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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Die brauchen aber viel Beschäftigung! - Der Bordercolli-"Mythos"...?

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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 206
zuletzt 14. März

Die brauchen aber viel Beschäftigung! - Der Bordercolli-"Mythos"...?

Wie oft bekomm ich sowas zu hören - "Der braucht sicher viel Auslauf/Beschäftigung/Training." Oder "Machen Sie Agility mit ihm?" Oder "Den muss man richtig auspowern." Nö, braucht er nicht. Nö, mach ich nicht. Nö, muss man nicht.⁸ Was er braucht ist mehrmals die Woche ordentliche Spaziergänge, bei denen was von ihm verlangt wird. Heisst in seinem Alter nach wie vor Erziehung, Impulskontrolle, Benehmen generell und an der Leine. Agility mach ich, wenn ich einen hysterischen, überdrehten Hund will. Und bevor ich ihn auspowere leg ich mich lieber mit ihm auf die Couch. Wie sind eure Erfahrungen und Beobachtungen zu dem Thema bzw zu ähnlichen Glaubenssätzen rund um andere Rassen? Ps: ja ich hab Showlinie aber da einen richtigen Vivzack, der auch ohne weiteres zum Hüten ausgebildet werden könnte. Warum und wozu viele Arbeitslinien noch extra nervös sein müssen, versteh ich ehrlich gesagt nicht ganz.
 
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Ano
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11. März 18:24
Ich versuche mich mal kurz zu fassen, was mir vermutlich nicht gelingen wird. Ich sehe das so, Border Collies, so wie alle anderen Gebrauchshunde auch, haben besondere Veranlagungen bzw. Begabungen und vorallem Spaß an Arbeit. Könnte man mit Superheldenkräften vergleichen. Wenn eine Rasse zu den mega Schnüfflern gehört und ich absolut keinen Bock auf Nasenarbeit habe, wieso hole ich ausgerechnet diesen Hund? Der Grund kann ja dann nur Optik sein. Und der Border Collie hat eine Veranlagung bzw ein Gabe und (am wichtigsten) Spaß an geistig und körperlich anspruchsvollen Aufgaben. Klar kann man einen Hund zum Couchpotato erziehen, mache Leute rühmen sich sogar damit ("ich habe einen Mali und wir machen keinerlei Sport und brauchen kein Training, der liegt nur rum Hahahaha"). Aber wenn ich die Gabe meines Hundes nicht fördern möchte bzw. nicht will, dass er das tut, worin er gut ist und was ihm mega Spaß macht, wieso möchte ich diesen Hund unbedingt haben? Ich würde die Sache so formulieren. Müssen Border Collies ausgepowert werden, Agility machen und viel beschäftigt werden? Nein. Aber sie haben genetisch veranlagt viel Freude an Sport und Intelligenzherausforderungen. Wenn man damit so gar nichts anfangen kann, gibt es auch sehr viele, sehr tolle Begleithunderassen, die eine Veranlagung bzw eine Gabe und sehr viel Freude am nichts-tun haben. Picasso hätte Physik und Einstein Kunst studieren können, aber beide hätten nicht ihr Potenzial erreicht und bei weitem nicht so viel Spaß gehabt. Und bevor sich jemand auf die Füße getreten fühlt, ich unterstelle keiner individuellen Person ihren Hund zum nichts-tun zu zwingen. Es geht um die Frage, ob manche Rassen, hier eben der Border Collie "artgerechte" Auslastung benötigen bzw ob sie davon profitieren. Ps: ich musste mich mit den Superkräften meines Hundes auch erst mal anfreunden. Seitdem ich sie aber respektiere und vorallem schätze, hat sich sehr viel bei uns verbessert.
 

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M.
11. März 17:03
Oha das hast du glaub ich Grad die büchse der Pandora geöffnet 🤭 gar nicht böse gemeint persönliche Meinung . Aber ich glaube das ist ein Thema bei dem viele echt steil gehen weil die Ansichten da echt mega unterschiedlich sind..ich lese einfach Mal mit
 
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Sophia
11. März 17:17
Ich denke viele Leute glauben, um einen solchen Hund "auszupowern" muss man jeden Tag viele Stunden Gassi gehen oder eben Hunde"Sport" machen. Klar schadet Bewegung nie und ist gesund, aber es ist meist nicht der Körper der ausgelastet werden muss sondern der Geist. Bei nem Border Collie würde ich von ausgehen dass ich selbst Bock haben muss, kreativ zu sein und immer wieder neue Sachen mit ihm zu machen. Nicht immer nur dieselbe Runde, nicht nur ödes Ballspiel, sondern neue Gegenden erkunden, neue Tricks lernen, interessante Kooperationsspiele machen. Das ist glaube ich auch anstrengend und definitiv nichts für Leute wo der Hund eher nebenher läuft.
 
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Joe
11. März 17:21
Ich denke viele Leute glauben, um einen solchen Hund "auszupowern" muss man jeden Tag viele Stunden Gassi gehen oder eben Hunde"Sport" machen. Klar schadet Bewegung nie und ist gesund, aber es ist meist nicht der Körper der ausgelastet werden muss sondern der Geist. Bei nem Border Collie würde ich von ausgehen dass ich selbst Bock haben muss, kreativ zu sein und immer wieder neue Sachen mit ihm zu machen. Nicht immer nur dieselbe Runde, nicht nur ödes Ballspiel, sondern neue Gegenden erkunden, neue Tricks lernen, interessante Kooperationsspiele machen. Das ist glaube ich auch anstrengend und definitiv nichts für Leute wo der Hund eher nebenher läuft.
Das heb ich mir auf für die Zeit "danach", wenn die wichtigen Sachen halbwegs fertig trainiert und erzogen sind. Momentan sind wir noch ausreichend mit Alltagsherausforderungen beschäftigt. ZB kommen jetzt wieder Skateboards und Inlineskates, in der Stadt in der warmen Jahreszeit häufig anzutreffen und jede Begegnung ein hysterischer Anfall.
 
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Ano
11. März 18:24
Ich versuche mich mal kurz zu fassen, was mir vermutlich nicht gelingen wird. Ich sehe das so, Border Collies, so wie alle anderen Gebrauchshunde auch, haben besondere Veranlagungen bzw. Begabungen und vorallem Spaß an Arbeit. Könnte man mit Superheldenkräften vergleichen. Wenn eine Rasse zu den mega Schnüfflern gehört und ich absolut keinen Bock auf Nasenarbeit habe, wieso hole ich ausgerechnet diesen Hund? Der Grund kann ja dann nur Optik sein. Und der Border Collie hat eine Veranlagung bzw ein Gabe und (am wichtigsten) Spaß an geistig und körperlich anspruchsvollen Aufgaben. Klar kann man einen Hund zum Couchpotato erziehen, mache Leute rühmen sich sogar damit ("ich habe einen Mali und wir machen keinerlei Sport und brauchen kein Training, der liegt nur rum Hahahaha"). Aber wenn ich die Gabe meines Hundes nicht fördern möchte bzw. nicht will, dass er das tut, worin er gut ist und was ihm mega Spaß macht, wieso möchte ich diesen Hund unbedingt haben? Ich würde die Sache so formulieren. Müssen Border Collies ausgepowert werden, Agility machen und viel beschäftigt werden? Nein. Aber sie haben genetisch veranlagt viel Freude an Sport und Intelligenzherausforderungen. Wenn man damit so gar nichts anfangen kann, gibt es auch sehr viele, sehr tolle Begleithunderassen, die eine Veranlagung bzw eine Gabe und sehr viel Freude am nichts-tun haben. Picasso hätte Physik und Einstein Kunst studieren können, aber beide hätten nicht ihr Potenzial erreicht und bei weitem nicht so viel Spaß gehabt. Und bevor sich jemand auf die Füße getreten fühlt, ich unterstelle keiner individuellen Person ihren Hund zum nichts-tun zu zwingen. Es geht um die Frage, ob manche Rassen, hier eben der Border Collie "artgerechte" Auslastung benötigen bzw ob sie davon profitieren. Ps: ich musste mich mit den Superkräften meines Hundes auch erst mal anfreunden. Seitdem ich sie aber respektiere und vorallem schätze, hat sich sehr viel bei uns verbessert.
 
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Ano
11. März 18:58
Das heb ich mir auf für die Zeit "danach", wenn die wichtigen Sachen halbwegs fertig trainiert und erzogen sind. Momentan sind wir noch ausreichend mit Alltagsherausforderungen beschäftigt. ZB kommen jetzt wieder Skateboards und Inlineskates, in der Stadt in der warmen Jahreszeit häufig anzutreffen und jede Begegnung ein hysterischer Anfall.
Ich kenne natürlich weder dich noch deinen Hund und weiß nicht welche Strategie ihr verfolgt. Meine Trainerin hat aber tatsächlich zuerst den Fokus auf artgerechte Auslastung gelegt und dann bzw. nebenbei auf die Alltagsprobleme. Die Idee dahinter ist quasi, dass die richtige (!) Auslastung hilft, die Alltagherausforderungen besser zu bewältigen (Leinenführigkeit, Hundebegegnungen, Leinenpöbeln, Artgenossenagressionen, Jagdverhalten und und und, wir hatten einen bunten Strauß an Problemchen...)
 
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Katrin
11. März 19:00
Ich sehe es so. Ja, sie brauchen Auslastung, Bewegung und Action aber halt in einem gesunden und zum Individuum passenden Maß. Suki liebt es zu trainieren und ja, die kann auch den ganzen Tag on Tour sein. Aber sie muss auch chillen und abschalten können. Wenn ich einen Sofahund gewollt hätte hätte ich mir einen aus dem Spielzeugladen geholt. Denn das sind meiner Meinung nach die einzigen Hunde die sich dafür eignen. Alle anderen müssen und sollten individuell gefördert und gefordert werden.
 
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Katrin
11. März 19:05
Ich kenne natürlich weder dich noch deinen Hund und weiß nicht welche Strategie ihr verfolgt. Meine Trainerin hat aber tatsächlich zuerst den Fokus auf artgerechte Auslastung gelegt und dann bzw. nebenbei auf die Alltagsprobleme. Die Idee dahinter ist quasi, dass die richtige (!) Auslastung hilft, die Alltagherausforderungen besser zu bewältigen (Leinenführigkeit, Hundebegegnungen, Leinenpöbeln, Artgenossenagressionen, Jagdverhalten und und und, wir hatten einen bunten Strauß an Problemchen...)
So kenne ich das auch. Erst wenn der Hund körperlich ausgelastet ist kann der Kopf klar denken. Das erleichert beim lernen vieles.
 
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Katrin
11. März 19:07
Eine Frage noch? Was bedeutet viel? Suki ist zB täglich zwischen 10-20km unterwegs plus Gartenzeit. Das nenne ich mittelmäßig.
 
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Sabine
11. März 19:10
Das heb ich mir auf für die Zeit "danach", wenn die wichtigen Sachen halbwegs fertig trainiert und erzogen sind. Momentan sind wir noch ausreichend mit Alltagsherausforderungen beschäftigt. ZB kommen jetzt wieder Skateboards und Inlineskates, in der Stadt in der warmen Jahreszeit häufig anzutreffen und jede Begegnung ein hysterischer Anfall.
Genauso sehe ich das auch,ich hatte oft schon jetzt ein schlechtes Gewissen weil ich immernoch keinen Hundesport mache,aber sehe das genau wie du erstmal soll alles andere prima sein und vielleicht dann 🙃👍👍
 
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Lisa-Eileen
11. März 19:13
Ich kenne natürlich weder dich noch deinen Hund und weiß nicht welche Strategie ihr verfolgt. Meine Trainerin hat aber tatsächlich zuerst den Fokus auf artgerechte Auslastung gelegt und dann bzw. nebenbei auf die Alltagsprobleme. Die Idee dahinter ist quasi, dass die richtige (!) Auslastung hilft, die Alltagherausforderungen besser zu bewältigen (Leinenführigkeit, Hundebegegnungen, Leinenpöbeln, Artgenossenagressionen, Jagdverhalten und und und, wir hatten einen bunten Strauß an Problemchen...)
Merk ich auch absolut, aber an allererster Stelle steht beim Border erstmal Ruhe, Stop und Selbstregulation da sie das genetisch nicht haben weils weggezüchtet ist. Viele sind bei Rocket ja immer total überrascht das er auch von selbst sich hinlegt und Pause macht oder sagt das er keinen Bock mehr hat oder fertig ist, das musste er eben erstmal lernen und das ist sau wichtig, sonst hat man 24/7 ein Durazellhässchen rumrennen was sich nur hochpusht und stresst.
 

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