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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Wenn Hunde als Gruppe auf einen einzelnen Hund losgehen

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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. März

Wenn Hunde als Gruppe auf einen einzelnen Hund losgehen

Heute ist etwas für mich sehr unerwartetes passiert. Wir waren auf einer Hundewiese, anfangs war alles richtig gut. Mein Rüde hat mir einer Husky Hündin gespielt, die beiden haben sich auf Anhieb verstanden und gegenseitig gejagt und im Schlamm gewälzt (die Halterin hat auch direkt angeboten, dass die beiden sich öfter treffen können, weil die Hündin sonst nicht so oft jemanden zum richtig rennen findet). Dann kamen nach und nach andere Hunde auf die Wiese, diese gehören scheinbar einer Gruppe an, denn die Hunde und Halter kannten sich offensichtlich und versammelten sich an einem Punkt. Als erstes kam ein Rüde, meiner und er haben sich gegenseitig mit aufgestelltem Kamm abgecheckt, um einander wie Gockel rumgestackst, dann hat der Rüde meinen angebellt und abgeschnappt, meiner ist zurückgewichen und weg gegangen. Ich war mit dem Verhalten meines Hundes sehr zufrieden. Während sich die Gruppe langsam versammelt hat, ist der Rüde noch ein paar Mal auf meinen zu und hat ihn angemacht, meiner ist jedes Mal zurückgewichen und ich war sogar recht stolz darauf, daß er sich nicht hat provozieren lassen (hier habe ich vermutlich schon den ersten Fehler gemacht, indem ich meinen Hund nicht verteidigt und das zugelassen habe). Die Halterin des Rüden hat immer wieder gerufen "Jetzt lass ihn endlich in Ruhe, der macht doch nichts". Mein Rüde hat sich von der Gruppe ferngehalten, bis noch mal ein Mitglied ankam (eine Hündin vielleicht?) und er zu diesem einen Hund hinwollte. Da ging auf einmal die ganze Gruppe von 6 Hunden auf meinen los, sie haben ihn bellend und schnappend über die Wiese gejagt, allen voran der Rüde, der eh schon gestänkert hatte. Das geschah so unerwartet, dass keiner so richtig einschreiten konnte. Jemand hat dann einen großen Schlüsselbund nach den Hunden geworfen und so wurde das letztendlich aufgelöst. Die Gruppe hat sich wieder an ihrem Punkt versammelt und meiner hat sich am anderen Ende der Wiese hinter den Büschen versteckt und wollte nicht rauskommen (sowas habe ich von ihm auch noch nie erlebt). Ich habe ihn geholt und als wir zum Ausgang gegangen sind, um das Gelände zu verlassen, wollte die Gruppe noch mal nachsetzen, da konnten die Halter aber schon frühzeitig reagieren und ihre Hunde unter Geschrei von uns vertreiben. Die ganze Sache war für mich absolut neu, dass sich zwei Hunde mal zanken, raufen oder sogar kämpfen kann passieren, aber dass 6 Hunde als Gruppe auf einen losgehen habe ich einfach so noch nicht erlebt. Und vorallem wenn dieser zurückweicht und wegrennt. Die ganze Situation lässt mich nicht los und ich habe das Gefühl, dass ich meinen Hund total im Stich gelassen habe. Er war früher der Aggressor und wir haben wirklich hart daran gearbeitet, dass er andere Hunde nicht mehr angeht. Seit einiger Zeit wurde er aber immer öfter von anderen Hunden dominiert und hat sich nicht gewehrt, was ich aufgrund seiner Vorgeschichte als Erfolg gesehen habe. Jetzt frage ich mich, ob ich ihn vom Schläger zum Mobbingopfer umerzogen habe. Vielleicht interpretiere ich gerade auch zu viel rein. Habt ihr schon mal so einem Gruppen "Angriff" erlebt und wie geht man damit um? Offensichtlich ist, daß ich die Situation von Anfang an nicht richtig eingeschätzt habe. Sorry, falls der Beitrag etwas wirr ist, ich bin einfach immer noch durcheinander. Das soll keine Diskussion über Hundewiesen werden. Es geht um diese Gruppendynamik. Edit: Angriff in Anführungszeichen, weil ich nicht glaube, dass eine ernsthafte Beschädigungsabsicht bestand.
 

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Steffi
16. März 23:08
Alles gut ich kann mit Kritik umgehen. Und direkte Worte helfen mir auch mehr, als vage Andeutungen, die ich unter Umständen auch noch falsch deuten könnte. Dass intakte Rüden bei ersten Begegnung den Kamm aufstellen empfinde ich aber tatsächlich als "normal". Vielleicht liege ich da auch falsch, aber solange beide danach wieder ihre Wege gehen ist eigentlich aus meiner Sicht alles richtig gelaufen. Eine gewisse Skepsis und anfängliches Unbehagen lässt sich glaube ich nicht vermeiden, wenn sich zwei fremde, intakte Rüden gegenüber stehen. Zumindest war das mein Verständnis.
Eine Piloerrektion bedeutet ja nichts anderes, als dass die Erregungslage im Inneren sehr hoch ist. Das ist nichts, was Hunde bewusst steuern, sondern geschieht wie bei uns, wenn uns zum Beispiel ein Schauer über den Rücken läuft oder wir vor Schreck schnell einatmen. Auch intakte Rüden können sich einander freundlich und mit geringer Anspannung nähern. Das geht am besten auf neutralem Boden, parallel und mit eventueller Unterstützung der zugehörigen Menschen. Mit genügend Abstand und auch ausreichend Selbstbewusstsein können Hunde, die einander nicht besonders mögen, sich auch gut aus dem Weg gehen. Viele aber lernen genau das Gegenteil (durch z.B. direktes Aneinander Vorbeilaufen oder durch starre Situation, denen sie nicht entkommen können). Du hattest ja auch gefragt, woran du erkennen kannst, dass etwas evtl. eskaliert. Das ist natürlich immer etwas individuell, aber grundsätzlich sind eine hohe Körperspannung (steife, staksige Bewegungen) und längerer Blickkontakt schon gute Indikatoren für Konfliktpotential. Auch eine frontale Körperausrichtung zeigt, dass den Hunden mehr Distanz gut bekäme. Wird markiert, beschwichtigt (Kopf/Blick/Körper abwenden, Schnüffeln z.B.) und sind die Bewegungen weich, so kann davon ausgegangen werden, dass die Begegnung unkritisch verlaufen wird. Das kann sich natürlich jederzeit ändern. Vermeintliches Desinteresse aneinander ist eigentlich immer die angenehmste Form für die Hunde.
 
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Sonja
16. März 23:12
Die Situation an sich schätze ich nicht so niederschmetternd ein wie andere hier. Aber das muss ich differenzieren. Es ist wegen Fehlern bzw. Versäumnissen für Deinen Hund zu einem schlimmen Erlebnis geworden, das steht aufgrund seiner Reaktion außer Frage. Ich hatte beim Lesen aber den Eindruck, dass sämtliche Halter*innen von der Aktion der Gruppe überrascht worden sind. Du selbst hast nach dem Motto (nicht) gehandelt, die regeln das unter sich, und da war Dein Hund kein Opfer, sondern ein angemessen anerkennender Hund, dass der andere Rüde die Situation dominiert. Da war Deine Erziehung erfolgreich, und das würde ich auch nicht korrigieren. Das Nachsetzen des anderen Rüden hätte dessen Halterin konsequenter unterbinden müssen, und Du hättest ihn blocken können. Aber die Reaktion Deines Rüden war ja wieder angemessen. Das alles ist normale Hundekommunikation, und wenn die Beteiligten da friedlich raus gehen, würde ich da auch nicht eingreifen. Dein Hund hat diesen Respekt vor der Dominanz des anderen Rüden aber so gar nicht mehr gezeigt, als er sich für den Neuankömmling interessiert hat, das war für den Rüden sicher eine Provokation. Die Hunde in einer festen Gruppe agieren wenn nötig als Gruppe. Dabei kommunizieren sie so fein und schnell, mit Blicken, Körperhaltungen und Muskelspannung, das kriegen wir Menschen in der Regel gar nicht so schnell mit. Ich kann dazu die YouTube-Videos von Maja Nowak empfehlen. Sie erklärt darin super die Kommunikation der Hunde bei Begegnungen zwischen ihrer Gruppe und Fremdhunden. Offensichtlich hat also die Gruppe auf der Wiese beschlossen, Deinen Hund zu vertreiben, da er die zuvor verhandelte Grenze überschritten hat. Dabei ist es leider auch normal, dass der unterlegene Hund gründlich verjagt wird. Damit, sich zu verstecken, hat Dein Hund dann wieder deutlich gemacht, dass er bestimmt nicht noch einmal dreist auf die Gruppe zugehen wird. Ich kann wiederum nicht beurteilen, ob er sich dabei lediglich angemessen verhalten hat, oder total geschockt war. Wäre er aber alleine hervor gekommen, hätte es sein können, dass sich die Gruppe erneut auf ihn stürzt, weil sie das wieder als Provokation hätten deuten können. Wie Du geschrieben hast, haben sie ja durchaus dazu angesetzt. Und wieder haben die anderen Halter*innen wirksam eingegriffen. Das Werfen des Schlüsselbundes, um die Situation aufzulösen, macht deutlich, dass es den anderen Halter*innen keinesfalls egal war, was da passiert, und es war ein angemessenes und wirksames, wenn auch verspätetes Mittel. Wegen der möglichen Gruppendynamik bin ich selbst bei Begegnungen immer vorsichtig, und mache nie alle 5 Hunde gleichzeitig los. Denn ich kann nie vorhersagen, wie sich das entwickeln wird. In der Hundeschule wurden wir beim Freilauf, wenn 2 Hunde lauter wurden, immer aufgefordert, unsere Hunde zu uns zu rufen, damit sie lernen, nicht mitzumischen. Offensichtlich gibt es die Gruppendynamik auch bei Gruppen, deren Hunde sich nicht gut kennen.
 
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Ingrid
16. März 23:14
"Das soll keine Diskussion über Hundewiesen werden. Es geht um diese Gruppendynamik." Warum ist das so schwer?
Gibt es auf H.Wiesen keine "Gruppendynamik "???
 
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Sonja
16. März 23:16
Gibt es auf H.Wiesen keine "Gruppendynamik "???
Doch, die kann es überall geben. Die gibt es auch, wenn Du mir auf meinem Spaziergang begegnest. Man kann trotzdem auf Hundewiesen gehen.
 
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Ingrid
16. März 23:22
Doch, die kann es überall geben. Die gibt es auch, wenn Du mir auf meinem Spaziergang begegnest. Man kann trotzdem auf Hundewiesen gehen.
Natürlich kann jeder das tun , die Gruppendynamik sollte jedem dann klar sein .Posi oder Nega.
 
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Sonja
16. März 23:25
Die Frage, was man bei so einem Gruppenangriff tun kann, ist schwer zu beantworten. Du kannst versuchen, Deinen Hund abzuschirmen, aber das ist bei einer Gruppe natürlich schwierig. Wenn möglich, die anderen Halter*innen dazu bewegen, einzugreifen. Möglichst dem eigenen Hund ermöglichen, auszuweichen und deeskalierendes Verhalten zu zeigen. Flucht ermöglichen kann natürlich nach hinten losgehen. Das beste ist tatsächlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Eine Idee wäre, dass Du mit den anderen Halter*innen sprichst, und Ihr gemeinsam nach Möglichkeiten sucht, dass sich das nicht wiederholt. Ohne Vorwürfe, rein konstruktiv.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 23:32
Die Situation an sich schätze ich nicht so niederschmetternd ein wie andere hier. Aber das muss ich differenzieren. Es ist wegen Fehlern bzw. Versäumnissen für Deinen Hund zu einem schlimmen Erlebnis geworden, das steht aufgrund seiner Reaktion außer Frage. Ich hatte beim Lesen aber den Eindruck, dass sämtliche Halter*innen von der Aktion der Gruppe überrascht worden sind. Du selbst hast nach dem Motto (nicht) gehandelt, die regeln das unter sich, und da war Dein Hund kein Opfer, sondern ein angemessen anerkennender Hund, dass der andere Rüde die Situation dominiert. Da war Deine Erziehung erfolgreich, und das würde ich auch nicht korrigieren. Das Nachsetzen des anderen Rüden hätte dessen Halterin konsequenter unterbinden müssen, und Du hättest ihn blocken können. Aber die Reaktion Deines Rüden war ja wieder angemessen. Das alles ist normale Hundekommunikation, und wenn die Beteiligten da friedlich raus gehen, würde ich da auch nicht eingreifen. Dein Hund hat diesen Respekt vor der Dominanz des anderen Rüden aber so gar nicht mehr gezeigt, als er sich für den Neuankömmling interessiert hat, das war für den Rüden sicher eine Provokation. Die Hunde in einer festen Gruppe agieren wenn nötig als Gruppe. Dabei kommunizieren sie so fein und schnell, mit Blicken, Körperhaltungen und Muskelspannung, das kriegen wir Menschen in der Regel gar nicht so schnell mit. Ich kann dazu die YouTube-Videos von Maja Nowak empfehlen. Sie erklärt darin super die Kommunikation der Hunde bei Begegnungen zwischen ihrer Gruppe und Fremdhunden. Offensichtlich hat also die Gruppe auf der Wiese beschlossen, Deinen Hund zu vertreiben, da er die zuvor verhandelte Grenze überschritten hat. Dabei ist es leider auch normal, dass der unterlegene Hund gründlich verjagt wird. Damit, sich zu verstecken, hat Dein Hund dann wieder deutlich gemacht, dass er bestimmt nicht noch einmal dreist auf die Gruppe zugehen wird. Ich kann wiederum nicht beurteilen, ob er sich dabei lediglich angemessen verhalten hat, oder total geschockt war. Wäre er aber alleine hervor gekommen, hätte es sein können, dass sich die Gruppe erneut auf ihn stürzt, weil sie das wieder als Provokation hätten deuten können. Wie Du geschrieben hast, haben sie ja durchaus dazu angesetzt. Und wieder haben die anderen Halter*innen wirksam eingegriffen. Das Werfen des Schlüsselbundes, um die Situation aufzulösen, macht deutlich, dass es den anderen Halter*innen keinesfalls egal war, was da passiert, und es war ein angemessenes und wirksames, wenn auch verspätetes Mittel. Wegen der möglichen Gruppendynamik bin ich selbst bei Begegnungen immer vorsichtig, und mache nie alle 5 Hunde gleichzeitig los. Denn ich kann nie vorhersagen, wie sich das entwickeln wird. In der Hundeschule wurden wir beim Freilauf, wenn 2 Hunde lauter wurden, immer aufgefordert, unsere Hunde zu uns zu rufen, damit sie lernen, nicht mitzumischen. Offensichtlich gibt es die Gruppendynamik auch bei Gruppen, deren Hunde sich nicht gut kennen.
Ich finde deine Analyse sehr schlüssig. Ich glaube auch nicht, dass es den anderen Haltern egal war. Ich vermute die Halterin des dominanten Rüden hat die Sache ebenfalls einfach ein wenig unterschätzt. Und dass die Gruppe plötzlich losschießt hat sicherlich keiner erwartet. Wie gut sich die Hunde kennen weiß ich nicht. Die Halter haben sich zur Begrüßung umarmt, also könnten die sich unter Umständen schon gut kennen. Die Gruppe ist auch immer zusammen an den Zaun gerannt, um Spaziergänger zu verbellen. Das wäre vielleicht ein gutes Zeichen für mich gewesen, dass diese Hunde als Einheit agieren. Scheinbar hat meiner das zeitweise auch erkannt, denn er hat sich dem Zaunkrawall nicht angeschlossen, obwohl Hunde da ja schon gerne mal ins Bellkonzert einsteigen. Was ihn an dem einen Hund so interessiert hat, dass er hingegangen ist weiß ich nicht, da ging schon alles zu schnell. Wir sind für gewöhnlich auch Sonntags auf dieser Wiese, da sind andere Hunde anwesend. Eins ist dennoch klar, ich muss mich daran gewöhnen, dass meiner nicht mehr der Aggressor ist und Unterstützung braucht. Grenzen zu setzen und sich nicht alles gefallen zu lassen hat er halt nie gelernt, weil er immer auf Konfrontation aus war und keine Notwendigkeit dafür bestand.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 23:43
Ich kann nicht beurteilen, wie aggressiv Dein Hund früher war. Aber ich weiß, dass normale, angemessene Hundekommunikation viel zu oft als Aggression fehlinterpretiert wird. Auch für mich hört es sich so an, dass Du beim Unterbinden seiner Aggression etwas zu gründlich warst. Was heißt es denn konkret, dass der 3. Trainer über Dominanz arbeitet?
Um es kurz zu halten und nicht zu sehr vom Thema Gruppendynamik abzuschweifen: über Dominanz arbeiten bedeutet, dass ich meinem Hund zeigen musste, dass ich der Chef bin und das Sagen habe. Über Körpersprache, Tonlage und klare Regeln. Um es bildlich zu formulieren, ich bin der größste und stärkste Hund in der Stadt, nicht er. Ich weiß das klingt für viele sehr veraltet, anders hat es bei uns leider nicht funktioniert.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 23:56
Ich finde deine Analyse sehr schlüssig. Ich glaube auch nicht, dass es den anderen Haltern egal war. Ich vermute die Halterin des dominanten Rüden hat die Sache ebenfalls einfach ein wenig unterschätzt. Und dass die Gruppe plötzlich losschießt hat sicherlich keiner erwartet. Wie gut sich die Hunde kennen weiß ich nicht. Die Halter haben sich zur Begrüßung umarmt, also könnten die sich unter Umständen schon gut kennen. Die Gruppe ist auch immer zusammen an den Zaun gerannt, um Spaziergänger zu verbellen. Das wäre vielleicht ein gutes Zeichen für mich gewesen, dass diese Hunde als Einheit agieren. Scheinbar hat meiner das zeitweise auch erkannt, denn er hat sich dem Zaunkrawall nicht angeschlossen, obwohl Hunde da ja schon gerne mal ins Bellkonzert einsteigen. Was ihn an dem einen Hund so interessiert hat, dass er hingegangen ist weiß ich nicht, da ging schon alles zu schnell. Wir sind für gewöhnlich auch Sonntags auf dieser Wiese, da sind andere Hunde anwesend. Eins ist dennoch klar, ich muss mich daran gewöhnen, dass meiner nicht mehr der Aggressor ist und Unterstützung braucht. Grenzen zu setzen und sich nicht alles gefallen zu lassen hat er halt nie gelernt, weil er immer auf Konfrontation aus war und keine Notwendigkeit dafür bestand.
Da fällt mir auf, dass die Gruppe immer an den Zaun gerannt ist und Passanten verbellt hat könnte territorial motiviert gewesen sein. Dann war mein Hund ja in ihren Augen tatsächlich ein Eindringling, den sie anfangs noch geduldet haben. Zudem war meiner zumindest von der Statur der größte anwesende Hund. Das hat die Gruppe dann vielleicht noch mehr als Bedrohung angesehen, als die kleineren Hunde. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr Warnsignale bzw. Anzeichen fallen mir auf.
 
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Sonja
17. März 00:10
Um es kurz zu halten und nicht zu sehr vom Thema Gruppendynamik abzuschweifen: über Dominanz arbeiten bedeutet, dass ich meinem Hund zeigen musste, dass ich der Chef bin und das Sagen habe. Über Körpersprache, Tonlage und klare Regeln. Um es bildlich zu formulieren, ich bin der größste und stärkste Hund in der Stadt, nicht er. Ich weiß das klingt für viele sehr veraltet, anders hat es bei uns leider nicht funktioniert.
Der negative Ruf des Wortes Dominanz kommt ja nur von den Mitteln, mit denen sich Hundehalter*innen früher durchgesetzt haben. Veraltet ist lediglich die Ansicht, dass Dominanz dauerhaft als Rolle festgelegt wird. Was Du meinst ist lediglich Führung, da ist nichts gegen zu sagen.
 

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