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Home / Forum / Erziehung & Training / Wann sollte ich schleunigst die Hundeschule/ den Trainer/ die Trainerin wechseln?

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Sabine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 50
zuletzt 8. Juli

Wann sollte ich schleunigst die Hundeschule/ den Trainer/ die Trainerin wechseln?

Nachdem in anderen Threads über die Sinnhaftigkeit von Hundeschulen/Trainern diskutiert wird und im Grundtenor , "gute" Hundeschule/Trainer als hilfreich erachtet werden, stellt sich die Frage: Woran erkenne ich eine schlechte? Können wir zusammentragen, welche No-Goes es gibt, wann ich das Training hinterfragen bzw. einen Wechsel vornehmen sollte? Ich fange mal an: Nix wie weg, wenn...die Welpengruppe nicht moderiert wird und der Spruch " die regeln, das unter sich" kommt
 

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Mia
21. Juni 16:18
Oh und Rassendiskriminierung ist auch ein No Go!! Und damit meine ich tatsächlich nicht mal meine Bullette… ich habe zum Glück nur ganz tolle Erfahrungen gemacht, aber…. Hab schon gehört, dass ein Labi ständig als unterwürfiger Trottel vorgeführt wurde und ein Chi als kläffende kleine Ratte- geht gar nicht! Das gleiche gilt im übrigen für die Gruppenteilnehmer- respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander, es wollen alle mit einem guten Gefühl vom Platz…
 
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Manuela
21. Juni 16:43
Ich war mal zum Probetraining in einem Hundesportverein, wo ein Trainer auch so Stunden, wie in der Hundeschule anbot. Es haben mit uns insgesamt 8 Hunde an der „Trainingsstunde“ teilgenommen. Es sollten Alltagssituationen, Grundgehorsam, Rückruf etc. trainiert werden, Parkours durchlaufen werden und die Körpersprache des Hundes gelesen werden. Klang soweit ganz gut, also bin ich mit meiner eher unsicheren Hündin dahin, in der Hoffnung einen Mehrwert davon zuhaben, zumal ich mit ihr irgendwann die Begleithundeprüfung ablegen möchte. Was mich bereits am Anfang schockiert hat, war das am Anfang der Stunde alle Hunde von der Leine gemacht werden sollten. Ich hab’s absolut nicht verstanden, da die Hunde sich ja alle nicht kannten, es eine zu wilde Mischung aus alt, jung, kastriert, unkastriert etc. war. Nachdem meine Hündin dann einmal quer über den Platz gejagt wurde, habe ich sie zu mir geholt und mich mit ihr an den Rand gestellt. Der Trainer hatte null Überblick und es hat genau 10min gedauert bis sich zwei Rüden geprügelt haben. Diese Situation hat er auch richtig gelöst, aber meiner Meinung nach hätte es gar nicht erst soweit kommen müssen. Ab da wollte ich eigentlich schon wieder gehen, habe mich aber nicht getraut (ich weiß klingt blöd, war in der Situation aber irgendwie halt so). Es ging dann weiter mit irgendwelchen Bleib Übungen… meine Hündin wurde zunehmend unsicherer und wollte Schutz bei mir suchen, weshalb das mit dem Bleib halt nicht geklappt hat, sobald ich mich entfernt habe. Der Trainer nahm sie dann an die Leine und zog sie mit sich und zwang sie bei ihm zu bleiben, während sie panisch versuchte zu entfliehen. Da meinte ich, dass diese Übung so keinen Sinn für uns macht und absolut nichts bringt. Der Trainer wirkte dann genervt von mir und hat uns gar nicht mehr beachtet (war auch besser so). Ich war mittlerweile total in Schockstarre und stand halt mit Fiete am Rand und hab versucht einen Plan zu schmieden, wie wir den elegantesten Abflug machen könnten. Dabei habe ich das sogenannte Training weiter beobachtet und weitere in meinen Augen schlimme Beobachtungen gemacht: wenn ein Hund das Kommomando Platz nicht ausführen wollte, sollte Herrchen sich auf die Leine stellen und somit starken Druck auf den Hals ausüben bis der Hund dem Zug schließlich nachgegeben hat (vermutlich aus Schmerz oder zumindest weil es ihn echt unangenehm war). Dann sollten alle ihre Hund, während diese etwas Wasser tranken, mit der Hand am Kopf nass machen, da das ja “die Bindung stärkt”… aha. Eine Dame packte ihren Hund, als dieser nicht hören wollte, im Nacken und zerrte ihn zurück zu sich.. der arme duckte sich mit eingeklemmter Rute von seiner Besitzerin weg… Da war für mich der Zeitpunkt gekommen dann endlich wortlos den Platz zu verlassen. Ich hätte gerne in den aufgeführten Situationen etwas gesagt, aber die ganze unangenehme Dynamik auf dem Platz und so viel Aggressivität, hat mich irgendwie davon abgehalten und ich bin lieber einfach gegangen. Auf dem Weg nach Hause hab ich geheult, wie noch nie in meinem Leben, weil ich meiner Hündin diese Erfahrung angetan habe (wobei ich sie eigentlich aus jeder doofe Situation geholt habe. Wenn es um meine kleine Maus geht, gehe ich über Leichen und dann ist mir auch die Meinung anderer egal) und weil ich einfach nicht die Eier hatte etwas zu sagen und furchtbar wütend darüber war, dass so ein Schwachkopf mit deinen ultra veralteten Methoden Hunde “trainieren” oder besser „versauen“ darf.
Das die Hunde am Anfang zusammen laufen dürfen, finde ich nicht schlimm. Wird bei uns auch gemacht. Man muss seinen Hund nicht mitlaufen lassen, aber man kann. Die Trainer(mehrere) achten neben den Besitzern darauf, ob es Ärger gibt und gehen frühzeitig dazwischen. Hunde die nicht verträglich sind, können auf einem separaten Platz daneben laufen. Mein Kleiner hat Spaß an dem Freilauf und seine Kommunikation mit anderen Hunden ist besser geworden. Zudem lernt er viele verschiedene Hunderassen kennen. Ich lasse ihn natürlich nicht aus den Augen, damit er nicht aus Versehen mal umgerannt wird. Der Rest, den Du beschreibst finde ich auch nicht gut. So sollte es nicht sein.
 
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Kira
21. Juni 16:53
Das die Hunde am Anfang zusammen laufen dürfen, finde ich nicht schlimm. Wird bei uns auch gemacht. Man muss seinen Hund nicht mitlaufen lassen, aber man kann. Die Trainer(mehrere) achten neben den Besitzern darauf, ob es Ärger gibt und gehen frühzeitig dazwischen. Hunde die nicht verträglich sind, können auf einem separaten Platz daneben laufen. Mein Kleiner hat Spaß an dem Freilauf und seine Kommunikation mit anderen Hunden ist besser geworden. Zudem lernt er viele verschiedene Hunderassen kennen. Ich lasse ihn natürlich nicht aus den Augen, damit er nicht aus Versehen mal umgerannt wird. Der Rest, den Du beschreibst finde ich auch nicht gut. So sollte es nicht sein.
Vielleicht habe ich das eben nicht deutlich genug ausgedrückt. Grundsätzlich finde ich es auch nicht schlimm, wenn die Hunde freilaufen, allerdings muss das halt korrekt moderiert werden. Es war halt von Anfang an zu viel Dynamik drin, alles wuselte umher, es wurde gedroht, gejagt, gemobbt, fixiert etc. und ich dachte mir die ganze Zeit schon, dass es gleich knallt und hab meine dann zu mir gerufen. Das hätte der Trainer meiner Meinung nach auch sehen müssen. Ist sein Job. :) So wie du das in deiner Hundeschule beschreibst, ist’s ja echt super geregelt.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 17:50
Wenn der Hund in die Welpen-/Hunde-Uni gehen soll 🙄
 
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Anna
21. Juni 18:06
Vielleicht erklärst du dazu, was das ist und wie man das erkennt ;) Nicht jeder hier weiß, was damit gemeint ist.
Recht hast du, aber das Schreiben mit meiner Autokorrektur macht echt viel Arbeit. Vielleicht mach ich darüber mal einen eigenen Thread, bis dahin muss es jemand übernehmen der besser tippen kann oder man googelt es. Trotzdem...ja, du hast Recht 😘
 
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Claudia
21. Juni 18:26
Ich war mal zum Probetraining in einem Hundesportverein, wo ein Trainer auch so Stunden, wie in der Hundeschule anbot. Es haben mit uns insgesamt 8 Hunde an der „Trainingsstunde“ teilgenommen. Es sollten Alltagssituationen, Grundgehorsam, Rückruf etc. trainiert werden, Parkours durchlaufen werden und die Körpersprache des Hundes gelesen werden. Klang soweit ganz gut, also bin ich mit meiner eher unsicheren Hündin dahin, in der Hoffnung einen Mehrwert davon zuhaben, zumal ich mit ihr irgendwann die Begleithundeprüfung ablegen möchte. Was mich bereits am Anfang schockiert hat, war das am Anfang der Stunde alle Hunde von der Leine gemacht werden sollten. Ich hab’s absolut nicht verstanden, da die Hunde sich ja alle nicht kannten, es eine zu wilde Mischung aus alt, jung, kastriert, unkastriert etc. war. Nachdem meine Hündin dann einmal quer über den Platz gejagt wurde, habe ich sie zu mir geholt und mich mit ihr an den Rand gestellt. Der Trainer hatte null Überblick und es hat genau 10min gedauert bis sich zwei Rüden geprügelt haben. Diese Situation hat er auch richtig gelöst, aber meiner Meinung nach hätte es gar nicht erst soweit kommen müssen. Ab da wollte ich eigentlich schon wieder gehen, habe mich aber nicht getraut (ich weiß klingt blöd, war in der Situation aber irgendwie halt so). Es ging dann weiter mit irgendwelchen Bleib Übungen… meine Hündin wurde zunehmend unsicherer und wollte Schutz bei mir suchen, weshalb das mit dem Bleib halt nicht geklappt hat, sobald ich mich entfernt habe. Der Trainer nahm sie dann an die Leine und zog sie mit sich und zwang sie bei ihm zu bleiben, während sie panisch versuchte zu entfliehen. Da meinte ich, dass diese Übung so keinen Sinn für uns macht und absolut nichts bringt. Der Trainer wirkte dann genervt von mir und hat uns gar nicht mehr beachtet (war auch besser so). Ich war mittlerweile total in Schockstarre und stand halt mit Fiete am Rand und hab versucht einen Plan zu schmieden, wie wir den elegantesten Abflug machen könnten. Dabei habe ich das sogenannte Training weiter beobachtet und weitere in meinen Augen schlimme Beobachtungen gemacht: wenn ein Hund das Kommomando Platz nicht ausführen wollte, sollte Herrchen sich auf die Leine stellen und somit starken Druck auf den Hals ausüben bis der Hund dem Zug schließlich nachgegeben hat (vermutlich aus Schmerz oder zumindest weil es ihn echt unangenehm war). Dann sollten alle ihre Hund, während diese etwas Wasser tranken, mit der Hand am Kopf nass machen, da das ja “die Bindung stärkt”… aha. Eine Dame packte ihren Hund, als dieser nicht hören wollte, im Nacken und zerrte ihn zurück zu sich.. der arme duckte sich mit eingeklemmter Rute von seiner Besitzerin weg… Da war für mich der Zeitpunkt gekommen dann endlich wortlos den Platz zu verlassen. Ich hätte gerne in den aufgeführten Situationen etwas gesagt, aber die ganze unangenehme Dynamik auf dem Platz und so viel Aggressivität, hat mich irgendwie davon abgehalten und ich bin lieber einfach gegangen. Auf dem Weg nach Hause hab ich geheult, wie noch nie in meinem Leben, weil ich meiner Hündin diese Erfahrung angetan habe (wobei ich sie eigentlich aus jeder doofe Situation geholt habe. Wenn es um meine kleine Maus geht, gehe ich über Leichen und dann ist mir auch die Meinung anderer egal) und weil ich einfach nicht die Eier hatte etwas zu sagen und furchtbar wütend darüber war, dass so ein Schwachkopf mit deinen ultra veralteten Methoden Hunde “trainieren” oder besser „versauen“ darf.
Das mit dem Heulen kenn ich auch - nach einmaligen Welpenstunden. Nicht wegen dem Finni, mit dem ich den Platz eh immer nach 10 Minuten verlassen hab, sondern wegen der armen Welpen, die in eben solche Stunden regelmäßig und mit Überzeugung hingeschleppt werden. Ich musste für den Finni eine Welpenstunde finden, da sich unsere Ortsgruppe des Hundevereins auf Grund von Kindergärten-Streitereien aufgelöst hatte. Ich hatte 6 Hundeschulen durch (teils schon am Telefon ansonsten nach der 1. Stunde). Wir haben dann noch eine sehr gute Hundeschule gefunden. Mein Gedanke war halt immer: Was wäre, wenn ich Ersthundebesitzer wäre und gar nicht beurteilen könnte, was teilweise für krimineller Murks angeboten wird...😭 Für mich ist der Besuch einer Hundeschule ratsam, weil ich zum einen den Blick von außen schätze und zum anderen die Arbeit mit meinem Hund liebe. Für mich ist ein Kriterium - von vielen - dass auch theoretisches Wissen vermittelt wird. Bei uns sah die Welpenstunde so aus : 20 Minuten Spielen, moderiert von 2 Trainerinnen, 20 Minuten Targetübungen über einen kleinen, welpengerechten Parcour, 20 Minuten Theorie für die Menschen gleichzeitig Ruheübung für die Kleinen. Das war immer harmonisch und der Finni war danach platt aber nie überdreht. Und die Leinenführigkeit vom Parkplatz zur Hundeschule klappt heute noch nicht, weil er sich so freut dahin zu kommen 🤪 Stört mich aber nicht im Geringsten...
 
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Jenny
21. Juni 18:33
Wenn der Trainer sagt "mit der läufigen Hündin darf nicht an der Gruppenstunde teilgenommen werden" und: "ihr müsstet schon viel weitet sein, mit eurem Hund stimmt gesundheitlich etwas nicht, geht zu einem Veterinär mit zusatz Psychologie" Mit der neuen Hundetrainerin (durch Änderung meiner Körpersprache und kleine Änderungen) klappt auf einmal alles.. Hund wurde komplett durchgecheckt mit der Diagnose gesund.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 18:46
Recht hast du, aber das Schreiben mit meiner Autokorrektur macht echt viel Arbeit. Vielleicht mach ich darüber mal einen eigenen Thread, bis dahin muss es jemand übernehmen der besser tippen kann oder man googelt es. Trotzdem...ja, du hast Recht 😘
Ich versuch’ mich mal ☺️ Ihr könnt gerne ergänzen oder korrigieren. Starten wir mir Aversion - also Abneigung/Meiden. Einfachstes Beispiel: der Hund kommt gegen einen Weidezaun, bekommt nen Schlag und wird den mit aller Wahrscheinlichkeit nach das nächste Mal meiden. Das wäre eine sehr schnelle Verknüpfung. Vielleicht kennen die meisten hier den Pawlow Versuch/Konditionierung. Eine Glocke wird geläutet, dem Hund Futter präsentiert, der Hund sabbert und bekommt das Futter. Im späteren Verlauf reicht die Glocke, um das sabbern hervorzurufen, weil sich der Hund schon auf Futter freut. Das funktioniert auch mit negativen Reizen. Also Glocke läutet und ich rucke an der Leine. Das wird eine negative Verknüpfung beim Hund herstellen. Immer, wenn er dann die Glocke hört, fühlt er sich quasi schon schlecht, denn gleich muss ja der unangenehme Leinenruck kommen. Im Training arbeitet man immer mit Reizen und versucht dadurch eine gewünschte Reaktion/Verhalten zu bekommen. In den allermeisten Fällen will man natürlich positiv (im Sinne von freundlich) arbeiten, sodass der Hund die gefragte Übung gerne ausführt und dabei gute Emotionen hat. Aversive Reize führen immer zu negativen Emotionen (Angst, Schmerz). Das kann durch Gegenstände, Menschen, Handlungen, aber auch Gerüchen und Situationen entstehen. Da man hier sehr punktgenau arbeiten muss, um keine Fehlverknüpfung zu haben, sollten das wirklich nur Profis machen. Und ich meine wirklich Profis. So, was bedeutet das jetzt für Hundeschulen. Es wird zb eine Wurst auf den Boden gelegt. Schulen, die aversive arbeiten, schmeißen z.B. ne Rütteldose direkt neben oder auf den Hund.🙈 nicht gut … der Hund wird die Wurst meiden… aber schön ist anders. Schulen oder Trainer die positiv arbeiten werden mit euch Alternativen erarbeiten, wie anzeigen oder ignorieren. Das dauert meist länger, da kleinschrittig aufgebaut, aber der Hund hat nachher ein gutes Gefühl das Würstchen zu meiden, da es bei euch positive Gefühle (ein Spiel, Lob, einen Keks….) gibt. So, ich hoffe, das war in der Kürze 🙈 verständlich. Zum Thema Dominanz muss ich mir, wenn, morgen Zeit nehmen oder jemand anderes erklärt es mal.
 
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Melanie
21. Juni 18:52
Wenn der Trainer sagt "mit der läufigen Hündin darf nicht an der Gruppenstunde teilgenommen werden" und: "ihr müsstet schon viel weitet sein, mit eurem Hund stimmt gesundheitlich etwas nicht, geht zu einem Veterinär mit zusatz Psychologie" Mit der neuen Hundetrainerin (durch Änderung meiner Körpersprache und kleine Änderungen) klappt auf einmal alles.. Hund wurde komplett durchgecheckt mit der Diagnose gesund.
Ihr müsstet schon viel weiter sein, ist für mich auch ein No Go. Mit einer läufigen Hündin darf bei uns auch keiner an der Gruppe teilnehmen. Ich persönlich finde das auch richtig: die lieben Damen haben dann in der Regel auch ordentlich mit sich zu kämpfen. Eine Konfrontation mit den anderen Hunden ( sowohl Rüden als auch Hündinnen) ist oft purer Stress. Schlussendlich ist oft ein effektives Training für alle nur schwer möglich.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 19:04
Ich war mal zum Probetraining in einem Hundesportverein, wo ein Trainer auch so Stunden, wie in der Hundeschule anbot. Es haben mit uns insgesamt 8 Hunde an der „Trainingsstunde“ teilgenommen. Es sollten Alltagssituationen, Grundgehorsam, Rückruf etc. trainiert werden, Parkours durchlaufen werden und die Körpersprache des Hundes gelesen werden. Klang soweit ganz gut, also bin ich mit meiner eher unsicheren Hündin dahin, in der Hoffnung einen Mehrwert davon zuhaben, zumal ich mit ihr irgendwann die Begleithundeprüfung ablegen möchte. Was mich bereits am Anfang schockiert hat, war das am Anfang der Stunde alle Hunde von der Leine gemacht werden sollten. Ich hab’s absolut nicht verstanden, da die Hunde sich ja alle nicht kannten, es eine zu wilde Mischung aus alt, jung, kastriert, unkastriert etc. war. Nachdem meine Hündin dann einmal quer über den Platz gejagt wurde, habe ich sie zu mir geholt und mich mit ihr an den Rand gestellt. Der Trainer hatte null Überblick und es hat genau 10min gedauert bis sich zwei Rüden geprügelt haben. Diese Situation hat er auch richtig gelöst, aber meiner Meinung nach hätte es gar nicht erst soweit kommen müssen. Ab da wollte ich eigentlich schon wieder gehen, habe mich aber nicht getraut (ich weiß klingt blöd, war in der Situation aber irgendwie halt so). Es ging dann weiter mit irgendwelchen Bleib Übungen… meine Hündin wurde zunehmend unsicherer und wollte Schutz bei mir suchen, weshalb das mit dem Bleib halt nicht geklappt hat, sobald ich mich entfernt habe. Der Trainer nahm sie dann an die Leine und zog sie mit sich und zwang sie bei ihm zu bleiben, während sie panisch versuchte zu entfliehen. Da meinte ich, dass diese Übung so keinen Sinn für uns macht und absolut nichts bringt. Der Trainer wirkte dann genervt von mir und hat uns gar nicht mehr beachtet (war auch besser so). Ich war mittlerweile total in Schockstarre und stand halt mit Fiete am Rand und hab versucht einen Plan zu schmieden, wie wir den elegantesten Abflug machen könnten. Dabei habe ich das sogenannte Training weiter beobachtet und weitere in meinen Augen schlimme Beobachtungen gemacht: wenn ein Hund das Kommomando Platz nicht ausführen wollte, sollte Herrchen sich auf die Leine stellen und somit starken Druck auf den Hals ausüben bis der Hund dem Zug schließlich nachgegeben hat (vermutlich aus Schmerz oder zumindest weil es ihn echt unangenehm war). Dann sollten alle ihre Hund, während diese etwas Wasser tranken, mit der Hand am Kopf nass machen, da das ja “die Bindung stärkt”… aha. Eine Dame packte ihren Hund, als dieser nicht hören wollte, im Nacken und zerrte ihn zurück zu sich.. der arme duckte sich mit eingeklemmter Rute von seiner Besitzerin weg… Da war für mich der Zeitpunkt gekommen dann endlich wortlos den Platz zu verlassen. Ich hätte gerne in den aufgeführten Situationen etwas gesagt, aber die ganze unangenehme Dynamik auf dem Platz und so viel Aggressivität, hat mich irgendwie davon abgehalten und ich bin lieber einfach gegangen. Auf dem Weg nach Hause hab ich geheult, wie noch nie in meinem Leben, weil ich meiner Hündin diese Erfahrung angetan habe (wobei ich sie eigentlich aus jeder doofe Situation geholt habe. Wenn es um meine kleine Maus geht, gehe ich über Leichen und dann ist mir auch die Meinung anderer egal) und weil ich einfach nicht die Eier hatte etwas zu sagen und furchtbar wütend darüber war, dass so ein Schwachkopf mit deinen ultra veralteten Methoden Hunde “trainieren” oder besser „versauen“ darf.
Ich sag nur : Bauchgefühl. Scheiß egal, was andere denken und meinen tun oder nicht tun zu müssen. Dein Hund, deine Beziehung zu ihm. Du kennst ihn am besten. Fertig. Gut, dass du gegangen bist. Und ehrlich: geht es uns nicht allen so, dass man häufig erst in Nachhinein weiß, was man hätte sagen sollen oder müssen. Vollkommen menschlich.
 

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