Erziehung & Training

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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Dez. 16:35

Grenzen setzen - Raumverwaltung

In verschiedenen Beiträgen kommt das Thema immer wieder auf, deshalb möchte ich die Diskussion hier ausführlicher führen. Was versteht ihr unter Grenzen? Welche Grenzen setzt ihr? Wie setzt ihr diese? Beansprucht ihr auch mal Raum für euch? „Streitet“ ihr euch mit eurem Hund? Wie löst ihr Konflikte? Arbeitet ihr körpersprachlich, nur mit Kommandos oder mit einer Mischung aus beidem? Warum setzt ihr Grenzen, warum nicht? Ich persönlich bin der Meinung, dass Grenzen Halt geben. Ein Ablenken/Alternativverhalten ist für mich keine Grenze, auch wenn es dazugehört. Das kann z.B. so aussehen bei uns: es klingelt, ich beanspruche die Wohnungstür für mich, heißt ich blocke meinen Hund und lasse ihn nicht zur Tür. Biete ein Alternativverhalten an (geh auf deine Decke), dafür wird der Hund belohnt. Warum mache ich das? Ich habe einen Hund, der extrem unsicher ist (u.a.) bei fremden Menschen, sich aber gleichzeitig für sehr viele Dinge zuständig fühlt. Indem ich den Raum um die Wohnungstür verwalte, mache ich klar, dass ich die Besucherkontrolle übernehme und nehme dem Hund dadurch Verantwortung ab (die ihn nur überfordert). Für uns ist in diesem Beispiel die Grenze wichtig, denn wenn ich meinen Hund nur auf die Decke schicken würde ohne zu klären, dass sie gerade nicht zuständig ist, ist sie zwar auf ihrem Platz, aber alles andere als entspannt. Bitte bleibt sachlich und freundlich! Ich weiß, dass das Thema kontrovers diskutiert wird. Mir geht es darum andere Sichtweisen zu verstehen und meine eigene Herangehensweise zu reflektieren (und ggf. anzupassen).
 
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Alina
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zuletzt 23. Dez. 01:15

Kauen, Beißen, Kaputt

Hallo Liebe Community Cleo ist jetzt seit einem Jahr bei uns. Sie ist 1 1/2 Jahre und aus dem Tierschutz. Allerdings hat sie da so zwei verhalten, die ich kurz mal erläutern möchte. Cleo zerstört gefühlt alles. Alleine in Zimmern lassen, ohne davor wirklich alles weg zu räumen, was kaputt gehen kann.. das klappt leider nicht. Hundebetten, Katzenspielzeug, Schuhe, Bettwäsche, Kleidung, Plastikdeckel/Flaschen.. selbst wenn ich zb nur in der Küche stehe, könnte es so schnell sein, dass sie sich irgendwoher (Gott weiß wo) irgendwas schnappt und kaputt macht.. natürlich gehe ich sofort hin, unterbinde. Aber das hört einfach nicht auf und ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll, dass sie nicht alles in den Mund nimmt und kaputt macht, nur weil ich mal einen Moment nicht hinschaue. Sie hat ja auch genug kau-Spielzeug. Das ist allerdings nur interessant, wenn sie weiß, dass ich in der Nähe bin. Anderes ist die Ablenkung.. ich würde wirklich gerne mehr mit ihr trainieren, allerdings ist Cleo so unfassbar schnell abgelenkt. Dann fokussiert sie Dinge, die nicht da sind, oder ist so im „Trance“, dass ich sie oft nicht davon los bekomme. Draußen auf Abruf ist das dann manchmal natürlich sehr ungünstig. Sie zeigt auch wenig konzentration. Sobald ich ein Training - mit spiel, Spaß und Leckerlies- beginne, klappt das oft nur wenige Minuten. Sie zeigt mir dann ganz deutlich, wie wenig Lust sie hat. Schaut durch die Gegend und macht auf Durchzug. Ich verliere dann natürlich auch irgendwann die Lust und Motivation. Vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen Tipp, wie ich mit meinen Situationen umgehen kann.. ich möchte mich natürlich auch arbeiten, um uns alles so entspannt wie möglich zu machen.
 
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Claudia
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zuletzt 19. Dez. 12:08

Wo beginnt Gewalt im Hundetraining?

Ich habe dazu noch kein Thema hier gefunden. Ich bin noch neu und kenne mich hier noch nicht so gut aus, aber wenn es schon ein Thema dazu gibt bitte sagen ich nehme es dann raus. Loki ist ja jetzt mein erster eigener Hund(davor Familienhund,bis ich 8 war) und ich versuche ihn artgerechte zu erziehen.Ich lese viel über Hundeerziehung und versuche mich auch im Internet weiter im Thema Hundeerziehung fortzubilden,doch es kommt mir in letzter Zeit immer mehr die Frage ab wann wende ich Gewalt in der Erziehung an. Unter Gewalt in der Hundeerziehung hat für mich lange Zeit nur schwere körperliche Strafen wie z.B schlagen, treten oder "Trainingszubehör"was starke Schmerzen verursacht z.B Stachelhalsband, Elektroschocker.. Doch seit ich Loki habe hat sich das verändert und ich stelle mir diese Frage immer öfter. Wir wollen ja ihn unseren Hunden treue Partner haben und wir wünschen uns ja alle den perfekten Begleiter und wir versuchen alle den Hund zu erziehen,dass er der perfekte Begleiter wird.Dabei hat jeder für sich und seinen Hund andere Trainingsmethoden,aber sind die auch wirklich immer okay? Ich höre oft,dass wenn der Hund nicht sofort zurück kommt, reist man Mal fest an der Leine und zieht dann den Hund zu sich damit er weiß,dass du ihn immer unter Kontrolle hast und er es sich merkt und das nächste Mal lieber kommt oder wenn der Hund sich beim Fuß nicht konzentriert soll man zur Korrektur einen festen Rucker machen das er es sich merkt,wieder anderes Beispiel ist wenn der Hund nicht Sitz macht einfach solange auf das Hinterteil drücken bis er sich setzt oder wenn der Hund bellt Schnauze zudrücken und erst loslassen wenn er ruhig ist. Ich könnte noch viel mehr Aufzählen, aber ich glaube es ist klar was ich meine. Ich finde diese Trainingsmethoden fragwürdig,weil schließlich ist ein Hund ein freies Lebewesen und woher nehmen wir uns,dann das Recht diese Tiere mit solchen Konsequenzen beizubringen was wir gerne von ihnen hätten. Sollte man nicht eher versuchen den Hund selber dazu bringen das gewünschte Verhalten zu finden und mit Verstärkern zu belohnen? Ich bekomme wenn ich das sage, aber oft gesagt,dass der Hund einen so nicht respektiert. Ich freue mich sehr über eure Meinungen und Antworten.🤗
 
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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Dez. 18:16

Leinenfűhrigkeit

Da Leinenfűhrigkeit ja hier im Forum ein... immer und immer wieder... wiederkehrendes Thema ist, stelle ich hier mal die Aussagen von Vanessa Bokr von der Hellhound Foundation zur Diskussion.. Gibt es bei dem einen oder anderen ein AHA-Erlebnis? ZITAT Der Wegweiser. Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom. Aber nicht jeder will nach Rom und manche Strecken sind so lang, dass man unterwegs beerdigt wird. Selbes gilt auch fürs Hundetraining. Und weil es grade dieses Jahr, dem Jahr nach Corona, so aktuell war, will ich da mal was zu sagen. Ein Standard-Spruch am Telefon ist ja: „Mein Hund hat dieses und jenes Problem ... und weil während Corona die Hundeschulen zu hatten, ist es jetzt so schlimm“. Ich hab den Spruch mal gegenüber der Lehrerin meines Sohnes ausprobiert … wie erwartet, kam er auch bei Ihr nicht gut an. Gibt es da draußen wirklich Leute die sich ohne grundlegendes Wissen Hunde kaufen, weil es dazu ja auch Hundeschulen gibt? Wuuuaaaahhhäää! Hauptthema dieses Jahr: Leinenpöbelei. „Ja weil er ohne Hundekontakte aufgewachsen ist. Er durfte ja nie hin.“ Leute, leinenführige Hunde, sind das Produkt einer guten Beziehung, nicht vom Training. Produkte vom Training hören sich nämlich so an: „Ist ihr Hund leinenführig?“, „ja EIGENTLICH schon, also wenn keiner entgegen kommt hört er super, aber das mit anderen Hunden, da müssen wir noch üben.“ Was wollt Ihr denn da üben? Herr Hund sieht einen Reiz, der auf ihn zusteuert und reagiert darauf. Genau wie ihr im Straßenverkehr auf entgegenkommende Fahrzeuge reagiert … sofern ihr nicht der Geisterfahrer seid, der während der Fahrt am Handy daddelt. Wenn da einer quer fährt, bremst ihr ab und pöbelt. Und wenn er es zum wiederholten Male macht und euch bekannt ist, seid ihr schlichtweg noch wütender oder habt irgendwann Angst. Beides könnt ihr nicht üben, indem ihr euch durch Schokolade essen bestätigt oder die Axt rausholt. Es geht also da in erster Linie um Themen wie Sicherheit, Selbstvertrauen und Management. Und klar kann euch dann immer noch einer reinbrettern, aber es lebt sich doch besser mit der Sicherheit, vieles einfach für sich im Griff zu haben. Was also brauchen Hunde um vernünftig an der Leine zu laufen? A) Kontakte zu Artgenossen, zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit. Wenn man gut reden kann, muss man weniger schreien – Geht nicht? Merkste selber ne? Das Problem liegt wo ganz anders. B) Orientierung am Menschen OHNE HILFSMITTEL, weil Hund einen respektiert und um Hilfe fragen kann. Macht er nicht? Arbeite erstmal daran bevor ihr Euch zum Streetfight verabredet. C) Hund sollte Frust ertragen können. Dein Hund kann kaum an sich halten wenn er einen Bekannten sieht und zerrt Dich hinter sich her? Das findest du aber nicht schlimm, denn er ist ja nett. Wie soll er dann den Anblick vom Erzfeind aushalten? Man merkts schon, hinter all dem Verhalten stehen Hunde, die Dinge für sich selber regeln, weil sie ihren Menschen nicht als handlungsfähig einschätzen, weil sich dieser ihnen gegenüber aber auch eben nie so verhält. Und nun die Frage: Ist es in einer Beziehung nicht so, dass beide in ihren Bedürfnissen ernst genommen werden und dass jeder Kompromisse eingeht? Hier @Hell schläft man als jähzorniges Lavagestein mit im Bett und kriegt sogar was vom Tisch. Wenn man mir morgens vor dem ersten Kaffee schon die Krallen in den Fuß stampft und mich auf der Treppe schubst, müssen wir reden. Das ist weder niedlich, noch angebracht und in Anbetracht dessen, dass diese Kerlchen hier auch schon härter über die Stränge geschlagen haben, ist das „Ach Naja“-Syndrom hier nicht empfehlenswert … Zumindest nicht, wenn einem an einem halbwegs normalen Umgang gelegen ist. Und man will es nicht meinen, aber wir prügeln uns echt ungern. Ich glaube, dass viele Hunde viel besser hören könnten, wenn ihre Menschen weniger leidensfähig wären und fairerweise auch mal auf ihr Recht bestehen, anstatt sich erst dann mit der Thematik zu beschäftigen, wenn schon Blut, Tränen und ein Schreiben vom Amt dazwischen liegen. Also, gehet hin und saget Eurem Bello auch die Eure Meinung! Nicht weil ihr ihn nicht liebt, sondern eben weil ihr lange mit ihm auskommen wollt. ZITAT ENDE