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zuletzt 25. Feb.

Hunde und Begegnungen mit Fahrradfahrern: A desaster waiting to happen...

Meine Hündin wurde heute von einem Fahrradfahrer angefahren als sie versuchte zu mir laufen. Auf einem kombinierten Fuß- und Radweg. Mir sah es nach Absicht aus weil er sich ärgerte dass wir auf vermeintlich „seinem“ Radweg herumlungerten und uns unterhielten. Er kam von hinten angefahren und hat seine Ankunft nicht durch Klingeln angekündigt. Ironie, ich rief meine Hündin zu mir um dem Fahrradfahrer Platz zum Vorbeifahren zu machen…dabei fuhr er ihr dann einfach in die Rippen. Ich habe mich aus gegebenen Anlass mal mit der Rechtslage beschäftigt. Ich habe in einem Urteil (OLG Hamburg, Urteil vom 08.11.2019 - 1 U 155/18) folgende interessante Passage gefunden: „Nach dem unwidersprochenen Vortrag des Beklagten (S. 2 des Schriftsatzes des Beklagten vom 8. Mai 2018, Bl. 109 d.A.) ereignete sich der Unfall auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg, der durch das Zeichen 240 gemäß Anlage 2 zur StVO gekennzeichnet war. Auf einem solchen gemeinsamen Geh- und Radweg haben Radfahrer keinen Vorrang, Fußgänger müssen sie aber vorbeifahren lassen. Dabei müssen Radfahrer jede Gefährdung vermeiden. Fußgänger dürfen den gemeinsamen Geh- und Radweg auf der ganzen Breite benutzen und dort auch stehenbleiben. Sie brauchen, da dort Radfahrer keinen Vorrang haben, nicht fortwährend nach Radfahrern, die etwa von hinten herankommen könnten, Umschau zu halten. Sie dürfen darauf vertrauen, dass Radfahrer rechtzeitig durch Glockenzeichen auf sich aufmerksam machen, um dann aber eine Passage freizugeben. Radfahrer haben demnach die Belange der Fußgänger auf solchen Wegen besonders zu berücksichtigen und insbesondere bei unklaren Verkehrslagen gegebenenfalls Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um ein sofortiges Anhalten zu ermöglichen. Auf betagte oder unachtsame Fußgänger muss der Radfahrer besondere Rücksicht nehmen; mit Unaufmerksamkeiten oder Schreckreaktionen muss er rechnen (OLG Frankfurt, Urteil vom 9. Oktober 2012, 22 U 10/11, juris, Rdn. 12; OLG Oldenburg, Beschluss vom 9. März 2004, 8 U 19/04, juris, Rdn. 6; KG Berlin, Urteil vom 16. Dezember 1976, 22 U 3319/76, juris, Rdn. 24). Bei der Vorbeifahrt der Klägerin an der Personengruppe, in deren Mitte sich der Hund befand, handelte es sich um eine kritische Verkehrssituation, die besondere Sorgfalt erforderte. Wie die erwähnten Lichtbilder dokumentieren, war der Weg nicht so breit, dass ein Fahrradfahrer zwei nebeneinander gehende Personen, die einen Hund zwischen sich führen, bequem hätte überholen können. Auch wenn der Platz für eine Vorbeifahrt unter der Voraussetzung ausreichend war, dass alle Beteiligte ihre Spur einhielten, bestand eine erhöhte Unfallgefahr, weil damit gerechnet werden musste, dass die Fußgänger sich nach links wenden und dann in die Bahn des überholenden Fahrrads geraten könnten. Umso mehr bestand die Gefahr eines unvermuteten Abweichens von der eingeschlagenen Gehrichtung bei einem Hund. Dass die Zeugin V. einen Hund mit sich führte, hätte der Klägerin bei der gebotenen Aufmerksamkeit nicht entgehen dürfen. Ausweislich des Tatort- und Ermittlungsberichts der Polizeihauptmeisterin M. vom 26. August 2016 (Anlage K 16) handelte es sich um eine Rhodesian Ridgeback-Hündin. Bei dieser Hunderasse erreichen Hündinnen eine Widerristhöhe von 61 bis 66 cm (wikipedia zum Stichwort Rhodesian Ridgeback). Dass sich in einer Gruppe von Fußgängern ein Hund dieser Größe befindet, kann bei einer Beobachtung über einen gewissen Zeitraum, wie er der Klägerin hier bei einer Annäherung von hinten über eine gerade Wegstrecke mit einer Geschwindigkeit von höchstens 12 km/h zur Verfügung stand, bei gehöriger Aufmerksamkeit nicht übersehen werden. Um die beschriebene Gefahrensituation zu entschärfen, war es erforderlich, dass sich die Klägerin rechtzeitig vor dem Überholvorgang mit den Fußgängern verständigte. In erster Linie hätte sie durch Klingelzeichen auf sich aufmerksam machen müssen. Ohne erkennbare Reaktion auf ein Klingelzeichen hätte sie ihre Geschwindigkeit weiter reduzieren und sich bremsbereit verhalten müssen (vgl. BGH, Urteil vom 4. November 2008, VI ZR 171/07, juris, Rdn. 14).“ Viele Radfahrer scheinen die Regeln nicht zu kennen, ich höre nur selten einen Radfahrer klingeln. Kaum einer fährt langsam vorbei. Wenn man es nicht schaff seinen Hund in Sekundenschnelle aus dem Weg zu zerren, wird er überfahren… Wie sind eurer Erfahrungen mit Fahrradfahrern?
 
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Lina
Beliebteste Antwort
20. Feb. 23:10
Richtig, es herrscht das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. Meine Erfahrungen mit Radfahrern ist auch eher negativ, die „schnelleren und stärkeren“ Radfahrer fühlen sich oftmals den langsamen Fußgängern überlegen und erwarten dass man ins Gebüsch springt. Besonders gefährlich finde ich mittlerweile die E-Bikes die mit hoher Geschwindigkeit um die Kurven geschossen kommen. Letztens wurden wir von hinten auch mal wieder überrascht, da sage ich dann aber meist was wie: „bitte klingeln sie doch“ oä.
 

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Nicole
20. Feb. 22:57
Das tut mir total Leid :( ich hoffe, es geht ihr wieder gut? Mein damaliger Hund (7kg) wurde einmal in einer Fußgängerpassage überfahren. Zum Glück ist nichts passiert, außer dass ich unter Schock stand und der Radfahrer von einem Zeugen vom Rad geholt worden ist 🙈 Das ist allerdings auch das einzige negative Erlebnis bisher (3* auf Holzkopf klopf). Alle anderen bedanken sich immer nett oder haben wenigstens den Anstand, kurz mal langsamer zu fahren, bis man den Hund aus dem Weg gebracht hat. Bisher hat auch kaum jemand geklingelt. Die meisten hier rufen eher freundlich, was ich auch angenehmer finde. Vermutlich habe ich Glück mit unseren Gassistrecken.
 
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Lina
20. Feb. 23:10
Richtig, es herrscht das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. Meine Erfahrungen mit Radfahrern ist auch eher negativ, die „schnelleren und stärkeren“ Radfahrer fühlen sich oftmals den langsamen Fußgängern überlegen und erwarten dass man ins Gebüsch springt. Besonders gefährlich finde ich mittlerweile die E-Bikes die mit hoher Geschwindigkeit um die Kurven geschossen kommen. Letztens wurden wir von hinten auch mal wieder überrascht, da sage ich dann aber meist was wie: „bitte klingeln sie doch“ oä.
 
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Caro
20. Feb. 23:18
Wie geht's deiner Hündin?
 
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Dogorama-Mitglied
20. Feb. 23:34
Wie geht's deiner Hündin?
Danke der Nachfrage 😘. Ihr ist Gott sei Dank nichts passiert, er hatte schon verlangsamt bevor er Püppi gerammt hat. Leider haben Fahrräder keine Kennzeichen...
 
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Jana
20. Feb. 23:47
Oje, das tut mir leid, dass du und vorallem deine Hündin in so eine Situation geraten seid. Viele Radfahrer klingeln nicht. Am besten kommt dann noch ein Stöhner, wenn man dann endlich mal die Fahrbahn freigemacht hat. *eyeroll Ich musste nichts trainieren. Wilma bemerkt Radfahrer viel eher als ich; setzt sich auf den Wegesrand, Grünstreifen o.ä. und läuft erst weiter, wenn sie vorbei gefahren sind. Macht sie einfach so. Schon seit ihrer Ankunft. Wenn wir mit dem Rad unterwegs sind, kein Problem. Wenn Leute neben, vor oder hinter uns das Rad schieben, kein Problem. Rad von vorne, kein Problem.
 
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Katja
20. Feb. 23:49
Also ich rufe als Radfahrer auch lieber, als dass ich klingel… ist irgendwie persönlicher und man kann gleich noch das „Wie“ abstimmen… Hundine hat ein stop auf Entfernung für solche Situationen geübt. Ist ja der Klassiker: man ruft, Hund kommt und läuft genau vors Rad. Fällt mir ein: müssten wir mal wieder üben…🤔 Macht übrigens auch Sinn, um bei skeptischen Fußgängern schnell die Bedenken über einen freilaufenden Hund zu zerstreuen. „Hund macht irgendwo weit weg vom Besitzer „Sitz“… also eher unwahrscheinlich, dass er gleich über mich herfällt…“ Funktioniert immer wieder prima! 😉
 
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Babs
20. Feb. 23:50
Es gibt nette und auch nicht so nette Radfahrer. Eine nicht so nette Begnung war mit einem ca. 18 Jährigen. Ich hatte ihn kurz vorher von hinten kommen sehen und meinen Hund rangeholt und dann war er auch schon neben uns. Ich meinte:" Klingeln wäre mal eine Maßnahme." Er wurde etwas langsamer und rief:" Halt die Fresse Du alte Schlampe." Vor kurzem habe ich eine sehr nette Bekannte getroffen. Sie fährt sehr gerne Fahrrad, hat aber keine Hunde. Sie sagte, dass sie verunsichert sei, ob sie klingeln soll oder besser nicht, da ihr schon einige Hundebesitzer im unhöflichen Ton nachgerufen hätten, dass sie nicht klingeln soll, da dies die Hunde erschrecken würde. Grundsätzlich aber hat man, wie auch dem Urteil zu entnehmen ist, sich dem Schwächsten Verkehrsteilnehmer anzupassen und wenn nötig auch anzuhalten. Leider passiert das eher selten, fahren auf die Hunde zu und teilweise so nah dran vorbei, dass ich Angst um die Ruten meiner Hunde habe. Mittlerweile setzte ich beide so ab, dass die Ruten nicht mehr auf dem Weg sind.
 
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Rita
21. Feb. 00:04
Ich finde es auch sehr gefährlich wenn die Radfahrer in hoher Geschwindigkeit von hinten kommen ohne sich Bemerkbar zu machen. Noch schlimmer sind die E-Roller. Oft bemerke ich die Rolller oder Radfahrer an dem Verhalten meiner Hündin, die dann wartet.
 
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Lisa-Eileen
21. Feb. 00:22
Ist bei mir genauso, einmal hatte ich auf meiner Gassirunde nen Nachbarn von mir getroffen, er kam auch von hinten und rief mir glaubich zu, aber wegen Mütze und Kaputze (Winter) hatte ich nichts verstanden, er hielt dann und wir redeten... er meinte dann auch das er oft nicht klingeln würde weil er von anderen Hundehaltern oft dann angekackt worden wäre. Vielleicht haben andere Fahrradfahrer ja die gleichen Erfahrungen gemacht, ich weiß es nicht. Egal bei wem, wenn ich mit Rocket mitm Fahrrad unterwegs bin klingel ich immer doppelt damit ich auch gehört werde (oft sinds alte oder auch mal unachtsame Leute) und werd langsamer, falls sie keinen Platz machen klingel ich wenn ich hinter ihnen bin nochmal (vielleicht wars vorher zu weit weg) und ansonsten fahr ich da wo am meisten Platz ist dann vorbei. Ich lass den Leuten immer Zeit anzuleinen und Platz zu machen. Wenn ich mitbekomme das jemand kommt und Rocket frei läuft schick ich ihn an die Seite falls er da nicht eh schon ist und lass ihn abliegen. Grundsätzlich hab ich ihm beigebracht das er auf meiner Seite bleibt, sodass man garnicht erst so ne blöde Situation hat das ich den Hund rüberrufen müsste und jemand reinbrettert, grad mit Schleppleine die ja dann sonst auch quer übern Weg liegen würde. Die meisten Leute bedanken sich dann auch oder freuen sich wie gut erzogen und brav Rocket ist. Aber gibt auch massenweise Radfahrer die man nicht bemerkt, die einfach vorbeischießen ohne Rücksicht auf Verluste. Besonders in der Stadt wo man keinen Wiesenstreifen zum auf die Seite springen hat und die !!!FUßGÄNGERWEGE!!! Voll schmal sind ist es gefährlich und mega nervig. Die haben nix aufm Fußweg zu suchen und brettern da trotzdem lang, an der Kreuzung dann noch egal ob rot oder nicht quer drüber, heute erst wieder erlebt. Echt zum kotzen. Jedes mal haarscharf an Rocket vorbeiquetschen. Die haben Glück mit ihm, andere Hunde würden sich erschrecken und denen den Arsch tackern. Ich wünsch denen Wi**ern echt mal... vielleicht lernen sie es dann mal.🤮
 
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Lisa-Eileen
21. Feb. 00:26
Also ich rufe als Radfahrer auch lieber, als dass ich klingel… ist irgendwie persönlicher und man kann gleich noch das „Wie“ abstimmen… Hundine hat ein stop auf Entfernung für solche Situationen geübt. Ist ja der Klassiker: man ruft, Hund kommt und läuft genau vors Rad. Fällt mir ein: müssten wir mal wieder üben…🤔 Macht übrigens auch Sinn, um bei skeptischen Fußgängern schnell die Bedenken über einen freilaufenden Hund zu zerstreuen. „Hund macht irgendwo weit weg vom Besitzer „Sitz“… also eher unwahrscheinlich, dass er gleich über mich herfällt…“ Funktioniert immer wieder prima! 😉
Unter anderem deswegen hab ich Rocket einfach beigebracht immer auf meiner Wegseite zu bleiben und nicht wild hin und her zu rennen. Klappt ganz guti.
 

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