Ich orientiere mich an meiner Hündin. Ist sie tiefenentspannt und in der Laune die Welt zu entdecken, dann gehen wir länger oder auch mal öfter raus.
Hat sie vieles zu verarbeiten und mit innerer Unruhe zu kämpfen, dann verzichte ich auf viel Trubel und gönne ihr ihren Schlaf und die Möglichkeit sich den Tag über zu verkriechen. Da kommt es schon mal vor, dass wir nur zwei Mal rausgehen. Anfangs fühlte sich das total falsch an, doch zu sehen, wie sie darunter litt, dass ich sie dazu nötigte nur für mein Gewissen rauszugehen tat mehr weh.
An gewöhnlichen Tagen sind wir drei Mal draußen. Morgens eine halbe bis zu zwei Stunden, nachmittags eine Stunde bishin zu fünf Stunden und abends nur kurz 20 bis 30min zum Schnüffeln und Lösen.
Wenn ich merke, mir selbst geht es nicht gut und ich bin irgendwie gestresst, dann gehe ich auch eher kurze und ruhige Strecken. Alles andere wäre ihr gegenüber unfair, weil ich meinen Stress nicht so gut regulieren kann.
Was ich damit sagen möchte... Es gibt keine korrekte Anzahl an täglichen Gassigängen. Auch gibt es keine klar definierte Zeit oder Dauer dafür. Das ist von so vielen individuellen Faktoren abhängig, dass nicht vorschnell geurteilt werden sollte. Ein wachsames Auge und ein zweiter Blick können dennoch nicht schaden. Viele Menschen haben Hunde ja nicht, um den Tieren etwas Gutes zu tun, sondern sich selbst. Bei den jenigen siegt gewiss nicht selten die Faulheit :/