Hundeauslaufflächen in Karlsruhe, Hundegarten für Karlsruhe
Der zweite Anlauf:
Leinen los: Das Hunde-Dorado hat geöffnet
Auf der eingezäunten Hundewiese am Rhein-Zufluss lernen sich Hunde und Menschen neu kennen
Wie ein Spiele-Paradies für Hunde wirkt der neue eingezäunte Bereich an der Alb auf den ersten Blick nicht. Auf einem 150 Meter langen und knapp 15 Meter breiten Wiesenstreifen können sich Hunde austoben. Die stören sich anscheinend auch nicht an dem trockenen braunen Rasen, der unter der Hitze der vergangenen Tage leidet.
In der Mittagszeit laufen Mila und Leni schnüffelnd über die Fläche. Die zwei Hundedamen haben sich erst kennengelernt und genießen sichtlich die Freiheiten auf der Wiese gemeinsam. Die braune Mischlingshündin Leni trinkt Wasser aus einem Eimer unter einem Baum. Abends ist hier mehr los. An den ersten zwei Tagen spielten zeitweise über zehn Hunde gemeinsam mit mitgebrachtem Spielzeug.
„Es wäre noch schöner, wenn hier ein Wasserspiel für die Tiere wäre“, träumt Barbara Müller in der Mittagssonne laut vor sich hin. Die Hundebesitzerin ist zum ersten Mal mit ihrer Leni auf der Wiese. Sofort hat sie eine Gleichgesinnte kennengelernt: „Das geht bei uns Hundebesitzern ganz schnell.“ Ihre neue Bekannte Christiane Schicht hat die Wiese in den vergangen Tagen seit der Öffnung schon öfter ausprobiert und ist einfach froh, dass der Zaun nun steht. „Die Hunde können hier an der Alb theoretisch überall frei laufen, aber praktisch ist das mit den Radfahrern zu gefährlich.“
Die Standortsuche für die Wiese war gar nicht so leicht. Ein erster Versuch im vergangenen Jahr an der Hildapromenade ist wegen massiver Anwohnerproteste gescheitert. Um Beschwerden auszuschließen, hat das Gartenbauamt beim zweiten Anlauf nach eigenen Angaben 17 Hundeauslaufflächen im Stadtgebiet sowie acht weitere Flächen auf ihre Eignung für eine umzäunte Hundewiese untersucht. Letztlich entschied der Gemeinderat nach einer Analyse des Gartenbauamts verschiedener Flächen im Stadtgebiet: Die Fläche sollte an die Alb auf Höhe des Biergartens Kühler Krug.
„Hier gibt es auch keine Anwohner, die sich groß an den Hunden stören könnten“, sagt Schicht. Und auch die Sorge mancher Hundebesitzer, dass sich große und kleine Vierbeiner auf der gemeinsamen Fläche in die Quere kommen, empfindet sie nach den ersten Tagen als unbegründet. Am Abend zuvor habe sie erst einen alten Hund beobachtet, dessen Besitzerin sich zunächst Sorgen gemacht habe. „Der hat dann aber ganz toll mit den anderen gespielt“, sagt sie und ergänzt: „Gefährliche Hunde kommen hier ja nicht hin.“ Auch an diesem Abend ist sie wieder mit Freunden auf der Hundewiese verabredet.
Ein Blick über die Wiese zeigt, in den ersten Tagen nach der Öffnung der Fläche haben alle Besucher diese ordentlich verlassen. Hundehaufen haben die Besucherinnen hier noch nicht gesehen. Vor dem Eingangstor aus Metall steht ein Schild, das alle darum bittet, die Haufen einzusammeln. Auch schwarze Tüten sind zur Genüge vorhanden. „Es kann sein, dass man manchmal nicht sieht, wenn ein Hund sein Geschäft erledigt, aber eigentlich halten sich alle daran“, sagt Schicht.
Noch ist auf der Wiese nicht so viel los. Wer mit seinem Hund das Gelände erst einmal in Ruhe erkunden möchte, hat mittags gute Chancen auf einen leeren Bereich. Am Morgen und am Abend treffen sich bereits viele „Stammgäste“. „Ich weise auch Fremde auf das Angebot hin“, sagt Schicht. Sie freut sich über jeden, der auf die Wiese kommt. Betont jedoch: „Die Besitzer müssen ihren Hund selbst einschätzen können.“ Manche Hunde würden den Kontakt zu Artgenossen meiden, andere könnte die Situation zu sehr stressen. Die Stadt hat sich dafür entschieden, das Pilotprojekt für zwei Jahre zu beobachten.
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Hier noch der Link vom SWR
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/zaun-hundewiese-karlsruhe-guenther-klotz-anlage-100.html