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Home / Forum / Spaß & Tratsch / "Dein Hund kontrolliert dich"

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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 176
zuletzt 13. März

"Dein Hund kontrolliert dich"

...liest man hier im Forum sehr oft und die Konsequenz daraus ist "Das musst du unterbinden!". Aber wollen uns Hunde wirklich kontrollieren oder laufen sie uns aus anderen Gründen hinterher? Möchte ein Hund wirklich über uns "bestimmen" oder einfach gerne dabei sein? Haben wir das hinterher laufen vielleicht unbewusst verstärkt, durch Aufmerksamkeit, Ansprache oder nur einen Blick, und er macht es darum? Ich persönlich kenne keinen Hund, der seinen Menschen kontrollieren möchte. Das anfängliche hinterher Laufen dagegen kenne ich von vielen Hunden, mit zunehmender Sicherheit (in den Menschen und/oder die Umgebung) hat sich das aber immer von alleine gelegt. Je nach Hund konnte das natürlich auch eine ganze Weile dauern. "Das musst du unterbinden" wird vermutlich oft so ausgelegt, dass der Hund weg geschickt wird oder fix an einem Platz bleiben muss, damit er nicht folgen kann. Dieses weg schicken erachte ich persönlich nicht als sinnvoll und gehe sogar so weit, dass es der Bindung schaden kann (Ausschluss aus dem Sozialverband ist die höchste Strafe). Sollte der Hund wirklich kontrollieren, müsste ich ihm dann nicht eher erklären, dass er das nicht muss, dass ich durchaus auf mich aufpassen kann? Und ihm vielleicht ein paar andere Plätze schmackhaft machen und zeigen, auf die er sich alternativ zurück ziehen kann? Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Hat(te) hier jemand einen Kontrolletti? Und wenn ja, wie genau äußert sich das und wie habt ihr den Kontrollzwang diagnostiziert? Woran macht ihr fest, dass es nichts anderes ist? Und wie geht ihr damit um, bzw wie arbeitet ihr daran? Was hilft bei euch und was nicht?
 

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Andrea
12. Okt. 19:43
Ohne mir jetzt alle Antworten durchgelesen zu haben: Sofern sie nicht müde sind, laufen meine Yorkis mir den ganzen Tag hinterher. Der Gedanke an Kontrolle kommt mir dabei nicht, ich glaube vielmehr, dass sie einfach interessiert sind, was ich so mache. Es stört mich nicht. Gleichwohl bin ich überzeugt, dass sie auf Kommando im Körbchen bleiben würden, aber wozu? Ich lasse denen die Entscheidung, neugierig sein zu wollen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 19:44
🤣🤣🤣 sorry, ich habe Kopfkino.... Die Reihenfolge bestimmt????🤣🤣 Cool. Ich glaube weder Kontrolle noch Schutztrieb (was soll das eigentlich sein ?) war die Motivation. Das liest sich wie: Die überleben nicht ohne mich in diesem Kriegsgebiet diese völlig unselbständigen Kreaturen.🤣
So hat er uns vermutlich wahrgenommen. Verlorene Schäfchen die keine Ahnung haben, wohin sie gehen und wie sie sicher ankommen 🐑🐑🐑. Dann war meine Mama aber definitiv das Oberschaf. Oder das verletzte Schaf 😅. Mit Schutztrieb meine ich das Bedürfnis uns, oder besser gesagt meine Eltern zu beschützen.
 
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Ines
12. Okt. 19:48
Das kommt sicher auf den Hund an .Mein Entlebucher hat kontrolliert und wollte hüten. Dem musste ich dann wirklich erst klar machen,dass das bei mir nicht seine Aufgabe ist. Mein Labradoodle will einfach nur bei mir sein und das ist gut so. Er kommt zur Ruhe und bleibt auch paar Stunden alleine. Also alles supi!
 
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Sil
12. Okt. 19:49
Wenn ich fragen darf: Zu Punkt 1: Welche Pflicht meinst du? Zu Punkt 2: Manche Hunde sind einfach unsicher oder ängstlich und halten die "Gefahr" auf Abstand. Wie ist das von dir beschriebene "Abschirmen" von Angst und Unsicherheit zu unterscheiden? Danke!
Zu 1.: Der Hund glaubt, er müsse alles kontrollieren und im Blick haben. Sobald sich jemand bewegt, springt er auf und trabt hinterher. Das ist stressig für den Hund (und nervig für den Mensch). Da sollte man ihn aus der Verantwortung nehmen. Zu 2.: Ein ängstlicher/unsicherer Hund würde im Hintergrund bellen, wäre aber nicht der erste an der Tür. Wenn sich jedoch ein unsicherer Hund verantwortlich fühlt und nach vorne geht, ist es umso ungünstiger. Unsichere Hunde sollte man erst Recht in die zweite Reihe schicken, das nehmen sie bei entsprechender Führung auch gerne an.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 19:49
Mal unabhängig davon, ob es sich um kontrollierendes Verhalten handelt oder nicht, kann das Verhalten, wenn unerwünscht, auch über nondirektive Methoden „unterbunden” werden. Ich finde nicht, dass es nötig ist, den Hund auf die Decke zu schicken, dabei eskalierende Konfrontation oder eine Verhakeln im Kontakt zu provozieren. Über Desensibilisierung kann der Hund Schritt für Schritt lernen, dass es sich für ihn nicht lohnt, hinterher zu laufen, ohne dass der Mensch dafür in seinen Wohlfühlbereich eindringen muss bzw. Kontaktsucht fördert.
 
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Nadine
12. Okt. 19:53
Das kommt sicher auf den Hund an .Mein Entlebucher hat kontrolliert und wollte hüten. Dem musste ich dann wirklich erst klar machen,dass das bei mir nicht seine Aufgabe ist. Mein Labradoodle will einfach nur bei mir sein und das ist gut so. Er kommt zur Ruhe und bleibt auch paar Stunden alleine. Also alles supi!
Sehr spannend 😊 Kannst du mal genauer erzählen, wie sich das kontrollieren und hüten gezeigt hat? Ich hab da zwar was im Kopf, aber es wäre sicher für alle interessant, da mal ein konkretes Beispiel zu haben, wie sich so Verhalten äußert 😊 Und wie hast du ihm klar gemacht, dass es nicht seine Aufgabe ist?
 
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Selina
12. Okt. 19:55
Ich habe keine Ahnung von Welpen, aber ist das nicht der ganz normale Folgetrieb? 🤔 Ich kann mit tatsächlich nicht vorstellen, dass ein Welpe seinen Menschen kontrollieren möchte (auch wenn es im Forum immer wieder fest behauptet wird). Das müsste schon ein sehr spezieller, frühreifer Charakter sein. Die meisten Welpen bekommen durch das hinterher laufen doch Sicherheit. Mir läuft Wayne übrigens auch noch heute manchmal hinterher. Wenn es kurz vor seiner Gassi Zeit(oder grob Fütterungszeit) ist, wenn er mir ein Bedürfnis mitteilen möchte etc. Fällt für mich alles nicht unter kontrollieren und ist ok. Wenn es nicht überhand nimmt, aber dann würde ich mir mehr Gedanken über die Ruhezeiten des Hundes machen und mich nicht kontrolliert fühlen.
Ich muss gestehen, dass ich an den Folgetrieb überhaupt nicht gedacht habe! Lag vielleicht daran, weil Baileys den außerhalb des Hauses nicht wirklich ausgeprägt besaß; innen habe ich den Folgetrieb nie bedacht. Das könnte natürlich auch sein. Das mit den Bedürfnissen haben wir auch, aber öfter auch einfach so, wenn jemand von uns mal seinen Platz verlässt und er dann nicht weiß, wohin wir gehen oder was wir machen. Er schaut dann immer neugierig, aber sobald er merkt, dass nichts spannendes passiert dreht er sich um und geht wieder
 
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Miriam
12. Okt. 19:57
Ich habe hier einen Kontrolletti. Das äußert sich aber weniger darin, dass er mich den ganzen Tag in der Wohnung verfolgt und draußen dann nur noch ein Kondensstreifen zu sehen ist, wenn ich ihn ableine (das hört und liest man ja oft im Internet). Ganz im Gegenteil! Koya bleibt die meiste Zeit in der Wohnung liegen und draußen orientiert er sich wunderbar an mir und entfernt sich keine 40 Meter von mir. Bei uns äußert sich das Kontrollieren hauptsächlich darin, dass er mich zwickt, wenn ich etwas tue, was ihn stört. Z.B. läuft er mir nach und zwickt mir in die Waden oder Hände, wenn ich in der Wohnung etwas suche und öfter hin und her laufe. Ich denke schon, dass sehr selbstbewusste Hunde dazu neigen zu „bestimmen“. Aber nicht unbedingt, weil sie es wollen, sondern weil wir sie in diese Position drängen und sie sich deshalb dazu gezwungen fühlen, den Menschen zu kontrollieren und zu maßregeln.
 
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Ines
12. Okt. 20:00
Sehr spannend 😊 Kannst du mal genauer erzählen, wie sich das kontrollieren und hüten gezeigt hat? Ich hab da zwar was im Kopf, aber es wäre sicher für alle interessant, da mal ein konkretes Beispiel zu haben, wie sich so Verhalten äußert 😊 Und wie hast du ihm klar gemacht, dass es nicht seine Aufgabe ist?
Am Anfang mit in die Hosen zwicken ,austicken bei schimpfen ,umkreisen ect. und auch körperlich werden.Ansspringen,bellen ,das volle Programm. Und das wirklich schon als Welpe. Ich habe verschiedene Sachen gemacht ,von ignorieren über halten ,ganz in Ruhe bis zu ständigem Zimmerwechsel mit Tür zu. Aber alles selbstverständlich ohne direkten " Erziehungsgedanken". Hat funktioniert.Seinen Entlebuchercharakter hat er behalten ,Bekannten Menschen gegenüber war er nach nem Jahr immer nett.
 
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Nadine
12. Okt. 20:01
Mal unabhängig davon, ob es sich um kontrollierendes Verhalten handelt oder nicht, kann das Verhalten, wenn unerwünscht, auch über nondirektive Methoden „unterbunden” werden. Ich finde nicht, dass es nötig ist, den Hund auf die Decke zu schicken, dabei eskalierende Konfrontation oder eine Verhakeln im Kontakt zu provozieren. Über Desensibilisierung kann der Hund Schritt für Schritt lernen, dass es sich für ihn nicht lohnt, hinterher zu laufen, ohne dass der Mensch dafür in seinen Wohlfühlbereich eindringen muss bzw. Kontaktsucht fördert.
Kannst du die Arbeit mit nondirektiven Methoden bitte genauer ausführen? Ich habe das schon öfter von dir gelesen und finde es sehr spannend. Und habe glaube ich auch eine grobe Vorstellung davon, wie es gemeint ist. Eine genauere Ausführung wäre aber sicher für viele interessant.
 

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