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Verhalten & Psychologie

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Jana
Anzahl der Antworten 10
zuletzt 15. Nov. 17:25

Kann Suchspiel Ursache für Verhaltensänderung sein?

Ich habe eine etwas ungewöhnliche Frage. Unser kleiner Mischling ist gut ausgelastet und auch gut im Training. Allerdings hatte er (haben ihn mit 5 Jahren aus dem Tierschutz bekommen) schon immer eine unterschiedliche Bindung zu uns. Bei mir (Frauchen) ist er immer anhänglich bis hin zu leichten kontrollierenden Tendenzen, er verfällt schnell in den Beschützermodus. Grundsätzlich hat er bei mir mehr Regeln zu befolgen und die werden auch konsequent durchgesetzt. Trotzdem hat er meinem Partner gegenüber wesentlich mehr Respekt und Gehorsam, manchmal geht das schon fast in Ängstlichkeit und Unterwürfigkeit über. Obwohl mein Partner selbst oft zugibt, der inkonsequente Part zu sein. Er ändert häufig seine Regeln und trainiert völlig unterschiedlich mit ihm. Diesen „Respekt“ bzw. leichte Unsicherheit hat unser Hund jedoch bei allen Männern. Frauen findet er dagegen meist eher „harmlos“. Das nur zur Info, wir kommen damit gut zurecht. Mir fällt dadurch jedoch oft auch schnell auf, wenn unser Hund nicht ausgelastet ist uns mal wieder anfängt, seine eigenen Entscheidungen zu treffen oder Grenzen auszutesten. Bei mir verliert er dann schneller den Gehorsam und Kommandos, die lange Zeit 1a gesessen haben, werden dann im wahrsten Sinne des Wortes ausgesessen oder ignoriert. Momentan haben wir wieder so eine Phase und ich habe vorwiegend draußen ein arges Problem, ihn zurückzurufen und vor allem von herumliegendem Essen fernzuhalten. Er trifft immer häufiger eigene Entscheidungen. Und hier ist der Streitpunkt bei uns: ich bin mir sehr sicher, dass es stark mit dem „neuesten“ Lieblingsspiel meines Freundes zusammenhängt. Er schickt unseren Hund gerne in seine Box und versteckt dann Dutzende Leckerlies in unserem offenen Wohnzimmer. 30-40 sind keine Seltenheit. Dann gibt er den Befehl „such“ und unser Hund legt natürlich los. Irgendwann kommt er in eine Phase wo er ziellos schnüffelt und dann bald (anscheinend) frustriert wieder in seine Box verschwindet. Mein Freund meint, das lastet ihn mental richtig aus. Ich finde diese Form Suchspiel aus mehreren Gründen nicht gut. Meiner Meinung nach hat er das „Suchen“ nicht richtig verstanden und sucht einfach nur wahllos und ziellos nach dem nächsten Leckerlie, bis er von dem allgegenwärtigen Geruch überfordert ist. Außerdem nervt es mich beim putzen ständig die nicht gefundenen Snacks aufzusammeln, in den unmöglichsten Ecken. Und das sind nicht wenig! Leider kriegt unser Hund das auch mit und immer wieder findet er so mal beim normalen rumwuseln einfach so leckerlies. Ohne, dass er dann etwas dafür tun musste oder eine Freigabe bekommen hat. Die liegen ja überall rum. Und drittens vermute ich natürlich, dass das oben beschriebene Verhalten Outdoor auch damit in Zusammenhang steht. Er ist draußen nur noch schwer abrufbar und ständig mit schnüffeln und Futtersuche beschäftigt. Ich habe schon versucht mit meinem Freund zu sprechen und ihn gebeten, Suchspiele anders aufzubauen. Vor allem nicht mit dieser Masse an verfügbarem Futter auf einmal. Mein Freund sieht das nicht so und ist regelrecht beleidigt wenn ich es anspreche. Wie ist eure Meinung dazu? Kann man es mit den Suchspielen in der Wohnung übertreiben? Ist das Spiel falsch aufgebaut und führt dadurch zu den beschriebenen unerwünschten Verhaltensänderungen? Oder sehe ich das zu schwarz?