Ich war mal zum Probetraining in einem Hundesportverein, wo ein Trainer auch so Stunden, wie in der Hundeschule anbot.
Es haben mit uns insgesamt 8 Hunde an der „Trainingsstunde“ teilgenommen. Es sollten Alltagssituationen, Grundgehorsam, Rückruf etc. trainiert werden, Parkours durchlaufen werden und die Körpersprache des Hundes gelesen werden. Klang soweit ganz gut, also bin ich mit meiner eher unsicheren Hündin dahin, in der Hoffnung einen Mehrwert davon zuhaben, zumal ich mit ihr irgendwann die Begleithundeprüfung ablegen möchte.
Was mich bereits am Anfang schockiert hat, war das am Anfang der Stunde alle Hunde von der Leine gemacht werden sollten. Ich hab’s absolut nicht verstanden, da die Hunde sich ja alle nicht kannten, es eine zu wilde Mischung aus alt, jung, kastriert, unkastriert etc. war. Nachdem meine Hündin dann einmal quer über den Platz gejagt wurde, habe ich sie zu mir geholt und mich mit ihr an den Rand gestellt. Der Trainer hatte null Überblick und es hat genau 10min gedauert bis sich zwei Rüden geprügelt haben. Diese Situation hat er auch richtig gelöst, aber meiner Meinung nach hätte es gar nicht erst soweit kommen müssen.
Ab da wollte ich eigentlich schon wieder gehen, habe mich aber nicht getraut (ich weiß klingt blöd, war in der Situation aber irgendwie halt so).
Es ging dann weiter mit irgendwelchen Bleib Übungen… meine Hündin wurde zunehmend unsicherer und wollte Schutz bei mir suchen, weshalb das mit dem Bleib halt nicht geklappt hat, sobald ich mich entfernt habe. Der Trainer nahm sie dann an die Leine und zog sie mit sich und zwang sie bei ihm zu bleiben, während sie panisch versuchte zu entfliehen. Da meinte ich, dass diese Übung so keinen Sinn für uns macht und absolut nichts bringt. Der Trainer wirkte dann genervt von mir und hat uns gar nicht mehr beachtet (war auch besser so). Ich war mittlerweile total in Schockstarre und stand halt mit Fiete am Rand und hab versucht einen Plan zu schmieden, wie wir den elegantesten Abflug machen könnten. Dabei habe ich das sogenannte Training weiter beobachtet und weitere in meinen Augen schlimme Beobachtungen gemacht: wenn ein Hund das Kommomando Platz nicht ausführen wollte, sollte Herrchen sich auf die Leine stellen und somit starken Druck auf den Hals ausüben bis der Hund dem Zug schließlich nachgegeben hat (vermutlich aus Schmerz oder zumindest weil es ihn echt unangenehm war). Dann sollten alle ihre Hund, während diese etwas Wasser tranken, mit der Hand am Kopf nass machen, da das ja “die Bindung stärkt”… aha.
Eine Dame packte ihren Hund, als dieser nicht hören wollte, im Nacken und zerrte ihn zurück zu sich.. der arme duckte sich mit eingeklemmter Rute von seiner Besitzerin weg… Da war für mich der Zeitpunkt gekommen dann endlich wortlos den Platz zu verlassen. Ich hätte gerne in den aufgeführten Situationen etwas gesagt, aber die ganze unangenehme Dynamik auf dem Platz und so viel Aggressivität, hat mich irgendwie davon abgehalten und ich bin lieber einfach gegangen.
Auf dem Weg nach Hause hab ich geheult, wie noch nie in meinem Leben, weil ich meiner Hündin diese Erfahrung angetan habe (wobei ich sie eigentlich aus jeder doofe Situation geholt habe. Wenn es um meine kleine Maus geht, gehe ich über Leichen und dann ist mir auch die Meinung anderer egal) und weil ich einfach nicht die Eier hatte etwas zu sagen und furchtbar wütend darüber war, dass so ein Schwachkopf mit deinen ultra veralteten Methoden Hunde “trainieren” oder besser „versauen“ darf.