsorglich um ihn kümmern, wo er älter und schwächer geworden ist. Trotzdem geht mir die Frage nach einem respektvollen und schmerzlosen Abschied nicht aus dem Kopf 😢 Wie war/ist es bei euch? Wann habt ihr gemerkt, dass euer Hund unter dem Alter leidet? Wie habt ihr euch entschieden? Ich bin für jede Antwort dankbar!! 🌈 Update: Vielen lieben Dank für all eure Erfahrungen und Nachrichten, die uns zu diesem Thema zugegangen sind. Sie haben uns alle sehr geholfen! Unser Ben ist am 08.06. über die Regenbogenbrücke gegangen und hatte es dann geschafft. Es war aufgrund seines Alters absehbar und doch traf es uns sehr plötzlich. Bens Gesundheitszustand, der weniger als eine Woche zuvor bei der regelmäßigen Kontrolle durch den Tierarzt noch sehr gut war, verschlechterte sich innerhalb einer Stunde rapide. Während er um 18 Uhr noch um Essen bettelte, konnte man ihm um 19 Uhr schon ansehen, dass er im Sterben lag. Ben wollte ständig raus, legte sich auf die Wiese, wollte immer wieder von uns weg, was sehr untypisch für ihn war. Er wollte kein Futter mehr annehmen, zitterte und begann zu röcheln. Zu unserem Glück konnten wir unseren früheren Tierarzt auf dem Mobiltelefon erreichen, welcher dann (Gott sei Dank!!) nochmals in die Praxis gefahren ist, um ihm zumindest ein leidvolles Ersticken zu ersparen. Eine Fahrt in die nächstgelegene Tierklinik hätte er wohl nicht mehr überlebt. Ben bekam kaum Luft mehr, hatte Kammerflimmern, seine Lunge lief voll Wasser. So schnell, dass er beim Antreffen in der Praxis schon kurz vor der Ohnmacht stand. Er wurde augenblicklich sediert und dann erlöst. Wir wissen bis heute nicht, was dazu geführt hat, dass sein Zustand sich so rapide verschlechtert hatte. Von einem Herzproblem bzw. Herzgeräuschen war nie die Rede. Auch seine Nieren und seine Lunge waren immer unauffällig. Bei der Kontrolle eine Woche zuvor wurde uns auch versichert, er sei noch stabiler als letztes Mal. Vielleicht war es noch ein letztes „Aufbäumen“. Letztendlich hatte Ben ein stolzes Alter erreicht und was bleibt ist die Gewissheit, dass er nun im Hundehimmel ist, wo er wieder jung und gesund und der sein kann, welcher er auf Erden schon lange nicht mehr sein konnte ❤️ Wir haben uns dazu entschieden, ihn in einer Natururne in unserem Garten zu begraben. Genau an der Stelle, wo er auch noch im hohen Alter gerne stand, um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen 🌈