Auf wen beziehst du dich denn? Wer kategorisiert seinen Hund als ängstlich, obwohl er es nicht ist? Mein Eindruck ist, dass hier gegen etwas "gefeuert" wird (mir fällt kein besseres Wort ein), was so niemand gesagt oder getan hat. Aber vielleicht habe ich auch den entsprechenden Kommentar dazu überlesen.
Ich finde, dass dieses Beispiel von Joe cool ganz wunderbar hierher passt. Dieser Thread ist ja entstanden aus einem anderen Thread, wo eben genau ein sehr kleiner Hund als ängstlich bezeichnet wurde und dann eben von anderen Hundehaltern Rücksicht massiv eingefordert wurde.
Wie oft kann man hier auf Dogorama in Threads die einleitenden Worte lesen „mein Angsthund aus dem Auslandstierschutz“. Liest man weiter, so manifestiert sich der Eindruck, dass es sich zum einen VIELLEICHT um einen ängstlichen oder unsicheren Hund handelt - logisch, er kennt ja auch bspw das Leben in Berlin Mitte nicht. Ganz sicher aber handelt es sich beim frisch gebackenen Hundehalter oft genug um einen außerordentlich unsicheren und ängstlichen Menschen. Der mit seinem Verhalten die Unsicherheit des Hundes nur noch verstärkt.
Es gibt tatsächlich etliche Halter, die in ihrer und der Angst des Hundes verharren. Dann braucht es hier nur noch bestätigende Beiträge „jaaa, das ging uns auch so, voll schrecklich!“ und schon brauchst du keine ermutigenden Beiträge mehr zu posten die da lauten „rein ins Leben, zeig deinem Hund die Welt!“, das ist so oft vollkommen verschwendete Zeit und Mühe.
Ich bin da voll bei Joe: erkennen, was die Probleme (Hund und Mensch) sind, und dann ran an die Themen. Nur so bekommst du sie auch bearbeitet und für ein glückliches und vor allem unbeschwertes Leben mit dem Hund eleminiert.
Und ja, ich hab nicht nur Erfahrung mit Rassehunden aus richtig guter Zucht, sondern auch mit Tierschutzhunden, allen voran unserem Laborbeagle, der das Attribut „Angsthund“ zurecht getragen hätte, wenn ich diesen Begriff damals schon gekannt hätte. Ich hab aber tatsächlich nie von unserem „ängstlichen“ Hund gesprochen sondern immer von „kennt sie noch nicht, muss sie noch lernen“. Und unser Beagle ist mit uns überall mit hin, sogar auf die verteufelten Weihnachtsmärkte und sie ist sogar noch viel verteufelter geflogen. Hat sie vollkommen problemlos mitgemacht. Warum? Weil sie es einfach mit uns mitgemacht hat.
Es kommt wirklich darauf an, die Dinge vorzuleben, zu tun. Authentisch zu sein.
Zum großen Teil einfach eine Frage der eigenen Einstellung.
Ich persönlich finde, dass aus diesem anfangs etwas krawalligen Thread ein außerordentlich Mut machender Thread geworden ist- man muss manches einfach nur annehmen und ein paar Beträge sacken lassen.