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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Thema: Ruheübung

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Alwena
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 77
zuletzt 18. März

Thema: Ruheübung

Hallo, ich übe momentan mit meinem Hund, dass er draußen ruhig bleibt und nicht rumquengelt . Dafür stelle ich mich auf die Leine und bleibe eine Zeit so stehen. Manchmal nimmt sie sich dann aber zum Beispiel ein Stock und kaut drauf rum. Jetzt meine Frage. Soll ich das erlauben? Letztendlich ist sie ja ruhig und quengelt nicht rum. Oder soll ich das unterbinden?
 

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Beitrag-Verfasser
Olli
27. Feb. 15:58
Mit Betonung auf lernen. Die Krücke wegzunehmen, solange die "eigenen Füsse" - sprich die inhärenten Regulationsmechanismen - noch nicht tragen, macht wenig Sinn. Abgesehen davon, du tust ja so als würde sich Kauen zwingend zu einer Sucht auswachsen. Zu der Annahme gibt es zumindest in dieser Verallgemeinerung keinen stichhaltigen Grund. Kauen ist auch keine Ersatzbefriedigung, sondern eine Methode der Selbstregulierung. Das sind 2 Paar Schuhe. Und wenn dein Ziel ist, dass dein Hund den Eisdielenbesuch nur "aushält", klaffen unsere Zielsetzung einfach auch ziemlich weit auseinander. Ich will, dass mein Hund in solchen Situationen entspannen kann und nicht, dass er sie aus Gehorsam ertragen muss.
Lies doch mal meinen zweiten Kommentar. Da steht 'Für die ersten paar Male, aber nicht im Dauereinsatz'. Was gibt's da nicht zu verstehen? Danach unterstellst du mir was (Kauen), um mich diesbezüglich zu korrigieren. Das ist ganz schlechter Diskussionsstil. Wenn man seinem Hund beigebracht hat, bestimmte Situationen auszuhalten, kann er als Folge wesentlich leichter entspannen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Feb. 16:34
Das Ziel sollte natürlich sein das der Hund ohne Hilfsmittel warten kann. Da macht Übung den Meister, aber das Warten kann ja auch positiv sein indem auch mal ein Leckerli rausspringt für den Hund. Da Jack Russel sehr viele Hummeln im Hintern haben und bekannt sind als Clowns ist es auch schwieriger sie ruhig und entspannt zu halten. Deshalb sind Hilfsmittel am Anfang da nicht verkehrt bis er gelernt hat sich selbst etwas mehr in Geduld zu üben. Deshalb würde ich richtiges Verhalten auch immer ruhig loben, damit er es von alleine öfter zeigt.
Ich dachte, es geht hier im Thread um die Frage, wie ich Ruhe aktiv übe, und nicht darum, wie ich Unruhe manage. 🤔
 
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Joe
27. Feb. 18:44
Lies doch mal meinen zweiten Kommentar. Da steht 'Für die ersten paar Male, aber nicht im Dauereinsatz'. Was gibt's da nicht zu verstehen? Danach unterstellst du mir was (Kauen), um mich diesbezüglich zu korrigieren. Das ist ganz schlechter Diskussionsstil. Wenn man seinem Hund beigebracht hat, bestimmte Situationen auszuhalten, kann er als Folge wesentlich leichter entspannen.
Ich versteh dich schon, ich stimme dir aber nicht zu. Die Ersatztbefriedigung hast du im Zusammenhang mit Stöckchen (= Kauen) ins Spiel gebracht, wo ich dir da was unterstelle seh ich nicht ganz. Wenn man einem Hund unaufdringliche Selbstregulierungshilfen wie Kauen erlaubt, kann er als Folge auch wesentlich leichter entspannen. Wie gesagt, das Eine muss das Andere nicht ausschließen, ausser man besteht aus irgendwelchen erziehungsideologischen Gründen darauf...
 
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Lena
27. Feb. 19:18
Ich dachte, es geht hier im Thread um die Frage, wie ich Ruhe aktiv übe, und nicht darum, wie ich Unruhe manage. 🤔
Es geht um beides, würd ich sagen 😉 Denn um Ruhe zu üben, kann es nötig sein Unruhe zu managen. Was ja im Bezug auf das Stöckchen auch der Fall ist und darum ging es ja bei der Frage: wie damit umgehen, dass der Hund scheinbar ein Stöckchen „braucht“ um ruhig sein zu können? Zulassen oder unterbinden? Wenn der Hund ohne Stöckchen auch ruhig sein kann, dann geht’s tatsächlich nicht um Unruhe. Aber i.d.R. suchen sich die Hunde ja solche Ventile, weil sie sich so runter fahren und anders nicht zur Ruhe kommen. Wie hier ja auch schon thematisiert wurde. Und wir wissen ja noch nicht wie genau das beim Hund der TE ist. Sie schreibt, dass er ruhig ist und nicht quengelt, aber so wie es geschrieben ist, denke ich sie meint während der Hund das Stöckchen hat und nicht ohne.
 
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Sylvi
27. Feb. 19:45
Es geht um beides, würd ich sagen 😉 Denn um Ruhe zu üben, kann es nötig sein Unruhe zu managen. Was ja im Bezug auf das Stöckchen auch der Fall ist und darum ging es ja bei der Frage: wie damit umgehen, dass der Hund scheinbar ein Stöckchen „braucht“ um ruhig sein zu können? Zulassen oder unterbinden? Wenn der Hund ohne Stöckchen auch ruhig sein kann, dann geht’s tatsächlich nicht um Unruhe. Aber i.d.R. suchen sich die Hunde ja solche Ventile, weil sie sich so runter fahren und anders nicht zur Ruhe kommen. Wie hier ja auch schon thematisiert wurde. Und wir wissen ja noch nicht wie genau das beim Hund der TE ist. Sie schreibt, dass er ruhig ist und nicht quengelt, aber so wie es geschrieben ist, denke ich sie meint während der Hund das Stöckchen hat und nicht ohne.
Genauso besser hätte ich es nicht erklären können 👍
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Feb. 19:45
Es geht um beides, würd ich sagen 😉 Denn um Ruhe zu üben, kann es nötig sein Unruhe zu managen. Was ja im Bezug auf das Stöckchen auch der Fall ist und darum ging es ja bei der Frage: wie damit umgehen, dass der Hund scheinbar ein Stöckchen „braucht“ um ruhig sein zu können? Zulassen oder unterbinden? Wenn der Hund ohne Stöckchen auch ruhig sein kann, dann geht’s tatsächlich nicht um Unruhe. Aber i.d.R. suchen sich die Hunde ja solche Ventile, weil sie sich so runter fahren und anders nicht zur Ruhe kommen. Wie hier ja auch schon thematisiert wurde. Und wir wissen ja noch nicht wie genau das beim Hund der TE ist. Sie schreibt, dass er ruhig ist und nicht quengelt, aber so wie es geschrieben ist, denke ich sie meint während der Hund das Stöckchen hat und nicht ohne.
Dass das eine das andere nicht ausschließt, ist mir klar. Ich würde das aber nicht mischen. Dann lieber entweder kürzere Uebungseinheiten oder immer wieder eine freundliche Erinnerung daran, dass jetzt nichts gemacht wird. Ich glaube nicht, dass ein Hund Ruhe lernen kann, indem er sich mit Objekten ablenken kann. Und ich meine da nicht ruhiges Verhalten im Sinne von “Er nervt nicht” oder „Er hält still“, sondern eine Form von innerer Ruhe, die keine Beschäftigung mit Objekten braucht. Aber das Einueben dieser Art von Ruhe ist bei uns ja allgemein nicht üblich. Es kann sich ja mal jeder hinsetzen und 10 Minuten nichts machen, also auch nicht nachdenken. Einfach nur atmen. Wird sicher schwierig, weil es nicht geübt wurde. Meine Kleine war übrigens Hardcore-Staubsauger und Sachen-in-der-Wohnunganknabberer. Bei ihr war es immer die Bitte um Aufmerksamkeit. Ersatz hat sie von mir nie bekommen. In der Wohnung kaut sie nun schon lange nichts mehr an und die Staubsaugertaetigkeiten draußen sind auch viel weniger geworden. Das einzige, was immer wieder auftaucht ist das Krallenknabbern. Und das macht sie, wenn ich nicht genügend Struktur schaffe und sie zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Und spätestens, wenn das begehrte Objekt kein Stock ist, sondern faulige Nüsse oder alte 💩, findet Mensch das sicher nicht mehr okay. Und dann?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Feb. 20:04
Eine Ergänzung: ich würde das in Form von Desensibilisierung machen. Ich führe die Übung also so lange durch, wie sie der Hund aushalten kann. Und wenn er Anstalten macht, ein Objekt zur Emotionsregulation zu suchen, würde ich abbrechen und den Ort wechseln. In Form von Flooding, also den Hund zu zwingen, über einen längeren Zeitraum ruhig zu sein, obwohl er es nicht aushalten kann, fände ich auch bedenklich.
 
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Lena
27. Feb. 20:04
Dass das eine das andere nicht ausschließt, ist mir klar. Ich würde das aber nicht mischen. Dann lieber entweder kürzere Uebungseinheiten oder immer wieder eine freundliche Erinnerung daran, dass jetzt nichts gemacht wird. Ich glaube nicht, dass ein Hund Ruhe lernen kann, indem er sich mit Objekten ablenken kann. Und ich meine da nicht ruhiges Verhalten im Sinne von “Er nervt nicht” oder „Er hält still“, sondern eine Form von innerer Ruhe, die keine Beschäftigung mit Objekten braucht. Aber das Einueben dieser Art von Ruhe ist bei uns ja allgemein nicht üblich. Es kann sich ja mal jeder hinsetzen und 10 Minuten nichts machen, also auch nicht nachdenken. Einfach nur atmen. Wird sicher schwierig, weil es nicht geübt wurde. Meine Kleine war übrigens Hardcore-Staubsauger und Sachen-in-der-Wohnunganknabberer. Bei ihr war es immer die Bitte um Aufmerksamkeit. Ersatz hat sie von mir nie bekommen. In der Wohnung kaut sie nun schon lange nichts mehr an und die Staubsaugertaetigkeiten draußen sind auch viel weniger geworden. Das einzige, was immer wieder auftaucht ist das Krallenknabbern. Und das macht sie, wenn ich nicht genügend Struktur schaffe und sie zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Und spätestens, wenn das begehrte Objekt kein Stock ist, sondern faulige Nüsse oder alte 💩, findet Mensch das sicher nicht mehr okay. Und dann?
Verstehe die Antwort nicht so richtig in Bezug auf meinen Kommentar.. Du hast gesagt, dass es um Ruhe und nicht um Unruhe geht und ich hab gesagt es geht um beides! 😉 Hab ja nicht meine Meinung geschrieben, sondern nur warum hier darüber gesprochen wird. Ich stimme dir in soweit zu, dass es nur bedingt tatsächlich Ruhe ist, wenn der Hund sich ablenken muss. Deshalb kann man es aber ja trotzdem erstmal nutzen, so als Fuß in der Tür, um dann tatsächliche Ruhe und Frustrationstoleranz zu üben, sodass der Hund das Stöckchen irgendwann nicht mehr braucht. So in der Art wurde es hier ja auch schon mehrfach beschrieben. Ich persönlich finde schon, dass man es so machen kann. Kommt aber auch etwas auf den Charakter des Hundes an denke ich. Bei manchen Hunden würde ich tatsächlich auch eher „deine Variante“ vorziehen, wenn er mit dem Stöckchen z.B. nicht ruhig wird, sondern sich eher noch hochfährt und/oder es einfach zu extrem und ggf. sogar zu einer Art Sucht wird.. Mein Samu ist so einer, der im Freilauf Stöckchen knabbern darf, aber nicht bei Ruheübungen etc., weil er damit eher noch wilder wird und wild damit herum spielen will oder kräftig und schnell alles komplett zerkaut und der Stock ist hin. Da entsteht keine Ruhe. Also ich verstehe was du meinst 😉
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Feb. 20:07
Verstehe die Antwort nicht so richtig in Bezug auf meinen Kommentar.. Du hast gesagt, dass es um Ruhe und nicht um Unruhe geht und ich hab gesagt es geht um beides! 😉 Hab ja nicht meine Meinung geschrieben, sondern nur warum hier darüber gesprochen wird. Ich stimme dir in soweit zu, dass es nur bedingt tatsächlich Ruhe ist, wenn der Hund sich ablenken muss. Deshalb kann man es aber ja trotzdem erstmal nutzen, so als Fuß in der Tür, um dann tatsächliche Ruhe und Frustrationstoleranz zu üben, sodass der Hund das Stöckchen irgendwann nicht mehr braucht. So in der Art wurde es hier ja auch schon mehrfach beschrieben. Ich persönlich finde schon, dass man es so machen kann. Kommt aber auch etwas auf den Charakter des Hundes an denke ich. Bei manchen Hunden würde ich tatsächlich auch eher „deine Variante“ vorziehen, wenn er mit dem Stöckchen z.B. nicht ruhig wird, sondern sich eher noch hochfährt und/oder es einfach zu extrem und ggf. sogar zu einer Art Sucht wird.. Mein Samu ist so einer, der im Freilauf Stöckchen knabbern darf, aber nicht bei Ruheübungen etc., weil er damit eher noch wilder wird und wild damit herum spielen will oder kräftig und schnell alles komplett zerkaut und der Stock ist hin. Da entsteht keine Ruhe. Also ich verstehe was du meinst 😉
Das Kauen des Stöckchens wäre für mich Unruhevermeidung. Die Übung ohne Ablenkung wäre für mich eine Ruheübung. Der Fokus ist ein anderer.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
27. Feb. 20:22
Hier kursieren einige Interpretationen, die mich sehr seltsam anmuten. Stöckchen Kauen ist Ersatzbefriedigung (wofür genau?), eine Art "Einsteigerdroge" auf dem Weg zum Scheisse fressen und die Alternative dazu ist entweder stoisches Aushalten oder ein ansatzweise meditativer Zustand mit integrierten Atemübungen. Da ist imho etwas zu viel frei schwebende Menschenfantasie mit zu wenig Bodenhaftung in hundegerechtem Pragmatismus.
 

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