›Du wirst es bereuen.‹
›Andere schaffen das auch.‹
›Abgeben ist keine Option.‹
›Der Hund war zuerst da!‹
Ignorier das. Zumal du dir diese Vorwürfe vermutlich seit acht Wochen non stop selbst machst. Echt, ich hab kein Kind, sondern nur einen Hund und hatte die Gedanken zum Abgeben anfangs auch. Einerseits weil es so viel Veränderung war und ich dachte, ich pack es nicht, obwohl ich es dem Tier zuliebe wirklich wollte, und auf der anderen Seite hatte ich große Zweifel, ob ich dem Tier gerecht werden kann ...
Zum Thema Baby hab ich nichts zu sagen und hier kam schon viel Gutes rum (Hilfe mit dem Hund von Gassiservice oder HuTa, Auszeit, weniger Druck, ein paar Wochen werden deinen Hund nicht dazu bringen, dich zu hassen uvm) ein paar Dinge, die mir geholfen noch geholfen haben: Erreichbare, gemeinsame Ziele. Und auch KO Kriterien. Wenn Letztere eingetroffen wären (Hund schnappt nach einem Monat immer noch nach meinem Freund; ich bringe nichtmal eine kleine Trainingseinheit/Spiel am Tag unter; nicht eine gemütliche Gassirunde, sondern alles nur zwischen Tür und Angel; Eingewöhnung HuTa geht schief (berufliche Voraussetzung)), dann hätte ich ihn zurückgegeben. Und ja, auch der Gedanke, dass das eine Lösung sein kann und sein darf, kann Druck raus nehmen. Sechs Jahre ist sicher kein Welpe, aber ein gesetzter und erzogener Hund im kleineren Format hat auch keine schlechten Chancen. Natürlich ist es nicht die erste Option, es ist ja auch für dich wirklich nicht das Erste, das du tun willst und du suchst nach anderen Wegen, was gut und richtig ist, aber falls es irgendwann nicht anders gehen sollte, dann lass dir da nicht noch ein größeres, schlechtes Gewissen einreden.
Außerdem hab ich mir die Dinge aufgeschrieben, die schon gut klappen, um nicht nur auf die Fehler und das Negative zu schauen. Manchmal übersieht man darüber auch den Fortschritt. Gerade im Chaos zwischen vielen Veränderungen. An manchen Tagen stand ich echt heulend vor dieser Liste, weil ich das, was draufstand, in dem Moment, weil tagsüber so viel schiefgelaufen ist, nicht hätte glauben können, wenn ich es nicht schwarz auf weiß gehabt hätte. Das letzte Mal gestern. So eine kleine positive Erinnerung für schlechte Tage kann auch viel wert sein.