Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Problemhund" Jack

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Cornell
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Anzahl der Antworten 34
zuletzt 21. Okt.

"Problemhund" Jack

Hallo Ihr Lieben :) vor ein paar Wochen haben wir unseren Mischling (Angegeben als JackRussel-Spitz) aus dem Tierheim adoptiert. Davor waren wir wöchentlich im Tierheim, um Ihn kennen zu lernen und eine Verbindung auf zu bauen. Er ist 2 Jahre alt und wurde von seiner vorherigen Familie dort abgegeben, weil er wohl auf einem Kindergeburstag der Tochter sehr aggressiv wurde. Im Tierheim wurde er kastriert und hat Hundeschule bekommen. Dort wurde er nie aggressiv. Weder gegenüber den PflegerInnen, anderen Hunden und auch Spaziergänge mit Hundetreffen waren absolut kein Problem. Jetzt ist er bei uns und seine Aggressivität wird immer schlimmer. Es hat damit angefangen, dass er die Wohnung (Mehrfamilienhaus) lautstark gegen jedes Geräusch im Hausflur verteidigt. Ansonsten schläft er viel drinnen. Dazu kam Leinenaggressivität gegenüber anderen Hunden, Joggern, Kindern und manchmal auch einfach Passanten. Selbst wenn andere Hunde in 20m Entfernung auftauchen, dreht er mittlerweile komplett durch. Es kam jetzt auch soweit, dass er Familienmitglieder in deren Wohnungen aus dem Nichts angegriffen hat, wenn Sie gehen wollten. Auch meinen Partner hat er bereits angegriffen (Beißwunde in der Hand). Meine Nachbarn haben mittlerweile Angst vor Ihm, da er auch im Treppenhaus aggressiv wird. Obwohl wir seit dem Tierheim ein konsequentes Training täglich durchführen (ich bin Entscheidungsträgerin, Leinenführigleit, auf den Platz gehen, ...) schafft er es einfach nicht, die Kontrolle mir zu überlassen und sich zurück zu lehnen. Spaziergänge werden zum Spießrutenlauf und sind einfach nur noch anstrengend und weder Entspannung für Mensch oder Tier. :( Im Tierheim war er noch so anders... da war er mit solchen Problemen nie auffällig und jetzt wird es von Woche zu Woche schlimmer. Es fällt mir schwer ständig ruhe aus zu strahlen, wenn Jack in die Leine geht und mein Herz wie wild pumt...ich bin total ausgelaugt. Hat wer ähnliche Erfahrungen gemacht? Was hat euch geholfen?
 

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Dogorama-Mitglied
2. Sept. 14:51
Das mit dem Trainer macht definitiv Sinn, gut dass ihr zeitnah dabei seid. Es kann so schnell passieren dass man ggf selbst das Verhalten bestärkt, ohne es zu wollen oder wahrzunehmen. Wenn du zB schreibst dass du ihn mit Leckerchen aus der Situation holst kann es zB schnell passieren dass er das unter Umständen so verknüpft dass er für das schlechte Verhalten belohnt wird. Da muss man höllisch aufpassen bzgl Timing etc.. Aber auch das wird ein guter Trainer dann sehen und Tipps geben. Soll aber nicht heißen dass es bei euch jetzt so ist - nur dass das schnell passieren kann. Die Ursache muss auf jeden Fall professionell geklärt werden und dann Geduld und Training, Training, Training. Unserer sieht übrigens ähnlich aus - uns könnte bis auf Terrier keiner sagen was drin sein könnte. Daher spannend dass Spitz mit drin sein könnte! 🤗
 
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Jasmin
2. Sept. 14:54
Ansonsten Maulkorbtraining. Das lässt auch dich entspannen weil er nix anstellen kann. Trainer klingt super. Das ist das einzige Vernünftige 👍 Dann vielleicht Ein paar Übungen zur Impulskontrolle und Frustrationstoleranz kann nie schaden. Wünsche euch alles Gute
 
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Jasmin
2. Sept. 15:23
Ich empfehle auch auf jeden Fall professionelle Hilfe...
 
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Julia
2. Sept. 15:56
Unser Hund aus dem Tierschutz hat sich anfangs auch so verhalten, nur gegenüber mir und meinem Mann hat er nie Aggressionen gezeigt zum Glück. Mehrere Trainer wussten auch nicht weiter, aber mit Geduld, BAT Training bei Katrien Lismont und online Kurs von Mirjam Cordt wurde es nun nach zwei Jahren (!) endlich deutlich besser. Aber eins der ersten Dinge war Gewöhnung an passenden Maulkorb, das war sehr entspannend für uns, auch wenn er bisher“nur“ geschnappt hat -, er hat ihn im Treppenhaus und draußen meist auf, außer es ist wenig los und wir können sicher ausweichen. Inzwischen sind aber nur noch andere unkastrierte Rüden ein Problem, sonst gibt er Führung inzwischen ab. Aber wie gesagt, gerade wenn es von Unsicherheit kommt, kann es schon etwas dauern.
 
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Ratz und
2. Sept. 16:50
Man kann so einen Hund, der sich erst eingewöhnen muss auch überlasten indem man gleich anfängt mit Unterordnung u d disziplinieren.....mir scheint aus dem Hund muss erstmal jeglicher Druck raus und alles was Spannung aufbaut weglassen ...ein kompetenter Hundetrainer der ohne Druck arbeitet ist hier gefragt ....viel Glück 🍀
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 08:48
Hallo. Und, wie ist der aktuelle Status: Ist Jack immer noch der "Problemhund"? Oder wie läuft es?
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 09:05
Ich lese aus deinem Text, dass dein Hund extrem unsicher ist und übertrieben viel Stress dadurch hat. Im Tierheim hatte er Pfleger und Trainer, die genau wussten, was sie taten und dadurch souverän rüber kamen.
 
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Esther
17. Okt. 09:27
Konsequenz und auch mal "böse gucken" und schimpfen sind erlaubt. Wahrscheinlich hat er in der vorigen Familie nicht gelernt, geführt zu werden. Ich würde Zuhause mit kleinen Gehorsamsübungen anfangen und je besser was klappt, desto mehr wird belohnt (Guddi, Knuddler). "Spinnt" er, Abbruch und von vorne. Beim Gassi feste Führleine, keine Flex. Wird er unsicher (meist sind solche Pöbeleien Ausdruck von Unsicherheit), kurz nehmen, Kommando und weitergehen. Ich neige dazu, das Kommando "hier" oder "Fuss" auch ggf. zu wiederholen, Andere sind da anderer Meinung. Hundetrainer haste ja schon an der Hand, finde ich super 😉 Toitoitoi und gutes Gelingen, wird schon 😊
 
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Hanke
17. Okt. 09:38
Konsequenz und auch mal "böse gucken" und schimpfen sind erlaubt. Wahrscheinlich hat er in der vorigen Familie nicht gelernt, geführt zu werden. Ich würde Zuhause mit kleinen Gehorsamsübungen anfangen und je besser was klappt, desto mehr wird belohnt (Guddi, Knuddler). "Spinnt" er, Abbruch und von vorne. Beim Gassi feste Führleine, keine Flex. Wird er unsicher (meist sind solche Pöbeleien Ausdruck von Unsicherheit), kurz nehmen, Kommando und weitergehen. Ich neige dazu, das Kommando "hier" oder "Fuss" auch ggf. zu wiederholen, Andere sind da anderer Meinung. Hundetrainer haste ja schon an der Hand, finde ich super 😉 Toitoitoi und gutes Gelingen, wird schon 😊
Ernstgemeinte Frage: Der Hund zeigt ja - mutmaßlich- eine ziemlich ausgeprägte Angst. Wie kann in solchen Situationen „schimpfen“ bzw „böse gucken“ helfen? In meiner Welt würde der Hund dadurch nur noch weiter verunsichert, da sich nun sogar seine Bezugsperson gegen ihn wendet.
 
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Yvonne
17. Okt. 09:53
So leid es mir tut , das jetzt zu schreiben, aber unser Hundetrainer sagt, daß manche Hunde vieleicht beim falschen Besitzter sind. Das heißt das dein Hund eine strenge Erziehung braucht und wenn du das nicht übers Herz bringst, hast du bei deinem Hund verloren. Wir hatten auch das Problem gehabt, unser Hund ist auch ängstlich, aber wir haben es auch geschafft mit einigen Ausnahmen, die hin und wieder vorkommen. Wie gesagt für mich war es auch schwer das durchzuführen, aber ich sehe den Erfolg bis jetzt.
 

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