Als ich mich durch die Antworten hier gelesen habe, erinnerte mich das an mich bei meiner ersten Tochter... unkompliziert zu erziehen, hielt sich an alle Regeln und ich dachte bei den anderen Familien oft "Was macht ihr es euch so schwierig? Ist doch ganz einfach". Dann kam meine zweite Tochter und hat mich ganz schnell von meinem hohen Ross runtergeholt. 🙈
Was ich gelernt habe -und ja, ich übertrage es auf Hunde- manche sind leichter zu erziehen als andere. Manche Hunde kommen leicht durch die Pubertät, andere wollen es wirklich wissen. Mein Labrador Rüde war auf einem super Stand als die Pubertät einsetzte. Rückruf sass beim Spiel mit anderen Hunden, auch aus der Jagd nach voegeln abrufbar. Danach kamen ca. 8 Monate voller Glitzerknete in der Birne, wo er teilweise wirklich nicht wusste, was ich von ihm wollte und die Konzentrationsspanne einer Eintagsfliege hatte. Impulskontrolle war an schlechten Tagen überhaupt nicht mehr vorhanden, obwohl er mit 6 Monaten die dead Dog Challenge gemeistert hat. Irgendwann zeichnete sich ein wellenförmigen Bild ab. Die guten Tage, an denen ich meinen Hund wiedererkannte kamen zurück und wurden häufiger. Das einzige was man nie machen darf ist zu sagen "Jetzt wird er langsam erwachsen". Dann klappt am nächsten Tag wieder gar nichts mehr. Also an alle, die das Glück haben einen Hund zu haben der nicht so viel pubertiert: Glückwunsch. An alle anderen: Durchhalten, Regeln weiter konsequent einfordern, viel Bindungsarbeit durch gemeinsame Aktivitäten und freies Spiel mit euch, Ansprüche runterschalten, Schleppleine wieder rauskramen und tief in den Bauch atmen. Euer Hund kommt irgendwann wieder, sobald die Baustelle im Gehirn fertig ist.