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Katrin
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Anzahl der Antworten 1024
zuletzt 6. Nov.

Vermehrung - Kasse statt klasse

Es scheint kein Ende zu nehmen. Täglich stoße ich im Internet auf neue Anzeigen von süßen kleinen Mischlingswelpen. Vom Ups Wurf bin hin zur geplanten Trächtigkeit weil man mal Welpen bekommen möchte. Ja es gibt Fälle wo der Halter unverschuldet in die Situation kommt und sich herausstellt das der neueste Familienzuwachs bald Mutter wird. Diese sind jedoch eher selten und sind hier auch nicht gemeint. Genauso wenig wie verantwortungsvolle Züchter natürlich. Gemeint sind alle die meinen mal eben Welpen produzieren zu müssen. Mit Hunden die weder zuchttauglich sind, noch zueinander passen. Wo weder das Können noch das Wissen über Genetik, Verpaarung, Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht vorhanden sind. Denn bei solchen Vermehrern steht weder der Hund, noch die Rasse und auch nicht die Welpen an erster Stelle sondern das liebe Geld. Inzwischen wird sogar für einen Mischling ordentlich was verlangt. Zu Coronazeiten ließen die sich schließlich sehr gut verkaufen. Diese Zeiten sind nun allerdings vorbei. Außerdem wird alles teurer, auch die Tierärzte und das Hundefutter. Da überlegt man doch nochmal genauer ob es man sich so eine gesundheitliche Wundertüte ins Haus holt. Denn genau das sind diese Welpen. Defizite durch mangelnde Sozialisation, nicht wesensfest durch Vererbung, krank durch falsche Verpaarung/ Erbkrankheiten sind nur einige der Risiken. Denn je nach Rasse steht diesen Welpen sogar ein recht qualvolles und für den Halter sehr teures Leben bevor. Jeder kennt die Geschichten vom illegalen Welpenhandel und den Muttertieren die als Gebärmaschinen mißbraucht werden. Aber Vermehrung findet auch im kleinen Stil statt, vielleicht sogar in der Nachbarswohnung von XY. Vermehrung zu Profitzwecken ist leider keine Seltenheit mehr. Meine Fragen an euch sind: Wie steht ihr zu dem Thema? Dürfen Vermehrer Platz auf I-net Plattformen haben? Wie reagiert ihr auf solche Anzeigen? Sollte man mehr über die Risiken Aufklären? Habt ihr vielleicht sogar eigene Erfahrungen mit Vermehrern gemacht? Welche Probleme gibt es aus Züchtersicht? Ich freue mich auf einen friedlichen Austausch. Eure Katrin J.
 

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Dogorama-Mitglied
19. Okt. 10:03
Ich züchte Westerwälder Kuhhunde um die Rasse (mit unter 100 Individuen) zu erhalten. Aktuell bin ich der einzige der seine Hunde testet, untersucht, seine Welpen mit Sozialisationsplan abgibt, etc. Teilweise werden die Welpen nichtmal tierärztlich betreut. Gar nicht. Aktuell gibt es bei EbayKleinanzeigen MASSENWEISE altdeutsche Hütehunde, die fast alle entweder schlecht gezüchtet, schlecht gehalten oder ganz offensichtlich nicht einmal reinrassig sind. Aktuell habe ich noch einige Welpen nicht vermitteln können. Macht mich absolut wütend, dass ich wegen solcher unprofessionellen Idioten gar nicht planen kann ob ich noch einen zweiten Wurf aufziehen kann. Meine Ressourcen sind ausgeschöpft. Das schadet jetzt ernsthaft einer Rasse, weil 8 neue Hunde natürlich bei dieser geringen Population einen großen Unterschied machen.
Ja, das verstehe ich. Geht jedem der ordentlich Spitze züchtet genauso. Da ist das Thema besonders bei den Großen
 
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Stephanie
19. Okt. 10:04
Zum Thema ups-wurf kann ich mich an eine Geschichte erinnern. Meine Schwiegereltern haben einen,mittlerweile 15 jährigen mischlingsrüden. Der ist quasi einmal die Woche abgehauen. Einmal hat er es geschafft einer Beagelhündin am anderen Dorfende den Hof zu machen. Weiß zwar keiner wie er auf das umzäunten Grundstück kam, jedenfalls hat der Schuss wohl gesessen. Die Besitzer der Hündin wollten aber keine Welpen. Die haben sich dann zur Abtreibung entschieden und meine Schweigereltern mussten zahlen. Das haben die auch nur widerwillig gemacht, weil die ja keine Schuld bei sich gesehen haben und zur Not auch einen Welpen genommen hätten.
 
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Lunon
19. Okt. 10:05
Troz oder gerade aufgrund meiner liberaleren Meinung, sind diese Bsp ein definitives "no-go". Ein Bsp der "anderen" Art: Wir kennen eine Bauernfamilie welche Kühe in Muttertier/Freilanhaltung und eine Sommeralp mit Schafen betreiben. Sie haben natürlich Hunde, als Hof- und Arbeits- und Hütehunde - nicht um Klischees aufrecht zu erhalten🤭🤣 Sie sind um ihren eigenen Nachwuchs bemüht, und setzen den Fokus primär auf Charakter und Arbeitstauglichkeit, Tüdeldü und Prestige sind da Zweitrangig. Die Hunde erfahren eine grossartige Haltung und es mangelt weder an Interaktion mit Menschen, Tieren und ihresgleichen, halt nicht in der sterilen Eigentumswohnung und modischem Accessoires. Sie halten sich wie "echte Züchter" an gesundheitliche Aspekte, geeignete Auswahl an Elterntiere, die Welpen (und natürlich die Hunde) werden medizinische umsorgt, gecheckt, geimpft, gechipt und mit allen Impfpapieren abgegeben. Und ja, sie sagen auch schlicht und ergreiffend NEIN, wenn der Interessierte nicht geeignet ist. Kein Verkauf über Telefon etc - sich vorstellen ist die Devise. Die eigenen Tiere nehmen sie auch zurück, oder dürfen da in die Ferien. Da könnten sich auch viele Züchter eine Scheibe von abschneiden. Ergo: gemäss vielen hier, Vermehrer da nicht offizielle Züchter und keine Rassezucht, für mich ein vorbildlicher Umgang mit Hunden und ein riesen Fachwissen...👍😁
Welche Rasse denn? ^^
 
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Katrin
19. Okt. 10:08
Zum Thema ups-wurf kann ich mich an eine Geschichte erinnern. Meine Schwiegereltern haben einen,mittlerweile 15 jährigen mischlingsrüden. Der ist quasi einmal die Woche abgehauen. Einmal hat er es geschafft einer Beagelhündin am anderen Dorfende den Hof zu machen. Weiß zwar keiner wie er auf das umzäunten Grundstück kam, jedenfalls hat der Schuss wohl gesessen. Die Besitzer der Hündin wollten aber keine Welpen. Die haben sich dann zur Abtreibung entschieden und meine Schweigereltern mussten zahlen. Das haben die auch nur widerwillig gemacht, weil die ja keine Schuld bei sich gesehen haben und zur Not auch einen Welpen genommen hätten.
Suki ist gerade in der Standhitze und wird hier zur Zeit sogar im Garten bewacht. Wir sind umringt von willingen Rüden. Das schlimme, deren Halter hätten nichtmal was dagegen. Ich weiß inzwischen schon nicht mehr wie oft ich schon gefragt wurde ob der Rüde mal drauf dürfte. Finde das super verantwortungslos.
 
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Stephanie
19. Okt. 10:09
Ich züchte Westerwälder Kuhhunde um die Rasse (mit unter 100 Individuen) zu erhalten. Aktuell bin ich der einzige der seine Hunde testet, untersucht, seine Welpen mit Sozialisationsplan abgibt, etc. Teilweise werden die Welpen nichtmal tierärztlich betreut. Gar nicht. Aktuell gibt es bei EbayKleinanzeigen MASSENWEISE altdeutsche Hütehunde, die fast alle entweder schlecht gezüchtet, schlecht gehalten oder ganz offensichtlich nicht einmal reinrassig sind. Aktuell habe ich noch einige Welpen nicht vermitteln können. Macht mich absolut wütend, dass ich wegen solcher unprofessionellen Idioten gar nicht planen kann ob ich noch einen zweiten Wurf aufziehen kann. Meine Ressourcen sind ausgeschöpft. Das schadet jetzt ernsthaft einer Rasse, weil 8 neue Hunde natürlich bei dieser geringen Population einen großen Unterschied machen.
Für die altdeutschen Rassen haben wir uns auch interessiert. Aber als ersthund wäre das sicher nicht gut gelaufen. Ich finde es aber schade wenn solche rassen aussterben.
 
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Stephanie
19. Okt. 10:12
Suki ist gerade in der Standhitze und wird hier zur Zeit sogar im Garten bewacht. Wir sind umringt von willingen Rüden. Das schlimme, deren Halter hätten nichtmal was dagegen. Ich weiß inzwischen schon nicht mehr wie oft ich schon gefragt wurde ob der Rüde mal drauf dürfte. Finde das super verantwortungslos.
Finde ich auch. Und dann auch noch so dreist sein und sagen das die doch selber schuld sind, wenn die sich ne Hündin statt einen Rüden holen. Da war ich auf 180 und hab meine Schwiegereltern gesagt, das die abtreibungskosten noch viel zu wenig waren und die ruhig hätten mehr zahlen müssen.
 
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Celine
19. Okt. 10:12
Für die altdeutschen Rassen haben wir uns auch interessiert. Aber als ersthund wäre das sicher nicht gut gelaufen. Ich finde es aber schade wenn solche rassen aussterben.
Schade wäre es aber bei einigen Rassen muss man auch abwägen, ob man diese in unserer heutigen Gesellschaft noch benötigt. Es werden ja jetzt schon viele Rassen zweckentfremdet und machen den Großteil bei vielen Tierheimen aus.
 
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Franziska
19. Okt. 10:13
Sehe ich bei Hunden leider etwas anders. Gerade bei unsicheren Hunden kann eine Kastra echt nach hinten losgehen… ein Kompromiss wäre Sterilisation. Also unfruchtbar machen, ohne dem Hund die Hormone zu nehmen. Leider machen das aktuell nur wenige Tierärzte.
Ist das so? Nimmt man mit einer Sterilisation wirklich nur die Fruchtbarkeit und greift nicht in den Hormonhaushalt ein? Tatsächlich habe ich versucht, mich über dieses Thema zu informieren, weil ich einer Sterilisation, eventuell sogar Kastration unseres Rüden durchaus offen gegenüber stehe. Er ist ein Tierschutzhund und hat immernoch viel Angst. Und wurde von einer Kastration daher dringend abgeraten, da dies seine Angst durch das fehlende Testosteron noch verstärken könnte. Zum Thema Sterilisation findet man leider fast keine Infos....
 
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Sabine, Mia, Akita
19. Okt. 10:17
Solange Menschen bei den vermehrern kaufen und auf anzeigen reagieren wird sich da nichts verändern. Ist leider schade 🐕🐕
 
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Franziska
19. Okt. 10:17
Ich kenne das aus dem nahem Freundeskreis. Einmal bei einer Katze, das andere Mal bei einer Hündin: Welpen bekommen, damit die Kinder das mal miterleben. ☹️. Jedes Argument dagegen wurde weggewischt und ich war am Ende die Dumme, weil ich was dagegen gesagt hatte. So traurig. Grundsätzlich sehe ich nicht das Problem bei eBay und Co., sondern in der Verantwortungslosigkeit und Dummheit (sorry) der Leute und dagegen helfen keine Verbote.
 

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