Jetzt schreib ich such mal ein Bisschen was. Bei meinem ist die Pubertät mit 11 Monaten nun auch vollständig durchgeschlagen. Glücklicherweise hört er noch recht gut, wenn er an der Leine ist (zuhause eigentlich gar kein Problem), aber manchmal ist er so nervös wenn wir das erste Mal spazieren gehen, dass es sich anfühlt als würde ich auf hoher See einen Thunfisch angeln. Dabei bleibe ich möglichst ruhig und konsequent. Ich gehe ein Stück gebe ihm Stop-, Sitz-, Platzkommandos bis er sich halbwegs eingekriegt hat und sich wieder auf mich fokussiert. Oder wie beim ersten Leinengangtraining häufige Richtungswechsel oder "beim mir" gehen üben. Letzteres geht auch nur wenn er halbwegs ruhig is, aber so versuche ich ihn geistig zu fordern und er ist nach einiger Zeit nicht mehr so stark ablenkbar.
Was mich auch ein wenig nervt, ist dass er wirklich an jeder Stelle andere Hündinnen zu riechen scheint und sich da "festschnüffelt", inkl. Urin schlabbern und manchmal grunzen.. Ich habe es für mich so geregelt, dass er an seinen Wiesen wo er sich lösen möchte oder Hundewiesen/ Spaziergebiete sind, ich ihn schnüffeln lasse. An anderen Stellen, wenn wir "gehen" muss er folgen. Da bleibe ich dann auch nicht stehen, sondern gehe besonnen wie auf Schienen weiter.. ich finde so haben wir einen gewissen Kompromiss zwischen "Nachrichten schnüffeln" einerseits und "Meter machen und folgen" auf der anderen. Da mein Kurzer von Natur aus ständig aufgeregt ist und mit allen anderen Hunden immer spielen möchte, war es anfangs schwierig an anderen Hunden vorbeizugehen. Das hat sich aber deutlich mit viel Training gebessert. Allerdings hat er angefangen auf den Auslaufwiesen jedes mal andere Hündinnen (egal wie alt) zu besteigen. Das habe ich den anderen Besitzern zu liebe als "Rudelhäuptling" konsequent unterbunden. In der freien Wildbahn im Rudel wäre das nicht anders und deutlich unliebsamer. Er muss lernen bzw. akzeptieren wo sein Platz ist, bzw. dass er nicht das Oberhaupt ist und nicht alles begatten kann wie er lustig ist. Unangeleinte Freigänge sind leider erstmal passé, da er dann gern alles andere spannender findet als mich. Egal was ich mache. Heißt, immer viele lange Spaziergänge damit er ausgelastet ist oder Schleppleinentraining.
Weil er zuhause auch gerne mal unruhig durch die Wohnung rennt, bekommt er entsprechend Ansagen sich auf seine Decke zu legen und dort zu bleiben und mir nicht mehr überall hin zu folgen. Hatte er vor der Pubertät schon, ist aber wieder deutlich extremer geworden. Verlangt anfangs auch viel Konzentration ab, aber irgendwann fährt er runter. Natürlich wird er fleißigst gelobt wenn er sich gut benimmt, wenn er eine rote Linie übertritt wird auch konsequent, kurzfristig sanktioniert. Aber immer liebevoll, da er derzeit recht dünnhäutig zu sein scheint.. unser Verhältnis ist sonst meistens phänomenal zueinander. Wie handhabt ihr das sonst so? Bin mir manchmal unsicher ob ich das richtig mache oder nicht.. wenn ich manchmal andere Hunde in dem Alter sehen, scheinen die, verglichen mit meinem, vorher ne Valium bekommen zu haben.. aber ich denke ich hab halt nen schwierigeren Charakter, der konsequentere Führung brauch