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Stephanie
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Anzahl der Antworten 102
zuletzt 9. Apr.

Kleptomane verteidigt Ressourcen

Ich freue mich über Tipps aus der Community. Unser 9 Monate alter Cockerpoo Charlie stibitzt für sein Leben gerne Dinge. Am liebsten, wenn etwas herunterfällt. Wir sind aktuell dabei, ein ordentliches Abbruchsignal aufzubauen, damit die Ressourcenverteitigung gar nicht erst strapaziert wird und diese Situationen erst gar nicht auftreten. Bei seinem Hundefutter habe ich als Bezugsperson seit dem Welpenalter, daran gearbeitet, dass ich mich während des Essens ohne Probleme nähern kann, um auch Futter nachzulegen. So dachte ich, dass ihm vermittelt wurde, dass eine Menschenhand keine Bedrohung seiner Ressource ist. Aber leider hat er das nur auf mich bezogen und nicht aber auf meinen Mann oder unser Kind im Grundschulalter adaptiert. Mein Mann ist zu den Fütterungszeiten nicht zuhause und als er es neulich versucht hat, wurde er heftig angeknurrt und sogar gebissen (das ging alles ziemlich schnell und der Biss war nur ein Zwicker aber das hat uns sehr erschreckt) Mein Mann und meine Tochter werden das also nun auch ordentlich aufbauen. Aber wir haben oft Gäste mit Kindern und letztens ist einem Vater eines Kindes ein Stück Apfel runtergefallen, das wollte er aufheben aber Charlie war schneller. Er hat dann schnell versucht, ihm den Apfel wieder wegzunehmen und dabei ins Maul gefasst, da hat Charlie sofort geknurrt und gezwickt. Das klang richtig bedrohlich. Nicht überraschend, dass diese Gäste nicht mehr kommen wollen und die Freundin meiner Tochter nicht mehr zu Besuch kommen darf. Ich verstehe das sogar sehr gut, aber es bricht mir das Herz, dass unser Versagen bei der Hunde Erziehung meine kleine Tochter traurig macht. Er beißt in keinen anderen Situationen. Er ist Kinder und Trubel gewohnt. Er bellt nicht oder verhält sich in keinen anderen Situationen aggressiv. Nicht mal, wenn er von Welpen gebissen oder von Artgenossen bedrängt wird. Er ist sehr ruhig und sucht hinter mir Schutz, wenn es ihm zu bunt wird. Wenn er seine „Beute“ (Stifte, Glasscherben, Müll…) verteidigt, kann auch ich mich nur auf einen Meter nähern bevor er sich versteift. Ich lege ihm ein lohnenswertes Leckerli in die Nähe und entferne mich. Er nimmt es und schnellt wieder zu seine Beute. Wir kommen hier nicht weiter… Sicherlich werden wir hier eine Hundetrainerin zu rate ziehen aber ich freue mich trotzdem über konstruktive Unterstützung von euch.
 
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Stephanie
8. Apr. 14:35
Hier steht es und darauf hatte ich geantwortet 😅
Ich verliere hier schon langsam den Überblick! Ich bin so ehrlich dankbar über jeden Tipp hier, aber mit so viel reger Beteiligung - auch was die Mensch-Mensch-Beziehung angeht - hatte ich gar nicht gerechnet 😅
 
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Tatiana
8. Apr. 14:35
Ins Maul greifen kann aber nötig sein, wenn mal was Gefährliches saufgenommen wird oder was in den Zähnen oder im Rachen stecken bleibt. Dann sollte auch das möglich sein.
Ja, aber deswegen trainiere ich nicht den Griff ins Maul! Du steckst dir ja auch nicht zur Übung den Finger in den Hals. Ich darf aber durchaus die Lefzen mal vorsichtig hochziehen,das Zahnfleich angucken und ins Maul schauen. Aber die Finger bleiben draußen. Das reicht doch an Übergriffigkeit. Im Notfall gelingt das mir den meisten Hunden ohne dass die Hand ab ist. Und wenn der Hund wirklich in Not ist weil er zum Beispiel erstickt kann es auch gut sein,dass er schnappt. Da hilft dann auch kein Training vorher.
 
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Sylvi
8. Apr. 14:36
Ich verliere hier schon langsam den Überblick! Ich bin so ehrlich dankbar über jeden Tipp hier, aber mit so viel reger Beteiligung - auch was die Mensch-Mensch-Beziehung angeht - hatte ich gar nicht gerechnet 😅
Ich auch nicht 😂
 
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Joe
8. Apr. 14:46
Ja, aber deswegen trainiere ich nicht den Griff ins Maul! Du steckst dir ja auch nicht zur Übung den Finger in den Hals. Ich darf aber durchaus die Lefzen mal vorsichtig hochziehen,das Zahnfleich angucken und ins Maul schauen. Aber die Finger bleiben draußen. Das reicht doch an Übergriffigkeit. Im Notfall gelingt das mir den meisten Hunden ohne dass die Hand ab ist. Und wenn der Hund wirklich in Not ist weil er zum Beispiel erstickt kann es auch gut sein,dass er schnappt. Da hilft dann auch kein Training vorher.
Erstens könnte man das im Zuge von Medical Training sehrwohl trainieren, es scheint sich mir aber eben viel mehr aus der Beziehung zu ergeben. Wenn mein Hund weiss, dass ich sowas nicht wahllos mache um ihn zu ärgern, er aber meine Autorität wenn nötig anerkennt, geht das.
 
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Tatiana
8. Apr. 14:48
Erstens könnte man das im Zuge von Medical Training sehrwohl trainieren, es scheint sich mir aber eben viel mehr aus der Beziehung zu ergeben. Wenn mein Hund weiss, dass ich sowas nicht wahllos mache um ihn zu ärgern, er aber meine Autorität wenn nötig anerkennt, geht das.
Eben! Das sehe ich genauso und da muss man gar nicht als Training reinfassen. Im Idealfall vertraut der Hund auf meine Entscheidung und lässt sich das bieten.
 
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Joe
8. Apr. 14:56
Eben! Das sehe ich genauso und da muss man gar nicht als Training reinfassen. Im Idealfall vertraut der Hund auf meine Entscheidung und lässt sich das bieten.
Genau. Wobei es wie gesagt als Medical Training sehr wohl positiv geübt werden kann. Es ist ja auch übergriffig einem Hund ein Fieberthermometer in den Arsch zu stecken oder ihm in die Ohre, Augen, an die Nüsse oder in die Scheide zu fassen. Trotzdem, bzw gerade deshalb, macht es total Sinn, diese Art Manipulationen zu trainieren.
 
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Joe
8. Apr. 15:06
Ein Detail aus dem Eingangsbeitrag scheint mir hier übrigens ein wenig unterzugehen - da steht "Kleptomane", und dass der Hund "stibizt". Das deutet für mich schon darauf hin, dass die Besitzverhältnisse zwischen Menschen und Hund garnicht klar sind. Wenn sich mein Tier an meinem Zeug vergreift, kommt nicht nur ein "Nein" oder wird es ihm abgenommen, sondern es gibt auch korrespondierenden Unmut meinerseits - "Na hallo, aber sicher nicht!" Damit ist ziemlich schlüssig klar, dass in Bezug auf Aneignung irgendwelcher Gegenstände keine grossen Eigenmächtigkeiten gefragt sind.
 
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Nadine
8. Apr. 15:08
Was Du Deinem Hund freigibst, ist Deins, sonst könntest Du es nicht freigeben. Die innere Einstellung "das ist meins, ich bestimme darüber" kann schon für eine bessere, weniger ängstliche Körpersprache sorgen. Dass etwas meins ist, heißt nicht, dass es ständig wieder willkürlich weggenommen wird.
Ich glaube wir drehen uns hier im Kreis. Natürlich ist es meins, solange ich zb den Knochen in der Hand halte. Aber ich für mich definiere zum Beispiel die tote Maus auf dem Boden nicht als meins 😉 Ich wollte damit nur sagen, dass ich diese Definition nicht als Muss ansehe. Kann man natürlich so machen, solange der Hund nicht schikaniert wird (was ich hier keinem unterstelle, aber wer weiß was mitlesende Leute daraus machen...). Aber geht eben auch anders, wenn diese Sichtweise zu Stephanie nicht passt. Muss sie im Ende wissen, was für sie sinnvoll ist. Am Ende kommt es aufs gleiche raus: die Beziehung muss stimmen, damit ich dem Hund was weg nehmen kann. Und ob ich das dann überzeugt mache, weil ich für die Sicherheit zuständig bin (nach meiner Sichtweise) oder weil alles meins ist, ist dem Hund ziemlich egal. Der Weg dahin, dass der Hund voller Vertrauen dabei mitmacht, ist das wichtige. Und auch, dass Stephanie wieder das Vertrauen in den Hund zurück gewinnt.
 
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Joe
8. Apr. 15:09
Ich glaube wir drehen uns hier im Kreis. Natürlich ist es meins, solange ich zb den Knochen in der Hand halte. Aber ich für mich definiere zum Beispiel die tote Maus auf dem Boden nicht als meins 😉 Ich wollte damit nur sagen, dass ich diese Definition nicht als Muss ansehe. Kann man natürlich so machen, solange der Hund nicht schikaniert wird (was ich hier keinem unterstelle, aber wer weiß was mitlesende Leute daraus machen...). Aber geht eben auch anders, wenn diese Sichtweise zu Stephanie nicht passt. Muss sie im Ende wissen, was für sie sinnvoll ist. Am Ende kommt es aufs gleiche raus: die Beziehung muss stimmen, damit ich dem Hund was weg nehmen kann. Und ob ich das dann überzeugt mache, weil ich für die Sicherheit zuständig bin (nach meiner Sichtweise) oder weil alles meins ist, ist dem Hund ziemlich egal. Der Weg dahin, dass der Hund voller Vertrauen dabei mitmacht, ist das wichtige. Und auch, dass Stephanie wieder das Vertrauen in den Hund zurück gewinnt.
Alles ist meins weil ich für die Sicherheit zuständig bin. Ah ja, und weil ich nicht will, dass mein Hund meine Schuhe, meine Möbel etc zerkaut.
 
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Tatiana
8. Apr. 15:27
Genau. Wobei es wie gesagt als Medical Training sehr wohl positiv geübt werden kann. Es ist ja auch übergriffig einem Hund ein Fieberthermometer in den Arsch zu stecken oder ihm in die Ohre, Augen, an die Nüsse oder in die Scheide zu fassen. Trotzdem, bzw gerade deshalb, macht es total Sinn, diese Art Manipulationen zu trainieren.
Was ich persönlich niemals ohne Not tun würde! Aus rein ethischen Gründen! Aber das muss wohl jeder selbst entscheiden!