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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Christa
12. Feb. 12:55
Nein, deine Frage war nicht doof! Ich hab nur leider mit dem Alten so einen Dorfsheriff hier sitzen. Das Dorf und alles drum herum ist seins. Da hat (seiner Meinung nach) niemand was verloren, und wenn, dann läuft es nur so wie er das möchte.
Beim letzten Spaziergang traf ich eine HH die mir sagte sie geht nicht in ihrer Wohngegend sondern in fremder Umgebung weil ihr Hund auch glaubt alles seins und so kein entspanntes Gassigehen möglich 😉
 
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Silke
12. Feb. 12:56
Ich hab ja nicht erwartet, daß jemand die Wiese verlässt, nur weil ich mit zwei kleinen Hunden komme. Ich hätte lediglich erwartet, daß der Mix zurück gerufen wird, wenn er meinen Welpen bedrängt. Und das die Wiese dem gehört, der zuerst drauf ist, sehe ich auch nicht so. Wenn da schon 10 Leute drauf sind, wen soll ich denn dann fragen ? Und dann sagen 5 ja und 5 nein.... und dann ?
Sobald einer nein sagt bzw das sein Hund nicht mit meinem kompatibel sein wird gehe ich weiter. So schwer ist es nicht.🤷‍♀️
 
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Babs
12. Feb. 12:58
Ich hab ja nicht erwartet, daß jemand die Wiese verlässt, nur weil ich mit zwei kleinen Hunden komme. Ich hätte lediglich erwartet, daß der Mix zurück gerufen wird, wenn er meinen Welpen bedrängt. Und das die Wiese dem gehört, der zuerst drauf ist, sehe ich auch nicht so. Wenn da schon 10 Leute drauf sind, wen soll ich denn dann fragen ? Und dann sagen 5 ja und 5 nein.... und dann ?
Ich verlasse mich nicht (mehr) auf andere HF und erwarte von denen auch nichts mehr.
 
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Christa
12. Feb. 12:59
Ja tw sehr stark. Und sobald man Rucksack und Hintern an einen bestimmten Fleck pflanzt, potenziert sich das nochmal
Kenn wir ja vom Urlaub mit dem reservieren von Sonnenliegen 🤣🤭
 
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Katja
12. Feb. 13:02
"...der kleine Hund an der Leine...und dennoch gebissen..." Ich wage zu vermuten, dass er nicht dennoch sondern gerade deshalb gebissen wurde. Leinen und die Menschen an ihrem anderen Ende sind im Hundekontakt häufig massive Konflikterzeuger.
Du machst das Opfer zum Täter.
Sobald ein Hund an der der Leine ist hat ein anderer Hund wegzubleiben. Schuld hat der Mensch, der es zugelassen hat, dass sein frei laufender Hund den angeleinten Hund angreifen konnte.
 
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Christine
12. Feb. 13:11
Sobald einer nein sagt bzw das sein Hund nicht mit meinem kompatibel sein wird gehe ich weiter. So schwer ist es nicht.🤷‍♀️
Von schwer war auch nicht die Rede. Und ob die kompatibel sind war ja nicht absehbar. Wäre es nicht so gewesen, hätte der andere Hundehalter ja auch noch etwas sagen können, als ich die Wiese betreten habe. Aber hat er nun mal nicht. Ich habe etwas gelernt und werde mir das nächste Mal genau anschauen, wer da auf der Wiese ist und dann ggf gar nicht erst raufgehen. Das ist dann die mir als Camper eigene Gelassenheit.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 13:28
Du machst das Opfer zum Täter. Sobald ein Hund an der der Leine ist hat ein anderer Hund wegzubleiben. Schuld hat der Mensch, der es zugelassen hat, dass sein frei laufender Hund den angeleinten Hund angreifen konnte.
Nein ich mache alle Beteiligten zu Verantwortlichen für ihr eigenes Handeln.
Und ich betrachte die Situation realistisch und analytisch.

Man kann tausend Mal sagen "Es hat keiner heranzukommen!", es wird dadurch aber nicht zum Naturgesetz und kann trotzdem vorkommen.

Und wenn es vorkommt, sollte man deeskalierend und konfliktvermeidend reagieren können, anstatt aktiv einen Streit (mit) zu provozieren.

Diese "Angriff aus gerechtem Zorn"-Mentalität ist ja durchaus irgendwie verständlich, aber halt auch oft sehr kontraproduktiv.

Der vernünftige und einzig sinnvolle Zugang wäre der, den Katrin hier immer wieder beschreibt - sich selbst und den eigenen Hund in möglichst entspannten und konfliktvermeidenden Reaktionen auf Artgenossenkontakt zu schulen.

Mit bereits vorbelasteten Hunden ist das natürlich schwieriger, aber gerade bei denen wäre das Erlernen alternativer Strategien erstrecht wichtig.

Ein begegnungsreaktiver Mensch ist einer friedlichen Begegnung nie zuträglich.
 
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Andrea
12. Feb. 13:32
Also mein Rüde (belgischer Schäferhund) und eine Chihuahuahündin haben mit ihren 10 Wochen in einer Hundeschule wunderbar miteinander gespielt. Ohne Körperkontakt. Ich weiß nicht, in welcher Hundeschule Du warst, aber bei uns gab es weder gezerre an der Leine noch unkontrolliertes gerenne durcheinander. Jeder achtete auf ALLE Hunde und suchte ein Hund Schutz, bekam er den (egal bei wem), die Welpen haben das Abbruchsignal gelernt, zu ruhen, den Abruf, Orientierung. Kommandos, Leckerchen und quatschen gab es nicht. Die Hunde standen im Mittelpunkt und die HH hatten einiges zu lernen. Eine Welpengruppe besteht aus maximal 6 Welpen. Ich finde Deine Formulierung gegenüber Hundeschulen echt abwertend. Ich kenne keine Hundeschule, die kleine Hunde als Prellball für große Hunde nutzt.
Wir hatten damals stets gemischte Kurse. Alle Größen waren vertreten.
Im Welpenkurs hat auch jeder auf jeden Hund geachtet. Meine Trainerin schützte keinen Hund besonders stark. Zu wildes Spielen wurde schon im Ansatz von ihr gut unterbunden.

In den nachfolgenden Kursen blieb es ähnlich. Wir haben sehr viel daraus mitnehmen können.

Was ich aber von meiner Mara gelernt habe:
Egal wie riesig der andere wirken mag, er kann trotzdem ein toller Freund sein.
Auf dem Foto:
Dogge Peppy (90kg) und Mara (4kg)

Gegen Peppy sah jeder andere, große Hund einfach klein aus und war es letztlich auch. Trotzdem konnte Peppy mit anderen spielen, weil er lernte vorsichtig mit anderen zu sein. Er spielte ebenfalls ohne Körperkontakt.
 
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Nina &
12. Feb. 13:40
"...der kleine Hund an der Leine...und dennoch gebissen..." Ich wage zu vermuten, dass er nicht dennoch sondern gerade deshalb gebissen wurde. Leinen und die Menschen an ihrem anderen Ende sind im Hundekontakt häufig massive Konflikterzeuger.
Da hast du völlig Recht. Allerdings hatte ich grade ein etwas anderes Erlebnis. Wir haben unterwegs einen Hundekumpel aus Bokars Welpenzeit getroffen, der jetzt nicht mehr mit ihm spielen mag, aber begrüßen tun sie trotzdem gern. Da ich das ja wusste, hatte ich meinen entspannt an der langen Leine, wie sonst auch bei dem. Aber plötzlich wurde Bokar steif, fixierte und schoss nach vorne. Wir waren bisschen schockiert, sowas hat er bei dem noch nie gemacht und ich habe keine Ahnung, was der Auslöser war. Vielleicht weil die Besitzerin hektisch auf ihren zurannte, weil der sich der Straße näherte, ich weiß es nicht.
 
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S
12. Feb. 13:50
Wir hatten damals stets gemischte Kurse. Alle Größen waren vertreten. Im Welpenkurs hat auch jeder auf jeden Hund geachtet. Meine Trainerin schützte keinen Hund besonders stark. Zu wildes Spielen wurde schon im Ansatz von ihr gut unterbunden. In den nachfolgenden Kursen blieb es ähnlich. Wir haben sehr viel daraus mitnehmen können. Was ich aber von meiner Mara gelernt habe: Egal wie riesig der andere wirken mag, er kann trotzdem ein toller Freund sein. Auf dem Foto: Dogge Peppy (90kg) und Mara (4kg) Gegen Peppy sah jeder andere, große Hund einfach klein aus und war es letztlich auch. Trotzdem konnte Peppy mit anderen spielen, weil er lernte vorsichtig mit anderen zu sein. Er spielte ebenfalls ohne Körperkontakt.
Bei mir war es so und ein Rottweiler wurde mal zu wild. Da machte meiner eine Ansage und der Rotti senkte den Kopf und ging. Er nahm die Ansage an als ob es eine Dogge zu ihm gesagt hätte. Es kommt echt nicht auf die Größe an. Ich muss sagen. Viele Großhundebesitzer belächelten es wenn ich sag wir waren im Welpenkurs und in der Hundeschule. Es gibt immer die einen und die andern. Ich seh zu das es meinem gut geht in jeder Situation. Zum Glück gibts hier keine Hundewiesen. Alles ist hier eine ganz grosse Hundewiese. Meiner wurde schon 5 mal gebissen 3mal vom gleichen. Ein Tierschutzhund wo sich später rausstellte er hatte einen Hirntumor und musste eingeschläfert werden. Und ich arbeitete an uns. Zu schauen was kann ich tun. Und vorallem diese Angst überwinden das es sich gar nicht auf meinen Hund überträgt. Am Anfang schwer. Aber ich habe es geschafft. Er ist so taff wie vorher. Und meine Angst ging von mal zu mal weg.