Thema: Ruheübung

Das auf dem Stöckchen rumkauen ist für sie wahrscheinlich um den Stress abzubauen. Ich würde vielleicht erst einmal auf einer Bank beginnen mit Ruheübungen. Hierfür kannst du ihr ja etwas zum kauen mitnehmen oder ein paar Leckerli streuen. Uns hat es auch geholfen eine kleine Decke mitzunehmen wo sie sich etwas sicherer fühlen können. Denn diese Quengelei ist oft eine Mischung aus Unsicherheit und Ungeduld. Das kannst du schrittweise positiv aufbauen mit viel Lob in den Momenten wo sie ruhig ist. Oder wenn du einfach mal stehenbleibst lässt du sie absitzen und hältst ihr solange sie ruhig sitzt ne Leberwursttube hin.

Wie lange bleibst du denn stehen? Du könntest zwischendurch immer mal ein paar Schritte gehen. Also stehen bleiben, bis 10 zählen, dann ein paar Schritte gehen, dann wieder stehen bleiben, bis 10 zählen usw. Dann kommt er nicht dazu, das Stöckchen zu kauen und ihr habt noch einen kleinen Richtungswechsel mit drin.

Was meinst du denn mit quengeln und was willst du gerne erreichen? Auf einen Stock kauen ist eine super Regulationshilfe. Das würde ich sie machen lassen. Du kannst dich auch einfach auf eine Bank setzen und schauen, dann wird sie sich dazu setzen und auch ruhiger werden. Jack Russel haben ordentlich Hummeln im Hintern. Langsame kurze Einheiten helfen mehr als zuviel zu verlangen.

Sowas wegräumen und generell gucken das am besten garnicht erst sowas im Radius rumliegt. Der Hund lenkt sich damit ab und setzt sich nicht mit der Situation auseinander... daher sowas wegräumen und den Hund dabei trotzdem nicht beachten. Achso und Anfangs hilfts immer sehr wenn du dich selbst auch hinsetzt, wenn du stehen bleibst ist es für den Hund so ein "auf dem Sprung sein" das fällt ihm dann viel schwerer da runterzufahren. Am besten erstmal auf ne Bank setzen und es da festigen, danach kannst du dich auch auf dem Boden einfach mal wo hinsetzen und wenn das gut klappt kann man es als nächstes im stehen machen. Wichtig ist halt auch immer das der Hund sich wirklich beruhigt und entspannt hat, sieht er zwar ruhig aus, prescht dann aber los sobald man sich auch nur minimal bewegt war er nicht richtig entspannt. Das ist bei uns auch noch sehr schwierig.

Das mit dem was leichter fällt, kommt halt total auf den Hund an. Meiner fällt es generell schwieriger, wenn ich sitze, vermutlich, weil ich dann näher an ihr dran bin und es auch einfach nicht so häufig mache (zu Hause habe ich eigentlich immer die Füße oben). Prinzipiell würde ich sagen, ist es Philosophie- Uhr Trainingsziel abhängig, ob du das korrigierst, verhindert durch Auswahl des Platzes oder laufen lässt. Ich würde das auch immer je nach Situation entscheiden und was sich für dich richtig anfühlt. Also einfach mal durchprobieren, auch verschiedene Korrekturen (zB weitergehen, wegnehmen und Nein sagen, wegnehmen ohne anzuschauen, anderer Fuß auf den Zweig und für dich beanspruchen, gegen alternatives Spielzeug tausche ...) je nachdem was ihr aufgebaut habt und wie ihr vorgehen wollt. Was sich für dich falsch anfühlt, kannst du dann direkt ad acta legen. Oder auch im Zweifel einfach euren Trainer fragen.

Ich würd ihm das Stöckchen lassen. Kauen ist, wie schon von einigen Kollegen geschrieben, eine gute Regulationshilfe beim Stressabbau. Ihm das vorzuenthalten fänd ich sinnloses Erschweren der Situation, das "Auseinandersetzen" wird durch nebenbei Stöckchen Kauen imho genausowenig behindert, wie wenn ein Schüler im Unterricht am Bleistift kaut. Ein Lebewesen kann durchaus Kauen und gleichzeitig seine Umwelt wahrnehmen. Vor allen, weil das Ziel ja ein in dieser Situation nicht quengelnder Hund ist und nicht ein Hund, der eine analytische Abhandlung der Situation schreiben kann. Wenn das Kauen also bei der Selbstregulation hilft, fänd ich es kontraproduktiv, es aus irgendwelchen theoretischen Überlegungen heraus zu unterbinden.

Wenn sie ruhig liegt kann kauen beruhigen aber wenn sie anfängt rumzuhampeln ist das aus Langeweile. Muß man beobachten

Ist sie denn ruhig, wenn sie kein Stöckchen/Kaugegenstand zur Verfügung hat? Wenn nicht, wüirde ich es ihr wegnehmen. Wenn der Hund immer irgendwas braucht, um mal ruhig stehen oder liegen zu bleiben, macht man es sich unnötig schwer, wenn man spontan sich mit jemandem unterhalten, ins Eiscafe gehen, Bus fahren, etc. möchte.

Meine kaut auch gerne mal stöckchen, sie baut damit Anspannung ab. als ich aufgehört hab es ihr verbieten zu wollen und es unter Signal gestellt hab, war es vorbei mit dem unkontrollierten "ich schnapp mir einen Stock und mach erstmal 10 Zoomies um Frauchen herum und dann zerfetz ich den Stock." wenn ich jetzt "kauen" sag sucht sie einen, legt sich ab und kaut in Ruhe. Das hilft ihr, wenn es vorher stressige Situationen gab und wir können anschließend ruhig weitergehen. also: verbiete es ihr nicht, bestärk sie lieber darin. Das ist ein tolles Verhalten.

Und wenn du es ihm wegnimmst wird er auf wundersame Weise auch ohne Kauen ruhig? Ich seh nicht, warum man Hunden immer ihre natürlichen Regulationsmechanismen und -hilfsmittel verbieten soll, weil es ja "ohne auch gehen muss". Warum denn? Ein Stöckchen findet sich fast überall bzw ein Kauartikel ist leicht automatisch in die Tasche gepackt wenn man weiss, dass sich der eigene Hund damit leichter tut, zu entspannen.