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Home / Forum / Welpen & Junghunde / Vermehrung - Kasse statt klasse

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Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1025
zuletzt 13. Mai

Vermehrung - Kasse statt klasse

Es scheint kein Ende zu nehmen. Täglich stoße ich im Internet auf neue Anzeigen von süßen kleinen Mischlingswelpen. Vom Ups Wurf bin hin zur geplanten Trächtigkeit weil man mal Welpen bekommen möchte. Ja es gibt Fälle wo der Halter unverschuldet in die Situation kommt und sich herausstellt das der neueste Familienzuwachs bald Mutter wird. Diese sind jedoch eher selten und sind hier auch nicht gemeint. Genauso wenig wie verantwortungsvolle Züchter natürlich. Gemeint sind alle die meinen mal eben Welpen produzieren zu müssen. Mit Hunden die weder zuchttauglich sind, noch zueinander passen. Wo weder das Können noch das Wissen über Genetik, Verpaarung, Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht vorhanden sind. Denn bei solchen Vermehrern steht weder der Hund, noch die Rasse und auch nicht die Welpen an erster Stelle sondern das liebe Geld. Inzwischen wird sogar für einen Mischling ordentlich was verlangt. Zu Coronazeiten ließen die sich schließlich sehr gut verkaufen. Diese Zeiten sind nun allerdings vorbei. Außerdem wird alles teurer, auch die Tierärzte und das Hundefutter. Da überlegt man doch nochmal genauer ob es man sich so eine gesundheitliche Wundertüte ins Haus holt. Denn genau das sind diese Welpen. Defizite durch mangelnde Sozialisation, nicht wesensfest durch Vererbung, krank durch falsche Verpaarung/ Erbkrankheiten sind nur einige der Risiken. Denn je nach Rasse steht diesen Welpen sogar ein recht qualvolles und für den Halter sehr teures Leben bevor. Jeder kennt die Geschichten vom illegalen Welpenhandel und den Muttertieren die als Gebärmaschinen mißbraucht werden. Aber Vermehrung findet auch im kleinen Stil statt, vielleicht sogar in der Nachbarswohnung von XY. Vermehrung zu Profitzwecken ist leider keine Seltenheit mehr. Meine Fragen an euch sind: Wie steht ihr zu dem Thema? Dürfen Vermehrer Platz auf I-net Plattformen haben? Wie reagiert ihr auf solche Anzeigen? Sollte man mehr über die Risiken Aufklären? Habt ihr vielleicht sogar eigene Erfahrungen mit Vermehrern gemacht? Welche Probleme gibt es aus Züchtersicht? Ich freue mich auf einen friedlichen Austausch. Eure Katrin J.
 

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Michi
14. Apr. 11:39
Grundsätzlich ist ja an einem online Inserat nichts schlechtes. Ich habe meine ganzen Würfe so inseriert, von 9 er Wurf wurden z.b. 7 über den Verband und 2 über Inserat vermittelt.
Das finde ich auch. Gerade in der heutigen Zeit erreicht man dort viele Leute. Müsli s Züchter habe ich auch übers Internet gefunden. Dort wurde aber der Zuchtverband angezeigt, sonst hätte ich nicht angerufen. Internetportale sind nichts schlimmes, auch meine Pferde habe ich darüber verkauft. Das eigentliche Verkaufsgespräch beginnt ja danach, da zeigt sich dann, ob beide Seiten seriös sind. Bei der Käuferseite gibt es mindestens ebensoviele Schwarze Schafe, das wird leider oft vergessen...
 
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Tirza
14. Apr. 12:10
Das finde ich auch. Gerade in der heutigen Zeit erreicht man dort viele Leute. Müsli s Züchter habe ich auch übers Internet gefunden. Dort wurde aber der Zuchtverband angezeigt, sonst hätte ich nicht angerufen. Internetportale sind nichts schlimmes, auch meine Pferde habe ich darüber verkauft. Das eigentliche Verkaufsgespräch beginnt ja danach, da zeigt sich dann, ob beide Seiten seriös sind. Bei der Käuferseite gibt es mindestens ebensoviele Schwarze Schafe, das wird leider oft vergessen...
Auf jeden Fall gibt es da auch schwarze Schafe! In Milkas Wurf wurde nach einer Woche ein Rüde zurückgegeben, weil er in die Füße gebissen hat und sie das nicht konnte und genervt war. Diese Frau hat 1 Jahr auf ihren Welpen gewartet und hat den Züchtern erzählt wie toll das ist weil sie die Unterstützung ihrer Familie hat (die Frau war um die 50 und hat mit ihren Kindern und ihrem Mann in einem haus gewohnt). Natürlich gibt es Fälle in denen der Hund dann doch abgegeben werden muss (ein seriöser Züchter nimmt die dann zurück) aber sich so toll zu präsentieren und nach einer Woche nicht zu reflektieren dass das quasi der welpenblues ist? Oder bekannte von uns haben einen Hund vom selben Verein aus der Nothilfe übernommen. Die Leute haben erzählt wie viel Ahnung sie von Hunden haben und wie toll sie wohnen usw. Am Ende haben sie nach 1 Monat einen total verstörten welpen zurückgegeben, weil ihre „Erziehungsmethode“ nicht funktioniert hat: den Welpen wenn er beisst in den dunklen Keller sperren. Auch als Züchter muss man da genau hingucken
 
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Dogorama-Mitglied
14. Apr. 12:31
Auf jeden Fall gibt es da auch schwarze Schafe! In Milkas Wurf wurde nach einer Woche ein Rüde zurückgegeben, weil er in die Füße gebissen hat und sie das nicht konnte und genervt war. Diese Frau hat 1 Jahr auf ihren Welpen gewartet und hat den Züchtern erzählt wie toll das ist weil sie die Unterstützung ihrer Familie hat (die Frau war um die 50 und hat mit ihren Kindern und ihrem Mann in einem haus gewohnt). Natürlich gibt es Fälle in denen der Hund dann doch abgegeben werden muss (ein seriöser Züchter nimmt die dann zurück) aber sich so toll zu präsentieren und nach einer Woche nicht zu reflektieren dass das quasi der welpenblues ist? Oder bekannte von uns haben einen Hund vom selben Verein aus der Nothilfe übernommen. Die Leute haben erzählt wie viel Ahnung sie von Hunden haben und wie toll sie wohnen usw. Am Ende haben sie nach 1 Monat einen total verstörten welpen zurückgegeben, weil ihre „Erziehungsmethode“ nicht funktioniert hat: den Welpen wenn er beisst in den dunklen Keller sperren. Auch als Züchter muss man da genau hingucken
Dazu habe ich mein Rudel. Die reflektieren sehr genau welche Menschen vor mir sind. Und dann hab ich als Züchter die Möglichkeit die Interessenten zum Spaziergang mit zu nehmen. 4 krass unterschiedliche Hunde...vom Brummbär bis zur Nervensäge. Sehr interessant die Menschen dann zu beobachten und schnell zeigt sich wer ein gutes Bauchgefühl hat und wer korrekt mit einem Tier umgehen kann. Ich gebe Hunde gerne in Familien. Auch interessant, wird gebrüllt und Arme hochgerissen und wie reagieren die Eltern auf ihr Kind? Mit etwas Menschenkenntnis passt das meistens.
 
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Rolf
14. Apr. 14:50
Tut mir leid, die Diskussion halte ich für weltfremd. Wir selbst sind die „Missbraucher“ wenn wir für das Statussymbol attraktive Preise zahlen. Dann sollen Gesetz das Gewissen reinwaschen. Genau das wurde unser aller Lebensmotto. Ob „mein Haus, mein Auto…“ solange das gilt sollten wir den missbrauch nicht ächten. Nachhaltiger wäre es, Selbstverantwortung zu übernehmen und notfalls verzichten. Wir lassen doch zu, dass Welpen unser Hirn abschalten, anstatt den folgenden 95% Realität die Aufmerksamkeit zu schenken. Ich wurde beim Schreiben sehr nachdenklich, vielleicht auch für euch eine Alternative zu shitstorm oder „gefällt-mir-Pfote“
 
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Dogorama-Mitglied
14. Apr. 15:17
Es gab mal ein Forum wo es um das Kontra und Pro von VHD unterstützen Züchtern ging und es auch dort nicht immer nur das gelbe vom Ei ist. Sucht man eine bestimmte Rasse kann man bestimmt einen Züchter finden. Ich habe mir einige Seiten angeschaut viele sind nicht aktuell und vom Aussehen her so gestaltet das ich da ganz schnell von Abstand genommen habe. Wirklich so wenige haben eine gute Internetseite die informativ ist. Es ist zum Teil gruselig was man da findet und der Retro Mops ist keine Rasse da ist es nochmal schwerer auch hier gibt es Vereine. Die Internetseiten von fast allen sind da sind veraltet. Ich glaube es gibt Hunderassen da kann man echt leicht gute Züchter und gesunde Hunde über die VHD Seite finden. Doch das ist nicht immer so einfach und schnell auch sind die ersten Treffer oft die die jeder anschreibt. Ich finde eine gute Anzeige mit Text und Auskunft auf einem Portal besser als eine schlechte Internetseite die nicht gepflegt wird. Berthas „Züchter“ war nicht in einem Verein eingetragen jedoch hat alle anderen Kriterien erfüllt dafür mussten wir auch 4 Stunden fahren
 
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Dogorama-Mitglied
14. Apr. 15:26
Tut mir leid, die Diskussion halte ich für weltfremd. Wir selbst sind die „Missbraucher“ wenn wir für das Statussymbol attraktive Preise zahlen. Dann sollen Gesetz das Gewissen reinwaschen. Genau das wurde unser aller Lebensmotto. Ob „mein Haus, mein Auto…“ solange das gilt sollten wir den missbrauch nicht ächten. Nachhaltiger wäre es, Selbstverantwortung zu übernehmen und notfalls verzichten. Wir lassen doch zu, dass Welpen unser Hirn abschalten, anstatt den folgenden 95% Realität die Aufmerksamkeit zu schenken. Ich wurde beim Schreiben sehr nachdenklich, vielleicht auch für euch eine Alternative zu shitstorm oder „gefällt-mir-Pfote“
Ich würde zwar sagen schöner Gedanke jedoch utopisch. Du erwartest das sich die Gesellschaft von ganz alleine verändert nur weil es nachhaltiger wäre. Dieser Miss- Gebrauch von Tieren kann sich so einfach nicht verändern. Entweder politisch durch Gesetze. Durch „Ächtung“von anderen und ein aufzeigen vom falschen Handeln. (gesellschaftliche Sanktionen) Oder ganz langsam dadurch das die Generationen mit anderen Vorstellungen geboren werden und sich das langsam verändert. Warum sollte sich sonst etwas verändern was für uns eigentlich keine Nachteile hat.
 
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Susi
14. Apr. 15:27
Ich finde diese Entwicklung furchtbar. Leider werden Tiere öfters als Produkte gesehen🥺 Eine Freundin hatte damals einen Welpen aufgenommen der in einem LKW von der Polizei beschlagnahmt wurde. Sie ist leider nicht alt geworden und die kurze Lebenszeit war von Tierarztbesuchen und ständigen Tabletten nehmen eine Qual für beide 😭 Ich verstehe auch das man diesen kleinen hilflosen Wesen helfen möchte. Und genau das ist der Teufelskreis!
 
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Sophia
14. Apr. 15:37
Ich saß letztens am Ostertisch mit der Schwiegerfamilie und deren Verwandten aus Osteuropa. Junges Paar, hatten auch einen Hund und natürlich sofort drüber gesprochen. Habs aber gleich bereut denn deren junger Cockerspaniel ist bis zu 9h allein zuhaus und soll dann auch einmal Welpen bekommen, bevor sie kastriert wird "das ist besser für sie und bringt auch noch Geld". Wenigstens wollten sie warten bis sie in eine Wohnung mit Garten umgezogen sind 🙈 Ich hab dann versucht diplomatisch anzubringen, dass Welpen auch ganz schön teuer sind und ich viele kenne (hust euch hust) die erzählen da keinen Gewinn oder sogar Verlust gemacht zu haben. Aber das "macht dort jeder so". Dass junge Leute noch solche Einstellungen heute haben war mir nicht verständlich. Die Hündin tut mir Leid...
 
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Tirza
14. Apr. 15:44
Ich saß letztens am Ostertisch mit der Schwiegerfamilie und deren Verwandten aus Osteuropa. Junges Paar, hatten auch einen Hund und natürlich sofort drüber gesprochen. Habs aber gleich bereut denn deren junger Cockerspaniel ist bis zu 9h allein zuhaus und soll dann auch einmal Welpen bekommen, bevor sie kastriert wird "das ist besser für sie und bringt auch noch Geld". Wenigstens wollten sie warten bis sie in eine Wohnung mit Garten umgezogen sind 🙈 Ich hab dann versucht diplomatisch anzubringen, dass Welpen auch ganz schön teuer sind und ich viele kenne (hust euch hust) die erzählen da keinen Gewinn oder sogar Verlust gemacht zu haben. Aber das "macht dort jeder so". Dass junge Leute noch solche Einstellungen heute haben war mir nicht verständlich. Die Hündin tut mir Leid...
Finde ich so schrecklich wenn ich mit solchen Leuten rede. Bei solchen Leuten reichen ja auch keine Argumente und es macht mich einfach nur wütend. Und am Ende kann man nichts wirklich dagegen machen 🥴
 
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Rolf
14. Apr. 15:46
Ich würde zwar sagen schöner Gedanke jedoch utopisch. Du erwartest das sich die Gesellschaft von ganz alleine verändert nur weil es nachhaltiger wäre. Dieser Miss- Gebrauch von Tieren kann sich so einfach nicht verändern. Entweder politisch durch Gesetze. Durch „Ächtung“von anderen und ein aufzeigen vom falschen Handeln. (gesellschaftliche Sanktionen) Oder ganz langsam dadurch das die Generationen mit anderen Vorstellungen geboren werden und sich das langsam verändert. Warum sollte sich sonst etwas verändern was für uns eigentlich keine Nachteile hat.
Danke für die Antwort, da bin ich total bei dir. Klar ist das reine Utopie. Nur wie du schon sagst, Generationen können lernen. Wenn Vater Staat unsere Werte nachhaltig schützen soll, müssen wir die zunächst selber und auch jenseits der Haustür leben.
 

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