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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 4. Sept.

Argumente für die kontrollierte Zucht

Um den „Tipps und Tricks für Erst-Welpenbesitzer“-Thread nicht weiterzusprengen, eröffne ich kurzerhand einen neuen. Also zum Hintergrund: eine Freundin von mir hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie einen Hund möchte. Familie (ein 11-jähriger Sohn) im Einfamilienhaus mit Garten. Es wäre der erste Hund für alle. Ursprünglich hat sie auch in Tierheimen geschaut, mittlerweile möchte sie einen Welpen. Auf eine Rasse hat sie sich nicht festgelegt. Im Raum standen schon Aussie, Parson Russell Terrier und Labbi. Ich persönlich finde ihre Umstände (der Hund wäre oft alleine, der Sohn ist sehr hibbelig und nutzt auch mal Tiere, wenn er Aufmerksamkeit will, sie quatscht Hunde zu und ist nicht konsequent) nicht wirklich ideal für einen Hund, aber das ist nicht an mir zu entscheiden. Ich versuche aber wenigstens zu erreichen, dass sie einen Welpen aus einer guten Zucht holt. Was leider schwierig wird, da sie bei ebay schaut (obwohl ich ihr Züchterlisten und die VDH-Suche rausgesucht hatte). Das Ganze wird insofern erschwert als dass ich gefühlt alles nur schlecht rede und sie deshalb gar keine Lust mehr hat mit mir darüber zu reden. Das sagt sie natürlich nicht so offen, aber es ist ziemlich offensichtlich.
 

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Sandra
31. März 06:50
Immer und immer wieder und nix hilft. Sehr frustrierend, aber das sind meine Erfahrungen. Ich sag inzwischen nur noch genau 1 mal meine Meinung und bin dann raus. Die Energie investiere ich lieber in Menschen/ Hunde, wo es gewollt ist.
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 06:51
Also, sorry wenn ich das so sagen, aber wenn du schon selber sagst dass du ihre Umstände "suboptimal" findest ( so wie du sie beschrieben hast, bekämen sie von mir sicher keinen Welpen, eher einen gesetzten, erzogen und selbstsicheren, älteren Hund...), macht ein Welpe eines Züchters oder ein andere Welpe keinen grossen Unterschied mehr! Sorry, aber zuerst Situation klären, und ihnen vor Augen führen was ein Hund zu haben wirklich bedeutet und welche "Rechte und Pflichten" die gegenüber dem Hund haben und umgekehrt! Sorry, etwas hart, aber ein Hund ( Haustier allgemein) ist kein Gadget dass man mal so nebenbei kauft - es ist eine Verantwortung die man sich ins Haus hohlt.
 
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Tom
31. März 07:41
Meine erste spontane Idee und ehrlicher Gedanke: Es gibt hier sooo viele Selbsthilfe Threads gegen Zwangsbelehrungen von anderen Haltern z.b. beim Gassi gehen. Wenn man selbst etwas zu sagen hat, dann ändert sich halt in die Perspektive und man findet, das ist doch wichtig und das muss man doch wissen... Das ist es wohl auch und du hast auch Recht aber irgendwie läuft es auf dasselbe hinaus. Du hattest zwar DANACH nicht so direkt gefragt, aber trotzdem ein paar Zeilen dazu: Das klingt als wäre das Kind schon weitgehend in den Brunnen gefallen, aber vielleicht hilft es wenn du deine Ratschläge eher in Fragen kleidest anstatt in Aussagen, die du weißt und belegen kannst und sie halt nicht. Zb "glaubst du, dass du täglich drei bis vier Stunden Zeit hast, um mit einem Border Collie richtig zu arbeiten" anstatt "der ist total aufwendig das kriegste nicht hin". Damit trifft sie am Ende die Entscheidungen und die Aussagen, gibt die Antworten die du ihr quasi unauffällig in den Mund gelegt hast und es kommt ihr weniger als Beklugscheißerung vor. Vielleicht könntest du dein Licht auch etwas unter den Scheffel stellen. Z.b. "ich glaube, ich habe da neulich mal was gelesen, da war doch... soll ich mal schauen ob ich das wiederfinde? " Selbst wenn du es ganz genau weißt und auch weißt wo es steht, ist es vielleicht leichter zu akzeptieren... Falls es natürlich schon soweit ist, dass sie direkt die Krise kriegt, wenn du überhaupt mit dem Thema anfängst, dann wird es schwieriger... Ich habe hier auch so beratungsresistente Freunde die schon einen Hund haben und seit 14 Monaten erzieherisch überhaupt nicht vorwärts kommen, was mich allerdings auch gar nicht wundert. Sie haben schon die dritte Trainerin verschlissen (diejenigen, die ich ihnen empfohlen habe, kommen überhaupt nicht in Frage...) und die aktuelle sagte letzte Woche tatsächlich: "Wenn ihr mal in Ruhe einen schönen Spaziergang machen wollt, dann lasst den Hund am besten zu Hause"... 😱😱😱 Jegliche Tipps habe ich mir abgewöhnt, weil das gar nicht gut ankommt. Ich schaue mir Dinge sehr interessiert an (schlage mir gedanklich vor die Stirn) und sage Dinge wie "ach SO macht ihr das. Is ja spannend... ich mache das bisher ganz anders" Natürlich wissen und sehen wir alle, dass es hier funktioniert und dort nicht. Aber auf diese Art sind die Botschaften scheinbar leichter anzunehmen.
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 07:46
Meine erste spontane Idee und ehrlicher Gedanke: Es gibt hier sooo viele Selbsthilfe Threads gegen Zwangsbelehrungen von anderen Haltern z.b. beim Gassi gehen. Wenn man selbst etwas zu sagen hat, dann ändert sich halt in die Perspektive und man findet, das ist doch wichtig und das muss man doch wissen... Das ist es wohl auch und du hast auch Recht aber irgendwie läuft es auf dasselbe hinaus. Du hattest zwar DANACH nicht so direkt gefragt, aber trotzdem ein paar Zeilen dazu: Das klingt als wäre das Kind schon weitgehend in den Brunnen gefallen, aber vielleicht hilft es wenn du deine Ratschläge eher in Fragen kleidest anstatt in Aussagen, die du weißt und belegen kannst und sie halt nicht. Zb "glaubst du, dass du täglich drei bis vier Stunden Zeit hast, um mit einem Border Collie richtig zu arbeiten" anstatt "der ist total aufwendig das kriegste nicht hin". Damit trifft sie am Ende die Entscheidungen und die Aussagen, gibt die Antworten die du ihr quasi unauffällig in den Mund gelegt hast und es kommt ihr weniger als Beklugscheißerung vor. Vielleicht könntest du dein Licht auch etwas unter den Scheffel stellen. Z.b. "ich glaube, ich habe da neulich mal was gelesen, da war doch... soll ich mal schauen ob ich das wiederfinde? " Selbst wenn du es ganz genau weißt und auch weißt wo es steht, ist es vielleicht leichter zu akzeptieren... Falls es natürlich schon soweit ist, dass sie direkt die Krise kriegt, wenn du überhaupt mit dem Thema anfängst, dann wird es schwieriger... Ich habe hier auch so beratungsresistente Freunde die schon einen Hund haben und seit 14 Monaten erzieherisch überhaupt nicht vorwärts kommen, was mich allerdings auch gar nicht wundert. Sie haben schon die dritte Trainerin verschlissen (diejenigen, die ich ihnen empfohlen habe, kommen überhaupt nicht in Frage...) und die aktuelle sagte letzte Woche tatsächlich: "Wenn ihr mal in Ruhe einen schönen Spaziergang machen wollt, dann lasst den Hund am besten zu Hause"... 😱😱😱 Jegliche Tipps habe ich mir abgewöhnt, weil das gar nicht gut ankommt. Ich schaue mir Dinge sehr interessiert an (schlage mir gedanklich vor die Stirn) und sage Dinge wie "ach SO macht ihr das. Is ja spannend... ich mache das bisher ganz anders" Natürlich wissen und sehen wir alle, dass es hier funktioniert und dort nicht. Aber auf diese Art sind die Botschaften scheinbar leichter anzunehmen.
Tom, könntest du ggf. nochmal Korrektur lesen? Einige Sätze sind unverständlich (Autokorrektur?)
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 07:48
Was schon genannt wurde: - Gesundheitsuntersuchung der Eltern - Unbedenkliches Wesen der Elterntiere - Gute Grundsozialisierung und Gewöhnung an Unweltreize - Züchter, die an einem guten Start für ihre Welpen interessiert sind, sich deshalb Zeit nehmen und auch Hilfestellungen geben, um den Umzug für die Kleinen zu erleichtern (die den Hund im Zweifel auch weitervermitteln, wenn es doch ganz schief gehen sollte, was nicht das Hauptargument sein sollte) - Genügend Zeit, den Hund vorher kennenzulernen - Die lange Wartezeit kann man zudem nutzen, um sich vorzubereiten (Sachkunde, Hundeführerschein, Gassigehen mit Tierheimhunden oder Hunden von Freunden, mal bei Hundeschulen reinschnuppern, Hundeversicherungen raussuchen ...) Was du beschreibst, dass Vieles auf die leichte Schulter genommen wird ... Da ist deine Freundin nicht allein mit. Dreimal Gassi am Tag, konsequent sein, Auslastung, das klingt für viele nach ›Dann komm ich endlich mal mehr raus, den Hund zu beschäftigen ist doch spaßig und sooo schwer kann Erziehung ja nicht sein, wenn man das Tier liebt‹. So denken viele und das will ich auch gar nicht verurteilen. Theorie und Praxis sind halt zwei Schuhe. Ich würde mit deiner Freundin ggf mal zu einer Hundewiese gehen. Da sieht sie auch mal, wie viel Kraft in solchen Hunden steckt und dass die nicht ab Lieferung hören. Und ich würd echt eine Gelegenheit suchen, wo sie wirklich mal die Leine eines ausgewachsenen Hundes in die Hand nehmen kann und zwar durchaus ein Charaktertier, das geführt werden will, das nicht automatisch treudoof mitläuft, evtl auch etwas pöbelig an der Leine wird. (Der Hund sollte aber gefestigt genug sein, dass er das stresstechnisch aushält.) Damit sie einfach mal live erlebt, was auf dem Spiel steht. Das ist nochmal was anderes, als es nur zu hören. Und gegen das Zuquatschen und Zwangsbekuscheln hilft ein Hund, der wirklich deutlich sagt, wann Schluss ist, also auch mal knurrt und Zähne zeigt. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Auch mit Maulkorb lernen da Menschen (aus meinem direktem Umfeld, Fremde lass ich nicht nah genug hin) sehr schnell Respekt vor dem Tier 🤷 Auch wenn mich das erziehungstechnisch jedes Mal zurückwirft, aber hilft mehr, als wenn ich mir den Mund fusselig rede (auch wenn ich es jedes Mal wieder versuche).
 
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Cornelia
31. März 08:20
Wir haben im Freundeskreis ein Pärchen, keine Kinder die auf einmal auf die Idee gekommen sind; wir möchten auch einen Hund 😳 sie ist total pingelig, jede Fluse wir sofort entsorgt, teilweise sogar wenn sie bei uns sind. Beide kennen unsere Hunde (Bailey und Luna). Die zwei waren immer sehr ruhig wenn Besuch kam, kurz begrüßen und das war’s. Als Bailey verstorben ist und irgendwann Paul einzog empfanden sie ihn als Terrorzwerg, da kamen dann Aussagen wie „ der ist aber aktiv, warum muss der dauernd raus, ui die Zähne sind aber spitz“ ich könnte noch weiter aufführen. Ich fand Paul wohl teilweise anstrengend aber halt ein ganz normaler Welpe 🤷‍♀️ Paul hat tatsächlich erreicht das bei den beiden das Thema Hund vom Tisch ist und ich brauchte noch nicht mal was dazu sagen 😅 Danke Paul.
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 08:21
Wir haben im Freundeskreis ein Pärchen, keine Kinder die auf einmal auf die Idee gekommen sind; wir möchten auch einen Hund 😳 sie ist total pingelig, jede Fluse wir sofort entsorgt, teilweise sogar wenn sie bei uns sind. Beide kennen unsere Hunde (Bailey und Luna). Die zwei waren immer sehr ruhig wenn Besuch kam, kurz begrüßen und das war’s. Als Bailey verstorben ist und irgendwann Paul einzog empfanden sie ihn als Terrorzwerg, da kamen dann Aussagen wie „ der ist aber aktiv, warum muss der dauernd raus, ui die Zähne sind aber spitz“ ich könnte noch weiter aufführen. Ich fand Paul wohl teilweise anstrengend aber halt ein ganz normaler Welpe 🤷‍♀️ Paul hat tatsächlich erreicht das bei den beiden das Thema Hund vom Tisch ist und ich brauchte noch nicht mal was dazu sagen 😅 Danke Paul.
Das ist es, wenn die Leute das dann einfach mal ungeschminkt erleben, dann ist das was vollkommen anderes, als wenn man es ihnen erzählt.
 
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Ma
31. März 09:07
Könnte deine Freundin denn mal ein Wochenende auf deinen Hund aufpassen ? Dann weiss sie ja worauf sie sich einlässt. Ich hab erst neulich mit nem Freund darüber gesprochen: Single, Berufstätig, oft unterwegs, gerade im HO. Aus Einsamkeit und Zeit sich einen Hund anzuschaffen, ohne an dir Konsequenzen zu denken ist nicht sehr schlau. War zwar etwas harsch von mir, aber als Consultant ist man oft unterwegs und wo kommt der Hund dann hin ? Haben uns geeinigt, dass ich mal öfter mit Jack vorbeikomme, ihn vllt mal paar Stunden oder Tage dalasse und er auch öfter ins Tierheim geht. Manchmal hilft es den Leuten solche Optionen anzubieten
 
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Cornelia
31. März 09:08
Das ist es, wenn die Leute das dann einfach mal ungeschminkt erleben, dann ist das was vollkommen anderes, als wenn man es ihnen erzählt.
Ganz genau. Paul war nicht unser erster Hund von daher wussten wir worauf wir uns einlassen, aber für jemanden der noch keine Erfahrungen gemacht hat kann das schon abschreckend wirken.
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 09:48
Erstmal vielen Dank für euren Input! Ich gehe nicht auf alles ein, aber es sind doch nochmal ein paar neue Ideen und Ansätze dabei, die mir wirklich weiterhelfen. Wenn wir bei ihnen zu Besuch sind, hat sie Bonnie schon öfters an der Leine gehabt. Bonnie ist definitiv kein „ich laufe mal eben nett mit dir mit“ Hund, sondern stellt in Frage, klotzt sich in die Leine und pöbelt auch gerne mal. Meine Freundin möchte Bonnie schon abgeben, wenn Hunde entgegenkommen, weil sie mit dem Pöbeln nicht umgehen kann. Und eigentlich hatten sie auch schon entschieden, dass der Hund ungefähr Bonnies Größe haben soll, damit man den gut halten kann. Nachdem sie dann doch die Labbis besucht haben, habe ich sie bei einer Hundebegegnung gezwungen die Leine zu behalten. Ob es was gebracht hat? Keine Ahnung.
 

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