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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Nathalie
9. Feb. 07:32
[Zitat Joe] dass es ohne grosse Probleme klappt, obwohl es auch viele Tierheimhunde gibt. Ich kann nur schwer hoffen, dass das so bleibt...🙈 [Zitatende] Du haust aber auch Sprüche raus, da kann man echt nur schreiend weglaufen. Tierschutz- und Tierheimhunde beherrschen Hundekommunikation nicht selten viel besser als andere und sie sind in der Regel in dieser Thematik auch besser sozialisiert.
Danke Jochen ,
da gebe ich absolut recht .......
Man muss auch dazu sagen , dass die Tierschutzhunde egal ob in oder Ausland ,das Sozialverhalten ganz anders lernen als z.b Hunde vom Züchter . Das ist mir aber schon oft aufgefallen, dass diese Hunde anders kommunizieren gerade die aus dem Ausland oder die vorher einfach auf der Strasse gelebt haben. Da war einfach kein Mensch da, die alles geregelt haben. Es soll jetzt nicht heißen dass ich auf dem Standpunkt bin ,dass Hunde alles alleine regeln.
Aber trotzdem haben auch Tierschutzhunde oft eine Vorgeschichte ,wo dann andere Baustellen sind wo man dran arbeiteten muss...
 
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Steffi
9. Feb. 07:36
Das geht größentechnisch auch anders herum… Ich sah zwei Personen mit deutlich kleineren (also im Vergleich zu meinen Ridgebacks kleineren) Hunden, die frei liefen. Ich rief meine Hunde und leinte sie an, zwar in gutem Abstand, aber deutlich sichtbar für die Personen. Sie machten dennoch keine Anstalten ihre Hunde zu sich holen zu wollen. Und es kam wie es kommen musste: Laut kläffend kam der eine angedonnert und die Frau ruft: Der tut nix!!! Ich rief freundlich zurück: Meine aber! Da wurde die Frau dann etwas hektisch… Was geht in solchen Köpfen vor? Ich habe meine Hunde ja nicht angeleint weil ich Angst habe dass die kleinen Hunde meine Hunde verletzen, sondern weil ich keine Lust auf den Stress mit den Besitzern habe wenn meine Hunde den kleinen Hunden ihren Platz in der Hierarchie erklären…
Ihren Platz in welcher Hierarchie?
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 07:38
Mir ist es relativ egal, wenn ein Fremdhund der uns begegnet kläfft, herumpöbelt oder in der Leine hängt, da das nicht mein Problem ist. Zu meinem Problem wird es, wenn der Hundehalter es nicht geregelt bekommt, seinen Hund bei sich zu halten. Und mein Problem ist es, dass Suki nicht auf das Gepöbel des Anderen einsteigt und natürlich muss ich sie bei mir halten. Ich kann nicht über die Anderen bestimmen, dass sie gefälligst so lange trainieren sollen, bis der Hund ruhig ist, da müssen sie schon selbst drauf kommen. Ich kann aber definitiv erwarten, dass der Hund weder mich noch Suki belästigt oder angreift. Das gilt für große und kleine Hunde. Da das leider noch immer nicht allen Hundehaltern klar ist bzw. manche einfach nicht dazu bereit sind dafür zu sorgen, dass sie ihre Hunde so zu führen haben, dass niemand von ihnen belästigt oder angegriffen wird, gibt es eben stets wieder Probleme zwischen Hundehaltern. Solch eine Erfahrung kann dann auch böse enden, die Erfahrung „durften“ wir bereits machen.
Und Gottes Willen 😱
 
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Elena
9. Feb. 07:42
Nun, ich empfinde es als Zumutung, dass auf engen Wegen die Besitzer mit ihren kläffenden einfach stehen bleiben und erwarten dass ich mit meinen 2 Hunden im Abstand von maximal 1 Meter einfach vorbei gehe… meine Hunde sind zwar super entspannt, aber wenn dann doch etwas passiert, habe ich die berühmte A-Karte… auf breiten Weg kann ich problemlos genügend Abstand halten, aber auf schmalen Pfaden bin ich immer gezwungen ins Unterholz zu gehen oder auf die Wieser oder muss gar zurück um eine breitere Stelle zu finden. Die Ignoranz ist oftmals bemerkenswert. Und die Blicke… als hätte ich Killerhunde. Dabei versuche ich nur Rücksicht zu nehmen, was von vielen Kläffhundbesitzern nicht erwartet werden kann…
Nicole lies bitte nochmal was da steht. Was ich schreibe bedeutet NICHT, du sollst an meinen kläffenden Hund vorbei und dir alles gefallen lassen. Da steht ich sorge genauso wie du dafür das wir gut aneinander vorbei kommen. Im übrigen kläfft meiner nicht und ich wurde genauso schon von großen angekläfft. Ich weiß also nicht ob man das pauschalisieren kann :)
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 07:44
Ihren Platz in welcher Hierarchie?
Nicht bezogen auf eine Rudelstruktur, sondern sollte nur zum Ausdruck bringen, dass meine Hunde dem kleinen Hund auf Hundeart und unblutig zeigen würden was sie davon halten angepöbelt zu werden. Ich habe mich da wohl missverständlich ausgedrückt.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 07:49
Nicole lies bitte nochmal was da steht. Was ich schreibe bedeutet NICHT, du sollst an meinen kläffenden Hund vorbei und dir alles gefallen lassen. Da steht ich sorge genauso wie du dafür das wir gut aneinander vorbei kommen. Im übrigen kläfft meiner nicht und ich wurde genauso schon von großen angekläfft. Ich weiß also nicht ob man das pauschalisieren kann :)
Meine Antwort war übrigens eine Antwort auf Deine Frage wo man sich als Großhundebesitzer eingeschränkt fühlt, kein Kommentar zu Deinen Aussagen, denen ich ja zustimme.
Es tut mir leid wenn es nach Pauschalisieren klingt. Es gibt auch viele sehr wohlerzogene kleine Hunde, die wir auch auf engsten Raum problemlos passieren können. Ich meinte nur die spezielle Variante des hoch aggressiv kläffenden Hundes, bei denen meist auch die Rücksicht durch die Halter fehlt. Wenn meine sich so aufführen würden, würden sie fliehen und mich anzeigen…
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 07:59
Dazu fällt mir übrigens noch ein, dass es bei Hunden rechtlich nie um die Schuldfrage geht. Der Besitzer des Hunde ist IMMER für den Schaden haftbar, den sein Hund anrichtet.
Darum bin ich als Großhundebesitzer wahrscheinlich ein bisschen empfindlich wenn Kleinhundebesitzer ihre Hunde unkontrolliert pöbeln lassen. Denn ich bin haftbar wenn den kleinen Hunden im Kontakt mit meinen Hunden etwas passiert, selbst wenn es ein Unfall oder Versehen ist. Die Rechtslage führt somit nicht unbedingt dazu, dass ich bei Hundebegegnungen immer total entspannt bin…
 
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Nathalie
9. Feb. 08:01
Meine Antwort war übrigens eine Antwort auf Deine Frage wo man sich als Großhundebesitzer eingeschränkt fühlt, kein Kommentar zu Deinen Aussagen, denen ich ja zustimme. Es tut mir leid wenn es nach Pauschalisieren klingt. Es gibt auch viele sehr wohlerzogene kleine Hunde, die wir auch auf engsten Raum problemlos passieren können. Ich meinte nur die spezielle Variante des hoch aggressiv kläffenden Hundes, bei denen meist auch die Rücksicht durch die Halter fehlt. Wenn meine sich so aufführen würden, würden sie fliehen und mich anzeigen…
Wenn meine dad machen würde,ich würde eine Krise bekommen... und dann wirklich zügig an den Problem arbeiten. Sowas finde ich ganz schrecklich mit einem kleinen springenden kläffenden etwas an der Leine ....
Ich bin froh dass ich meine so erzogen habe , dass sie es nicht macht .Klar zeigt sie auch mal deutlich wenn sie was nicht möchte bzw wenn der Hund zu aufdringlich ist ...

Aber dafür hatten wir andere Baustellen z.b Sozialisierung und Angstbewältigung

Aber ich muss dazu schreiben, dass ich von Anfang an schon in einem Verein bin und Trainer für Leni habe . Seit 2 Jahren.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 08:06
Wenn meine dad machen würde,ich würde eine Krise bekommen... und dann wirklich zügig an den Problem arbeiten. Sowas finde ich ganz schrecklich mit einem kleinen springenden kläffenden etwas an der Leine .... Ich bin froh dass ich meine so erzogen habe , dass sie es nicht macht .Klar zeigt sie auch mal deutlich wenn sie was nicht möchte bzw wenn der Hund zu aufdringlich ist ... Aber dafür hatten wir andere Baustellen z.b Sozialisierung und Angstbewältigung Aber ich muss dazu schreiben, dass ich von Anfang an schon in einem Verein bin und Trainer für Leni habe . Seit 2 Jahren.
Mein Großer ist übrigens ganz toll mit kleineren Hunden, die Angst vor ihm haben. Er bleibt still und total entspannt einfach stehen und lässt sich ankläffen. Reckt sogar die Nase entgegen. Zuckt auch nicht wenn sie kläffend vorspringen. Er wartet solange bis sie aufhören und auf ihn ruhig zugehen. Er wäre ein toller Therapiehund um kleinen Hunden die Angst zu nehmen.
 
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Sophie
9. Feb. 08:22
Ich mein das jetzt völlig ernst und ohne jeden Unterton - ich kann mir ganz ehrlich nicht erklären, warum scheinbar so viele Hunde so häufig in solche Situationen geraten. Deutschland muss diesbezüglich eine andere Welt sein, hier bedrängen sich Hunde beim normalen Spazierengehen kaum gegenseitig, jedenfalls definitiv nicht in einem Ausmass, dass sie davon gestört würden. Ich hab echte Schwierigkeiten, mir die Szenarien vorzustellen, die zu sowas führen - da müssten einen doch wiederholt andere Hunde ohne dass ihre Menschen eingreifen über eine Strecke verfolgen, um solche Situationen zu erzeugen...? Ist das in euren Gegenden echt so, dass da derartiges Chaos herrscht? Da würd es mir dann wohl auch vergehen...
Ich denke das ist jetzt ein Missverständnis. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass solche Situationen so "häufig" passieren.
Und ich weiß auch nicht was du mit "Chaos" meinst. Ich habe im anderen Thread schon ausführlich erklärt, dass es (bei uns zumindest) nicht um irgendwelche objektiv schlimme und "chaotische" Situationen geht. Sondern dass meine Hündin ungefähr eine Hand voll Begegnungen hatte, bei denen der andere Hund sie nicht in Ruhe gelassen hat (wie das genau aussah und dass das freundliche Hunde waren, habe ich im anderen Thread ja schon beschrieben). Dein Hund wäre damit wiederum wahrscheinlich sehr souverän umgegangen und hätte eine Grenze gesetzt. Und dementsprechend die Begegnung auch nicht als so negativ abgespeichert. Da ist jeder Hund unterschiedlich. Meine hat dadurch gelernt, dass fremde Hunde doof sind und man diese am besten schon von weitem durch Pöbeln auf Distanz hält. Es geht mir keineswegs darum, zu sagen, dass hier alle oder die meisten Hunde gefährlich oder super aufdringlich wären. Die Hunde, mit denen wir die für uns negativen Erfahrungen hatten, waren alle sehr freundliche Hunde, nur halt für meine Hündin etwas zu neugierig und aufdringlich. Und deshalb wähle ich gerne gezielt aus, mit welchen Hunden sie Kontakt hat.
Aber eigentlich ist das ja gar nicht Thema des Threads. Ich möchte eigentlich nur Verständnis dafür schaffen, warum manche Menschen ihre Hunde bei Hundebegegnungen (erstmal) anleinen. Ich glaube nämlich, dass das Grundproblem hier eigentlich ist, dass ein Teil nicht versteht, warum manche so "überreagieren" und ihre Hunde immer anleinen und die anderen verstehen nicht, warum sie als "unentspannt" betitelt werden, nur weil sie für sich die Erfahrung gemacht haben, dass das Anleinen bei Hundebegegnungen besser für ihren Hund ist.