Hm wie erkläre ich es.
Natürlich achte ich als Züchter auf ne möglichst ausgewogene Ernährung in der Form, dass ich meinen Welpen unterschiedliches füttere, so dass sie auf alle Eventualitäten in ihrem späteren Leben vorbereitet sind.
Fütterung ist bei uns tatsächlich keine Wissenschaft!
Wir gehen genau nach den genannten Kriterien vor: das Rudel muss es fressen und das was ich oben reinstopfe sollte möglichst gut verwertet unten fest wieder rauskommen.
Und ja durchaus kann uns die Fellqualität auch schon Aufschluss darüber geben, ob der Hund ein Futter gut oder schlecht verwertet.
Nicht immer ist es zielführend einen TS Hund sofort mit dem ,besten’ Futter des Marktes mit super viel Fleisch etc zu überfordern, weil der Hund das oft gar nicht gewohnt ist, geschweige denn das er überhaupt an industrielles Futter gewöhnt ist. Also ist quasi jedes industriell gefertigte Futter erstmal ,ausgewogener‘ wie das was der Hund bisher kennt. (In Russland ist das tatsächlich häufig altes Brot und vielleicht noch Kartoffeln)
Die TE hatte ja bereits ganz unterschiedlichste Sorten und Sachen versucht. Der Hund möchte sie aber nicht.
Also gehe ich damit erstmal konform dem Hund das zu geben was er frisst. Denn selbst wenn du oder auch ich der Meinung sind das dieses Futter nicht so toll ist, kann es für diesen Hund genau das richtige sein.
Was meinst du, welcher Hund ist zufriedener? Der der satt ist?
Oder der der hungert?
PS: ein Hund der im Wachstum defizitär gefüttert wurde, dem kannst du das auch nicht mehr ausgleichen indem du ihn hinterher nur das ,beste‘ was auch immer das ist gibst.
Danke für deine Erläuterung. Der Schlusssatz lässt mir natürlich kaum eine Wahl in der Frage, ob ein satter Hund besser ist als ein hungriger Hund.
Trotzdem bin ich mal so mutig und sage, eigentlich deiner Logik folgend:
satt zu sein ist er genauso wenig gewohnt wie hochwertiges Futter.
Den Umweg von völligem Abfall zu ziemlichem, aber jetzt dann industriellem Abfall zu gehen, da wäre ich tatsächlich von alleine gar nicht drauf gekommen.
Werde ich drüber nachdenken.
In der Umstellungsphase den Hund direkt mit hochwertigem und fleischhaltiges Futter vollzustopfen kann natürlich nicht die Lösung sein.
Ebenso wenig wie man das komplett Aufholen kann, was in den ersten Lebensjahren ernährungstechnisch versäumt wurde. Is traurig, aber is so, da hast du Recht
Bevor ich allerdings minderwertiges Futter geben würde, was einfach nur analytisch ausgewogenen ist für Stiftung Warentest und Co, würde ich eher dazu tendieren, GUTES Futter mit z.b. hochwertigen Proteinen zu verfüttern und im Zweifelsfall am Anfang erstmal nicht so viel davon.
Was am Ende deine Frage beantwortet, das er/sie eventuell am Anfang und in der Übergangszeit hier und da noch etwas hungrig ist. Aber dafür lernt er direkt, physiologisch hochwertige Nahrung zu verarbeiten, die er nach der Durststrecke bestimmt gut gebrauchen kann.
Wenn man mal unterstellt dass der ein oder andere Tierschutzhund auch erzieherisch noch einiges aufzuholen hat und man gegebenenfalls mit Leckerlis arbeiten muss, ist es vielleicht gar nicht von Nachteil wenn er noch etwas Appetit hat.
Deswegen wäre meine Devise eher auf Klasse statt Masse. Und ich würde deswegen eher direkt auf hochwertige, aber evtl sparsam bemessene Nahrung setzen als auf Schlachtabfälle und minderwertiges Futter als Übergangslösung.