Verhalten & Psychologie

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Ca.
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zuletzt 18. Nov. 21:25

Direkte Drohung an meine Hündin!

Es gibt Situationen in denen ich, als Hundeerfahrene auch nicht weiß, wie man die drohende Rauferei verhindern kann, das hatte ich kürzlich: Meine Freundin und ich spazierten auf eine Kapelle zu, auf jeder Seite der Kapelle steht eine Bank. Wir setzten uns auf die Rückseite der Kapelle und rechtsseitig hinter uns war die Bank war besetzt, ein Hund hatte ich registriert. Meine Merle war abgeleint und hielt sich bei mir auf, sie läuft nicht zu anderen Hunden hin! Als plötzlich sich eine Hündin (nur etwas kleiner) nicht angeleint, sich unvermittelt ohne zu schnuppern seitlich an den Hals meiner Hündin (Angsthündin) gestellt hat und gleichzeitig nur auf eine falsche Bewegung von meiner Merle gewartet hat. Ich saß mit meiner Freundin auf der Bank, Merle stand längsseitig vor mir, direkt neben Merle die andere Hündin. Merle hatte noch nicht mitbekommen, dass der andere Hund ihr droht. Nun saß ich da und wusste nicht was ich tun konnte. Wäre ich aufgestanden wäre es sofort eskaliert und meine Hündin wäre mehr als überrumpelt gewesen. Als mein Hund sich zu mir herum drehte und 1-2 Meter von mir weg ging, stellte die andere Hündin ihr gleich nach, wieder an den Hals! Sie hatte ihr festes Ziel, Merle beißen zu wollen. Jetzt erst hatte Merle die Drohung mitbekommen und hat sich zu der anderen herum gedreht, sofort sprang die Angreiferin sie an. Dann habe ich agiert und den Streit sofort problemlos beendet. "Getackert" wurde Merle Gottseindank nicht und das Besitzer-Paar der anderen Hündin waren dann auch zur Stelle, obwohl sie zuvor nicht bemerkt hatten das ihre Hündin wichtiges zu regeln hatte bzw unerlaubt weg war. Sie entschuldigten sich zwar, sind dann ganz schnell abgedüst in der Zeit als meinen Hund nach Bissen abgesucht hatte. Ich bin der Meinung, dass diese Hündin ihr Verhalten nicht zum ersten mal zeigte und ihre Menschen auch was nicht verstanden haben. Der Hund gehört an die Leine! Weil er keine Lust auf Kontakte hat sondern andere aus seinem Revier vertreiben will (meine Einschätzung auf die kurze Zeit hin). Was glaubt ihr, hättet in meiner Lage besser gemacht? 🤔
 
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Julia
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zuletzt 17. Nov. 12:02

Reaktivität aufgrund gesundheitlichem Thema

Hallo an alle, ich möchte gern eine Erfahrung bzw. Beobachtung teilen und bin auch neugierig wer eine ähnliche Erfahrung gemacht hat: wir haben einen recht reaktiven Hund aus dem Tierschutz vor zwei Jahren übernommen, der zu Beginn bei jeder Hundebegegnung ausgeflippt ist vor Aufregung, und immer vorgegangen ist, wenn er sich bedroht gefühlt hat, also anfangs neben Hunden auch bei Kinden, fremde Männer etc pp. Wir haben über Training sehr schleppend, über die Zeit durch Gewöhnung und bessere Führung unsererseits allmählich Verbesserungen gehabt, aber eine gewisse Grundanspannung draußen war bei ihm und uns immer noch da und immer wieder Vorgehen in verschiedenen Situationen. Und das Wort Anspannung passt auch zu meiner Vermutung: seit ein paar Wochen ist es recht plötzlich zu deutlicher weiterer Verbesserung gekommen, er hat nicht mal mehr in Tiefgarage und Flur auf die Nachbarn reagiert, was früher sehr ausgeprägt war, da er da nicht gut ausweichen konnte. Auch auf Hunde reagiert er kaum mehr, nur noch auf andere intakte Rüden und das jetzt deutlich weniger als vorher. Erst dachte ich“ok, hat halt nun zwei Jahre gedauert, bis er uns endlich ganz vertraut und sich führen lässt“- aber dann fiel mir auf, dass die jetzigen rapiden Verbesserungen nach unseren ersten Besuchen bei einem Hunde-Osteopathen auftraten, und es über die letzten Wochen mit jedem Mal noch besser wurde. Wir waren im letzten Jahr auch schon neben Tierarzt und HP bei einer Physiotherapeutin, da war das mit verhaltensmässigen Verbesserungen aber nicht der Fall und sie meinte auch, dass er keine großen Probleme habe, daher habe ich das, was einige Trainer ja immer wieder sagen, nicht so ernst genommen bzw gedacht das liegt bei uns nicht vor: dass bei Reaktiven oder anderweitig verhaltensauffälligen Hunden immer Schmerzthematiken sicher ausgeschlossen gehören. Nun hat der Osteopath auch keine großen Probleme entdeckt außer muskuläre Dysbalance der hinteren Beinmuskulatur und Verspannungen im Rücken, besonders LWS Bereich, und hat es behandelt. Aber ich vermute nun stark, dass selbst diese „Kleinigkeit“ schon länger bestand und ihm evtl mehr Probleme gemacht hat, als man ihm angemerkt hat, und möchte daher für dieses Thema sensibilisieren, dass man bei solchen Hunden nicht vorschnell sagt, dass es keine körperliche Ursache für ein Verhalten gibt! Ich meine, wer kennt das nicht, dass man schneller gereizt ist, wenn man ständig Schmerzen hat oder Verspannt ist oder gar latente Kopfschmerzen hat- und Hunde zeigen das ja nicht und können es uns nicht sagen. Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir hätten uns vermutlich fast ein Jahr „Kampf“ erspart, wenn ich auf eine unserer Trainerinnen, Katrien Lismont, die uns auch so ein großes Stück weiter geholfen hat, besser gehört hätte, die nicht zufrieden war, dass die Physiotherapeutin meinte er habe nichts- und meinte, dass wir weiter suchen sollten, (nur war ihr empfohlener Osteopath so weit weg, dass ich da gezögert habe und dann auch verworfen) Jetzt haben wir über eine andere Trainerin jemanden in der Nähe gefunden. Nun ja, besser spät als nie, und vielleicht hilft dem ein oder anderen dies, nicht aufzugeben mit seinem schwierigen Hund und nicht alles auf den Charakter oder Prägung zu schieben oder gar auf eigene mangelnde Kompetenz- vielleicht hat der Hund einfach „nur“ ein körperliches Problem und fühlt sich daher unwohl...