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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Heike
12. Feb. 15:31
Du machst das Opfer zum Täter. Sobald ein Hund an der der Leine ist hat ein anderer Hund wegzubleiben. Schuld hat der Mensch, der es zugelassen hat, dass sein frei laufender Hund den angeleinten Hund angreifen konnte.
Ich wollte auch schon darauf antworten, dachte dann aber - lohnt nicht 🤷🏼‍♀️…
 
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Amelie
12. Feb. 15:49
Ich wollte auch schon darauf antworten, dachte dann aber - lohnt nicht 🤷🏼‍♀️…
Recht hast Du. Alleine schon der Eingangspost des Threadstellers sollte eigentlich allen zeigen, worum es hier wirklich geht. „Der kleine böse Hund hat sowieso Schuld und ich als Besitzer von großen Hunden trage keinerlei Verantwortung. Selbst schuld, wer sich einen kleinen Hund holt. Darauf sich noch Rücksicht nehmen und voreinander Respekt haben? Wo gibt’s denn so etwas?“. Gegenseitiger Respekt beginnt nicht mit einem solchen Post ☝🏼
 
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Andrea
12. Feb. 16:15
Bei mir war es so und ein Rottweiler wurde mal zu wild. Da machte meiner eine Ansage und der Rotti senkte den Kopf und ging. Er nahm die Ansage an als ob es eine Dogge zu ihm gesagt hätte. Es kommt echt nicht auf die Größe an. Ich muss sagen. Viele Großhundebesitzer belächelten es wenn ich sag wir waren im Welpenkurs und in der Hundeschule. Es gibt immer die einen und die andern. Ich seh zu das es meinem gut geht in jeder Situation. Zum Glück gibts hier keine Hundewiesen. Alles ist hier eine ganz grosse Hundewiese. Meiner wurde schon 5 mal gebissen 3mal vom gleichen. Ein Tierschutzhund wo sich später rausstellte er hatte einen Hirntumor und musste eingeschläfert werden. Und ich arbeitete an uns. Zu schauen was kann ich tun. Und vorallem diese Angst überwinden das es sich gar nicht auf meinen Hund überträgt. Am Anfang schwer. Aber ich habe es geschafft. Er ist so taff wie vorher. Und meine Angst ging von mal zu mal weg.
So in etwa handhabt es Mara auch mit zu aufdringlichen oder stürmischen Hunden. Sie gibt eine Ansage und dann muss es auch gut sein. Bisher klappte das auch total gut, weil wir aber immer verständnisvolle Halter hatten, die ganz klar sagten das Mara auch 'Nein' sagen darf.

Gebissen wurde Mara bisher leider auch schon zwei Male. Auch vom gleichen Hund. Ironischerweise war es ein verzogener Chihuahua.
Wir waren da aber auf keiner Hundewiese oder so.

Wir haben es im Anschluss so wie ihr gehandhabt. Weiter an uns gearbeitet, auch wenn unsere Beißvorfälle nicht von anderer Seite verschuldet wurden. Mara spielt und tobt weiterhin super gerne.

Neuerdings steht sie total auf einen jungen Whippetrüden den wir alle paar Wochen treffen.
 
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Ute
12. Feb. 19:41
Wir hatten damals stets gemischte Kurse. Alle Größen waren vertreten. Im Welpenkurs hat auch jeder auf jeden Hund geachtet. Meine Trainerin schützte keinen Hund besonders stark. Zu wildes Spielen wurde schon im Ansatz von ihr gut unterbunden. In den nachfolgenden Kursen blieb es ähnlich. Wir haben sehr viel daraus mitnehmen können. Was ich aber von meiner Mara gelernt habe: Egal wie riesig der andere wirken mag, er kann trotzdem ein toller Freund sein. Auf dem Foto: Dogge Peppy (90kg) und Mara (4kg) Gegen Peppy sah jeder andere, große Hund einfach klein aus und war es letztlich auch. Trotzdem konnte Peppy mit anderen spielen, weil er lernte vorsichtig mit anderen zu sein. Er spielte ebenfalls ohne Körperkontakt.
Bei uns war es Baghira, die große Dogge zwischen Chi Kimberly und Schnauzermix Queeny. Das klappt alles, wenn man sich drauf einlässt. Wir waren täglich abends zusammen unterwegs
 
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Ute
12. Feb. 19:45
Bei mir war es so und ein Rottweiler wurde mal zu wild. Da machte meiner eine Ansage und der Rotti senkte den Kopf und ging. Er nahm die Ansage an als ob es eine Dogge zu ihm gesagt hätte. Es kommt echt nicht auf die Größe an. Ich muss sagen. Viele Großhundebesitzer belächelten es wenn ich sag wir waren im Welpenkurs und in der Hundeschule. Es gibt immer die einen und die andern. Ich seh zu das es meinem gut geht in jeder Situation. Zum Glück gibts hier keine Hundewiesen. Alles ist hier eine ganz grosse Hundewiese. Meiner wurde schon 5 mal gebissen 3mal vom gleichen. Ein Tierschutzhund wo sich später rausstellte er hatte einen Hirntumor und musste eingeschläfert werden. Und ich arbeitete an uns. Zu schauen was kann ich tun. Und vorallem diese Angst überwinden das es sich gar nicht auf meinen Hund überträgt. Am Anfang schwer. Aber ich habe es geschafft. Er ist so taff wie vorher. Und meine Angst ging von mal zu mal weg.
Unsere Kimberly ist letztes Jahr gebissen worden, es war ein blöder Unfall und dazu von Zunas bester Freundin, ein Australian Shepard. Gerade weil es Zunas Freundin war, haben wir sobald wie möglich den Umgang gepflegt, einfach damit sich keine Angst festsetzen kann.
Ich muss dazu sagen, dass ich gar nicht ängstlich bin. Das merken die Hunde ja auch (2 Chihuahua 3 und 5 kg)
 
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Nathalie
12. Feb. 19:58
Unsere Kimberly ist letztes Jahr gebissen worden, es war ein blöder Unfall und dazu von Zunas bester Freundin, ein Australian Shepard. Gerade weil es Zunas Freundin war, haben wir sobald wie möglich den Umgang gepflegt, einfach damit sich keine Angst festsetzen kann. Ich muss dazu sagen, dass ich gar nicht ängstlich bin. Das merken die Hunde ja auch (2 Chihuahua 3 und 5 kg)
Ich denke passieren kann immer was, was man ja nicht hofft egal bei welcher Hundegröße .
Aber man muss halt hinterher schauen ,dass der betroffene Hund keine Angst gegenüber Artgenossen entwickelt , genauso wie der Besitzer auch und keiner möchte sowas erleben. Ich auch nicht .
Es gibt keine 100 % Sicherheit .
Ich persönlich mag es überhaupt nicht wenn man als Hundebesitzer auf Grund der Größe, Rasse , Herkunft & Aussehen des Hundes verurteilt wird. Egal ob der Hund aus dem Tierschutz & oder Züchter ist .....
Ich denke jeder möchte das beste für sein Hund ,egal ob es der richtige Weg ist oder auch nicht .
Aber man sollte trotzdem rücksichtsvoll & mit Respekt durch die Welt maschieren....

Ich musste das jetzt einfach mal los werden.... und es war mir wichtig das zu schreiben.
 
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Eva
12. Feb. 20:39
Bei uns war es Baghira, die große Dogge zwischen Chi Kimberly und Schnauzermix Queeny. Das klappt alles, wenn man sich drauf einlässt. Wir waren täglich abends zusammen unterwegs
Mein Bodo (2 Jahre, 5,5kg), super unsicher mit fremden Hunden, etliche Versuche ihn mit Hunden in seiner Gewichtsklasse zu vergesellschaften schlugen fehl. Er war super schnell gestresst und hat dann jeden Kontakt verweigert. Die deutsche Dogge war's dann für ihn. Er von Anfang an kontaktfreudig und entspannt. Die beiden trennen ca. 60kg, aber die Chemie stimmt einfach 🙌
 
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Nathalie
12. Feb. 20:44
Mein Bodo (2 Jahre, 5,5kg), super unsicher mit fremden Hunden, etliche Versuche ihn mit Hunden in seiner Gewichtsklasse zu vergesellschaften schlugen fehl. Er war super schnell gestresst und hat dann jeden Kontakt verweigert. Die deutsche Dogge war's dann für ihn. Er von Anfang an kontaktfreudig und entspannt. Die beiden trennen ca. 60kg, aber die Chemie stimmt einfach 🙌
So süß, die beiden 🥰🥰🥰
 
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Heike
12. Feb. 21:13
Wir haben auch eine nette Hunderunde mit groß und klein und alle verstehen sich gut, das hat aber wenig mit spontanen Begegnungen beim Gassigang zu tun, die Hunde haben sich kennengelernt, die Halter können die Hunde einschätzen und wissen, wie sie drauf sind. Das habe ich aber nicht bei einer spontanen Fremdhundebegegnung. Ich möchte den Hund schon einschätzen können, da ich auch meinen Hund einschätzen kann, womit sie klar kommt und mit welchem Verhalten nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 21:30
Wie würdest du so einem Hund konfliktvermeidende Strategien beibringen? Ernsthafte Frage.
Das kommt darauf an, was "so ein Hund" ist, was genau seine Reaktionsmuster sind und vor allem auch was die Reaktionsmuster der Menschen sind, die ihn führen.