Rückruf - Meinung

Mathildas Rückruf sitzt richtig toll, aber sie braucht manchmal 2-3 Sekunden oder so zu verstehen, dass sie gerade zurückgerufen wird und das ist wohl auch normal. Dann gleich wegrennen ist glaube ich eher verwirrend für den Hund. Ich kenne diese Technik auch eher bei Hunden, die unkontrolliert los flitzen im Jagdverhalten oder so. Beim Rückruf habe ich viel auf richtig fett positiver Belohnung gebaut, so dass sich der Rückruf halt wirklich für sie lohnt und wenn sie wirklich mal nicht gekommen ist, ist sie halt an die Leine.

Bei uns hat das Weglaufen/ der Richtungswechsel sehr gut funktioniert, auch ohne Rückruf. Die Beiden orientieren sich draußen sehr gut an mir. Treppe laufen haben wir auch so geübt. Da ist jetzt nur noch Hektik ein kleines Problem. Ob meine auf den Rückruf hören hängt von der Art der Ablenkung ab. Wenn sie ein leckeres Stück 💩 gefunden haben, bringt rufen und weglaufen gar nichts. Da laufe ich hin und nehme sie weg. Welche Methode funktioniert und angebracht ist, ist sicher auch situativ zu entscheiden.

Ich hab es auch so gemacht in der Welpen zeit entweder habe ich mich versteckt wenn sie nicht auf mein rufen reagiert hat oder bin in die Gegenrichtung gegangen! Das habe ich aber nur mit ihr gemacht wenn kein anderer Hund in der Nähe war! So das keine Gefahr war !

Mein Rückruf ist ein Pfeifton. Klingt immer gleich und funktioniert 110%! Aufgebaut seit Welpenalter und es gibt immer ein Jackpot 🤗

Ich habe ein Abrufsignal, da ich sowas wie eine Pfeife immer vergessen würde. Aber es klappt trotzdem sehr gut 😍

Tatsächlich ist es doch völlig wumpe, wie man den Hund zu sich bekommt. Hauptsache, er kommt. Den Rückruf bauen manche ja auch so auf, dass sie dabei rückwärts gehen, um Raum freizugeben. Oder es wird im Anschluss mit dem Hund gelaufen. Da kann man auch in die andere Richtung weglaufen, wenn das den Hund interessiert. Es gibt Hunde, die finden Bewegung spannender als Lecker und wie gesagt, die meisten Hunde werden nicht gerne verlassen. Bevor man 20 Mal ruft oder der Hund ein Leben an der Schlepp fristet, bei der er wegläuft, wenn die mal ab ist, besser so.

Ich hatte neulich mal die Situation, dass ich beim Apportiertraining den Beutel zu weit geworfen hab und mir dann die Leine aus der Hand gerutscht ist, als Flora los sprintete. Auf mein Rufen hat sie nicht reagiert und wenn ich in ihre Richtung gelaufen bin ist sie freudig weggesprungen, weil sie ein Spiel draus machen wollte. Ich bin dann in die andere Richtung weggegangen (man muss nicht rennen) und hab mich hinter eine Hecke gestellt. Flora is zu mir gerannt wie eine Rakete. Ich hab das aber nur gemacht, weil die anderen Sachen nicht funktioniert haben und ich hatte Glück, dass die Bindung zwischen uns wohl doch ganz gut ist. So lange sie aber nicht konstant auf den Rückruf hört, bleibt sie an der Schleppleine

Das kann durchaus so funktionieren. Der Hund lernt wenn er nicht kommt rennt Frauchen weg. Es hat also einen guten Grund zu kommen und hat Folgen nicht zu kommen. Zum Beibringen ein Möglichkeit. Aber dann sollte der Rückruf auch sitzen und nicht jedes Mal das Weglaufen gemacht werden müssen.

Wenn Rückruf unter Ablenkung nicht funktioniert, sonst aber zuverlässig schon, ist das ein legitimes Mittel. Und es ehrlicher und besser als von einem perfekten Rückruf zu schwadronieren. Der was fürn Hundeplatz und ablenkungsarme Umgebung. Das mit dem Weglaufen ist der Superrückruf, halt ohne Superleckerlie. Das Ergebnis ist ja das gleiche. Der Hund kommt. Und wird damit kontrolliert. Letztendlich geht es ja um Kontrolle.

... Ich nutze das in solchen Situationen auch als Konsequenz. Manchmal auch kombiniert damit, dass der Hund danach nicht gleich wieder zu mir aufschließen darf.