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Home / Forum / Spaß & Tratsch / "Dein Hund kontrolliert dich"

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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 176
zuletzt 13. März

"Dein Hund kontrolliert dich"

...liest man hier im Forum sehr oft und die Konsequenz daraus ist "Das musst du unterbinden!". Aber wollen uns Hunde wirklich kontrollieren oder laufen sie uns aus anderen Gründen hinterher? Möchte ein Hund wirklich über uns "bestimmen" oder einfach gerne dabei sein? Haben wir das hinterher laufen vielleicht unbewusst verstärkt, durch Aufmerksamkeit, Ansprache oder nur einen Blick, und er macht es darum? Ich persönlich kenne keinen Hund, der seinen Menschen kontrollieren möchte. Das anfängliche hinterher Laufen dagegen kenne ich von vielen Hunden, mit zunehmender Sicherheit (in den Menschen und/oder die Umgebung) hat sich das aber immer von alleine gelegt. Je nach Hund konnte das natürlich auch eine ganze Weile dauern. "Das musst du unterbinden" wird vermutlich oft so ausgelegt, dass der Hund weg geschickt wird oder fix an einem Platz bleiben muss, damit er nicht folgen kann. Dieses weg schicken erachte ich persönlich nicht als sinnvoll und gehe sogar so weit, dass es der Bindung schaden kann (Ausschluss aus dem Sozialverband ist die höchste Strafe). Sollte der Hund wirklich kontrollieren, müsste ich ihm dann nicht eher erklären, dass er das nicht muss, dass ich durchaus auf mich aufpassen kann? Und ihm vielleicht ein paar andere Plätze schmackhaft machen und zeigen, auf die er sich alternativ zurück ziehen kann? Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Hat(te) hier jemand einen Kontrolletti? Und wenn ja, wie genau äußert sich das und wie habt ihr den Kontrollzwang diagnostiziert? Woran macht ihr fest, dass es nichts anderes ist? Und wie geht ihr damit um, bzw wie arbeitet ihr daran? Was hilft bei euch und was nicht?
 

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Manuela
27. Okt. 07:56
Sehr spannendes Thema. Ich bin gespannt, was hier noch für Antworten kommen. 😊 Ich habe so einen Kontrolletti. Er latscht mir wirklich immer und überall hinterher. An Abstand zu mir ist das höchste der Gefühle das Nachbarzimmer bei geöffneter Tür. 🙈 Bei Balto ist es eine Mischung aus mehreren Motivationen. Es ist nicht zu 100% nur kontrollieren wollen. Oft ist er auch einfach neugierig, was ich mache. Weil oft, wenn ich was mache, passiert für ihn auch was Spannendes. Ich denke die Neugierde ist so zu 80% die Ursache. Die anderen 20% sind dann wohl Kontrollzwang. 😅 Ich denke bei uns ist das Problem selbstgemacht in der Welpenzeit. Balto hatte in den ersten 4 Monaten bei uns einen Apparat ins Maul operiert zwecks Kieferfehlstand. Da haben wir ihn natürlich keine Sekunde aus den Augen gelassen und ihn immer verfolgt, oder eben gerufen damit er uns folgt. Damit er sich die Teile nicht aus dem Maul raus kratzt. Ich kann ihn jederzeit wegschicken und auch mit Handzeichen mitteilen, dass er mir jetzt nicht folgen soll. Daran hält er sich dann auch. Er sitzt oder liegt dann an der Stelle, wo er sich in dem Moment befand, und wartet auf meine Rückkehr. 🤷‍♀️ Alleine bleiben kann Balto nicht. Also mal 20 Minuten um eine Kleinigkeit einzukaufen, aber mehr nicht. Dann fängt er an zu Jaulen wie ein Wolf. Daraus schließe ich aber eher Trennungsangst als Kontrollverlust. Früher hat er mich leicht gemaßregelt, wenn ich nach Hause kam (leichtes anspringen oder Hand ins Maul nehmen), das macht er jetzt schon lange nicht mehr. Er muss aber auch nie alleine bleiben. Entweder es ist jemand zu Hause, oder er kommt zum Hundesitter oder Freunden/Nachbarn. Irgendwer ist immer da. Wenn es geht, nehme ich ihn mit. Er fühlt sich überall wohl, wo ich bin - Hauptsache dabei (typisch Eurasier Rassebeschreibung 😅). Für mich ist es so in Ordnung, wie es ist. Er ist jederzeit "kontrollierbar" für mich, also dass ich ihn wegschicken oder auf einem Platz lassen kann. Wir haben einen verhältnismäßig ruhigen Alltag, also bekommt er auch immer genug Ruhe. Er hört im Alltag auf mich, Rückruf etc., also die typischen Probleme, die gern auf Kontrollverhalten geschoben werden, haben wir nicht. Klar könnte ich das Training noch intensiver gestalten und ihm 24/7 nur noch zugewiesene Plätze erlauben. Aber ich sehe darin einfach keinen Mehrwert. Also kurz gesagt, auch auf die Gefahr hin einen Shitstorm zu kassieren: Balto ist gerne bei mir und ich habe ihn gerne um mich. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein soll 😊
So wie du es beschreibst, könntest du glatt von mir und meinem Chaiko sprechen. Eurasier sind nun mal sehr auf ihr Rudel fixiert. Deshalb liebe ich ihn. Bei uns ist auch viel Ruhe und dadurch kommt er trotzdem auf seine Schlaf und Ruhe Zeiten. Das einzige wo er dich maßregelt ist, wenn ich heim komme. Dann wird geschimpft mit mir und meine Hand ist dann erst mal bei ihm in der Schnauze. Aber das ist für mich okay.
 
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Sabine
27. Okt. 08:02
es wird oft davon gesprochen „gib deinem hund sicherheit“ - zeig ihm deine souveränität - wie sieht sowas in der praxis aus? welche verhalten von mir zeigt das meinem hund?
Z.B. - in dem du in allen Situationen ruhig bleibst -in dem du deine Stimme nie erhebst - in dem du keine Hektik verbreitest -Stell dich bei Hundebegnungen erstmal vor deinen Hund und lass ihn erst nach Freigabe an den anderen Hund - schicke fremde Hunde auch ruhig mal körpersprachlich weg - Lauf mal kleine Bögen, wenn frontal Hunde kommen
 
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Katrin
27. Okt. 09:50
Z.B. - in dem du in allen Situationen ruhig bleibst -in dem du deine Stimme nie erhebst - in dem du keine Hektik verbreitest -Stell dich bei Hundebegnungen erstmal vor deinen Hund und lass ihn erst nach Freigabe an den anderen Hund - schicke fremde Hunde auch ruhig mal körpersprachlich weg - Lauf mal kleine Bögen, wenn frontal Hunde kommen
Aber auch sämtlichen anderen Kleinkram der gerne mal vergessen wird. Das fängt bei der Einteilung und Vergabe von Ressourcen an, Regeln und Grenzen im Alltag die eingehalten werden müssen, vom Hund und Halter (meistens hat der Mensch da mehr Probleme mit).
 
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Marina
13. März 07:28
Ist zwar schon etwas länger her, aber mein Picasso ist leider auch ein ganz schöner Kontrolletti. Wir wohnen zu 4, aber am meisten ist er auf mich fokussiert. Damit meine ich, ich muss nur anfangen zu reden und schon schaut er zu mir, obwohl ich nicht mit ihm rede. Er folgt mir überall hin, auch wenn er eigentlich gerade am schlafen war, weshalb er vermutlich auch viel zu wenig schläft. Wenn ich aufstehe versucht er mich dann zu ,,korrigieren,, indem er mir an die Beine springt. Wir trainieren schon lange mit ihm, aber selbst das auf den Platz schicken, will bei uns nicht recht funktionieren. Momentan sind wir noch dabei eine Grenze zu setzten, wenn er mir aus dem Zimmer raus folgen möchte, was auch nur bedingt Funktion. Er heht dann etwas zurück und macht dann kurz Sitz, wenn ich ihm das Zeichen gebe, aber sobald ich dann wirklich raus gehe folgt er mir. Das hat bisher nur ein paar mal funktioniert, dass er sitzen blieb bis ich wieder kam...
 
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Salome
13. März 07:40
Ich lese mir den Faden hier mal richtig durch wenn ich Zeit habe. Fjäll läuft mir auch öfters hinterher, oder überprüft zumindest nur kurz wo ich bin, ich denke das hat viel mit Unsicherheit zu tun und auch damit, dass sie als taube Hündin eben nicht hört, dass ich noch im anderen Raum bin. Wenn sie gesehen hat wo ich bin, kann sie auch wieder zurück auf ihren Platz gehen und weiterdösen. Wenn sie so richtig müde oder im Chillermodus ist, dann läuft sie mir auch nicht hinterher. Ich finde das Verhalten eigentlich ganz ok und wir arbeiten ja daran, dass sie sich sicherer und selbstbewusster fühlt.
 
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Eveline
13. März 08:00
Meine Hündin ist eine starke Allergikerin und damit verbunden, war sie rund 3 Jahre immer wieder gesundheitlich angeschlagen. Ich war daher in steter Sorge um sie und mein Leben drehte sich fast ausschliesslich um die Hündin. Seit ich "mit" dem Hund und nicht mehr nur "für" den Hund lebe, hat sich die Problematik des mich "Verfolgens" komplett erledigt.
 

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