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Emmy
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zuletzt 12. Feb.

Kastration?

Huhu, Ich würde gerne ein paar mehr Meinungen und Erfahrungsberichte zum Thema Kastration hören. Unser Shadow, bald 2 Jahre alt, Husky-Labbi-Mix verändert sich momentan sehr stark. Er läuft super an der Leine, wir sind regelmäßig in der Hundeschule, er akzeptiert und reagiert schnell aufs "Nein" und auch ohne Leine lief es echt lange top. Seit einigen Wochen fing es da allerdings an, dass er wieder der Nase nach ist und uns abgehauen ist. Seitdem ist Schleppleinenpflicht für ihn und dementsprechend passiert es nicht mehr. Vertauen würde ich ihm da aber definitiv noch nicht, dass es wieder besser ist. Seit ein paar Tagen fängt er an Männer und fremde Hunde anzubellen und springt abrupt in die Leine. Allgemein ist er echt sehr rüpelhaft im Umgang mit anderen Hunden. Das kannten wir sonst nicht so stark. Er schleckert sich dazu sehr viel und ist auch häufiger mal nicht ansprechbar. Da uns jetzt Bekannte und unsere Tierärztin, aber auch eine Hundetrainerin auf das Thema Kastration angesprochen hat und meinten, es wäre zu stressig für ihn, hätte ich gerne mal ein paar neutrale Meinungen dazu. Ich möchte ihn wirklich ungerne vor 3 Jahren kastratieren lassen, wenn es überhaupt sein muss. An sich habe ich immer den Ehrgeiz da mit ihm zusammen dran zu wachsen und würde gerne die Schleppleine als Hilfe und natürlich die Hundeschule dafür nutzen. Wie steht ihr dazu?
 
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Emmy
11. Aug. 06:55
Kann ich nicht bestätigen...ich hatte immer Rüden alle unkastriert. Hier wird eine Kastration immer verharmlost... es sei denn es muss medizinisch gesehen wenn gesundheitliche Probleme bestehen gemacht werden. Vorher würde ich das immer erst abklären ob gesundheitlich alles untersucht wurde...vielleicht steckt auch eine andere Krankheit dahinter. Warum rät der TA dazu wobei kastrieren ohne gesundheitlichen Grund in Deutschland immer noch verboten ist. 🤔
Ja das frage ich mich auch. Beim ersten Impfen hatte sie noch eine ganz andere Meinung dazu. Da hatte sie mich sogar noch darauf aufmerksam gemacht, dass es verboten sei. Beziehungsweise sie es nur in Ausnahmen macht.
 
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Emmy
11. Aug. 07:09
Was hat den hoher Sexualtrieb mit Männer angehen zu tun? Oder fremde Hunde anbellen? Und genau das beschreibt die Themenstarterin. Und darauf bezogen kamen die Antworten mit der Erziehung. Ein Hund mit hohem Sexualtrieb ist Gaga beim Treffen auf Hündinnen, er beginnt im Hormonstatus alles zu rammeln was geht, vom Kissen über anderen Artgenossen und wenn es extrem ist sogar Menschen. Diese Hunde sind sehr unkonzentriert und oft hektisch. Bei einer läufigen Hündin akzeptieren sie kein nein. Das ist ubersteigerter Sexualtrieb. So etwas wird in keiner Silbe aber beschrieben. Ich bin kein Kastrationsgegner. Aber ich bin gegen das Extrem, wenn Erziehungsfehler mit dem Sexualtrieb gleichgestellt werden.
Das stimmt. Also er rammelt überhaupt nicht. Er schnüffelt auch nicht viel oder so. Das war vor ca 1 Jahr mal. Da hat er dann im Haus auch gejammert. Daher haben wir es lange unterbunden und jetzt hat er keine Probleme mehr damit. Das einzige was er da tut ist überall zu markieren. Aber da hat er jetzt auch verstanden, dass es an der Leine verboten ist alle 5 Meter stehen zu bleiben.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 07:13
Du möchtest also Shadow kastrieren lassen, weil er die Welt erkundet und Männer, sowie andere Hunde anbellt? Und weil er sich sauber hält und öfter nicht sofort reagiert?

Hm... Zum einen sollte da Erziehung im Vordergrund stehen (vielleicht auch die genaue Betrachtung der Umweltreize) und zum anderen evtl. ein Arztbesuch (Zweitmeinungen schaden nie).

Wenn die Hoden entfernt werden, hört er wahrscheinlich nicht auf, auf andere Männer / Hunde zu reagieren. Warum auch? Wo soll da ein Zusammenhang sein? Auch bleibt Erkundungsverhalten vermutlich bestehen, wenn dieses Bedürfnis sonst nicht ausreichend befriedigt wird.
Dass er sich sauber hält kann auch andere Ursachen haben. Da würde ich nochmal genauer hinsehen. Und dass er ab und zu 'nicht ansprechbar' ist, ist für einen nun langsam erwachsenen Hund mit eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen vom Leben ebenso nicht ungewöhnlich.

Den Großteil der 'Probleme' kannst du mit einem guten Training und einer angemessenen Belohnung lösen.
Eine Interessen entsprechende Auslastung / Beschäftigung wird euch weitaus mehr helfen, als das Entfernen eines gesunden und wichtigen Organs.
 
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Julez
11. Aug. 21:34
Hey ho, ich schließe mich den meisten Aussagen an.. Der Herr wird erwachsen und sexualverhalten gehört nun mal zum Hund dazu... Kastration ist wirklich nach meiner Auffassung nur dann eine Lösung wenn es gesundheitlich notwendig ist dass ist ja schließlich die Amputation eines Organs... Das abhauen kann schlicht und ergreifend daran liegen das er einen Jagtrieb besitzt denn sowohl der Labbi als auch der Husky sind ursprünglich Jagdhunde und dann muss an diesem Verhalten gearbeitet werden... Vorallem die nordischen sind jagdlich absolut nicht zu unterschätzen... So ein Husky hat halt nicht nur Schlitten gezogen...
 
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Simone
13. Aug. 12:18
Du hast in erster Linie ein Erziehungsproblem. Wenn er z.b. Männer angeht, macht er das auch nach der Kastration. Da solltest du ganz schnell und sehr deutlich und konsequent daran arbeiten. Ihm klar machen, dass dieses Verhalten ein No-Go ist und es dafür weder die Pubertät noch die "Eier" als Entschuldigung gibt. Er wird jetzt erwachsen und hat gemerkt, dass es Dinge gibt, die er sich einfach heraus nehmen darf. Dazu gehört auch andere Hunde anbellen und das abhauen. Kurz und knapp Erziehungsdefizite lösen sich nicht durch eine Kastration. Egal ob jetzt oder in einem Jahr.
Naja…Erziehungsproblem finde ich immer sehr hart und schnell verurteilt. Da er bisher gut Leinenführig war und es erst mit der Pupertät entstanden ist, kann schon sein, dass er nach der Kastration wieder ausgeglichener und aufnahmefähiger wird. So war das zumindest bei uns. Und klar, wir müssen nach wie vor noch Grenzen setzen, aber das muss man bis zum Ende einer Mensch-Hund Beziehung machen. Also hör auf dein Bauchgefühl und lass dich von der TÄ nochmal beraten. Die meisten machen keine sinnlose Kastration. Wir haben unseren mit 19 Monaten kastrieren lassen und vorher für 1/2 Jahr gechipt um zu testen.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Aug. 12:29
Kann ich nicht bestätigen...ich hatte immer Rüden alle unkastriert. Hier wird eine Kastration immer verharmlost... es sei denn es muss medizinisch gesehen wenn gesundheitliche Probleme bestehen gemacht werden. Vorher würde ich das immer erst abklären ob gesundheitlich alles untersucht wurde...vielleicht steckt auch eine andere Krankheit dahinter. Warum rät der TA dazu wobei kastrieren ohne gesundheitlichen Grund in Deutschland immer noch verboten ist. 🤔
Also, für mein empfinden /hier lesen wird eher das "nicht kastrieren " verharmlost. Auch war das nicht die Frage!
 
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Susanne
13. Aug. 12:40
Ich finde es ganz schön krass, dass eine Tierärztin bei Verhaltens Problemen eine Kastration empfiehlt! Ich habe auch einen Rüden, außer medizinischen Gründen hätte ich ihn nur dann kastrieren lassen, wenn er pausenlos notgeil wäre, bei laeufiger Hündin in Umgebung das Fressen einstellen würde und sich die Seele aus dem Leib heulen würde. Nichts davon ist passiert. Dagegen kenn ich genug Rüden, die nach der Kastration noch die gleichen Verhaltensweisen haben wie zuvor. Klar, is ne laeufige Hündin in der Umgebung, musst halt aufpassen, Rückruf kann dann echt nicht mehr funktionieren. Aber du merkst das mit der Zeit an seinem Verhalten, zb Schleckerei im Gras etc. Du Schreibst du hast Bock, mit ihm zu arbeiten, dann lass das mit der Kastration. Ist auch ein Eingriff unter Narkose, das ist für mich nur etwas, wenn es absolut sein MUSS. Das mit dem Stress ist für mich kein Argument. Das Leben beinhaltet von Natur aus immer wieder Stress. Du hast sooo viele Möglichkeiten, ihm ein möglichst angenehmes Leben zu bereiten und ihm gegen Stress zu helfen. Dass Rüden dauernd Probleme mit anderen Rüden haben, seh ich auch nicht. Bei meinem ist das Überhaupt nicht so. Dagegen kenn ich kastrierte Rüden, die tatsächlich andere Rüden hassen wie die Pest. Von daher wäre ne Kastration Überhaupt keine Garantie. Nur ne Garantie zum schneller zunehmen.
 
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Ivonne
13. Aug. 14:46
Also jetzt mal ganz ehrlich, 90% der Pferde haben keine Hoden mehr..warum? Weil sie einfach einfacher im Umgang und zu reiten sind. Da schreit keiner wegen unnötiger OP oder besseren Erziehungsmaßnahmen.
Warum ist es denn bei einem Hund so schlimm, wenn man es sich einfach und chillig machen möchte?! Und nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen Hund. Denn wenn er kastriert ist verschwindet das Hormonchaos im Kopf. Abgesehen davon verringert es auch das Risiko von Prostatakrebs. ...ja ich weiß, jetzt kommt der Einwand "man kann doch nicht einfach die Hoden abnehmen, nur weil es sein KÖNNTE" doch kann man! Wenn man gesehen hat wie jämmerlich ein geliebter Hund an Krebs eingeht, kann man das! 🤷🏻‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
13. Aug. 15:01
Nicht auf die Köppe hauen ☝️🤣

Eine Bekannte ist professionelle Gassigeherin um und in Berlin.
Sie selbst hat Zuhause ein großes gemischtes Rudel.

Wisst ihr was die sagt?

Ihr eigener Alphahund ist kastriert!
Dieser Hund führt und regelt zusammen mit ihr die anvertrauten Hunde.
Ihr junger Rüde wurde jetzt, noch nicht 2 jährig kastriert. Der Rüde ist bereits geistig, mental, körperlich ausgereift. Er wird als kastrierter Rüde die Nachfolge antreten.

Ihre sehr erfahrene Meinung mit täglichem Umgang von vielen Hunden in und um Berlin .... Das Leben für die Hunde wäre total stressfrei, wenn sie kastriert UND erzogen wären ...

Ich glaube es ist immer sehr schlecht wenn ein Hundehalter eine Frage stellt, er/sie dann von Fachleuten beraten wird, die Ersthundehalter sind, die ihr Wissen von hören sagen haben und wenig eigene Erfahrung über viele Jahre und mit vielen Hunden haben ....
 
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Sonja
13. Aug. 15:13
Ein unkastrierter rüde wird immer wieder weg sein wenn eine läufige Hündin in seine Nase kommt
Ich habe einige unkastrierte Rüden kennengelernt, die nicht diesen Drang hatten.