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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Die brauchen aber viel Beschäftigung! - Der Bordercolli-"Mythos"...?

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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 206
zuletzt 14. März

Die brauchen aber viel Beschäftigung! - Der Bordercolli-"Mythos"...?

Wie oft bekomm ich sowas zu hören - "Der braucht sicher viel Auslauf/Beschäftigung/Training." Oder "Machen Sie Agility mit ihm?" Oder "Den muss man richtig auspowern." Nö, braucht er nicht. Nö, mach ich nicht. Nö, muss man nicht.⁸ Was er braucht ist mehrmals die Woche ordentliche Spaziergänge, bei denen was von ihm verlangt wird. Heisst in seinem Alter nach wie vor Erziehung, Impulskontrolle, Benehmen generell und an der Leine. Agility mach ich, wenn ich einen hysterischen, überdrehten Hund will. Und bevor ich ihn auspowere leg ich mich lieber mit ihm auf die Couch. Wie sind eure Erfahrungen und Beobachtungen zu dem Thema bzw zu ähnlichen Glaubenssätzen rund um andere Rassen? Ps: ja ich hab Showlinie aber da einen richtigen Vivzack, der auch ohne weiteres zum Hüten ausgebildet werden könnte. Warum und wozu viele Arbeitslinien noch extra nervös sein müssen, versteh ich ehrlich gesagt nicht ganz.
 

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Lisa-Eileen
11. März 19:15
So kenne ich das auch. Erst wenn der Hund körperlich ausgelastet ist kann der Kopf klar denken. Das erleichert beim lernen vieles.
Bedingt sich beides, würde ich mit Rocket zb (erstmal) nur körperliches machen würde er sich da reinsteigern, abspacken und durchdrehen, daher eher Kopfarbeit und dann um die angestaute Energie loszuwerden körperliches.
 
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Melanie
11. März 19:36
Auf die Gefahr hin, mich in die Nesseln zu setzen. Bei allen Kommentaren, sowie beim Text im Beitrag, kommt mir ganz klar das Wesen der Hunde und wie darauf eingegangen werden muss, zu kurz. Egal, um welche Arbeitshunderasse es geht, die allermeisten bringen eine gewisse Sensibilität mit, die man im Umgang, Erziehung, Ausbildung und auch Auslastung mit entsprechendem Fingerspitzengefühl behandeln muss. Dazu braucht es Erfahrung, Geduld, sehr oft Einfallsreichtum, Humor und Einfühlungsvermögen. So, wie nicht jeder Hund für z.b. Hüten, oder Nasenarbeit geboren ist, so ist auch nicht jeder Mensch mit den Fähigkeiten ausgestattet, die solche "Spezialisten" brauchen. Was ich über die Hüte- und Treibhunde erfahrungsgemäß sagen kann, ist recht einfach. Die wollen verstehen und nicht blind folgen. Die Herausforderung besteht also klar darin, als Mensch so auf den individuellen Charakter eingehen zu können, um das Gewollte verständlich zu machen. Kann man das, sind es traumhafte Begleiter, kann man das nicht, hat man oft die überdrehten und eigentlich schon durchgeknallten. Ja sicher kann man einiges Grundlegendes aus Büchern lernen. Das Gefühl für das Tier allerdings kann man sich nicht anlesen. Just my 2 cents. 😉
 
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Joe
11. März 19:39
Ich kenne natürlich weder dich noch deinen Hund und weiß nicht welche Strategie ihr verfolgt. Meine Trainerin hat aber tatsächlich zuerst den Fokus auf artgerechte Auslastung gelegt und dann bzw. nebenbei auf die Alltagsprobleme. Die Idee dahinter ist quasi, dass die richtige (!) Auslastung hilft, die Alltagherausforderungen besser zu bewältigen (Leinenführigkeit, Hundebegegnungen, Leinenpöbeln, Artgenossenagressionen, Jagdverhalten und und und, wir hatten einen bunten Strauß an Problemchen...)
Ich hab nix gegen Auslastung, ich finde nur, dass anspruchsvolles Alltagstraining dazugehört bzw dass man die körperliche Seite auch über ordentliche Spaziergänge mit Inhalt erreichen kann. Ich hab auch nix gegen Hundeschule oder organisierte Beschäftigungsprogramme. Insgesamt bekomm ich aber zunehmend den Eindruck, dass viele Leute es auf dem Eck übertreiben. Wenn all das viele Bewegen und Beschäftigen und Auslasten so gut ist, warum seh ich dann so oft extrem nervöse, überdrehte Hunde - meist BC - in der Hundeschule?
 
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Joe
11. März 19:51
Eine Frage noch? Was bedeutet viel? Suki ist zB täglich zwischen 10-20km unterwegs plus Gartenzeit. Das nenne ich mittelmäßig.
Ich mach das nicht an km fest sondern daran, was wir in der Zeit draussen tun. Guinness genügen im Durchschnitt ca 2 Stunden pro Tag für den grossen Spaziergang (kann mal deutlich länger, manchmal bisschen kürzer sein). Da wird mal geschüttelt, mal gerannt und gespielt, mal trainiert, je nachdem wo wir sind und was grad nötig ist. Er ist zu Hause super entspannt und ich hab nicht den Eindruck, dass ihm bisher was fehlt.
 
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Katrin
11. März 19:53
Ich mach das nicht an km fest sondern daran, was wir in der Zeit draussen tun. Guinness genügen im Durchschnitt ca 2 Stunden pro Tag für den grossen Spaziergang (kann mal deutlich länger, manchmal bisschen kürzer sein). Da wird mal geschüttelt, mal gerannt und gespielt, mal trainiert, je nachdem wo wir sind und was grad nötig ist. Er ist zu Hause super entspannt und ich hab nicht den Eindruck, dass ihm bisher was fehlt.
Geschüttelt?
 
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Joe
11. März 19:55
Geschüttelt?
Geschnüffelt 😄 Wir sind eigentlich meist in Kommunikation draussen, dh großteils ist seine Aufmerksamkeit ziemlich gefragt und gefordert. Ab und zu hat er etwas mehr Narrenfreiheit, da wird ihm aber auch nicht langweilig.
 
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Bettina
11. März 19:56
Ich denke viele Leute glauben, um einen solchen Hund "auszupowern" muss man jeden Tag viele Stunden Gassi gehen oder eben Hunde"Sport" machen. Klar schadet Bewegung nie und ist gesund, aber es ist meist nicht der Körper der ausgelastet werden muss sondern der Geist. Bei nem Border Collie würde ich von ausgehen dass ich selbst Bock haben muss, kreativ zu sein und immer wieder neue Sachen mit ihm zu machen. Nicht immer nur dieselbe Runde, nicht nur ödes Ballspiel, sondern neue Gegenden erkunden, neue Tricks lernen, interessante Kooperationsspiele machen. Das ist glaube ich auch anstrengend und definitiv nichts für Leute wo der Hund eher nebenher läuft.
Ich habe drei hunde...lauter verschiedene rassen...keiner von ihnen "läuft nur nebenher"...aber ich weiss was du meinst...jeder der sich für einen hund entscheidet sollte sich über mögliche konsequenzen im klaren sein...JEDE hunderasse ist besonders und jeder hund kann eine herausforderung bedeuten...aber ich persönlich halte abstand zu sogenannten arbeitshunderassen und auch reinen jagdhunderassen...einfach weil das meine einstellung ist...ich hab halt schon besitzer solcher rassen gesehen da lief das ja alles völlig falsch und das find ich immer nicht so toll...🐾🍀🙋
 
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Katrin
11. März 19:56
Geschnüffelt 😄 Wir sind eigentlich meist in Kommunikation draussen, dh großteils ist seine Aufmerksamkeit ziemlich gefragt und gefordert. Ab und zu hat er etwas mehr Narrenfreiheit, da wird ihm aber auch nicht langweilig.
Ahhhh😂
 
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Dogorama-Mitglied
11. März 19:59
Ich hab nix gegen Auslastung, ich finde nur, dass anspruchsvolles Alltagstraining dazugehört bzw dass man die körperliche Seite auch über ordentliche Spaziergänge mit Inhalt erreichen kann. Ich hab auch nix gegen Hundeschule oder organisierte Beschäftigungsprogramme. Insgesamt bekomm ich aber zunehmend den Eindruck, dass viele Leute es auf dem Eck übertreiben. Wenn all das viele Bewegen und Beschäftigen und Auslasten so gut ist, warum seh ich dann so oft extrem nervöse, überdrehte Hunde - meist BC - in der Hundeschule?
Ich denke weil viel Bewegung und Auslastung nicht gleich gute bzw artgerechte Bewegung und Auslastung ist. Man kann 20 Minuten einen Parkour mit seinem Hund absolvieren, der anspruchsvolle Hürden, Obedience und Knobel Elemente beinhaltet. Man kann den Hund auch zwei Stunden einen Ball in eine Wurfmaschine legen und dem geschossenen Ball hinterher rennen lassen.
 
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Joe
11. März 20:11
Ich denke weil viel Bewegung und Auslastung nicht gleich gute bzw artgerechte Bewegung und Auslastung ist. Man kann 20 Minuten einen Parkour mit seinem Hund absolvieren, der anspruchsvolle Hürden, Obedience und Knobel Elemente beinhaltet. Man kann den Hund auch zwei Stunden einen Ball in eine Wurfmaschine legen und dem geschossenen Ball hinterher rennen lassen.
Da hast du recht. Diese Mär von viel ! Bewegung und Auslastung nährt aber diese Fehleinschätzung, das übertriebene Rumhetzen und die vollen Terminpläne solcher Hibbelhunde.
 

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