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Home / Forum / Welpen & Junghunde / Tierschutz - Was solltet ihr beachten - Erfahrungssammlung/Erfahrungsaustausch

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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 153
zuletzt 25. Apr.

Tierschutz - Was solltet ihr beachten - Erfahrungssammlung/Erfahrungsaustausch

Hallo liebe Leute, (Lesezeit 10 min) Anja 🐾 und ich haben ausgemacht, dass ich mal das Äquivalent zu ihrem Beitrag zum Welpenkauf schreibe. (Im Bild seht ihr die Anzeige von Rudi, auf die wir uns damals beworben haben) Ich bin durchweg positiv gestimmt, bezüglich eines Tierschutzhundes, verstehe aber auch Menschen, die sich dagegen entscheiden. Daher sei vorher gesagt, dass dieser Beitrag nur Informationen enthält und nicht die Botschaft, dass man sich für einen TS-Hund entscheiden soll. Klar gibt es hier ein Für und Wieder. Ich würde mich freuen, wenn hier keiner irgendwie unsachlich wird. Es ist und bleibt ein Erfahrungsaustausch. Ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen und würde mich auch über Ergänzungen freuen, sofern ihr welche habt. Erstmal solltet ihr eure persönlichen Gegebenheiten anschauen und dann überlegen, welcher Hund zu euch passen könnte. Schwierig ist es vermutlich, wenn ihr eine ganz bestimmte Vorstellung zum Aussehen des Hundes habt. Wenn euch ein Husky gefällt, kann es sein, dass der vielleicht absolut nicht zu euch passt. Also wie bei jedem Hund muss Größe, Aktivitätslevel, Platz usw. bedacht werden. Habt ihr eine bestimmte Rasse im Kopf und wisst, dass ihr den Anforderungen gerecht werden könnt, gibt es sogar Gruppen auf Facebook, die sich speziell auf z.B. Schäferhunde, Malinois oder auch nordische Hunde (what ever, ihr bekommt so viele Rassen im TS) spezialisieren. Bestimmte Rassen, wie z.B. Pitbull Terrier dürfen aber per Gesetz nicht nach Deutschland importiert werden. Es kann nicht immer eine Aussage zu Verträglichkeit mit Kindern oder anderen Haustieren gemacht werden. Seid euch dessen bewusst! Meistens versuchen die Organisationen das Wesen des Hundes in Worten zu beschreiben und mit einem Video zu untermalen, aber das ist eben nur ein kleiner Ausblick. Soweit zur Vorüberlegung. Nun zur Suche: Über das World Wide Web findet ihr eine Vielzahl von TS-Organisationen. Darunter gibt es aber auch leider, wie überall, Betrüger. Also niemals vorschnelle Entscheidungen treffen. Aus meiner Erfahrung heraus, ist es sicher das Internet nach der ausgewählten Tierschutzorganisation zu durchforsten. Gibt es eine offizielle Seite, ist die Organisation auf mehreren Plattformen (sei es Facebook, Insta o.A.) zu finden? Könnt ihr Personen ausmachen, die Ansprechpartner/Teilhaber sind und die dort namentlich erwähnt sind. Oder einfacher – Wer bürgt mit seinem Namen dafür, dass alles der Richtigkeit entspricht und alles auf dem legalen Weg abläuft?! Informiert euch weitläufig! Aber das selbe würdet ihr sicher auch bei Züchtern machen. Kontaktaufnahme: Auf Facebook wird es euch einfach gemacht, denn ihr könnt direkt unter den Bildern der Hunde kommentieren und könnt über Private Nachrichten die Orga anschreiben. Geduld, denn einige Organisationen bearbeiten viele Anfragen. Ansonsten könnt ihr euch per Email oder auch per Whatsapp melden, sofern entsprechende Kontaktmöglichkeiten angeboten werden. Wenn es nur eine Telefonnummer ist, wäre ich skeptisch. Wichtig: Niemals vorschnell Geld überweisen! Informiert euch ERST! Sonst kann die Blauäugigkeit viel Geld kosten! Im Rahmen der Adoption gibt es eine Vorkontrolle! Diese beinhaltet die Begutachtung eurer Wohnverhältnisse und ein Gespräch über eure Vorstellungen zur Haltung des Hundes. Bitte beachtet, die wollen euch da nicht in den Schlüpper schauen, sondern wollen dass es keinen Rückläufer gibt. Bittet fragt aber auch bei der Vorkontrolle nach dem Personalausweis (das ist meine Meinung in Puncto Sicherheit und wird seriöse TS-Orgas nicht abschrecken, denn auch ihr lasst eine_n Fremde_n ins Haus). Was sollte der Hund mitbringen: - Er muss mindestens 15 Wochen alt sein. (Bei Welpen: Wenn das Muttertier bekannt bzw. im Shelter lebt ist, sollte man sich dieses zeigen lassen! z.B. per Bild übers Netz) - Einen EU-Heimtierausweis, dieser enthält Informationen über folgende wichtige Punkte: *(Kurze Vorinformation: Die Hunde reisen mit diesen Papieren. Ihr erhaltet den EU-Heimtierausweis gemeinsam mit dem Tier am Tag der Anreise des Tiers.) - UNBEDINGT Tollwutimpfung, diese muss auch mindestens 21 Tage zurückliegen (bitte fragt danach, damit am Ende nicht das böse Erwachen, das aus monatelanger Quarantäne besteht, auf euch zukommt) - Weitere Impfungen - meist erhalten die Hunde aus guten TS-Orgas mehrere Impfungen – fragt danach! - Die Nummer des Chips, den euer neuer Liebling haben sollte - Informationen über Entwurmungen (auch die sollte der Kleine haben) und andere antiparasitäre Medikamente – fragt danach! Eure Fragen könnt ihr bei der Vorkontrolle stellen und viele Fragen zeichnen euch aus! Nun zum rechtlichen Rahmen: zu einem TS-Hund sollte es einen Schutzvertrag zu eurer, aber auch zur Sicherheit der Orga geben. Dort ist auch ein Preis geregelt, der variieren kann. Selten jedoch überschreitet man 500 Euro. Ich würde euch auch von Tierschutzorganisationen abraten, die einen Kastrationspfand haben wollen. Da bezahlt ihr Schutzgebühr und einen Pfand, den ihr wohl zurückerhaltet, sobald ihr die Kastration vorweisen könnt. Meine Meinung: Finger weg! (Es kann hier auch Leute geben, die damit positive Erfahrungen gemacht haben, ich würde mich jedoch nicht darauf einlassen) Es kann durchaus sein, dass dieser Vertrag die Klausel enthält, dass der Hund noch 6 Monate nach der Adoption, also sprich nachdem ihr ihn erhalten habt, im Eigentum der Orga ist. Ihr bringt den Hund in den ersten Monaten nur unter. Wenn ihr den Hund nicht fachgerecht betreut, kann sich die Orga den Weg offen halten, euch den Hund wieder zu entziehen. Ihr seid quasi in der Pflicht zu beweisen, dass der Hund bei euch in guten Händen ist. Das ist zum Wohle des Kleinen. Es ist möglich, dass euer neuer Hund eine der so genannten „Reisekrankheiten“ mitbringt (Laishmaniose, Babesiose, Ehrlichose etc.). Das ist eher selten! Und sollte kein Totschlagargument sein. Auch der Schäferhund aus der deutschen Hochglanzzucht kann sich mal was einfangen. Sofern die TS-Orgas Wissen von einer Vorerkrankung haben, werden sie euch informieren. Wenn die Tiere am Tag der Abreise nicht fit wirken, an einer akuten Krankheit leiden, dürfen sie nicht reisen. Sie werden am Tag der Abreise tierärztlich untersucht. Ihr solltet einen Test auf Reisekrankheiten nach 6 Monaten wiederholen lassen! Ihr seid eventuell verpflichtet den Hund innerhalb einer bestimmten Frist bei Tasso anzumelden! Dies erfolgt mit der Chipnummer. Ihr seid auch verpflichtet den Hund am Anfang beim Gassi doppelt zu sichern und dürft ihn erst nach einer vertraglichen Frist (circa 1 Monat) frei laufen lassen. Auch im umzäunten Garten darf das Tier nicht unbeaufsichtigt sein. Über ein Entlaufen des Tieres ist die Tierschutzorga zu informieren, auch über eine Euthanasie, sollte sie denn wirklich in den ersten 6 Monaten nach dem Erhalt des Tiere notwendig werden. Im Anhang meines Vertrages finde ich einen Katalog, der nochmal informiert, wie artgerechte Hundehaltung aussieht. Diesen habe ich mit meiner Unterschrift bestätigt und bin damit haftbar, wenn ich das Tier nicht korrekt unterbringe/halte. Man verpflichtet sich zur Nachkontrolle. Diese findet etwa nach 6 Monaten statt. Auch da bekommt ihr Besuch. Nun zur Reise nach Deutschland: Ich habe Rudi aus dem rumänischen Tierschutz, er kam per Tiertransport auf dem Landweg zu uns. Dieser wurde durch ein zertifiziertes Unternehmen durchgeführt. Es gibt aber auch andere Organisationen aus z.B. Griechenland, Spanien, Portugal etc. dort wird der Luftweg gewählt. Ihr bekommt, bei vertraglicher Einigung, die Reisedaten eures Lieblings und dürft ihn am Treffpunkt abholen. Im Falle des Landweges wird an mehreren Stellen in Dtl. Halt gemacht, dort sind meist ‚Sammelstellen‘ für mehrere Adoptanten. Also trefft ihr häufig Leidensgenossen, die auch sehnsüchtig warten. Viele Transporter kann man sogar tracken. Ich konnte Rudis Transport verfolgen, bis er bei uns in Sachsen (hier Chemnitz) angekommen ist. Beim Flugweg ist ja klar, dass ihr die Zeiten des Fluges bekommt und dann am Tage X zum Flughafen fahrt. Auf dem Flugweg werden Flugpaten benötigt. Da kann ich aber leider keine genaueren Auskünfte geben, weil ich nur Erfahrungen mit dem osteuropäischen TS habe. Auch ist abschließend noch zu erwähnen, das so ein Hund nicht nur im Verhalten Überraschungen bereithält. Wir haben Rudi zu zu uns geholt als er gerade Zahnwechsel hatte. Wir (mein Mann nochmehr als ich) haben bereits Erfahrungen und wollten schon einen eher größeren Hund. Daher war uns enormes Wachstum eher schnuppe. Wer Welpen und Junghunde als Mischling kauft, muss gewahr sein, dass der Kleine plötzlich sehr groß wird. Gerade wenn vielleicht irgendwo in den Ahnen ein Herdenschutzhund steckt. Lasst euch genau über die Größe beraten. Im Verdachtsfall, lieber kleinere Hunde bevorzugen. Denn ab 35kg Richtung 5 Etage? Da sind dann Muckis gefragt. Eine gute TS- Orga lässt euch nicht im Regen stehen. Sie kommunizieren mit euch, wenn ihr Fragen und Probleme habt. Auch nach der Adoption. Eine gute Kommunikation sagt viel über die Qualität der Organisation aus. Seid ihr betroffen von einem „Rücklauf“, also klappt es mit dem Hund so gar nicht, dann behält sich die Organisation vor, den Hund wieder zu vermitteln und/oder den Hund in Pflegschaft zu nehmen. Sollte die Orga eine prekäre Situation weiter dulden, ist auch das ein Abstrich in Puncto Qualität. Noch zum Abschluss ein persönlicher Rat: Hunde aus Rumänien oder sonst woher, haben oft noch nie in einem Haus gelebt. Sie kennen gewisse Geräusche nicht und bringen auch Verhaltensweisen mit sich, die sicher aberzogen werden müssen. Sie sind also nicht stubenrein, müssen erzogen werden und werden sicher auch mal das Äußerste aus euch herauskitzeln… aber ist das nicht beim Welpenkauf vom Züchter genauso? Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung! Gerne recherchiere ich für euch, so fern ich keine Antwort weiß!
 

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Jay
26. Jan. 22:55
Ja wir haben bereits viele Informationen vom Tierschutzverein zu Sicherung etc. Bekommen. Es gibt aber auch einige die sagen, dass ein kurzer Spaziergang hilft damit der sich zum einen lösen kann und zum anderen auch etwas Stress abbauen kann. Deswegen wollte ich nur mal hören, was Leute zu berichten haben, die selbst schon einen Hund aus dem Transporter entgegen genommen haben.
Ich habe vor kurzem einen Rumänen übernommen. Dieser wurde im geschlossenen Transporter umgeladen und mir dann ins Auto gestellt (Box habe ich mitgebracht). Ich bin umgehend heim und habe ihn erst dort aus der Box gelassen. Bei ihm wäre ein Spaziergang gar nicht möglich gewesen und sicher wäre ein Versuch ganz blöd geendet. Er ging auch hier die erste Zeit nicht raus. Panik und Angst. Damit muss man immer rechnen. Wir gesagt gibt es Hunde, die stecken das leicht weg, und Andere nicht. Ich persönlich möchte so etwas aber nicht unbedingt direkt nach einem langen Transport an einer evt befahrenen Straße austesten wollen. Ich würde immer direkt nach Hause. Ich kann mir vorstellen das so ein gut gemeinter Spaziergang im Endeffekt mehr stresst, weil sie das ja nicht kennen, als im neuen Heim in Ruhe und im Tempo des Hundes ankommen zu dürfen.
 
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Jay
26. Jan. 22:57
Vielleicht ist das in meinem Kommentar nicht richtig rüber gekommen, aber wir haben das große Glück, dass der Transporter bei uns vor der Tür hält und wir nicht umboxen müssen :) trotzdem danke für die Hinweise.
Wenn das so ist, dann würde ich dennoch von einem Spaziergang absehen und erstmal rein mit der Luna. Und ihr dann die Möglichkeit geben in Ruhe und in ihrem Tempo anzukommen.
 
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Lisa
26. Jan. 22:59
Wenn das so ist, dann würde ich dennoch von einem Spaziergang absehen und erstmal rein mit der Luna. Und ihr dann die Möglichkeit geben in Ruhe und in ihrem Tempo anzukommen.
Danke dir! Ich glaube wichtig ist einfach bei Ankunft den Hund wahrzunehmen. Man bekommt dann sicherlich schnell ein Gefühl, ob ein Spaziergang überhaupt eine Option darstellt oder es sogar noch mehr Stress für Luna bedeutet.
 
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Jay
26. Jan. 23:01
Danke dir! Ich glaube wichtig ist einfach bei Ankunft den Hund wahrzunehmen. Man bekommt dann sicherlich schnell ein Gefühl, ob ein Spaziergang überhaupt eine Option darstellt oder es sogar noch mehr Stress für Luna bedeutet.
Und darauf zu achten das sie doppelt gesichert ist wenn sie aus dem Transporter kommt und ihr sie entgegen nehmt. Kann man nicht oft genug sagen. Gab vor kurzem erst wieder zwei Fälle, wo die Hunde bei Übergabe weg sind und das nicht überlebt haben.
 
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Lisa
26. Jan. 23:08
Und darauf zu achten das sie doppelt gesichert ist wenn sie aus dem Transporter kommt und ihr sie entgegen nehmt. Kann man nicht oft genug sagen. Gab vor kurzem erst wieder zwei Fälle, wo die Hunde bei Übergabe weg sind und das nicht überlebt haben.
Ja das haben wir schon so oft gelesen. Zwei leinen, Sicherheitsgeschirr und Halsband liegen schon bereit. Wir werden die ersten Wochen / Monate mit zwei leinen laufen, weil wir einfach zu große Angst hätten, dass sie sich erschreckt und weg rennt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:11
Liebe Annie. Vielen Dank für deinen Beitrag und die vielen Informationen. Wir haben uns auch für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden. Unsere Luna startet ihre Reise ins neue Leben am 4.2. Und wird mit einem Transporter aus Bulgarien nach Deutschland gebracht. Wir haben das große Glück, dass sie bis fast vor die Haustür gebracht wird und somit ein weiterer Transport nicht notwendig ist. Kannst du berichten, wie die Ankunft von Rudi abgelaufen ist? Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das für die hunde sein muss für so lange Zeit im Transporter und in der Box eingesperrt zu sein. Seid ihr erst eine kleine Runde gelaufen, bevor ihr das erste Mal nach Hause gegangen seid? Hast du noch Tips? Danke dir und liebe Grüße :)
Hi, Lisa. Also das ist ein wirklich intensiver Moment. Also bei uns war es so, dass die Hunde definitiv verängstigt waren. Die Tiere sind in kleinen Boxen/Käfigen, die über einander gestapelt sind. Das ist natürlich keine First Class Reise...😪. Durch die Transporteure werden die Tiere mit Wasser versorgt. Es gibt Hunde, die sind einfach panisch. Darauf müsst ihr vorbereitet sein. Daher 'Retrieverleine'. Ich bin kein Fan von der Retrieverleine, aber in diesem Falle ist sie UNERLÄSSLICH! Denn die Retrieverleine könnt ihr sehr schnell über den Kopf des Hundes werfen und sie zieht sich selbst zu, wenn der Hund von euch wegzieht. Ich hatte bei Rudi Glück. Er war draußen, mein Mann hat die Papiere entgegengenommen und Rudi hat einfach Kontakt gesucht. Er hat sich an mich geworfen und seine Stirn an meine gedrückt. Das war magisch. Auf der Rückfahrt habe ich hinten gesessen und ihn gestreichelt. Wir hatten auch gleich ein Kuscheltier und eine sehr kuschelige Decke. Also alles um es ihm so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine andere Familie wiederum hatte nicht so viel Glück wie wir. Die haben einen Hund in irgendeiner Angststarre entgegen genommen. (Aber keine Angst, auch der ist jetzt ein glücklicher kleiner Scheißer.) Nehmt den Hund direkt vom Auto in die Wohnung. Keine Zwischenstopps, wenn ihr Auto fahrt (etwa auf Raststätten) und kein Spaziergang, bevor ihr in die Wohnung geht. Bringt den Hund erst IN die Wohnung. Vielleicht könnt ihr ihn sogar tragen, wenn euch das möglich ist. Gut ist auch, wenn ihr bereits ein Bettchen habt. Weist ihm gleich einen festen Ruheplatz zu.
 
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Lisa
26. Jan. 23:15
Hi, Lisa. Also das ist ein wirklich intensiver Moment. Also bei uns war es so, dass die Hunde definitiv verängstigt waren. Die Tiere sind in kleinen Boxen/Käfigen, die über einander gestapelt sind. Das ist natürlich keine First Class Reise...😪. Durch die Transporteure werden die Tiere mit Wasser versorgt. Es gibt Hunde, die sind einfach panisch. Darauf müsst ihr vorbereitet sein. Daher 'Retrieverleine'. Ich bin kein Fan von der Retrieverleine, aber in diesem Falle ist sie UNERLÄSSLICH! Denn die Retrieverleine könnt ihr sehr schnell über den Kopf des Hundes werfen und sie zieht sich selbst zu, wenn der Hund von euch wegzieht. Ich hatte bei Rudi Glück. Er war draußen, mein Mann hat die Papiere entgegengenommen und Rudi hat einfach Kontakt gesucht. Er hat sich an mich geworfen und seine Stirn an meine gedrückt. Das war magisch. Auf der Rückfahrt habe ich hinten gesessen und ihn gestreichelt. Wir hatten auch gleich ein Kuscheltier und eine sehr kuschelige Decke. Also alles um es ihm so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine andere Familie wiederum hatte nicht so viel Glück wie wir. Die haben einen Hund in irgendeiner Angststarre entgegen genommen. (Aber keine Angst, auch der ist jetzt ein glücklicher kleiner Scheißer.) Nehmt den Hund direkt vom Auto in die Wohnung. Keine Zwischenstopps, wenn ihr Auto fahrt (etwa auf Raststätten) und kein Spaziergang, bevor ihr in die Wohnung geht. Bringt den Hund erst IN die Wohnung. Vielleicht könnt ihr ihn sogar tragen, wenn euch das möglich ist. Gut ist auch, wenn ihr bereits ein Bettchen habt. Weist ihm gleich einen festen Ruheplatz zu.
Danke das du deine Erfahrung teilst! Es wird so oder so aufregend und wir können es jetzt schon kaum abwarten. Wir bringen viel Zeit und Geduld mit, um bei Ankunft dann auf den Hund reagieren zu können. Vielleicht können wir ja berichten, wie es bei uns gelaufen ist. Liebe Grüße.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:24
Ansonsten als Tipps etc: Besorge dir nen Vorrat Trainingspads bzw Unterlagen. Luna wird nicht stubenrein sein und je nach Charakter etc kann es sein das sie anfangs nicht raus gehen wird. Raus immer mit doppelter Sicherung, auch im umzäunten Garten. Wenn Panik oder Angst da ist, sind auch Zäune kein Hindernis. Ansonsten braucht ihr vermutlich viel Geduld und Luna sicher Zeit um sich hier zurecht zu finden. Die Hunde kennen meist das Leben im Haus nicht und Menschen nur vom Versorgen. Zeit für Training bzw Gewöhnung an Leine, Halsband, Geschirr Spaziergang usw. gibt es im Ausland oft nicht. Dennoch klare Regeln von Anfang an sind immer gut. Es ist leichter einen Hund etwas gar nicht erst zu erlauben, als es ihm später wieder abzugewöhnen. Möglichst auch vom ständigen "Bemuttern" und Aufmerksamkeit schenken Abstand nehmen, das kennen die ja auch noch gar nicht. Den Alltag ganz normal wie er ist leben und dem Hund die Möglichkeit geben von sich aus zu "kommen". Zwar Verständnis für die Situation des Hundes (alles neu, alles doof, alles ungewohnt etc) haben, aber nicht mit Mitleid überschütten. Manchen Hunden fällt die Umstellung erstaunlich leicht, andere brauchen sehr lange, das ist immer individuell. Ich glaub das ist so das Wichtigste. Edit: Noch vergessen, überfordert sie anfangs nicht und lasst ihr viel Raum zum Verarbeiten und Ruhen. Das wird sie brauchen. Kann passieren das sie auf die vielen Reize etc evt auch überdreht reagiert, das hat dann aber selten was mit Unterforderung zu tun. Da musst ihr evt etwas regelnd eingreifen und ihr Ruhe beibringen.
Das sehe ich genau so. Am Anfang machen die alle paar mal in die Wohnung. Also das muss man einfach hinnehmen. Im Auto hatten wir solche Inkontinenz-Unterlagen. Aber es gehen auch paar alte Handtücher o.Ä. In den ersten beiden Wochen ist weniger mehr. Kurze Runden, immer die gleichen Runden. Eindrücke langsam erhöhen. Rudi hat mich am Anfang überall hin verfolgt. Sicher haben die Scheißer Verlustängste und das ist auch ganz traurig usw. ABER: Lasst euch nicht überall hin verfolgen! Oftmals geht's hierbei auch um Kontrolle. Mach irgendwann einfach mal kurz zwischen euch die Türe zu. Nur für paar Sekunden. Das kannst du langsam steigern. Wichtig ist ganz schnell das Wörtchen 'Nein'. Da bin ich ganz bei Jay Jay! Mein Mann und ich haben uns vorher nochmal klar gemacht, was darf und was nicht. Und letztlich beim Hund ist Ignoranz auch Dominanz. Also wenn sein schlechtes Verhalten zu verschmerzen ist, dann ignorier es einfach. Denn wenn du Aufmerksamkeit schenkst, wird das schnell der Aufreißer um ständig deine Aufmerksamkeit zu genießen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:25
Meine Bande besteht nur aus Tierschutztieren - Notfälle, Rücklaufer, Sitzenbleiber, auch nicht ganz so einfache Gesellen. Ich arbeite ja auch an der "Front". Aber ich weiß nicht so recht was ich noch groß anbringen soll, denn der Eingangspost hat schon ne Menge Information 😅
Danke Jay Jay! Das fasse ich einfach mal als Kompliment auf 🥰
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. Jan. 23:31
Und darauf zu achten das sie doppelt gesichert ist wenn sie aus dem Transporter kommt und ihr sie entgegen nehmt. Kann man nicht oft genug sagen. Gab vor kurzem erst wieder zwei Fälle, wo die Hunde bei Übergabe weg sind und das nicht überlebt haben.
Ja, das ist einfach grausam. 😢 Wie gesagt. Die Retrieverleine! Ich mag sie nicht, weil sie einfach bei nmmir den schlechten Beigeschmack eines Halbwürgers hat und da reagiere ich einfach allergisch, aber nach dem Transport ist das Ding einfach gut, weil sie fixfestgezogen ist. Selbst wenn der Hund völlig außer Rand und Band ist, kann die Retrieverleine angelegt werden. Ich hab meine danach nie wieder benutzt. Wir haben die jetzt schon in der Familie rumgegeben.
 

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