Leinenführigkeit in Gesellschaft
Hallo,
Mein Hund ist jetzt 17 Wochen alt.
Die Leinenführigkeit läuft sehr gut, sowohl am Halsband als auch am Geschirr.
Mit mir und auch, wenn mein Mann oder andere Personen mich begleiten.
Ablenkungen durch gezogene Koffer, Radfahrer oder Jogger bemerkt mein Hund, ist dann aber fix wieder mit der Konzentration bei mir.
Nur wenn ich mit meiner besten Freundin und deren alter Hündin (sehr ruhiger Charakter) an der Leine unterwegs bin, ist alles wie weggepustet.
Beide Hunde kennen sich, sind aber nicht (hoffentlich: noch nicht) die dicksten Freunde.
Da es ja meistens an einem selbst liegt, habe ich mich die letzten 2 Wochen wirklich beobachtet. Wir haben, weil wir das alles ruhig aufbauen wollten, von Anfang an nicht gequatscht, jeder hat nur mit seinem eigenen Hund kommuniziert.
Das laufen mit Abstand, wenn ich auf gleicher Höhe oder voraus gehe, klappt jetzt die meiste Zeit über alles einigermaßen, ich muss meinen Welpen gelegentlich mal sanft an die Leine „erinnern“, aber er ist auch da leicht aufgeregt. Laufen wir hinter den beiden, steigert sich diese Aufregung enorm, sodass wir diese „übungs-Spaziergänge“ dann oft abbrechen.
Egal wo ich bin: Sobald meine Freundin ihre Hündin aber anspricht (und sie tut das mit zuliebe betont ruhig und beiläufig), will mein Hund unbedingt „dazwischengrätschen“ und die aufmerksamkeit von beiden.
Das lässt sich ein-zwei mal wieder in die richtige Bahn leiten, dann ist aber seine Aufmerksamkeit erschöpft und ich muss wieder den Spaziergang abbrechen.
Es macht keinen Unterschied, ob wir 4 erst beim Spaziergang aufeinandertreffen, zusammen starten oder auch schon vor dem Spaziergang mehrere Stunden zusammen verbringen.
Es macht keinen Unterschied, ob ich meinem Hund während des Laufens „spannende Alternativen“ und „Aufgaben“ gebe und mich auf ihn konzentriere oder ob ich normal „nur“ auf Leinenführigkeit achte.
Diese Spaziergänge sind aktuell (aufgrund der Reaktion und Alter meines Hundes) ca. 10-15 Minuten lang, bis wir abbrechen müssen.
Im Freilauf haben wir diese Probleme in gleicher Konstellation absolut nicht.
Wir arbeiten beide überschneidend und sehen uns täglich, wir planen Urlaube gemeinsam - die beiden sind ein Stück Familie für mich. Den Kontakt auch zeitweilig zu beschränken möchte ich nach Möglichkeit nicht.
Ich möchte gern so entspannt mit beiden unterwegs sein, wie ich es mit meinem Mann und Hund bin.
Langfristig möchte ich auch, dass meine Freundin für meinen Hund unterwegs ein zusätzlicher „Ansprechpartner“ sein kann, wie wir es mit Ihrer Hündin und auch meinem vorherigen Hund gehandhabt haben, da es beim Arbeiten sehr sinnvoll ist.
Wie sehr ihr das? Wie kann ich das aufbauen? Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende - der Rat meines Trainers insgesamt war, dass alle Spaziergänge mit meinem Hund ohnehin 6-7 Monate nur mit mir stattfinden sollten und ich keine Begleitung haben sollte.
Für mein Leben ist das nicht sonderlich praktikabel, ich bin auch eigentlich davon überzeugt, dass ein Welpe in das Leben „so wie es ist“ integriert werden muss, damit er auch diese Situationen (die ja üblicherweise bei uns täglich stattfinden) normal findet.
Alle Beteiligten sind bereit, in dieses Zusammensein Zeit, Geduld und Energie zu stecken, doch wir sehen im Moment absolut keinen Fortschritt und fragen uns, was wir falsch machen.
Wir möchten das unbedingt hinkriegen.