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Home / Forum / Welpen & Junghunde / Tierschutz - Was solltet ihr beachten - Erfahrungssammlung/Erfahrungsaustausch

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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 153
zuletzt 25. Apr.

Tierschutz - Was solltet ihr beachten - Erfahrungssammlung/Erfahrungsaustausch

Hallo liebe Leute, (Lesezeit 10 min) Anja 🐾 und ich haben ausgemacht, dass ich mal das Äquivalent zu ihrem Beitrag zum Welpenkauf schreibe. (Im Bild seht ihr die Anzeige von Rudi, auf die wir uns damals beworben haben) Ich bin durchweg positiv gestimmt, bezüglich eines Tierschutzhundes, verstehe aber auch Menschen, die sich dagegen entscheiden. Daher sei vorher gesagt, dass dieser Beitrag nur Informationen enthält und nicht die Botschaft, dass man sich für einen TS-Hund entscheiden soll. Klar gibt es hier ein Für und Wieder. Ich würde mich freuen, wenn hier keiner irgendwie unsachlich wird. Es ist und bleibt ein Erfahrungsaustausch. Ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen und würde mich auch über Ergänzungen freuen, sofern ihr welche habt. Erstmal solltet ihr eure persönlichen Gegebenheiten anschauen und dann überlegen, welcher Hund zu euch passen könnte. Schwierig ist es vermutlich, wenn ihr eine ganz bestimmte Vorstellung zum Aussehen des Hundes habt. Wenn euch ein Husky gefällt, kann es sein, dass der vielleicht absolut nicht zu euch passt. Also wie bei jedem Hund muss Größe, Aktivitätslevel, Platz usw. bedacht werden. Habt ihr eine bestimmte Rasse im Kopf und wisst, dass ihr den Anforderungen gerecht werden könnt, gibt es sogar Gruppen auf Facebook, die sich speziell auf z.B. Schäferhunde, Malinois oder auch nordische Hunde (what ever, ihr bekommt so viele Rassen im TS) spezialisieren. Bestimmte Rassen, wie z.B. Pitbull Terrier dürfen aber per Gesetz nicht nach Deutschland importiert werden. Es kann nicht immer eine Aussage zu Verträglichkeit mit Kindern oder anderen Haustieren gemacht werden. Seid euch dessen bewusst! Meistens versuchen die Organisationen das Wesen des Hundes in Worten zu beschreiben und mit einem Video zu untermalen, aber das ist eben nur ein kleiner Ausblick. Soweit zur Vorüberlegung. Nun zur Suche: Über das World Wide Web findet ihr eine Vielzahl von TS-Organisationen. Darunter gibt es aber auch leider, wie überall, Betrüger. Also niemals vorschnelle Entscheidungen treffen. Aus meiner Erfahrung heraus, ist es sicher das Internet nach der ausgewählten Tierschutzorganisation zu durchforsten. Gibt es eine offizielle Seite, ist die Organisation auf mehreren Plattformen (sei es Facebook, Insta o.A.) zu finden? Könnt ihr Personen ausmachen, die Ansprechpartner/Teilhaber sind und die dort namentlich erwähnt sind. Oder einfacher – Wer bürgt mit seinem Namen dafür, dass alles der Richtigkeit entspricht und alles auf dem legalen Weg abläuft?! Informiert euch weitläufig! Aber das selbe würdet ihr sicher auch bei Züchtern machen. Kontaktaufnahme: Auf Facebook wird es euch einfach gemacht, denn ihr könnt direkt unter den Bildern der Hunde kommentieren und könnt über Private Nachrichten die Orga anschreiben. Geduld, denn einige Organisationen bearbeiten viele Anfragen. Ansonsten könnt ihr euch per Email oder auch per Whatsapp melden, sofern entsprechende Kontaktmöglichkeiten angeboten werden. Wenn es nur eine Telefonnummer ist, wäre ich skeptisch. Wichtig: Niemals vorschnell Geld überweisen! Informiert euch ERST! Sonst kann die Blauäugigkeit viel Geld kosten! Im Rahmen der Adoption gibt es eine Vorkontrolle! Diese beinhaltet die Begutachtung eurer Wohnverhältnisse und ein Gespräch über eure Vorstellungen zur Haltung des Hundes. Bitte beachtet, die wollen euch da nicht in den Schlüpper schauen, sondern wollen dass es keinen Rückläufer gibt. Bittet fragt aber auch bei der Vorkontrolle nach dem Personalausweis (das ist meine Meinung in Puncto Sicherheit und wird seriöse TS-Orgas nicht abschrecken, denn auch ihr lasst eine_n Fremde_n ins Haus). Was sollte der Hund mitbringen: - Er muss mindestens 15 Wochen alt sein. (Bei Welpen: Wenn das Muttertier bekannt bzw. im Shelter lebt ist, sollte man sich dieses zeigen lassen! z.B. per Bild übers Netz) - Einen EU-Heimtierausweis, dieser enthält Informationen über folgende wichtige Punkte: *(Kurze Vorinformation: Die Hunde reisen mit diesen Papieren. Ihr erhaltet den EU-Heimtierausweis gemeinsam mit dem Tier am Tag der Anreise des Tiers.) - UNBEDINGT Tollwutimpfung, diese muss auch mindestens 21 Tage zurückliegen (bitte fragt danach, damit am Ende nicht das böse Erwachen, das aus monatelanger Quarantäne besteht, auf euch zukommt) - Weitere Impfungen - meist erhalten die Hunde aus guten TS-Orgas mehrere Impfungen – fragt danach! - Die Nummer des Chips, den euer neuer Liebling haben sollte - Informationen über Entwurmungen (auch die sollte der Kleine haben) und andere antiparasitäre Medikamente – fragt danach! Eure Fragen könnt ihr bei der Vorkontrolle stellen und viele Fragen zeichnen euch aus! Nun zum rechtlichen Rahmen: zu einem TS-Hund sollte es einen Schutzvertrag zu eurer, aber auch zur Sicherheit der Orga geben. Dort ist auch ein Preis geregelt, der variieren kann. Selten jedoch überschreitet man 500 Euro. Ich würde euch auch von Tierschutzorganisationen abraten, die einen Kastrationspfand haben wollen. Da bezahlt ihr Schutzgebühr und einen Pfand, den ihr wohl zurückerhaltet, sobald ihr die Kastration vorweisen könnt. Meine Meinung: Finger weg! (Es kann hier auch Leute geben, die damit positive Erfahrungen gemacht haben, ich würde mich jedoch nicht darauf einlassen) Es kann durchaus sein, dass dieser Vertrag die Klausel enthält, dass der Hund noch 6 Monate nach der Adoption, also sprich nachdem ihr ihn erhalten habt, im Eigentum der Orga ist. Ihr bringt den Hund in den ersten Monaten nur unter. Wenn ihr den Hund nicht fachgerecht betreut, kann sich die Orga den Weg offen halten, euch den Hund wieder zu entziehen. Ihr seid quasi in der Pflicht zu beweisen, dass der Hund bei euch in guten Händen ist. Das ist zum Wohle des Kleinen. Es ist möglich, dass euer neuer Hund eine der so genannten „Reisekrankheiten“ mitbringt (Laishmaniose, Babesiose, Ehrlichose etc.). Das ist eher selten! Und sollte kein Totschlagargument sein. Auch der Schäferhund aus der deutschen Hochglanzzucht kann sich mal was einfangen. Sofern die TS-Orgas Wissen von einer Vorerkrankung haben, werden sie euch informieren. Wenn die Tiere am Tag der Abreise nicht fit wirken, an einer akuten Krankheit leiden, dürfen sie nicht reisen. Sie werden am Tag der Abreise tierärztlich untersucht. Ihr solltet einen Test auf Reisekrankheiten nach 6 Monaten wiederholen lassen! Ihr seid eventuell verpflichtet den Hund innerhalb einer bestimmten Frist bei Tasso anzumelden! Dies erfolgt mit der Chipnummer. Ihr seid auch verpflichtet den Hund am Anfang beim Gassi doppelt zu sichern und dürft ihn erst nach einer vertraglichen Frist (circa 1 Monat) frei laufen lassen. Auch im umzäunten Garten darf das Tier nicht unbeaufsichtigt sein. Über ein Entlaufen des Tieres ist die Tierschutzorga zu informieren, auch über eine Euthanasie, sollte sie denn wirklich in den ersten 6 Monaten nach dem Erhalt des Tiere notwendig werden. Im Anhang meines Vertrages finde ich einen Katalog, der nochmal informiert, wie artgerechte Hundehaltung aussieht. Diesen habe ich mit meiner Unterschrift bestätigt und bin damit haftbar, wenn ich das Tier nicht korrekt unterbringe/halte. Man verpflichtet sich zur Nachkontrolle. Diese findet etwa nach 6 Monaten statt. Auch da bekommt ihr Besuch. Nun zur Reise nach Deutschland: Ich habe Rudi aus dem rumänischen Tierschutz, er kam per Tiertransport auf dem Landweg zu uns. Dieser wurde durch ein zertifiziertes Unternehmen durchgeführt. Es gibt aber auch andere Organisationen aus z.B. Griechenland, Spanien, Portugal etc. dort wird der Luftweg gewählt. Ihr bekommt, bei vertraglicher Einigung, die Reisedaten eures Lieblings und dürft ihn am Treffpunkt abholen. Im Falle des Landweges wird an mehreren Stellen in Dtl. Halt gemacht, dort sind meist ‚Sammelstellen‘ für mehrere Adoptanten. Also trefft ihr häufig Leidensgenossen, die auch sehnsüchtig warten. Viele Transporter kann man sogar tracken. Ich konnte Rudis Transport verfolgen, bis er bei uns in Sachsen (hier Chemnitz) angekommen ist. Beim Flugweg ist ja klar, dass ihr die Zeiten des Fluges bekommt und dann am Tage X zum Flughafen fahrt. Auf dem Flugweg werden Flugpaten benötigt. Da kann ich aber leider keine genaueren Auskünfte geben, weil ich nur Erfahrungen mit dem osteuropäischen TS habe. Auch ist abschließend noch zu erwähnen, das so ein Hund nicht nur im Verhalten Überraschungen bereithält. Wir haben Rudi zu zu uns geholt als er gerade Zahnwechsel hatte. Wir (mein Mann nochmehr als ich) haben bereits Erfahrungen und wollten schon einen eher größeren Hund. Daher war uns enormes Wachstum eher schnuppe. Wer Welpen und Junghunde als Mischling kauft, muss gewahr sein, dass der Kleine plötzlich sehr groß wird. Gerade wenn vielleicht irgendwo in den Ahnen ein Herdenschutzhund steckt. Lasst euch genau über die Größe beraten. Im Verdachtsfall, lieber kleinere Hunde bevorzugen. Denn ab 35kg Richtung 5 Etage? Da sind dann Muckis gefragt. Eine gute TS- Orga lässt euch nicht im Regen stehen. Sie kommunizieren mit euch, wenn ihr Fragen und Probleme habt. Auch nach der Adoption. Eine gute Kommunikation sagt viel über die Qualität der Organisation aus. Seid ihr betroffen von einem „Rücklauf“, also klappt es mit dem Hund so gar nicht, dann behält sich die Organisation vor, den Hund wieder zu vermitteln und/oder den Hund in Pflegschaft zu nehmen. Sollte die Orga eine prekäre Situation weiter dulden, ist auch das ein Abstrich in Puncto Qualität. Noch zum Abschluss ein persönlicher Rat: Hunde aus Rumänien oder sonst woher, haben oft noch nie in einem Haus gelebt. Sie kennen gewisse Geräusche nicht und bringen auch Verhaltensweisen mit sich, die sicher aberzogen werden müssen. Sie sind also nicht stubenrein, müssen erzogen werden und werden sicher auch mal das Äußerste aus euch herauskitzeln… aber ist das nicht beim Welpenkauf vom Züchter genauso? Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung! Gerne recherchiere ich für euch, so fern ich keine Antwort weiß!
 

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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:42
Ja, die die es ernst meinen, wollen keine Rückläufer und versuchen schon wirklich auf dich zuzukommen. Das Facetime ist derzeit eine beliebte Sache. An sich auch nicht verkehrt, aber da kann man meiner Meinung nach auch viel verstecken bzw. geschönt darstellen. Stimmt, manche Orgas verlangen auch die Bescheinigung vom Vermieter. Wie gesagt, gu dass wir darüber quatschen.
 
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Jay
26. Jan. 23:43
Ja, das ist einfach grausam. 😢 Wie gesagt. Die Retrieverleine! Ich mag sie nicht, weil sie einfach bei nmmir den schlechten Beigeschmack eines Halbwürgers hat und da reagiere ich einfach allergisch, aber nach dem Transport ist das Ding einfach gut, weil sie fixfestgezogen ist. Selbst wenn der Hund völlig außer Rand und Band ist, kann die Retrieverleine angelegt werden. Ich hab meine danach nie wieder benutzt. Wir haben die jetzt schon in der Familie rumgegeben.
Retrieverleinen weiß nicht wie die sich eignen. Wir nutzen sie auf Arbeit. Ganz ausbruchssicher sind die auch nicht. Da musst echt drauf achten das die immer voll auf Zug ist, sonst schlüpfen die da raus. Und nen tobender Hund, der mach nen Satz vor und einen zur Seite, dann könnt er scho draußen sein, wenn man nicht schnell genug nachzieht 🤔
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:48
Danke das du deine Erfahrung teilst! Es wird so oder so aufregend und wir können es jetzt schon kaum abwarten. Wir bringen viel Zeit und Geduld mit, um bei Ankunft dann auf den Hund reagieren zu können. Vielleicht können wir ja berichten, wie es bei uns gelaufen ist. Liebe Grüße.
Und Thema Stubenreinheit: wichtig, das ihr nicht meckert. Mir ist das einfach aus dem Affekt heraus mal passiert... das sorgt für generelle Verunsicherung was das Geschäft angeht. Wenn ein Hund pullern muss, fängt er häufig an zu schnüffeln. Wenn euch das auffällt, einfach mal auf Verdacht rausgehen. Solltet ihr es bereits strullern hören/sehen. Wortlos, ohne irgendeine Aufmerksamkeit mitnehmen und rausbringen.
 
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Dom
26. Jan. 23:50
Danke dir! Ich glaube wichtig ist einfach bei Ankunft den Hund wahrzunehmen. Man bekommt dann sicherlich schnell ein Gefühl, ob ein Spaziergang überhaupt eine Option darstellt oder es sogar noch mehr Stress für Luna bedeutet.
mein rat an dich wäre: mach dich nicht schon vorher verückt, du wirkst auf mich wie jemand der sich grundsätzlich gedanken gemacht hat und nich blauäugig den hund abholt und keine ahnung hat was sein könnte. letztendlich sind die tiere aber genauso individuell wie wir menschen und du wirst sehr schnell merken ob sie eher ruhe oder vlt sogar kontakt braucht. Hör einfach auf dein bauchgefühl, immer mit dem hintergedanken was wäre gut für den hund, nicht für mich! mit ein bischen empathie wird das schon klappen, den lehrbuchfall gibt es eben nur im lehrbuch, in der realität isses immer anders
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:51
Retrieverleinen weiß nicht wie die sich eignen. Wir nutzen sie auf Arbeit. Ganz ausbruchssicher sind die auch nicht. Da musst echt drauf achten das die immer voll auf Zug ist, sonst schlüpfen die da raus. Und nen tobender Hund, der mach nen Satz vor und einen zur Seite, dann könnt er scho draußen sein, wenn man nicht schnell genug nachzieht 🤔
Ja ok, das ist ein Argument. Das Umboxen könnte eventuell am sichersten sein.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:56
mein rat an dich wäre: mach dich nicht schon vorher verückt, du wirkst auf mich wie jemand der sich grundsätzlich gedanken gemacht hat und nich blauäugig den hund abholt und keine ahnung hat was sein könnte. letztendlich sind die tiere aber genauso individuell wie wir menschen und du wirst sehr schnell merken ob sie eher ruhe oder vlt sogar kontakt braucht. Hör einfach auf dein bauchgefühl, immer mit dem hintergedanken was wäre gut für den hund, nicht für mich! mit ein bischen empathie wird das schon klappen, den lehrbuchfall gibt es eben nur im lehrbuch, in der realität isses immer anders
Naja, also bisher sind eigentlich nur Infos ausgetauscht worden, die ich tatsächlich als wichtig erachte. Es ging auch hier viel um die Situation am Transporter. Und da kennst du das Tier halt nicht. In dem Moment gibt es keine Einschätzung. Nicht in den paar Momenten. Aber wenn du eher die Situation zu Hause meinst, dann ist deine Meinung durchaus veritabel.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Jan. 13:55
Hey, nochmal aus aktuellem Anlass: Bitte überweist kein Geld vorschnell. Vor allem nicht ohne eine Vorkontrolle. Seriöse Vereine bestehen auf der Vorkontrolle!!!
 
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Lisa
27. Jan. 14:44
mein rat an dich wäre: mach dich nicht schon vorher verückt, du wirkst auf mich wie jemand der sich grundsätzlich gedanken gemacht hat und nich blauäugig den hund abholt und keine ahnung hat was sein könnte. letztendlich sind die tiere aber genauso individuell wie wir menschen und du wirst sehr schnell merken ob sie eher ruhe oder vlt sogar kontakt braucht. Hör einfach auf dein bauchgefühl, immer mit dem hintergedanken was wäre gut für den hund, nicht für mich! mit ein bischen empathie wird das schon klappen, den lehrbuchfall gibt es eben nur im lehrbuch, in der realität isses immer anders
Genau das machen wir jetzt auch. Wir haben uns lange Zeit mit dem Thema Hund und auch tierschutz vertraut gemacht. Jetzt versuchen wir es ein Stück weit auf uns zukommen zu lassen und zu warten, bis Luna hier ist! 🙂 Danke für den tip.
 
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Holger
27. Jan. 15:38
Ich habe meinen jetzigen Hund Leto aus dem Tierschutz aus Spanien und bin absolut glücklich mit ihm. Er ist ein ganz ruhiger und unkomplizierter kleiner Hund. Das habe ich mir aber auch so herausgesucht. Ich habe quasi keine Erfahrung und gesundheitlich schaffe ich einen Welpen, Husky, Jack Russell einfach nicht, auch wollte ich keinen Hund bei dem Erziehung zu wichtig ist. Nach mehreren Anläufen und etlichen Gesprächen ist Leto vor einem Jahr bei mir eingezogen und abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hat es vom ersten Tag an funktioniert. Ein paar Tage bis er wirklich stubenrein war, ein paar angeknabberte Klamotten und ein paar Diskussionen, dass das Bett nicht ihm alleine gehört, dann war alles gut. Klar, er verändert sich immer noch, seine Angst verlassen zu werden nimmt langsam ab - als ich ihn das erste Mal von der Leine gelassen habe, ist er erstmal minutenlang nur mit Körperkontakt gelaufen, bis er verstanden hat, dass ich ihn nicht zurücklasse - heute wird schon mal gepokert, wie weit er seinen Weg gehen kann und wer zuerst nachgibt. Meine erste Hündin Peggy hatte ich von Privat, angeblich 8 Jahre, ohne bekannte Vorerkrankungen. Nach 1,5 Jahren mit zig Erkrankungen und ca. 3000€ Tierarztkosten musste ich sie mit dann eher 15 Jahren einschläfern lassen 😢 Ich bereue es zwar keine Sekunde, aber für meinen zweiten Hund hatte ich dann doch die Vorstellung anstatt 2x die Woche zum Tierarzt, nur 2x im Jahr hin zu müssen. Leto hatte es zwar auch nicht leicht, er hat das Tierheim in Spanien fast nicht überlebt und wurde sehr krank, aber die Pflegestelle hat ihn toll aufgepäppelt und ich musste ihn nur noch ein "bisschen pflegen". Ich werde mir immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz holen, auch wenn ich mich mal an einen Welpen wagen sollte. Rasse und Aussehen sind mir egal. Leto ist völlig anders als in meinen Vorstellungen und ich würde ihn um nichts in der Welt wieder hergeben..
 
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Jay
27. Jan. 20:52
Nun, da dies hier ja auch dem Erfahrungsaustausch dienen soll, versuch ichs mal. Ich kann sowohl aus dem deutschen Tierschutz wie auch dem ausländischen Tierschutz berichten. Fragen beantworte ich jederzeit gern, bin so gesagt ziemlich an der Quelle 😅 Ich hab Anfang Januar meinen Rumänen bekommen. Er ist hier auf Pflege. Bei der "Auswahl" (blödes Wort, mir fällt nichts andres ein) war mir wichtig, das der Verein bzw die Organisation, über die der Hund kommt, nicht nur wahllos nach Deutschland "karrt", sondern vor allen Dingen vor Ort das Übel an der Wurzel packt (sonst wird sich auf kurz oder lang in den Ländern nichts ändern). Auch das die Texte der Hunde so ehrlich wie möglich und nicht überaus beschönigend verfasst sind oder über die Mitleidsschiene auf Fang gegangen wird, denn ganz ehrlich, die wenigsten Hunde da sitzen auf gepackten Koffern, freuen sich einfach nur auf eine Familie/das Leben hier (die kennen sowas meist nichtmal ansatzweise) und wollen/brauchen nur ein wenig Liebe, dann ist alles tuti und sie überschütten einen mit Dankbarkeit. Im Gegenteil, oft sind das kleine, unglaublich überforderte, ängstliche, kaum bis gar nicht "sozialisierte" Häufchen Elend, die nichts mit Menschen, dem Leben im Haus, der Welt da draußen anzufangen wissen und erstmal statt Kuscheln auf dem Sofa ne Menge Arbeit, Zeit, Akzeptanz und Geduld benötigen (natürlich mag es da auch Ausnahmen geben wo der Hund die Umstellung etc super wegsteckt). Das sich das lohnt steht außer Frage, aber man sollte schon wissen woran man ist und das sollte einem vom Verein/der Organisation klar kommuniziert werden. Dann war mir wichtig, daß ich direkte Ansprechpartner hatte/habe, mit denen bzw von denen ich gut und vernünftig über alles aufgeklärt wurde, auch was Sicherung, Übergabe, Vorbereitung und die Zeit nach der Ankunft anging/angeht. Einfach das der Informationsaustausch klappte. Letztlich hat alles super geklappt. Ich hatte an der Knopf keine Erwartungen und war trotzdem auf alles gefasst und dafür gewappnet. Und das ist so ziemlich das beste was solchen Hunden passieren kann. Ansonsten, was die Heime und Vereine hier in Deutschland angeht. Da lohnt sich auch immer ein Blick, auch da sitzen nette Kandidaten. Auch hier sollte drauf geachtet werden, daß man euch gut anschaut (Selbstauskunft, Vorkontrolle etc), das ist auch hier nur zum Wohl des Tieres. Ein "gutes" Heim bzw ein "guter" Verein wird euch gern eure Fragen beantworten, euch auch helfen auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten. Und wenn Sie keinen haben euch evt andere Adressen nennen und auch mitteilen warum dieser oder jener Hund nicht passt. Ich würde Abstand nehmen von Heimen/Vereinen die euch förmlich den Hund aufdrängen/hinterher werfen. Nehmt euch die Zeit und fahrt ein paar Mal zu dem ausgesuchten Kandidaten um ihn vernünftig kennen zu lernen und die meisten Heime/Vereine setzen das auch Vorraus. Man kann da einfach schon etwas abschätzen ob es wirklich passen könnte. Und auch hier könnt ihr euch im Grunde hinterher nach der Vermittlung immer hinwenden, wenn Fragen sind oder Probleme auftreten. Auch in D gibt's Heime/Vereine, die nicht ganz "koscher" sind, darum auch hier immer genau schauen, vorher über Erfahrungen informieren und vor allen Dingen aufs eigene Gefühl hören. Wenns mit dem einen Heim/Verein nicht klappt gibt's auch viele Andre die tolle Tiere haben. Auch hier, die meisten Tiere haben ne Vorgeschichte, nur oft ist diese besser bekannt (nicht immer), und auch wenn sie das Leben unter unseren Umständen schon besser gewohnt sind, es können immer kleine Ü-Eier sein. Letztlich ist es bei allen Tierschutztieren irgendwie gleich. Die Wenigsten sind perfekt ausgebildete und völlig fertige Hunde (was manche Interessenten für Vorstellung haben, wenn sie in ein Tierheim kommen, ist auch oft zum Haare raufen). Die Meisten brauchen einfach Zeit, weitere Erziehung, Geduld, Verständnis, Konsequenz usw usf. Aber das brauchen letztlich ja irgendwie alle Hunde. War jetzt doch nen ganz schöner Text 😅 Hoffe hab nichts vergessen oder komisch nieder geschrieben 🙈
 

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