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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Napf wegnehmen bei Mäkeligkeit - tatsächlich der richtige Weg?

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Tom
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 803
zuletzt 17. Jan.

Napf wegnehmen bei Mäkeligkeit - tatsächlich der richtige Weg?

Bei Fragen zum mäkeligen Hunden lese ich immer wieder den Tipp "Sofort den Napf wegnehmen, wenn es nicht gefressen wird. Reste direkt auch weg" Kann man so machen und vielleicht funktioniert das auch. Aber mir kommt es nicht gut vor und auch aus verschiedenen Gründen nicht richtig. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, ich hatte noch nie Probleme damit und auch noch nie einen, der sich bis zur Besinnungslosigkeit voll stopft, wenn es was gibt. Außerdem habe ich zum Thema Lerntheorie und Hundepsychologie viel weniger gelesen und viel weniger Fachwissen als viele andere hier. Ich mache das meiste irgendwie "nach Gefühl" was vielleicht ganz richtig oder auch manchmal sehr falsch sein kann. Aber ist das wegnehmen wirklich noch zeitgemäß, entspricht modernen Lerntheorien und angemessen im Umgang? Wir als Halter bestimmen ja beim Fressen schon zumindest das WAS und meistens auch das WO. Zur freien Verfügung gibt es meist ein gutes Grundfutter, so wie unsere Kaninchen immer frisches Heu zur Verfügung haben. Und beide natürlich immer Wasser. Zu bestimmen was und wo gefressen wird liegt in der Natur der Dinge. Aber muss man tatsächlich als Halter auch noch den exakten Zeitpunkt bestimmen? Wenn man das beim Fressen so macht, entscheidet man dann auch exakt, wann und wo gepinkelt und gekackt wird? Bei uns gibt es ein paar Tabuzonen wie von Gärten und Hausecken wo das nicht passiert. Aber den Rest muss ich nicht unbedingt bestimmen. Da stellt sich mir einerseits die Frage nach dem Grundrechten vom Hund, so zu fressen wie er fressen möchte und Hunger hat, Ausschreitungen abzusetzen, wenn es nötig ist. Zusätzlich kann man sich überlegen, was es mit dem Hund macht wenn er lernt: Was ich nicht sofort wegfresse, das kommt wieder weg. Das entscheidet mein Halter und nicht ich. Ich würde es vielleicht nicht direkt in den Topf werfen mit Wasserpistole, Rüttelflasche und ähnlichem, aber irgendwie ist es schon eine aversive Trainingsmethode, die gedanklich vielleicht überholt ist Weil ein Hund sein Futter nicht frisst, tut er das doch bestimmt nicht um uns zu ärgern oder zu schikanieren. Aus meiner Sicht passt entweder das Futter nicht oder der Zeitpunkt, wann er es bekommt. Ist das wirklich sinnvoll, nichts daran zu ändern und genau dieses Futter zu einem vorbestimmten Zeitpunkt mit Gewalt oder zumindest ohne Alternativen in den Hund reinzwingen zu wollen? Das einzige was ich wirklich für ungeschickt halte und wo man sich Probleme machen kann wäre ständiges nachbessern gefüllten Napf. Ich würde was anderes geben oder ist einfach stehen lassen aber wenn der Hund lernt dass es irgendwie verbessert und aufgehübscht wird wenn er es stehen lässt ist es wahrscheinlich nicht hilfreich oder kann auch mal nach hinten losgehen. Alles andere finde ich einigermaßen fragwürdig und würde gerne mal eure Meinungen hören. Was denkt die Allgemeinheit so denkt zu diesem Napf-wegnehmen und Grundrechte Thema?
 

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Karin
14. März 23:16
Meine Hündin hat auch eine Zeit lang sehr schlecht gefressen. In der Hundeschule sagte man mir nach 20 Minuten den Napf wegnehmen und den nächsten Tag wieder hinstellen. Das fühlte sich total falsch an und ich habe es nicht gemacht. Falsch war aber auch von mir das Futter mit Leberwurst, Hüttenkäse...aufzupeppen . Aber das habe ich schnell selbst gemerkt. Wir haben es aufgesessen indem sie morgens nur ihr normales TF bekam, keine Leckerlis...Nun frisst sie brav was ich ihr gebe, zwar im Schneckentempo aber der Napf ist leer und wird dann auch weg gestellt.
 
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Sassy
14. März 23:23
Meine Oma hatte einen mäkelig fressenden ZwergPudel. Das Futter stand immer frei rum. Ergebnis war, dass der Pudel immer auf jeden anderen Hund los gegangen ist der die Wohnung betreten hat. Ob das Futter vorher hochgenommen wurde oder nicht. Nach dem Tod meiner Oma zog der Pudel bei mir & meiner Schwester ein. Wir hatten aber jeder auch einen Hund. (Meine Hündin ist auch sehr leichtfüttrig & verfressen.) somit konnte das Futter nicht stehen bleiben. Mit der Zeit hat der Pudel gelernt, dass es nur zu bestimmten Zeiten Futter gibt. Seit dem frisst er besser.
 
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Franziska
14. März 23:35
Ich glaube das kommt darauf an ob der Hund wirklich nur mäckelig ist. Bei meiner Hündin hat es geholfen. Ich war zum ersten Mal bei meinen Eltern. Und sie haben lauter leckeres Zeug für sie eingekauft und da Weihnachten war gab es davon auch eine Menge. Da wollte sie irgendwann das Futter nicht mehr, weil sie halt lieber die Leckerlis wollte. Dann gab es geregelt 15 Minuten das Essen. Dann wurde es weggestellt. Am zweiten Tag am Abend hat sie es wieder fröhlich gegessen. Und dann auch jeden Tag
 
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Sonja
14. März 23:55
Bei uns werden die Hunde alle zusammen in einem Nebenraum gefüttert. Die Näpfe stehen in verschiedenen Ecken, mit so viel Abstand, wie die Hunde brauchen. 3 Hunde saugen ihren Napf leer. 2 brauchen ihre Zeit oder fressen nur einen Teil oder gar nichts. Wir haben daher die Regel eingeführt, dass jeder nur an seinen Napf darf, und wer fertig ist, verlässt den Raum. Wenn unsere 2 nicht fressen mögen, beobachten wir erst mal ihr Verhalten. Daraus ergibt sich der Grund der Futterverweigerung. Genau können wir das nur bei Yoshi sagen, wobei wir 1/2 Jahr gebraucht haben, um sein Verhalten komplett deuten zu können. Lucy ist erst ein paar Tage bei uns, wir müssen sie erst noch kennen lernen. Gründe können sein: Er hat gerade zur Fütterungszeit keinen Hunger. Das Futter schmeckt ihm (heute) nicht, er hat gerne Abwechslung. Er möchte das Futter, das auch andere bekommen haben. Etwas macht ihn nervös, dann kann er nichts fressen. Er wird beim Fressen alleine gelassen, das macht ihn nervös. Fressen aus dem Napf ist zu langweilig, er möchte dabei bespasst werden, mit Handfütterung, Leckerlispielzeug und voller Aufmerksamkeit seiner Menschen. Ich finde, der Hund hat das Recht, aus jedem dieser Gründe sein Futter stehen zu lassen. Wegen der anderen müssen wir es wegräumen, aber er bekommt es später erneut angeboten. Aber bevor wir das Futter wegräumen, probieren wir viel aus, um ihn zum Fressen zu bewegen. Und wenn er nur mäkelig ist und uns gut erzogen hat? Dann finde ich auch das OK. Ich kann alle oben genannten Gründe für mäkeliges Fressen gut nachvollziehen, denn wir Menschen verhalten uns doch auch nicht anders. Warum sollte man den Hund also dieses Verhalten absprechen? Yoshi frisst inzwischen oft den Napf komplett leer. Manchmal braucht er dazu ein paar Anläufe. Lucy braucht beim Fressen Körperkontakt, sonst fühlt sie sich nicht sicher genug. Lucys Anwesenheit macht Yoshi noch nervös, er frisst seitdem wieder kaum etwas. Lucy möchte ihr Trockenfutter vom Züchter nicht mehr ( was nicht schlimm ist, denn es ist nicht hochwertig). Sie frisst lieber Nalas Futter (was auch nicht schlimm ist, weil Nala noch Junior-Futter bekommt). Wenn ich die herzlose Regel "wegnehmen und wegräumen" befolgt hätte, wäre Yoshi bereits vor dem vollen Napf verhungert. Auf den Hund einzugehen hat uns einander näher gebracht, wir kennen Yoshi jetzt viel besser.
 
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Nadine
14. März 23:58
Puhhhh, schwieriges Thema 🙈 Ich nehme kein Napf weg bei Mäkeligkeit! Hier muss man auch ganz klar immer die Gesundheit im Blick haben. Warum mäkelt der Hund? Hat er Schmerzen? Sodbrennen, Bauchweh? Manche Hunde zeigen keine Schmerzen und auch kein Unwohlsein. Und man verwechselt gesundheitliche Probleme schnell mit mäkeligkeit. 😏 Vielleicht bekommt dem Vierbeiner das Futter einfach nicht. Und dann muss man auch immer ein Auge darauf haben was man füttert. Zum Trockenfutter kann ich sagen,- ich möchte nicht jeden Tag Pfurztrockene kekse essen 😂 Diese Philosophie "frisst oder stirb" ist nicht meins. Wir diktieren den Hunden im Alltag schon so viel. Da sollen sie doch wenigstens fressen was ihnen schmeckt und gut bekommt. 😁 Feste Fütterungszeiten gibt es hier nicht. Unser Youngster würde sonst kurz vorher alles vollsabbern 😂 Seine innere Uhr und sein Magen sagen ihm sonst genau wann es los geht.
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 00:56
Mein Retriever frisst rasseuntypisch nur um nicht zu verhungern. Er ist rundum gesund. Wir haben verschiedene Näpfe und Futterarten und -sorten ausprobiert. Das Ergebnis war immer gleich. Also haben wir den Rat befolgt, den Napf nach einiger Zeit wegzustellen, wenn er nicht frisst. Das hatte zur Folge, dass er 2 Tage gar nichts gefressen hat und hätte am 3. Tag vielleicht auch nichts gefressen, wenn wir es weiter so gemacht hätten. Das wollte ich aber nicht testen. Nach 2 futterfreien Tagen wird Nahrungskarenz vermutlich irgendwann ungesund. Jetzt machen wir morgens den Napf voll und er frisst wann er möchte. Morgens frisst er grundsätzlich nicht. Meistens gegen Mittag, manchmal auch erst am späten Nachmittag die erste Hälfte. Die zweite Hälfte manchmal abends, manchmal nachts, manchmal gar nicht. Durch unregelmäßige Tagesabläufe haben wir unregelmäßige Gassizeiten, sodass sie sowieso immer unabhängig von der Mahlzeit stattfinden. Er kann aber regelmäßig in den Garten, falls er sich doch mal außerhalb der Gassigänge lösen muss. Das passiert aber nur alle paar Monate.
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 00:58
Naja Fressen sollte eine der wichtigeren Ressourcen sein. Wenn aber fressen immer da ist wird es auch weniger wertig. Allein schon deshalb würde ich es wegnehmen und halt später nochmal anbieten.
Warum sollte Fressen eine der wichtigeren Ressourcen sein? Wenn meinem Hund Futter schlichtweg egal ist, warum sollte ich es für ihn wichtiger machen als es ist? Welchen Mehrwert hat das?
 
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Sabrina
15. März 01:05
Wenn meine Hündin vom Napf weg geht und es sich noch Reste vom Futter darin befinden, dann wird der Rest entsorgt. Und sollte meine Hündin das Futter nach 15 Minuten gar nicht anrühren, dann gibt es erst zur nächsten Fütterung, die nächste Portion. Und wenn ich merke sie mag eine Futtersorte ganz und gar nicht, dann kaufe ich diese Sorte nicht mehr.
 
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Nicole
15. März 05:49
Warum sollte Fressen eine der wichtigeren Ressourcen sein? Wenn meinem Hund Futter schlichtweg egal ist, warum sollte ich es für ihn wichtiger machen als es ist? Welchen Mehrwert hat das?
Rein Ökologisch: Nahrung, Wasser, Raum und Geschlechtspartner sind zur Arterhaltung notwendig. Fehlt was dauerhaft davon stirbt die Art irgendwann aus. Daher erachte ich es als wichtigere Ressource wie andere Dinge die meinen Hunden vielleicht auch wichtig sind wie z.b. meine Zuwendung oder das Lieblingsspielzeug.
 
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Dogorama-Mitglied
15. März 06:26
Puhhhh, schwieriges Thema 🙈 Ich nehme kein Napf weg bei Mäkeligkeit! Hier muss man auch ganz klar immer die Gesundheit im Blick haben. Warum mäkelt der Hund? Hat er Schmerzen? Sodbrennen, Bauchweh? Manche Hunde zeigen keine Schmerzen und auch kein Unwohlsein. Und man verwechselt gesundheitliche Probleme schnell mit mäkeligkeit. 😏 Vielleicht bekommt dem Vierbeiner das Futter einfach nicht. Und dann muss man auch immer ein Auge darauf haben was man füttert. Zum Trockenfutter kann ich sagen,- ich möchte nicht jeden Tag Pfurztrockene kekse essen 😂 Diese Philosophie "frisst oder stirb" ist nicht meins. Wir diktieren den Hunden im Alltag schon so viel. Da sollen sie doch wenigstens fressen was ihnen schmeckt und gut bekommt. 😁 Feste Fütterungszeiten gibt es hier nicht. Unser Youngster würde sonst kurz vorher alles vollsabbern 😂 Seine innere Uhr und sein Magen sagen ihm sonst genau wann es los geht.
🙂👍
 

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