Erziehung & Training

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Emily
Anzahl der Antworten 61
zuletzt 27. Sept. 20:16

Wie viel Unmut darf ein Hund seinen Menschen gegenüber zeigen?

Hallo zusammen, folgende Situation: unser Hund hat sich eine seiner Wolfskrallen eingerissen, ist nicht weiter dramatisch, sieht auch nicht schlimm aus, aber der Nagel war vom Bett abgerissen und hing noch blöd dran. Ich kann mir also vorstellen, dass es schon sehr unangenehm für ihn war. Jedenfalls haben wir das dann untersucht und dabei halt auch den Nagel berührt, was er schon merklich doof fand, er ist bei seinen Pfoten sowieso immer etwas empfindlich und hat in der Situation relativ schnell Zähne gezeigt. Und dann, als meine Freundin seine Pfote losgelassen hat, hat er einmal vor ihr in die Luft geschnappt, also nicht nach ihr sondern mit so einer Armlänge Abstand zu ihr, aber halt in ihre Richtung. Direkt danach hat er beschwichtigt. Die eigentliche Operation des Nagelabschneidens lief dann reibungslos, wir haben ihm einen Maulkorb angezogen und ihm währenddessen Snacks reingeschoben. Die Frage, die ich nun gerne hier in die Runde stellen würde bezieht sich auf das Schnappen. Die Sache ist nämlich, dass meine Freunden und ich es eher undramatisch finden, da er ja vorher klar seinen Unmut kommuniziert hat und auch Luftschnappen ne Form der hündischen Kommunikation ist. Es kam also nicht aus dem Nichts und geschah nicht in der Absicht zu verletzen, sondern halt nur um zu sagen "das fand ich doof". Wir haben auch nicht wirklich auf das Schnappen reagiert, uns nicht wegbewegt oder so, ich glaube ich habe nur empört "sowas" gesagt. Aber deswegen die Frage: verklären wir das? Ist das Schnappen eine Form von Maßregelung, die man nicht dulden sollte? Ist das am Ende die Vorstufe zum Beißen, wann immer ihm was nicht passt? Und wie hättet ihr reagiert? Um zwei Antworten, mit denen ich ein bisschen rechne vorwegzunehmen: Nein, wir konnten ihn nicht einfach in Ruhe lassen, der Nagel war ein Verletzungsrisiko und musste ab. Und ja, wir trainieren ganz allgemein, dass er sich überall anfassen lässt auch an den Pfoten, aber in diesem Fall war er halt verletzt und es war ihm zu viel.
 
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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Sept. 10:40

Euer Alltag ...

Hallo ihr Lieben. Einige von uns haben schon sehr viel Erfahrung, einige haben vor kurzem einen Welpen geholt.... Moch würde interessieren, wie jeder von euch seinen Alltag mit Hund bestreitet.Wie sieht euer Tagesablauf aus? Ich bin mir sicher, es ist interessant für jeden, wir können Vergleiche ziehen, Erfahrungen teilen, uns Tipps holen.... Das wäre doch toll, wenn wir das teilen.... Mailo muss morgens ab 6.00 warten, bis die Kinder dann ausm Haus sind. Da wird nur drinnen ein wenig gespielt u ins Platz geschickt .... Vorher wird natürlich gekuschelt. Um 8.00 gehen wir oder trainieren und apportieren zuhause im Garten, den Vormittag nutzt er komplett um zu schlafen 😴 Mittags gibt's ne Trainingsrunde mit apportieren und Ruhe-Übungen, zum Mittagessen muss er in die Box, anschließend genießt er Streicheleinheiten von uns und liegt den Kids während den Schularbeiten quasi zu Füßen 😀 Nachmittags wird draußen im Garten gespielt und getobt. Wenn wir mal weg müssen, bleibt er super alleine zuhause. Abends das selbe mit der Fütterung und dem Training wie mittags, wir gehen nicht täglich 2 x / Tag spazieren .... Abends kommt das Herrchen, worüber er sich sehr freut. Ab 19.00 schläft er dann eigentlich.... Nachts wird in der Box geschlafen, wenn wir wegfahren ist Mailonim Flur, tagsüber darf er auf die Couch(nur wenn jmd da ist), beim Kochen und Essen ist er am Flur... Wie schau das bei euch so aus? Wie läuft euer Tag ab, wie und wann füttert und trainiert ihr, wann und wie lang geht ihr spazieren, gibt es Hundetreffen etc, wo schlafen eure Hunde....usw...? Freu mich total das alles u lesen
 
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Laura
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zuletzt 23. Sept. 12:19

Fixierung auf Katze ... wie abtrainieren?

Hallo ihr Lieben, Ich muss zu diesem Thema ziemlich weit ausholen, würde mich aber sehr für eure Ansichten und Ideen interessieren! 🙈 Vor ungefähr drei Monaten ist mein Freund mit seiner Shiba Inu Hündin Yuki bei mir eingezogen. Sie ist eine aufgeweckte, intelligente und lernwillige Hündin (zum jetzigen Zeitpunkt knapp 10 Monate alt, also noch recht jung). Vor ihrem Einzug war sie "Einzelhund" und muss sich nun aber mit meiner alten Katze Lilly eine Wohnung teilen (15 Jahre alt). Wir sind die Vergesellschaftung vorsichtig angegangen und haben dabei schnell festgestellt, dass sich beide nicht "hassen"/aggressiv miteinander sind, sondern lediglich unterschiedliche Energielevel haben, was ja durch das Alter selbstverständlich ist... Lilly ignorierte den Hund gekonnt, kam sogar manchmal zur Begrüßung mit einem Nasenstups zu ihr, aber hat sich weitestgehend nicht für sie interessiert, was unser Optimalfall war (mit anderen Katzen zickt sie nämlich sehr). Yuki hingegen war von Anfang an sehr spielbedürftig und extrem an ihr interessiert. Sie ist ihr überall hin nachgelaufen und hat sie angespielt, sobald die Katze sich bewegt hat. Schwanzwedelnd, freundlich, aber sehr energisch. Da wir uns sicher waren, dass es freundliches, normales Spielverhalten ist, haben wir es unter Aufsicht erstmal so laufen lassen und geschaut, wie sich beide verhalten. Im Gegensatz zu Yuki war Lilly schnell überfordert (an ihr ist krankheitsbedingt nicht mehr viel dran, Laufen und Springen geht nur noch schwerlich und da ist ein junger Wirbelwind natürlich schnell too much, wenn man sich nicht in Sicherheit bringen kann). Also haben wir festgelegt, dass ruhiges Verhalten, Gucken und Schnüffeln in Ordnung ist, aber jeder Spielversuch sofort unterbrochen wird, da Yuki einfach zu heftig spielt, vor allem für eine Katze. Eine Hundetrainerin hat die Idee unterstützt. Sie meinte, wir sollen es möglichst locker angehen, die beiden "machen das schon unter sich aus" und Yuki müsse die Katzensprache erst lernen. Das endete irgendwann in dem Vorfall, dass Yuki sich mit vollem Körpereinsatz auf die Katze warf und ihr in die Ohren schnappte - die Katze fuhr die Krallen aus, es setzte was und zwar haarscharf neben das Hundeauge. Sie hat geschrien und ist in die Wohnung geflüchtet und ich hatte schon das Schlimmste befürchtet. Doch anstatt zu verstehen, dass es nun kein Spaß mehr ist, drehte der Hund um und setzte wieder schwanzwedelnd, sehr überdreht, zum Spiel an. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Im Gegenteil, Yuki ist 24/7 so immens auf die Katze fixiert, dass diese sich nur auf dem Sofa umdrehen muss - sofort geht der Kopf hoch, Ohren gespitzt, man sieht förmlich, dass sie die Muskeln anspannt, um sofort losrennen zu können. So eine "Lauerposition". Auch, wenn beide in getrennten Zimmern sind, ist sie immer in Alarmbereitschaft und sobald die Katze auf dem Parkett zu hören ist, rennt der Hund los. Das "Spiel" ist extremer geworden, es wird auch öfter mal geschnappt, sodass ich letztlich beschlossen habe, dass die Katze tabu ist. Es ist mir einfach zu gefährlich und Yuki versteht die Krallen offenbar nicht als Ablehnung, vielleicht sogar eher als Kampf? Sobald ich bemerke, dass sich die Aufmerksamkeit vom Hund auf die Katze richtet, unterbinde ich es mit Abbruchsignal und wenn ihre Aufmerksamkeit im Gegenzug bei mir ankommt, kriegt sie eine Belohnung. Das klappt auch ganz gut - aber nur, wenn ich in der Nähe bin. Sollte ich gerade im Bad oder in der Küche sein, interessiert sie das nicht, sie lässt sich dann auch nicht mehr abrufen oder unterbrechen, sobald sie einmal in dieser Fixierung drin ist. Seither ist das Miteinander kompliziert geworden. Es wird lautstark geschrien, wenn ich mich der Katze und nicht dem Hund widme. Oder die Katze gefüttert wird und Yuki auf ihrer Decke bleiben muss, weil sie jeden Futterkrümel im Haus akribisch kontrolliert und in diesem Moment eben nicht darf. Sie ist - und ich glaube das ist Shiba typisch - sehr gut im Beschweren. Und sie beschwert sich sehr laut (zur Freude des restlichen Hauses). Was sind eure Ideen zu dieser Situation? Jammert sie, weil sie nicht "spielen" darf? Weil sie nicht kontrollieren darf? Ist sie (futter-)neidisch? Sieht sie die Katze als Konkurrenz oder als Gefährten, den sie stur überrumpelt? Ist sie überreizt oder unterfordert? Mir gehen nämlich langsam die Ideen aus 😔 Yuki lernt extrem schnell, auch das Abbruchsignal kann sie, nur in Bezug auf die Katze (und allgemein andere Artgenossen) ist sie wie im Tunnel, ich krieg sie da nicht raus. Schon gar nicht auf Entfernung. (Kurze weitere Infos... Ich spreche hauptsächlich von mir, da mein Freund Vollzeit arbeitet und ich mehr ins Training involviert bin. Ich hatte nie einen eigenen Hund, habe mich seit Yuki jedoch sehr ins Hundeverständnis und -training eingelesen. Plus, nächste Woche steht ein weiterer Termin mit Hundetrainer bzgl. der Problematik an.) Ich schätze den Austausch sehr und würde mich freuen, wenn jemand eine Idee oder vielleicht sogar Erfahrung mit demselben Thema hat und teilen möchte 🙏 Dankeschön. Liebe Grüße