Ich kenne nicht die Beitragsshöhe und die Leistungen deines Tarifes. Wenn ich mir das Alter deines Hundes anschaue und mal ganz pauschal monatlich 50-100€ für eventuelle medizinische Notfälle zurück lege, habe ich mit steigendem Alter, in der medizinisch teuren Phase des Hundes, eine nette Rücklage gebildet.
Beim angegebenen Alter von 7 Jahren wären zwischen 4200-8400€ angesammelt worden.
Kapital, welches Dir ohne jegliche Bürokratie sofort zur Verfügung steht und das an keine Bedingung geknüpft ist.
Versicherung sind Geschäftsmodelle, deren Abschluss auf dem vermeintlichen Gefühl der Absicherung basieren. Die Tinte auf dem Papier ist noch nicht mal getrocknet, da wird man schon fallen gelassen.
Dein Erlebnis ist kein Einzelfall und es ist absolut unverschämt, so mit seinen Kunden umzugehen.
Das Problem ist, dass es eben ein Geschäftsmodell ist, welches einer Lotterie gleicht.
Die Versicherungsgesellschaft muss sämtliche eigene Kosten tragen (Angestellte, Gebäude, Fahrzeuge, etc.) und möchte einen Gewinn mit seinem Produkt erzielen. Somit zahlen die Versicherungsnehmer erstmal alle Kosten und den Gewinn Versicherung. Wenn dann noch etwas übrig ist, werden auch mal Gelder ausgeschüttet.
Dazu werden die Erfahrungswerte und Statistiken ausgewertet.
Die üblichen Kleinigkeiten und regulären Vorfällen, werden mit einkalkuliert.
Alles was auch nur ansatzweise abzulehnen ist, wird abgelehnt oder entsprechend deutlich unter den tatsächlichen entstandenen Kosten ausgezahlt.
Gerne noch mit einer Formulierung wie " entsprechend unserer AGB steht Ihnen Summe X zu und wird Ihnen ausgezahlt."
Man wird also darauf hingewiesen, dass man sich auf einen Vertrag geeinigt hat und die Bedingungen im Vorfeld klar definiert hat.
Der Kunde wird also erstmal mit einem Trostpflaster versehen und dann im Regen stehen gelassen.
Bei jeglichen selbst gebildeten Rücklagen, fällt dieser ganze Blödsinn weg.
Natürlich kann mal was passieren und Kosten können entstehen.
Alle mir bekannten Hundehalter, die schon Jahrzehnte Hunde halten, verzichten auf jegliche Versicherungen.
"Leg monatlich mal Geld zur Seite. Davon kannst Du später deinen alten Hund behandeln lassen und Dir einen neuen Welpen kaufen, wenn Dein Hund mal gestorben ist. "
Mit dem Grundsatz fährt man über die Lebensdauer des Hundes betrachtet deutlich besser und hat in der Regel noch Geld übrig.
Natürlich dauert es erstmal ein paar Monate, bis eine Summe gebildet wurde und man hat zu Beginn ein erhöhtes Risiko.
Es wird immer wieder jemanden geben, der besonders schlimme Diagnosen und Umstände erlebt und erhöhte Kosten durch seinen Hund hat.
Das ist das allgemeine Risiko des Lebens.
Dagegen kann man sich nicht schützen.
Wenn das einem zu riskant ist, dann sollte man sich keinen Hund zulegen.
Vielleicht auch kein Auto und auf keinen Fall Fahrrad fahren.
Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft bei den Rechtsstreitigkeiten.
Hoffentlich werden die Kosten letztendlich irgendwann übernommen und Du bekommst zumindest deine gezahlten Beiträge wieder raus.