Was mir damals sehr geholfen hat (und immernoch tut) war mir zu sagen, dass er mit der Erkrankung (und noch anderen) auf die Welt gekommen ist und ich das nie einfach weg nehmen kann, sondern ihm für die Zeit die er hat ein so gutes Leben wie möglich bieten kann.
Die Entscheidung mit Medikamenten zu starten war für uns auch sehr schwer aber seit er Luminal bekommt ist er viel besser drauf. Wir haben jetzt seit fast drei Monaten keinen Anfall mehr (seit Tag der Medikamenten Gabe)und er hat generell einfach wieder mehr Lebensfreude. Natürlich schauen wir immernoch, dass er keinen extremen Stress durch äußere Reize erfährt und wir nach zB Restaurant Besuchen einen Tag nichts außer Routine machen. In Zukunft wollen wir uns aber auch langsam wieder an zB über Nacht besuche etc ran tasten. Es ist wirklich auch mit Epilepsie vieles möglich und das wichtigste ist dir zu sagen, dass du an der Krankheit nicht schuld bist und diese nicht heilen kannst. Ich bin mir sicher, die Zweitmeinung wird dir helfen und ich hoffe für euch, dass es ihm bald wieder besser geht 🍀
Die Diagnose ist erstmal ein Schock, war es für mich 2014 auch.
Meine Hündin hat die ererbte Epilepsie.
Da sie "nur" ca. 6 bis 7 Anfälle pro Jahr hatte, riet man mir, es erstmal ohne Medikamente zu versuchen und sie mit Diazepam aus dem Anfall herauszuholen, da die gängigen Medikamente starke Nebenwirkungen hatten.
Seit 2013 ist allerdings Pexion auf dem Markt, ein wesentlich schonenderes Medikament mit kaum bis überhaupt keinen Nebenwirkungen.
Das bekam sie dann nach ca. 1 Jahr und die Anfälle reduzierten sich erst auf 2-3 pro Jahr, dann nur noch einer und seit Oktober 2021 ist sie anfallsfrei.
Wir haben sie von Anfang an nie in Watte gepackt sondern sie ein ganz normales Leben im Rudel und in der Familie führen lassen.
Einzige Einschränkung war, dass ich mich lange nicht getraut habe, sie länger als ein paar Minuten allein zu lassen, d.h., wenn wir weg mussten, haben wir sie immer mitgeschleppt, während die anderen Zuhause blieben.
Bis wir dann gemerkt haben, dass es viel besser für sie ist, sie nicht vom Rudel zu trennen.
Inzwischen bin ich da auch wesentlich entspannter.
Pexion sollte allerdings alle 12 Stunden pünktlich gegeben werden, da ist höchstens ein Spielraum von 15 Minuten drin, d.h., wenn wir über die Tablettenzeit hinaus mal Termine haben (wird möglichst vermieden, aber kann vorkommen)brauchen wir jemanden für die Tabletteneingabe.
Aber lässt sich alles organisieren.