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Tina
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Anzahl der Antworten 125
zuletzt 2. Juli

Erfolgsgeschichten gesucht

Liebe Hundehalter/innen, Ich bin gerade mit unserem Vierbeiner, hmm nein, nicht am Rande der Verzweiflung, sondern echt verzweifelt und nur noch am heulen. Das Problem ist eigentlich egal, und auch wenn sie gut gemeint sind, bitte ich euch nicht um Trainingstipps. Ich bin auf der Suche nach euren Erfolgsgeschichten! Ich brauche Motivation, um mein Durchhaltevermögen wieder anzukurbeln. Ich brauche einen Silberstreif an Horizont, der mich nicht aufgeben lässt, weil das keine Option ist. Und ich brauche neuen Mut, dass auch der pelzige Begleiter sich wieder bei mir wirklich sicher fühlen kann. Erzählt mir eure Geschichten, wie lange es gedauert hat, bis ihr mir eurem Hund ein gutes Team wurdet! Egal, wie steinig der Weg auch gewesen sein mag. Gerne dürft ihr mich auch auf vorhandene Threads verweisen. Ihr könnt hier antworten oder mir eine PN schreiben. Oder von mir aus auch persönlichen Kontakt herstellen. Alle Wege sind mir recht, um mich von euch inspirieren zu lassen 🙂 Ich würde mich sehr, sehr freuen, von euren Erfolgen zu lesen. Lieben Dank im voraus! ❤️
 

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Maxie
30. Okt. 17:42
Hank (Mali-Mix) kam mit ca 12 Wochen als Fundwelpe in unser Tierheim. Ich wollte ihn unbedingt haben. Aufgrund meines Ehrenamts dort, hatte ich schon einige verhaltensauffälige Hunde kennen gelernt. Aber er war anders, selbstbewusst hoch 10 und Null Interesse am Menschen. Meine Trainerin hat sich anfangs um ihn gekümmert, bis ich sicher war, dass ich ihn nehmen konnte. Mit 14 Wochen hat er mich gebissen, weil ich seinem Schweineohr zu Nahe kam. Und auf einen anderen Welpen wollte er auch los gehen. Jedes Wochenende war er bei mir und ich jeden Tag im Tierheim bei ihm. Mit einem halben Jahr konnte er endlich einziehen. Ich saß regelmäßig heulend im Unterricht, weil gar nichts funktioniert hat. Spaziergänge waren die Hölle, weil er jeden Hund attackieren wollte, der uns entgegen kam. Aber ich trainierte weiter. Und dann kam das Schicksal dazwischen, mein Onkel ist schwer Herzkrankheit geworden und er und meine Tante konnten sich nicht mehr um ihre Hündin kümmern. Also ist sie mit 8 Jahren bei mir eingezogen. Hank war damals 2. Sina war fett, 43 kg, jetzt 26, mit ihr wurde selten Gassi gegangen und mitgenommen wurde sie nie. Also hatte ich jetzt einen Rüden, der andere Hunde doof findet und massiv Ressourcen verteidigt und eine Hündin, die völlig überdreht war, vieles kennenlernen und abnehmen musste. Es hat mich Geduld und viele Nerven gekostet, aber nach 6 Monaten konnten sie in einem Raum fressen ohne Probleme. Jetzt lebt sie seit fast 3 Jahren und er seit fast 5. Wir haben uns zusammengerauft und das gemeinsame Leben ist relativ entspannt. Hank hat mittlerweile ausgewählte Hundefreunde, mit denen er gemeinsam schnüffelt und über Wiesen rennt, allerdings nur mit MK. Sie ist super gelehrig und möchte am liebsten die ganze Zeit arbeiten. Wir gehen zwar immer noch wöchentlich in den Unterricht, aber selbst meine Trainerin hat nach der Coronapause gestaunt. Am wichtigsten war für mich, ich muss den Hund nehmen, wie er ist und dann klappt das. Ich drücke euch die Daumen, aber mit Zeit, Geduld und dem Willen bekommt man alles hin.
 
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Ma
30. Okt. 18:18
Hier die Story von meiner Brendy für dich : Sie kam mit 16 Monaten zu uns und es war trotzdem schon ihr vierter Wohnsitz. Sie ist aus dem Tierschutz, aber aus Deutschland. Wurde im Alter von 10 Monaten von Polizei und Amt und Tierschutz gerettet aus einer 3 Zimmer Wohnung (ca 80 qm), wo ein älteres Ehepaar insgesamt 78 (ja, achtundsiebzig! !!!) Hunde drin gehalten hat... 😥 Da wurde sie gebohren. Und war bei den kleinsten von allen im großen Rudel. Sie kannte nach ihrer Rettung natürlich kaum was draußen, war nie aus der Wohnung raus, kannte keine Straßen, man konnte mit ihr in keinen Wald gehen, weil sie hatte Angst vor BÄUMEN hatte...😱 Das echte Leben? Nie gesehen... Autos, LKW, Traktoren... Nie gesehen... Stubenrein war sie eh nicht. Die Wohnung mit den 78 Hunden war mit Holz Spänen azagestrteut und die kamen nie da raus. 😱 Also erstmal ins Tierheim für ne Zeit. Von da kam sie zu eigentlich sehr netten, lieben Leuten, wo sie allerdings der Chef sein musste, weil DIE es definitiv nicht waren. Lieb, aber völlig ahnungslos was Hunde angeht. Irgendwer muss den Job ja übernehmen... und die Kleine war völlig überfordert damit, 10 Monate alt, kennt nix von der Welt und musste Rudel Früherin sein, weil die Leute es nicht überzeugend gemacht haben. Die Verantwortung hat sie schier erdrückt und sie war total gestresst. Immer 200%,nur Vollgas, extrem gestresst, du kannst es dir vorstellen ... Wurde also ein "Problemhund", der sie eigentlich gar nicht war. Deswegen bekam sie hier sehr sehr viel Liebe, nur wohldosierte Aufmerksamkeit und vor allem durch klare Führung die Möglichkeit, sich vertrauensvoll unter zu ordnen. Sie wollte diese ganze Verantwortung gar nicht. Ich hab ihr klar gemacht, dass sie für nix zuständig ist und einfach der Hund sein kann und solle. Ging ihr nach 3-4 Wochen schon echt ganz gut und sie war fast schon ein ganz normaler Hund. Und es wurde ständig besser. Nur gemeinsam fressen mit anderen hunden, da ist sie immer noch total gestresst. Aber damit kann ich ganz gut leben.
Oh Gott, wie krass
 
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Lisa
30. Okt. 18:54
Bei uns hat es vor fast genau einem Jahr angefangen. Da kam uns nämlich eine Bekannte entgegen. Sie ist in Tierschutz tätig und musste Lucy aus einer Familie holen, aber sie war zu wild für die Chihuahuas der Bekannten und so suchte sie händeringend nach jemanden, der sie wenigstens ein paar Tage aufnehmen konnte. Das waren dann wir und sie blieb auch nicht nur für ein paar Tage.🙈 Schnell erkannten wir, die 5Monate alte Hündin ist extrem unsicher, kennt kaum etwas (außer ihre Box, das geht sie auch heute noch gerne rein) andere Hunde, kannte sie ebenfalls nicht. Sie war aufgedreht, legte sich nur selten selbständig hin und konnte nicht still sitzen. Sie zerrte an der Leine, wurde bis Januar diesen Jahren nicht richtig Stubenrein und akzeptierte absolut keine Grenzen. Wir waren nach zwei Monaten fast am verzweifeln und überlegten, ob sie vielleicht so wo anders besser aufgehoben wäre. Aber wir wollten auch nicht aufgeben und fingen an Grenzen konsequent durchzusetzen, das in die Finger beißen beim Nein sagen zu ignorieren. Ruhe wurde groß geschrieben und sie einfach in ihre Box geschickt, wenn sie mitten in Raum stand und fast die Augen zu fielen. (Sie wollte sich aus irgendeinem Grund oft nicht von selbst hinlegen) Dann machten wir uns an die Probleme draußen. Ich versuchte ihr immer wieder neue Dinge zu zeigen, ihr Sicherheit zu geben,da half auch unser Ersthund sehr. Ich lief Monate lang hauptsächlich Abends einzeln, erst mit einem Hund, dann mit dem anderen. Um an der Leinenführigkeit und Aufmerksamkeit zu arbeiten. Alles hat sich mittlerweile extrem gebessert. Leinenführigkeit ist ab und an, auch wegen der Pubertät etwas anstrengend, aber hauptsächlich so zwischen 5 und 10Minuten, dann hat sie es wieder verstanden wie es geht. 🤷‍♀️ Hundebegegnungen sind das was im Moment noch an manchen Tagen so absolut nicht geht, aber es wird besser. Wenn sie sitzt und der Abstand passt, dann bleibt sie mittlerweile bei den meisten, trotz manchmal aufgestellten Haaren, ruhig. Heute sind wir sehr froh sie behalten zu haben, denn sie hat vor allem mir viel beigebracht und mich such dankbarer gemacht, dafür das Dino so viel einfacher war und ist.
 
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Meggy
30. Okt. 19:13
Hallo Tina, möchte mich zuerst vorstellen, Meggy, 67 Jahre alt, ich habe einen Mix , rüde Ben wird im Januar 3 Jahre alt, ich habe 1,75 Jahre, aus dem Tierschutz.. Als ich Ben bekam wusste ich nicht mit ihm umzugehen mein erstes Tier, ich habe viel geweint und gemeint, ich kann Ben nicht gerecht werden und mache alles falsch....Ben konnte nicht an der Leine gehen , er zog sehr stark war immer eine Fahne...er hat nicht gehört und gemacht was er wollte,auch mit dem Fressen gab es Schwierigkeiten ich konnte kaufen was ich wollte...oder selber kochen nichts wollte er....ich war eigentlich immer verzweifelt...meine Freundin hat mir immer wieder Mut zugesprochen... aber jetzt nach 1 Jahr so lange hat es gedauert sind wir ein festes Team und jetzt sind wir beide glücklich ❤ gib nicht auf, auch ihr beide werdet irgendwann ein festes Team sein 🙂
 
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Silke
30. Okt. 19:28
Danke euch für die schnellen Antworten und tollen Geschichten, ich habe schon wieder Pipi in den Augen... Aber dieses Mal vor Rührung 🥺🤗
Wir haben alle unser Päckchen zu tragen, aber du siehst ja,ALLES WIRD GUT, nur nicht verzweifeln...
 
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Silke
30. Okt. 19:44
Ich habe ebenfalls eine Hündin vom Tierschutz, wie Viele hier. Vor 1 Monat hatte ich hier ebenfalls einen Post, weil ich nicht mehr weiter wusste. Kurze Zeit nach der Adoption kam raus, das sie an beiden Hinterläufen operiert werden musste. Auge geschädigt, Ohren entzündet, Allergie Angst, Panik und Apathie bei der Hündin. Sie verließ fast 3 Monate ihr Körbchen nicht. 3 mal am Tag trug ich 23 Kilo nach draussen. Nach jedem Spaziergang war ich fix und fertig weil ein normales Spazierengehen gar nicht möglich war. Wenn wir überhaupt voran kamen. Ständig Tierarzt. Angst vor Menschen, vor anderen Hunden, vor jedem Geräusch. Davor das ihr die Welt gleich auf den Kopf fallen könnte. Und dann noch die Kommentare anderer Menschen die uns fragten warum wir uns keinen "normalen" Hund geholt hätten. Oh ja, wir waren am Verzweifeln. Kurz nachdem ich hier nach Rat fragte ging es plötzlich vorwärts. Sie kommt mit raus (nicht freudig aber es geht), sie hat angefangen mit uns zu spielen und einfach Vertrauen aufgebaut. Kommt auf die Couch, sucht Nähe. Ich werde hier nie einen Hund haben der freudig auf einer Hundewiese mit anderen Hunden spielt oder fremde Menschen super findet. Dafür hat sie wohl zu viel erlebt oder eben gar nichts erlebt. Wir wissen es nicht. Sie ist im Zwinger aufgewachsen. 3 Jahre lang. Aber sie macht enorme Fortschritte. Es hat nur lange gedauert bis sie aus ihrem Schneckenhaus gekrochen kam. Aber dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Ich will nur sagen. Es gibt keine Zeitvorgabe. Was andere sagen ist völlig egal. Versuche kleine Fortschritte zu sehen. Worum es auch immer geht. Am Ende wird es sich lohnen. Und dieses Vertrauen wird dann ein ganz Anderes sein. Weil du es dir wirklich erkämpft hast.
Meine süße kam aus Russland, kannte nichts, hat ihre kompletten 8 Monate ihres Lebens (so alt war sie, als ich sie übernommen habe weil der Vorbesitzer keine Lust und keine Geduld hatte) auf einem kleinen betoniertem Hinterhof hinter Mauern ohne Kontakt zur Außenwelt gelebt oder besser gesagt nur existiert. Als ich sie das erste Mal in den Garten getragen hatte gut 16 kg ,hat sie eine geschlagene Stunde wie festgefrohren im Gras gestanden. Weil sie es vermutlich nicht kannte. Ihr Vorbesitzer hat nach einer Woche das Handtuch geschmissen weil sie nicht raus wollte. Wir hatten Gott sei Dank Glück das sie Körperlich total gesund war. Psychisch dagegen eine Katastrophe.
 
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Anna
30. Okt. 20:13
Ich hatte als ich 17 war einen Pflegehund aus Portugal für ein paar Wochen bei mir... Ricky wurde damals auf ca. 8-9 Monate geschätzt und als "schüchtern" beschrieben, was in Portugal im Shelter auch gestimmt haben mag (Straße -> Tötungsstation -> Shelter), hier in Deutschland aber eine gewaltige Untertreibung war - hier mal, was ich auf die Schnelle noch zusammen bekomme: - hat versucht sich schreiend aus dem Sicherheitsgeschirr zu winden, wenn wir in weiter Ferne einen anderen Menschen gesehen haben - hat versucht sich unter Autos zu verstecken, wenn er draußen Angst hatte (was im Prinzip immer war) - hat sich nicht mal im Garten getraut sich zu lösen, auf den Spaziergängen war nicht mal daran zu denken - das erste Mal Pipi draußen war, als wir an Tag drei oder vier einem Hund begegnet sind und er vor Angst unter sich gemacht hat - Ist zusammengezuckt, wenn man ihn über den Rücken gestreichelt hat (wurde also definitiv auch geschlagen) - Ist in Panik verfallen, wenn man ins Halsband gegriffen hat - Hat seine Ressourcen vehement verteidigt Er war nicht lange bei mir, irgendwas zwischen 4 und 6 Wochen und mit solchen Problemen habe um ehrlich zu sein bei meinem ersten Pflegehund nicht gerechnet, ich musste also meine Pläne mit ihm ein wenig nach hinten hinausschieben und ihm erst einmal Zeit geben, anzukommen und sich alles in Ruhe anzuschauen... Dann haben wir uns nach und nach an all die gruseligen Dinge und Menschen herangetastet. Ich glaube, nachdem wir zusammen mehrere solcher Panikattacken durchgestanden haben und ich ihm so gut es ging Sicherheit geben konnte, hat er Vertrauen zu mir gefasst und sich in Folge dessen sehr stark an mir orientiert. Es ging nicht von heute auf morgen, aber doch innerhalb dieser wenigen Wochen, dass erst einzelne Menschen auf dem Spaziergang okay war, und dann auch mal eine stehende Menschengruppe von zehn Leuten aus 50 Meter Entfernung nervös beobachtet werden konnte... bis ich mich im überfüllten Berliner Bus bei meinen Mitfahrenden entschuldigen musste, weil mein tief und fest schlafender Hund einen fremden Turnschuh als Kopfkissen benutzt hat 😂😂❤ Im Wald hat er dann gerne mit anderen Hunden gespielt, aber immer darauf geachtet, mich bloß nicht aus den Augen zu verlieren... bei gruseligen Dingen wurde geschaut, ob ich die auch gruselig finde und wenn nicht für harmlos erklärt und nachdem wir bei einer geklauten Rinderhaut mal durchdiskutiert haben, dass er nicht nach mir zu schnappen hat, konnte ich ihn auch von Kausachen bzw. Futternapf wegschicken (und danach natürlich entsprechend loben 😇) Ach so, und stubenrein ist er dann auch irgendwann geworden, auch wenn er sich damit doch etwas Ueit gelassen hat 🙈 Ihn abzugeben war hart, aber er hat jetzt ein ganz tolles Zuhause mit eigenem Fernsehsessel und ungezuckertem Popcorn am Wochenende 😝🤭
 
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Katha
30. Okt. 21:36
Ich feiere einfach immer die kleinsten Fortschritte, egal, ob es noch so banal ist wie ein Kommando beim ersten Mal ausführen oder einem Hund aus 10m Entfernung nicht anzuknurren, so gibt es immer wieder schöne Momente, und wenn dann was „größeres“ klappt, feiere ich eine innerliche Party
 
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R
30. Okt. 21:55
Hab durch meine Maus gelernt, dass wir Menschen mit Zeitplänen und Vorstellungen eben immer mit der Realität konfrontiert leben, die wauz eben immer erst so übersetzt, wie er es in dem Moment kann. Und manchmal macht es einen mürbe, weil alles schon reibungslos lief und niemand ahnen würde, was für Konzentration dennoch ab und an von Nöten ist, um das "im Rahmen bleiben" zu halten. Von außen kann einem die Lockerheit auch manchmal Schmerzen. Das war für mich oft nicht einfach- erst von den Fortschritten gesprochen, dann lief der Tag in die Pleite und dann noch zu hören, dass ja voll verlass sein müsste, dass alles ganz einfach läuft. Nee... Ist keine geschmierte Maschine ist n Teampartner, der in meinem Fall die Welt erst neu entdeckt hat und alles aber keine echte Aufmerksamkeit oder Konzentration aufbringen konnte. Wo jeder neu gelernte Schritt an einer anderen Ecke was verzogen hat und dieses Pendeln von funktioniert , Funktioniert eher halbwegs und funktioniert nicht mehr - ist immernoch überraschend. Das wird aber mit Zufriedenheit, Nähe und der inneren Gewissheit, dass du für deinen Hund die Welt bist- auch wenn er das zur Zeit noch nicht anders übersetzen vermag- immer wieder aufgewogen und das stetig mehr. Bei zwanzig Baustellen muss eben immer erst eine nach der anderen fertig werden und etwas bleibt unterwegs liegen. Ist ja kein zehn Mann Betrieb so eine Hundeausbildung 😉
 
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Silke
30. Okt. 22:26
Ich hatte als ich 17 war einen Pflegehund aus Portugal für ein paar Wochen bei mir... Ricky wurde damals auf ca. 8-9 Monate geschätzt und als "schüchtern" beschrieben, was in Portugal im Shelter auch gestimmt haben mag (Straße -> Tötungsstation -> Shelter), hier in Deutschland aber eine gewaltige Untertreibung war - hier mal, was ich auf die Schnelle noch zusammen bekomme: - hat versucht sich schreiend aus dem Sicherheitsgeschirr zu winden, wenn wir in weiter Ferne einen anderen Menschen gesehen haben - hat versucht sich unter Autos zu verstecken, wenn er draußen Angst hatte (was im Prinzip immer war) - hat sich nicht mal im Garten getraut sich zu lösen, auf den Spaziergängen war nicht mal daran zu denken - das erste Mal Pipi draußen war, als wir an Tag drei oder vier einem Hund begegnet sind und er vor Angst unter sich gemacht hat - Ist zusammengezuckt, wenn man ihn über den Rücken gestreichelt hat (wurde also definitiv auch geschlagen) - Ist in Panik verfallen, wenn man ins Halsband gegriffen hat - Hat seine Ressourcen vehement verteidigt Er war nicht lange bei mir, irgendwas zwischen 4 und 6 Wochen und mit solchen Problemen habe um ehrlich zu sein bei meinem ersten Pflegehund nicht gerechnet, ich musste also meine Pläne mit ihm ein wenig nach hinten hinausschieben und ihm erst einmal Zeit geben, anzukommen und sich alles in Ruhe anzuschauen... Dann haben wir uns nach und nach an all die gruseligen Dinge und Menschen herangetastet. Ich glaube, nachdem wir zusammen mehrere solcher Panikattacken durchgestanden haben und ich ihm so gut es ging Sicherheit geben konnte, hat er Vertrauen zu mir gefasst und sich in Folge dessen sehr stark an mir orientiert. Es ging nicht von heute auf morgen, aber doch innerhalb dieser wenigen Wochen, dass erst einzelne Menschen auf dem Spaziergang okay war, und dann auch mal eine stehende Menschengruppe von zehn Leuten aus 50 Meter Entfernung nervös beobachtet werden konnte... bis ich mich im überfüllten Berliner Bus bei meinen Mitfahrenden entschuldigen musste, weil mein tief und fest schlafender Hund einen fremden Turnschuh als Kopfkissen benutzt hat 😂😂❤ Im Wald hat er dann gerne mit anderen Hunden gespielt, aber immer darauf geachtet, mich bloß nicht aus den Augen zu verlieren... bei gruseligen Dingen wurde geschaut, ob ich die auch gruselig finde und wenn nicht für harmlos erklärt und nachdem wir bei einer geklauten Rinderhaut mal durchdiskutiert haben, dass er nicht nach mir zu schnappen hat, konnte ich ihn auch von Kausachen bzw. Futternapf wegschicken (und danach natürlich entsprechend loben 😇) Ach so, und stubenrein ist er dann auch irgendwann geworden, auch wenn er sich damit doch etwas Ueit gelassen hat 🙈 Ihn abzugeben war hart, aber er hat jetzt ein ganz tolles Zuhause mit eigenem Fernsehsessel und ungezuckertem Popcorn am Wochenende 😝🤭
Oh man, wie vertraut sich das liest... Nur mit dem Unterschied, das ich mich niemals von meinem Engel 😇 trennen könnte. Wir bleiben zusammen, komme was wolle. Für dich tut es mir sehr leid das du dich trennen musstest. Aber großen Respekt...
 

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